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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ beginnt bald, bin irgendwie geknickt :(



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sanja79
22.03.2004, 19:02
Hi,

ich schreib grad am 2. STEX und natürlich freu ich mich riesig diese Bürde hinter mir zu haben und sagen zu können: ich hab's bestanden!

Allerdings ... in ca. 3 Wochen fängt dann ein noch größeres Übel an :( das PJ.
Ich weiß nicht, vielleicht werden manche sagen ,die hat ihr Studium verfehlt, aber ich hab so ein mieses Gefühl wenn ich an das PJ nur denke .. man hört ja nur Horrorgeschichten, Ausbeutung, 1 mio Liter Blutentnahem usw.

Dazu muss ich sagen, dass ich nicht gerade der kommunikative Typ bin und Teamarbeit (wenn's ein doofes Team mit Karrieristen, Egoisten und Zicken ist) eigentlich auch nicht so sehr mag, und vor den Blutentnahmen graut es mir schon :( Da treff ich die Vene nicht, der Pat. wird nervös. ich werd nervös., Schwestern werden nervös ,toll :( Tag im Eimer.

Hab schon die Famulaturen unsagbar gehasst :( Bin halt mehr die Theoretikerin. Hab gar keine Ahnung was ich mit den Pat. die mir zugeteilt werden sollen machen soll ? Buaa .... :( Und dann stell ich mich wieder so an und dann ärger ich mich nur über mich selbst und überhaupt :(

Das schlimmste ist das Chirurgie-Tertial, hab keinen blassen Schimmer wie ich das überleben soll, denn bisher bin ich im OP-Saal regelmässig aus den Latschen gekippt (in der Famulatur haben sie mich da nie wieder hingesteckt... mein Glück).Bin halt nur 48kg auf 160cm, was soll ich machen:(
Chirurgie ist eh nich mein Ding, das will ich gar nicht machen, kein operatives Fach. Eher was alternatives, Medizin-Informatikerin, Pharma, Institut oder so ähnlich:(

Bin halt total geknickt wenn ich an dieses Jahr denke (wo ich mir noch Frühstück, Mittag und Abendessen selber finanzieren kann). Andererseits seh ich um mir herum und auch im Forum lauter super-engagierte Jungärzte die kaum darauf warten können auf Pat. losgelassen zu werden. Und das ist grad eben einer meiner persönlichen Alpträume, ich kann halt nicht so leicht auf Menschen zugehen, und nach solch einem PJ-Tag (wie auch in der Famulatur) werd ich halt nach Hause gehen und mir wünschen jetzt ja niemanden mehr sehen zu müssen :(


Macht sich jemand ähnliche Gedanke wie ich ? Oder bin ich total abgedreht ? Zum Wechseln ist es jetzt zu spät und ne Arbeit in nem netten Labor (Schlaflabor is ne feine Sache :) oder Institut oder so nem Medizinerverlag würde ich am liebsten machen. Nur halt nie und nimmer KH/Klinikum/Praxis :((

Vielleicht meldet sich ja jemand .. wollt das nur mal von der Seele loswerden.
Viele Grüße!

Feuerblick
22.03.2004, 20:23
Hi Sanja!

Glaub mir, mir ging (und geht) es ähnlich! Ich mag zwar grundsätzlich die Arbeit mit Patienten sehr gerne, aber eben nicht in jedem x-beliebigen Fach. Insofern war mein Wahltertial wirklich nett und hat mir viel gebracht, während das momentane Chirurgie-Tertial eher einem "Tage-bis-zum-Ende-Zählen" gleicht. Auch ich HASSE Blutentnahmen aus tiefstem Herzen (bin da auch nach wie vor nicht der Crack drin, auch wenn ich inzwischen langsam besser werde) und bin für die Stationsarbeit nicht geboren... Dafür aber für den OP! Das macht dann wenigstens Spaß!
Mein Tipp: Egal was du später machen willst, durchs PJ mußt du leider durch. Also einfach Augen zu, Tage zählen und hoffen, daß es vorbeigeht. Ich könnte auch jeden Tag mehr k... als ich essen kann, aber ich habe von der Chirurgie trotzdem inzwischen fünf Wochen hinter mich gebracht. Zwar graut mir noch vor den Wochenenddiensten (weil ich eben bei ein paar Pat. sicher KEIN Blut bekommen werde...), aber auch die gehen vorüber.

Kopf hoch! Wir werden es genauso schaffen, wie eine Menge PeeJays vor uns... hoffe ich.... :-))

Das Funkelauge

P.S. Ich bin auch beim besten Willen kein Theorie-Crack und stehe teilweise wie ein Depp in der Visite. Anscheinend ist man das dort aber gewohnt, denn immerhin gibts deshalb keinen Ärger... ;-)

sanja79
22.03.2004, 20:34
Hm, cool Feuerauge, das war ein netter Post:) Hat immerhin ein kleines Lächeln auf mein Gesicht gezaubert .... wenn man weiß dass man nicht allein mit seinen Zweifeln dasteht !

Viele Grüße! Und alles Gute!

onduty
23.03.2004, 14:00
Hallo,
was soll ich sagen, mein 2. Tertial ist zuende, eigentlich ein Grund sich zu freuen (zumal es das chirurgische war). Laß den Kopf nicht hängen; vieleicht, ich drücke Dir die Daumen, macht´s Dir so viel Spaß, dass Du am Ende gefragt wirst, ob Du nicht Deine Bewerbung abgeben möchtest. Ich wünsche Dir nette Mit PJ-ler (ist schon die halbe Miete), nette Schwestern und Pfleger und einen guten Start in Dein PJ. Die Zeit verfliegt echt schnell. Und denk´an das Leben außerhalb der Klinik.
Alles Gute

Captain Cosmotic
23.03.2004, 17:46
Deine Hauptaufgabe für das anstehende PJ: Entspann Dich!
Ich glaube, Du machst Dich selbst verrückter als nötig. Man wächst ja nun bekanntlich mit seinen Aufgaben und genauso ist es im PJ. Die ersten Tage ist erstmal alles neu und wenn man ein bisschen offen und freundlich dem Alltag und seinen Aufgaben entgegentritt, wird meist alles gut!

Klar - es gibt immer doofe Tage. Das wird Dein gesamtes Arbeitsleben so sein. Aber es liegt zumeist sehr an einem selbst, wie sich der Tag gestaltet. Wie man es eben in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Ich habe ausserdem festgestellt, dass es zuweilen ganz hilfreich sein kann, wenn man gegenüber dem Patienten/Angehörigen etwas mehr Selbstsicherheit und Vetrauen "spielt" als man eigentlich hat. Das soll kein Freifahrtschein für arrogante und gefährliche Selbstüberschätzung sein! Eben einfach souverän wirken. Lernt man mit der Zeit.

Und das Blutabnehmen gehört eben dazu, dauert ja auch nicht stundenlang. Ist es nicht immer so im MedStudium gewesen, dass man sich durch Veranstaltungen und Praktika gequält hat und alles irgendwie geschafft hat? Mit dem PJ ist es da nicht anders. Ausserdem bist Du als PJ´lerin ja immer noch Studentin - da sind Fehler erlaubt und wichtig!

Wenn Du allerdings auch im AiP an der Arbeit mit Menschen verzweifelst, solltst Du Deine weitere Medizinerkarriere genau überdenken und vieleicht doch einen Bereich wählen, der etwas weniger Sozialinteraktion verlangt. Aber geht es beim "Arzt-Sein" nicht genau darum?

Gruss,
Der Captain

Melon_Man
23.03.2004, 18:29
Original geschrieben von Captain Cosmotic
!


Ist es nicht immer so im MedStudium gewesen, dass man sich durch Veranstaltungen und Praktika gequält hat und alles irgendwie geschafft hat? Mit dem PJ ist es da nicht anders.




und wenn mann das dann, wenn man in Rente ist über die gesamte Zeit mit der Medizin sagt, tja dann...

condorito
23.03.2004, 19:29
Also ein paar Überlegungen eines Ex-Pjs:
1.Such dir lieber n kleines nettes Haus,das is nich voll von den "Karrieristen".Is meistens auch viel netter...

2.Hoffe auf nette Kollegen.So war unser chirurgisches Tertial echt fun,weil wir alle auf einer Wellenlänge lagen und uns immer gegenseitig geholfen haben.

3.zum Thema Blutabnehmen:siehe meinen Beitrag im gleichnamigen Thread.Mach einfach,je öfter du machst,desto besser wirste.Gleiches gilt auch für Zugänge.Wenns mal nicht klappt,war bei uns z.B. keiner böse.Leute mit sch**** Venen gibts leider überall.

4.Thema OP: Wenn du nette Kollegen hast,könnt ihr vielleicht so tauschen,dass du nicht unbedingt die ultralangen Sachen wie Ösophaguseingriffe machen musst.Weiterhin:schon mal ATS ausprobiert?

5.Auch wenn du nix klinisches mehr machen willst:
warte das PJ ab,vielleicht ändert sich das noch.
Wenn das nix ändert,mach dir doch n Kalender und streich die geschafften Wochen und Tertiale ab.Hilft dir vielleicht besser
beim Durchstehn....

So long
condo

mark-2003
24.03.2004, 01:00
mein tip: nimm dir ne auszeit und mach erst mal ne therapie! (nicht bös gemeint! - im gegenteil!) und dann überleg dir doch einfach mal was du eigentlich mit deinem leben so machen willst! vielleicht ist es ja noch etwas ganz anderes?????

test
24.03.2004, 23:28
Original geschrieben von mark-2003
mein tip: nimm dir ne auszeit und mach erst mal ne therapie! (nicht bös gemeint! - im gegenteil!) und dann überleg dir doch einfach mal was du eigentlich mit deinem leben so machen willst! vielleicht ist es ja noch etwas ganz anderes?????

Naja, das finde ich ehrlich gesagt etwas anmaßend. Sie hat doch gesagt was sie möchte: in einem theoretischen Bereich arbeiten. Ob das jetzt in der Industrie oder Uni in der Forschung oder ähnlichem ist, ist doch ok. Es gibt viele Leute die ihre Zukunft nicht in der praktischen Tätigkeit sehen. Ich denke die müssen sich dann eben durch DInge wie das PJ durchkämpfen. Vermutlich wird es aber gar nicht so schlimm wie du es dir vorstellst. Also viel Glück :-top

mark-2003
24.03.2004, 23:35
ich finds ehrlich gesagt überhaupt nicht schlimm - eine therapie zu machen! warum ist das bei so vielen leuten "verpöhnt"???
wenn jemand massive probleme welcher art auch immer hat ist es doch klasse wenn man kreativ mit nem fachmann die dinge bearbeiten kann! deswegen ist man weder doof, noch ein schlechter mensch, noch dumm, noch langweilig, noch ein versager (was du hoffentlich nicht menschen, die hilfe brauchen, unterstellst?)

und ich hatte halt einfach das gefühl, wenn jemand ihr da mut macht, kann ihr das ne ganze menge bringen - nicht nur für den beruf, sondern fürs ganze leben!

also ich finds weder anmaßend noch unhöflich! im gegenteil! (habs darum auch extra betont, daß ich es nicht so meine!!!)

oder???

agouti_lilac
25.03.2004, 00:04
Isses ja auch nicht.

Aber Sanja79 weiss ja bereits genau, was sie will und was sie nicht will. Da kann ihr auch kein Therapeut weiterhelfen. :-meinung

So, ich geh jetzt schlafen,
bye, lilac

micca
25.03.2004, 00:12
sicherlich ist es anmassend, hier im forum jemandem eine therapie vorzuschlagen, ohne dass man die person leibhaftig gesehen oder mit ihr gesprochen hat.
trotzdem muss ich zugeben, dass dies auch mein erster gedanke war, als ich den eröffnungsbeitrag gelesen hab. ebenso erscheint mir der bmi von 18,75 zumindest grenzwertig.
also, ohne anmassend sein zu wollen, denk einfach mal drüber nach. vielleicht ist gar nicht das pj dein problem.

micca

mark-2003
25.03.2004, 00:46
Original geschrieben von agouti_lilac
Isses ja auch nicht.

Aber Sanja79 weiss ja bereits genau, was sie will und was sie nicht will. Da kann ihr auch kein Therapeut weiterhelfen. :-meinung

So, ich geh jetzt schlafen,
bye, lilac

ja, sie glaubt zu wissen, was sie will, aber ich will mich jetzt eben gerade auch nicht noch detaillierter über jemanden auslassen, den ich zwar tatsächlich nicht kenne, jedoch ähnlich wie mikka, bin ich der meinung, daß das problem ganz woanders liegt (hab ca. 8 Jahre Erfahrung als Therapeut - nebenbei bemerkt, ist also alles nicht völlig aus der Luft gegriffen...)

Ebenfalls Gute Nacht :-top :-top :-top :-top :-top :-top

agouti_lilac
25.03.2004, 20:58
Original geschrieben von micca
... ebenso erscheint mir der bmi von 18,75 zumindest grenzwertig.
also, ohne anmassend sein zu wollen, denk einfach mal drüber nach. vielleicht ist gar nicht das pj dein problem.


das kann doch wohl nicht dein/euer ernst sein...

micca
25.03.2004, 21:47
warum soll das nicht mein ernst sein ? :-???

micca

agouti_lilac
25.03.2004, 22:24
was um himmels willen hat ihr bmi mit ihrer sorge vor dem pj zu tun??

lilac

test
25.03.2004, 22:45
man kann ja auch alles therapieren :-))

micca
25.03.2004, 22:46
Original geschrieben von agouti_lilac
was um himmels willen hat ihr bmi mit ihrer sorge vor dem pj zu tun??

keine ahnung. :-D

micca

mark-2003
26.03.2004, 00:58
ich versteh auch nicht warum die lilac sich so aufregt! man kann doch mal nem liebenswerten Mitmenschen nen liebenswerten Ratschlag geben ohne daß glein ne künstliche "Heile Welt" zusammenbricht, oder???

"Heile Welt" spielen ist doch auf dauer viel doofer und langweiliger als mal so richtig ran ans "Eingemachte" zu gehen und ordentlich zu hinterfragen was das denn alles so soll!!!

Und natürlich hat insofern auch der BMI mit dem PJ zu tun! Da steckt eben genau was tieferliegendes gemeinsames dahinter und genau darum geht es und um nix anderes!

Ist doch schonmal gut wenn das so klar ist. Macht doch alles wesentlich einfacher! Warum immer um den heißen Brei rumreden? Führt doch zu nix. Dann dreht man doch nur noch ne und noch ne und noch ne Schleife und irgendwann bringen sich solche Leute womöglich um weil sich allzuviel aufgestaut hat...

Für mich war das ein ziemlicher Hilfeschrei und wer das nicht erkennt muß ganz schön blind sein!

Na dann mal Gute Nacht

micca
26.03.2004, 09:37
mark, ich gebe dir absolut recht. falsch verstandene rücksichtnahme kann für den betroffenen katastrophal enden. wahrheiten hört man nicht so gerne, schon gar nicht in so einem forum, aber sie rütteln auf und geben vielleicht den anstoß in einen neue richtung zu schauen und, wenn nötig, um hilfe zu bitten bzw. sie zu suchen.
meine "keine ahnung"-post von heute nacht, sollte daher auch besser lauten: "überleg mal selbst!"
wie gesagt, wir können falsch liegen, aber lieber so als andersherum.

micca

ps: 25 % der weiblichen studierenden sollen unter eßstörungen leiden, mediziner haben angeblich die höchste selbstmordrate unter den akademikern, viele studenten leiden unter angstzuständen und depressionen.
irgendwo müssen sie doch sein. vielleicht in deiner seminargruppe ?