PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A26 / B71 Sinusvenenthrombose



Seiten : [1] 2

kreftt
19.03.2004, 15:22
Die Duale Reihe Neurologie, 4. Auflage nennt auf Seite 376 die therapeutische Lumbalpunktion im Therapiekonzept der akuten Sinusvenenthrombose, womit C und nicht B richtig sein sollte.

Beim Normaldruck-Hydrocephalus würde man mit einer LP auch eher ein Liquorunterdrucksyndrom erzeugen, oder?

Gruß

chillonice
19.03.2004, 15:35
Hab ich auch gedacht, ist aber leider nicht so:

http://www.dgn.org/107.0.html

"Die intermittierende therapeutische Liquorpunktion ist eine gute Alternative zur OP"

Chris78
19.03.2004, 15:38
Dadurch, dass es sich um einen Hydrocephalus communicans handelt, also ohne Verklebungen, bei dem nur zuviel produziert bzw. zu wenig filtriert wird, kommt es zu keinem Unterdruck. Dies wäre nur der Fall bei einem Hydrocephalus occlusivus.
Aber dass mit der SVT habe ich auch so im Hinterkopf. Wird aber wohl nicht VOR ALLEM genutzt bei SVT.
Danke IMPP!!

kreftt
19.03.2004, 16:03
na wegen der frage werde ich wohl mal prophylaktisch einspruch erheben. die trinken ja wohl.

danke für die info.

chillonice
19.03.2004, 16:59
Ist auf Sinusvenenthrombose geändert worden, aber obs das IMPP auch so sieht??
Mich freuts.
;-)

Chris78
19.03.2004, 17:07
Ich fürchte, das ist wirklich richtig.
Das Stichwort heißt THERAPEUTISCHE Lumbalpunktion. Die macht man bei der SVT.
Beim NPH macht man lediglich eine diagnostische LP. Sonst legt man evtl. einen Shunt, das ist wohl aber nicht zu drehen, so dass es zur lumbalen Liquorpunktion wird!!!

Schade, hab ich wohl noch einen weniger als erhofft. Es sei denn, krefft legt doch mal prophylaktisch Widerspruch ein. Ich hab nichts dadgegen

kreftt
19.03.2004, 17:15
naja, chillonice hat mit seinem link schon recht, daß die lp auch bei hormaldruckhydrocephalus erfolgt. nur in nem lehrbuch hab ich das noch nicht gefunden.

wo wurde denn die medilearn-antwort auf svt geändert? wenn ich aktualisiere, steht da noch B ?

EDIT: ich seh schon, die endergebnisse

19.03.2004, 17:19
Auf der oben genannten Seite steht:

Konservative Therapie

Die intermittierende therapeutische Liquorpunktion ist eine gute Alternative zur OP, gerade bei multimorbiden Patienten und unter Berücksichtigung der Komplikationen des operativen Eingriffs. Entscheidend ist, dass der Patient lange genug von der LP profitiert ().
Operative Therapie

Das Ergebnis nach einer Shuntoperation hängt entscheidend von der präoperativen sorgfältigen Auswahl der Patienten ab () Laut Literaturübersicht (Hebb et al., 2001) profitierten im Mittel 59 % (Bereich 24 – 100 %) der Patienten von einem Shunt, davon 29 % (10 – 100 %) signifikant oder länger anhaltend (). Die Shunt-Komplikationsrate betrug im Langzeitverlauf 38 % (5 – 100 %) und 22 % (0 - 47 %) benötigten zusätzliche chirurgische Eingriffe. Das Risiko eines permanenten neurologischen Defizits betrug 6 % (0 – 35 %).

Demnach wird bei 40 % nur punktiert

19.03.2004, 17:20
Ich denke immernoch das B die richtige Lösung ist. Wurde zumindest wenn ich meine Mitschriebe richtig interpretiere auch so in der Vorlesung bei uns gesagt. UNd außerdem kommt mir die Frage bekannt vor ... gabs die nicht schonmal so ähnlich mit NormalDruckhydrozephalus als Lösung?!..

19.03.2004, 17:38
ich stoße mich auch etwas an der "AKUTEN" sinusvenenthrombose, geht solche nicht mit einem erhöhten hirndruck (ödem...) einher, welcher kontraindikation einer lumbalpunktion ist ?

19.03.2004, 17:43
NPH ist seit anno tobak die "Richtigantwort" des IMPP auf diese (Alt-) Frage, sollte mich schon sehr wundern, wenn die das plötzlich zur akuten (!!, also Hirndruck, richtig?) Sinusthrombose umdeuten. NPH ist *das* klassische Beispiel für die relativ seltene "therapeutische" Punktion.

Xolo
19.03.2004, 17:43
Grüezi,

im Berlit Neuro steht über den Normaldruckhydrocephalus zu lesen:

Die Lumbalpunktion mit Entnahme von 30-40ml Liquor kann zu einer eindrucksvollen Besserung der Symtome führen. ... Therapie der Wahl ist die Anlage eines ventriculoatrialen Shunts.

Bin ebenfalls für den NPH und gegen die Thrombose!

chillonice
19.03.2004, 17:48
Original geschrieben von Unregistered
NPH ist seit anno tobak die "Richtigantwort" des IMPP auf diese (Alt-) Frage, sollte mich schon sehr wundern, wenn die das plötzlich zur akuten (!!, also Hirndruck, richtig?) Sinusthrombose umdeuten. NPH ist *das* klassische Beispiel für die relativ seltene "therapeutische" Punktion.

Also ich kenn die Altfrage nur mit Pseudotumor cerebri als Richtigantwort, und der hat ja nun mal keinen Normaldruck.
???

19.03.2004, 17:53
Sehe ich auch so. Kann man sich denn irgendwo hinwenden, um das zu korrigieren?

Xolo
19.03.2004, 17:55
Kann mir überhaupt mal jemand erklären, was die LP bei Sinusthrombose bringen soll? Ich hab´s irgendwie nicht ansatzweise nachvollziehen können...

Was mir bei Sinusthrombose einfällt, ist Heparinisierung, Marcumar und ggf Antibiotika... Aber warum zum Kuckuck ne Lumbalpunktion? Es kommt doch gar nicht zu nem Hydrocephalus..!? Eher zu nem Ödem, und da sollte man wohl besser keine Lumbalpunktion machen. :-?

19.03.2004, 17:56
Der NPH hat ja auch keinen Normaldruck. Der heißt nur so, weil der Druck nicht konstant zu jedem Zeitpunkt erhöht ist und daher auf den ersten Blick normal erscheinen kann. Intermittierend kommt es aber sehr wohl zu Druckspitzen.

19.03.2004, 18:10
Hallo,
ich bin ebenfalls der Meinung, dass B richtig ist.
Ich arbeite seit 6 Jahren nebenbei auf einer neurologischen Station und ein NPH wird punktiert.
Wenn kein Shunt gewünscht wird, dann kann der Pat. auch regelmässig zur Punktion kommen.
Und bei einer akuten Sinusvenenthrombose habe ich von einer therapeutischen Punktion noch nichts mitbekommen.

Grüsse Michael

19.03.2004, 18:19
Ich denke der Teufel liegt im Detail durch das Wort "akut" ist die Punktion bei der Sinusvenenthrombose eher nicht indiziert. Im Verlauf der Sinusvenenthrombose kann es sicherlich zu einer Hirndrucksteigerung kommen und dann kann auch eine Punktion indiziert sein.

Der Normaldruckhydrocephalus ist dagegen eher als chronisch zu sehen und hier gibt es sicherlich die Indikation (siehe Lehrbücher der Neurologie und Website der dgn) zur Lumbalpunktion im therapeutischem Sinn.

Avicenna

19.03.2004, 18:50
Hallo Medilearn-Team,

kleiner Hinweis meinerseits:

Frage nach der therapeutischen Lumbalpunktion:
laut Poeck (S.546) ist eine therapeutische LP, bei Besserung der Symptome sogar eine Shunt-OP indiziert! Bei einer Hirnsinusvenenthrombose ist jedoch selbst eine diagnostische LP kontraindiziert!

Viele Grüße,Sascha

Sebastian1
19.03.2004, 18:56
Ich hab den letzten Beitrag mal hierhin verschoben, weils ja hier schon diskutiert wird :)