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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin um jeden Preis



zubin
19.03.2004, 21:59
Hallo miteinander,

ich habe ein berliner Abitur von 2,1, keine Wartesemester. Habe mich nach einem anderen abgebrochenen Studium für Medizin beworben, ein Auswahlgespräch für Berlin erhalten und aufgrund einiger Differenzen mit den Profs nicht bestanden.

Ich möchte aber wirklich um jeden Preis (außer dem der Semmelweis-Uni in Budapest) Medizin studieren. Habe mich jetzt noch für das Losverfahren an zwei dt. Unis gemeldet, was aber sicherlich nicht viel bringen wird.

Folgende Möglichkeiten habe ich bereits in Betracht gezogen:

- Studium in Österreich oder Schweiz (fällt weg, die nehmen keine 1. Sem)
- Studium im europ. Ausland (z. B. Spanien - schwierig!?)
- Studium in Holland - wie sehen die Chancen da aus?

Ich würde jeden Studienplatz, egal wo, annehmen - die Frage ist nur, wie komme ich an einen ran und was könnt ihr mir für weitere Alternativen oder Tips nennen?

Danke fürs Lesen,
Zubin

beckspistol
19.03.2004, 23:01
¿Hablas español?

BL4
19.03.2004, 23:01
Hi!

Also ich kann dir sagen, wie ich es machen will. Mache jetzt im Sommer Abitur in NRW. Es wird nich ganz reichen für eine Direktzulassun, denke ich, also hab ich mich mehrmals für einen ausbildungsplatz zum krankenpfleger beworben.

Hat mehrere Vorteile (jobben später während Studium, Pflegepraktikum fällt weg).

Wenn du versuchen willst über Wartesemester reinzukommen, so finde ich, ist es der beste Weg eine Ausbildung (muss nicht unbedingt KP sein ;-) ) zu machen.

Zum Studieren im Ausland weiss ich nicht viel, sorry!

Eine frage noch: wo kriegt man raus, wo und wie man am losverfahren teilnehmen kann???

zubin
19.03.2004, 23:16
@ beckspistol:

si pero no bastará para los estudios completos en la medicina... ich müsste wohl noch nen Sprachkurs belegen.

beckspistol
19.03.2004, 23:25
estudiar en españa no es barato, ¿no?
es ke yo, voy a hacer una famulatur en madrid este verano y todavia estoy buscando a un hospital ke me toma.. conoces a algun médico en madrid ?

shanti
20.03.2004, 01:08
Also ich denke auch, wie schon gesagt, dass Du mit einer Ausbildung auf jeden Fall gut die Wartezeit überbrücken kannst - wozu sich sicherlich der Krankenpflegebereich anbietet, aber das musst Du selbst wissen, ob das was für Dich sein könnte...

Zum Studium im Ausland hab ich keine persönlichen Erfahrungen. Hatte das aber selbst auch mal früher durchaus ernsthaft in Erwägung gezogen... Nur glaube ich, man muss da auch irgendwie der Typ für sein, also der da voll dahinter steht, und sich durchbeißt, selbst wenn mal Heimweh auftritt, und Sprachprobleme, und so weiter...
Budapest fand ich sowieso zu teuer.
Jedoch scheint es in allen anderen Ländern ebenso sehr schwierig zu sein, zugelassen zu werden, oder eben sehr teuer.
Bei Spanien hat mich auch abgeschreckt, dass die wohl sehr gute Sprachkenntnisse voraussetzen. Und je nachdem, wo, musst Du auch noch die einzelnen "Dialekte" können - katalanisch zum Beispiel, oder die anderen... Ich konnte zwar auch schon ein wenig Spanisch, aber das hat mich dann doch endgültig davon abgeschreckt...

adios muchachos - hasta la vista :-)) buenas noches!
hmm - auf meiner Tastatur find ich keine umgedrehten also spanischen ! & ?... :-blush

Mäuschen
20.03.2004, 14:48
@BL4:

Zwecks Losverfahren musst du dich an den jeweiligen Unis erkundigen. Meist reicht schon das Nachschauen auf der Homepage. :-top

Bei uns in Dresden gibt es z.B. ein Losverfahren. Ich weiß aber nicht, wie die Chancen stehen. (Am Besten nachfragen.)

zubin
20.03.2004, 15:15
@ Mäuschen: Losverfahren gibts in Dresden auch, das stimmt, aber leider nicht zum SoSe, sondern erst im Winter wieder. Zu diesem Semester hat Gießen das angeboten.

@beckspistol: Kenne leider niemanden in Uni-Nähe. Hatte Verwandte, direkt neben einer Uni, die sind aber weggezogen ;) Los estudios ahí no son demasiado caros, por lo menos no mas caro que aquí.

@Shanti: Das mit der Ausbildung ist an sich eine gute Idee, aber ich möchte ehrlich gesagt einfach keine Ausbildung machen, sondern studieren *g. Habe bereits ne Weile Pflegepraktikum gemacht und möchte das nicht mehr so ausdehnen.

Weiß jemand, ob es irgendwelche Förderprogramme für deutsche Studierende gibt, die ihr 1. Semester im Ausland starten möchten?

Gruß, Zubin

judithchen
22.03.2004, 15:25
Hi,

es gibt keine erwähnenwerten Förderungen für Erstsemstler im Ausland!

Du kannst noch den Klageweg in Betracht ziehen, allerdings sind die Chancen im SS sehr gering, so dass ich einen RE wählen würde, der bei Nichterfolg im nächsten Semester ohne Kostenaufschlag wieder klagt. Fristen beachten!!

Es gibt noch Privatunis, Witten-Herdecke und Salzburg, die ein Studium anbieten verbunden mit der Möglichkeit, dass Du ein Darlehen bekommst und es erst nach bestehen mit Deinem Gehalt abbezahlst.

Kommen für Dich diese Wege nicht in Frage, dann bleibt Dir nichts anderes übrig als zu warten. Eine Ausbildung ist da echt sinnvoll, ich bin z.B´in eine völlig andere Richtung gegangen und habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Wir wollen alle lieber studieren, aber es geht halt nunmal net so einfach. Aber ich versprech Dir, die Freude wird um so größer sein, wenn endlich die Zulassung eintrifft!!

Falls Du noch Fragen hast, lass es mich wissen!

Judithchen

Hexe
23.03.2004, 10:16
Hat einer von euch mal über ein Studium bei der Bundeswehr :-love nachgedacht?

zubin
23.03.2004, 11:43
Nein, ehrlich gesagt sind Medizin und Bundeswehr für mich nicht so recht vereinbar, für dich etwa?

Hexe
23.03.2004, 11:51
Ja, sicher! Wieso das denn nicht? Du behandelst ja die Soldaten, nicht die Leute, die sie grade abgeschossen haben.
Abgesehen davon gibt es wirklich sehr gute BW-Krankenhäuser!

zubin
23.03.2004, 12:01
Dass die Ausbildung bei der BW rein wissenschaftlich betrachtet prima ist, stimmt wohl. Trotzdem finde ich es ein wenig wiedersprüchlich, Menschen zu helfen, deren Hauptaufgabe es ist, sich verletzen zu lassen und andere zu verletzen (Bitte jetzt keine Abhandlungen über Soziale Inlandseinsätze der BW halten, Soldaten sind nunmal dazu da, zu verteidigen, anzugreifen und Kriege zu führen!). Im Grunde würdest du "gegen" die BW arbeiten, weil du das, was Soldaten sich selber zuführen wieder gutzumachen versuchst. Ich fände das ein wenig unbefriedigend ;)

Außerdem bin ich persönlich sehr bundeswehrkritisch eingestellt, womit ein Interesse für so einen Job schlichtweg wegfällt ;)

Rico
25.03.2004, 19:02
Original geschrieben von zubin
Trotzdem finde ich es ein wenig wiedersprüchlich, Menschen zu helfen, deren Hauptaufgabe es ist, sich verletzen zu lassen und andere zu verletzen (Bitte jetzt keine Abhandlungen über Soziale Inlandseinsätze der BW halten, Soldaten sind nunmal dazu da, zu verteidigen, anzugreifen und Kriege zu führen!).Soll das heißen, Soldaten verlieren das Recht auf medizinische Behandlung weil ihr Beruf beinhaltet ggf. andere zu verletzten oder zu töten?
Und was is mit Polizisten? Willst Du die auch nicht behandeln, weil die mal auf Leute schießen?

Find ich nicht sehr sozial die Einstellung :-??? und ehrlich gesagt auch nicht sonderlich differenziert.

zubin
25.03.2004, 19:13
Tja differenziert ist die Antwort nur, wenn man sie auch so betrachtet ;) Das soll nicht heißen, dass Soldaten keine medizinische Versorgung verdienen. Wenn ich so denken würde, wär doch ein Medizinstudium Quatsch für mich. Ich bin lediglich der Ansicht, dass ich persönlich nicht als Wiedergutmacher von Schäden bei kriegsführenden Parteien fungieren will.

Der Unterschied zwischen Soldaten und Polizisten, ist der, dass die Hauptaufgabe von Polizisten nicht darin besteht, im Krieg (sei es für Angriff oder Verteitigung, wobei heutzutage auch kein Unterschied mehr gemacht wird) Leute zu töten. Und das ist für mich nun einmal so was beknacktes, dass ich dem in keiner Weise beisteuern mag. Differenziertheit bedeutet zum Beispiel, dass man weiß, dass Polizisten im Zweifellsfall jemanden umbringen können/müssen aber nicht aufs Feld laufen um alles, was nicht die gleiche Flagge trägt, zu eliminieren. Verstehste?

Rico
25.03.2004, 19:30
Doppelpost :-notify

Rico
25.03.2004, 19:31
Original geschrieben von zubin
Tja differenziert ist die Antwort nur, wenn man sie auch so betrachtet ;)

Original geschrieben von zubin
Im Grunde würdest du "gegen" die BW arbeiten, weil du das, was Soldaten sich selber zuführen wieder gutzumachen versuchst. Da hilft auch die differenzierteste Betrachtung nix.

Original geschrieben von zubin
Ich bin lediglich der Ansicht, dass ich persönlich nicht als Wiedergutmacher von Schäden bei kriegsführenden Parteien fungieren will. naja... bei kriegsführenden Parteien ist es halt meistens so, daß sich nur eine von beiden für den Krieg entschieden hat, die andere kriegt ihn meist aufgezwungen.
Auch diese Seite braucht jemand der sie verteidigt, in vielen Ländern sind dies nichtmal Leute, die sich das aussuchen konnten (Stichwort Wehrdienst).

Ich persönlich bin der Ansicht, daß es für keinen Arzt einen Grund geben darf, einen Patienten nicht zu behandeln (außer der Patient selbst widerspricht dem im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, selbstverständlich).
Niemand darf sich anmaßen hier Grenzen zu ziehen.

zubin
25.03.2004, 19:51
Rico, du hast natürlich Recht - als Arzt sollte man keine Prioritäten hinsichtlich seiner Patienten setzen. Dennoch geschieht das jeden Tag... Du sollst mich nicht falsch verstehen: Ich würde keinem Bundeswehrler abweisen, wenn er sich bei mir behandeln lassen würde und würde es genauso gern tun, wie bei jedem anderen ABER: Ich möchte nicht nur Soldaten als Patienten haben, weil ich eben die Bundeswehr in keiner Weise unterstützen möchte.

shanti
26.03.2004, 01:18
hallo
habe alles mitgelesen bis hierhin
und, zubin, kann Deine Ausführungen gut verstehen
behandeln würde ich auch verletzte Soldaten
aber arbeiten wollen nur bei der BW würd ich auch nicht wollen
und find das ganze auch jetzt nicht soo toll im allgemeinen
auch wenn die schon durchaus ihren Sinn haben mag

Hexe
26.03.2004, 10:35
Habt ihr mal daran gedacht, dass die Ärzte in den BW-Krankenhäusern auch zivile Patienten behandeln? Das BWZK hat z.B. einen sehr guten Ruf und ich habe während meines Pflegepraktikums mehr als einmal erlebt, dass Patienten auf eigenen Wunsch dorthin verlegt wurden und habe im Rettungsdienst auch schon einige Verlegungen dorthin gefahren. Und da war kein einziger Bundi dabei!

Abgesehen davon behandelt man kaum im Kriegseinsatz verletzte Soldaten! Oder wo führt die BRD derzeit Krieg?
Bei Auslandseinsätzen betreut man in aller Regel die eigenen Soldaten, die, z.B. im Auftrag der NATO (siehe KFOR im Kosovo), den Frieden sichern sollen.
Und zum Thema "Leute erschießen,etc.": Die Soldaten haben in aller Regel keine Schießerlaubnis und halten sich da auch im eigenen Interesse dran! Die Schießerlaubnis wird nur in ganz extremen Situationen erteilt (z.B. bei den letzten massiven Ausschreitungen im Kosovo, weswegen ja jetzt auch 600 weitere Bundis darunter müssen) und dient dann in erster Linie dem Selbstschutz der Soldaten.

Und mir kann keiner erzählen, dass er sich lieber selbst erschießen lassen würde als selber der erste am Abzug zu sein! :-meinung

Vielleicht noch kurz was zu meinen Quellen: Ich habe das nicht aus der BW-Werbung (zweifelsohne wird einem da viel Mist erzählt), sondern aus erster Hand, sprich von Berufssoldaten.

Also, die BW ist nicht sooo böse! ;-)

Schönen Tag noch von der Hexe! :-love