Bücher...Reinschnuppern etc

[Dr Alcazari]

Ich wollte mal fragen, ob ihr irgendwelche Bücher empfehlen könnt, die man am Anfang des Studiums benutzt etc...und in die man mal reinschnuppern könnte...denn es gibt auf dem Markt ja Tausende..nur es fragt sich ja, welche davon wirklich nützlich sind!

Aber da ich selber noch Abiturient bin, und schon die kompletten Bio/Chemie Bücher der Oberstufe angeguckt, gelesen etc habe...wollte ich halt nur mal fragen, mit welchem Thema man so anfängt...so genau weiss ich das ja noch nicht...wann kommt denn die schwarze Reihe ins Spiel..bzw was wird so ziemlich am Anfang des Studium gemacht?!

Ich wär euch super dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!! :-)

[Dr Alcazari]

Ich weiss, dass nun viele von euch denken werden "was will der überhaupt schon damit, der soll erstmal sein Abi machen"...aber es ist halt nur ne Frage! :)

[Lava]

Da ich gerade im ersten Semester bin und genau dieses Problem habe, kann ich dir ja mal meine Sicht der Dinge schildern.
Also... von meinen Tutoren und eigentlichen allen Studienratgebern habe ich gesagt bekommen: KEINE BÜCHER KAUFEN!!! Und was macht man als übereifriger kleiner Ersti? Man kauft sich natürlich doch einen ganzen Sack voller Bücher... Mein Kaufrausch kam wohl hauptsächlich daher, dass ich mir in der Bibliothek ein paar Bücher ausleihen wollte und dort nur noch leere Regale vorfand.
Mittlerweile bin ich schlauer und weiß, dass man recht schnell an das gewünschte Buch kommt, wenn man es sich vormerken lässt. Und außerdem hat die Sammelwut meiner Kommilitonen schon nachgelassen, so das fast jedes Buch wieder in der Bibo vorrätig ist.
Ich würde dir dringend empfehlen, Bücher für Fächer auszuleihen, die du nur ein Semester lang hast (z.B. Chemie oder Physik). Das ist wesentlich schlauer, als sich für 50DM oder sogar noch mehr Lehrbücher zu kaufen, die du nach einem halben Jahr nicht mehr brauchst. Und wenn du Ahnung von einem Fach hast (weil du z.B. Physik oder Bio oder Che LK hast), reicht es auch aus, wenn du mit dem Skript lernst und dir fürs Verständis deine alten Schulbücher (z.B. Abiturwissen) anschaust.
Anders sieht die Sache bei wirklich "medizinischen" Fächern aus. Einen Sobotta oder Netter brauchst du im 1. Semester definitiv noch nicht (es sei denn, du hast den Präp Kurs schon so früh), aber den Taschenatlas Band 1 von Thieme kann ich nur empfehlen. Der macht sich gut, um sich zuhause noch mal alles anzusehen, was man in der Vorlesung gehört hat. Was Anatomie Lehrbücher betrifft, möchte ich keine konkreten Aussagen machen. Da sollte man sich wohl auch aus der Bibliothek erstmal ein paar Bücher ausleihen, bevor man sich für eins entscheidet. Ich z.B. habe blind nur nach Empfehlung den Schiebler gekauft und muss jetzt feststellen, dass mir der Lippert besser gefällt... Der viel gelobte Benninghoff ist übrigens ein reines Liebhaber-Buch. Zwar sind die Bilder grandios und auch die Texte ganz gut geschrieben, aber was da drin steht, geht dermaßen ins Detail, dass es als Lehrbuch nicht geeignet ist.
Ein medizinisches Lexikon kann übrigens auch nicht schaden (Roche ist billiger als Pschyrembel).

Noch ein paar Tipps. Bei Fächern, in denen sich nicht viel ändert (Physik und Chemie), kannst du dir ruhig uralte Auflagen von 1995 oder noch früher kaufen. Manchmal gibt's die alten Auflagen in Buchhandlungen verbilligt, wenn gerade eine neue erschienen ist. Außerdem gab's zumindest bei uns einen Bücherflohmarkt, auf dem die höheren Semester ihre alten Vorklinikschinken vertickt haben. Eine meiner Kommilitoninnen hat da einen Benninghoff für sage und schreibe 25,-DM abstauben können (kostet sonst 159,-DM)!!

[Gaja]

Hallo

Am Anfang in der Vorklinik kommt je nach Uni zuerst Anatomie, Physik, Chemie und Bio dran dann im zweiten Jahr kommt Biochemie, Physiologie und irgendwo noch Psychologie.


Ein Buch das ich dir empfehlen kann ist Lehrbuch Anatomie von Lippert 5. Auflage kostet aber so ca. 100 DM das kannst du aber dann im Studium weiter benutzen. Es erklärt die ganze Anatomie und erklärt schon viel klinisches, also Krankheiten, die entstehen können, wenn die jeweilige anatomische Struktur nicht in Ordnung ist. Meiner Meinung ist das ein super Buch und hat meine Motivation die ganze Anatomie zu lernen sehr gefördert.


viel Erfolg beim Abi !!


Gruß

[Gaja]

Ach ja ich habe deine Frage zur Schwarzen Reihe vergessen. Die fasst das ganze Wissen, welches für das Physikum benötigt kurz zusammen. Vor allem sind viele Physikumsfragen mit Lösungen da drin. Die brauchst du also am Anfang noch nicht .... :-) das kommt noch früh genug :-)

[LPB]

Ich denke auch, halt Ausschau nach Büchermärkten und teste teurere Exemplare vorher in der Bibliothek. Jeder lernt ein wenig anders und nicht jeder kommt mit dem Standardbuch der Uni zurecht. Der Lippert allerdings ist in meinen Augen keine gute Wahl. Sicherlich ist der Benninghoff ein tolles Buch, aber er ist auch ein wenig zu umfangreich und zu ausführlich für den Anfang. Wer aber Interesse an der Anatomie hat und auch später den Blick ins dicke Buch nicht scheut, für den ist das sicherlich eine sinnvolle Investition. Meiner Meinung nach ist der Schiebler ein sehr gutes Buch, auch vom Preis-Leistungsverhältnis. Und die Thieme-Taschenbücher sind z.B. für den Bewegungsapparat auch nicht von schlechten Eltern.
Die Schwarze Reihe ist fürs Physikum gedacht, aber Altfragen des IMPP tauchen auch ab und zu in Klausuren auf. Zumindest kann man hiermit sehr gut den MC-Fragestil üben. Ich würde mich aber nicht auf die Buchvariante stürzen und damit eher bis zum Physikum warten. Kann dagegen die Mediscript-CD absolut nur empfehlen. Ist für Altfragen-Pauken perfekt und bietet viele Mögichkeiten zum Üben und Einschätzen der eigenen Leistung.

Unter der Internet-Adresse www.bjoern-im-netz.de/medizin/ findest du in der "Bibliothek" eine große Auswahl an vorklinischen Büchern, hauptsächlich zur Anatomie. Die meisten Bücher haben eine Buchbesprechung. Sind auch Titel dabei, die man eigentlich so nicht kennt.
Leider gibts dort (noch?) nichts für die Klinik.

[Pascal]

Also meine Empfehlungen decken sich in Teilen mit denen der anderen. Für Physik und Chemie tuts was geliehenes oder ne alte Auflage. Anatomie kann ich persönlich den Lippert nicht empfehlen, aber das ist ansichtssache. Ich bin Schiebler Fan. Außer für Neuro. Auch in Physio und Biochemie kommt es sehr auf den eigenen Geschmack an. Ob kurz oder lang, und von wem. Aber da du nach was fragst, daß du vorm Abi schonmal intressehalber machen kannst, da würde ich dir drei Bücher ans Herz legen. Zum einen den Mutschler für Anatomie und Physio. NICHT den Pharma!!!! Das wäre bei weitem zu früh. Und das ist eigentlich auch mehr ne Empfehlung sus zweiter Hand. Ne Freundin von mier findet ihn sehr gut und er verbindet die Interessantesten Fächer halt anscheinend gut. An sonsten wären da noch Rohens Funktionelle und Rohens Topographische Anatomie. Die sind zwar später nicht ausreichen, aber sie sind ein toller Einstieg und sehr interessant geschrieben. Für Ana würde ich dir dann allerdings auch raten gleich nen vernünftigen Atlas, Mein Tip Netter, zu kaufen. Den brauchst du eh, und es ist doch besser wenn man auch große eindrucksstarke Bilder zum Text hat.
Zum Thema Schwarze Reihe. Würde ich frühestens zu den ersten Kreuzklausuren in großen Fächeren, also wahrscheinlich Biochemie oder Physio im dritten raten. Auf die kann man sich gut auch mit der Schwarzen Reihe vorbereiten. Aber vorher auf garkeinen Fall. Die ist für die Physikumsvorbereitung da.

[Pascal]

An Björn.

Nette Samlung auf deiner Homepage. Kann dir zwar nicht überall Zustimmen, aber das muß ich ja auch nicht. Aber wirklich nicht übel.

[Schanni]

Ich pernsönlich möchte dir auch raten keine Bücher (vorerst) zu kaufen. Die bringen einem am Anfang echt nichts und sind viel zu teuer. Ausnahme ist Anatomie. Da würde ich dir den von Netter empfehlen. Die Bilder sind sehr gut dargestellt (vielleicht nicht so lebensecht wie Sobotta) und deshalb für Studenten gut geeignet. Ich arbeite auch selbst damit. Die farbigen Abbildungen von Sobotta kann ich mir nicht so gut merken wie die von Netter.


Viel Glück beim Abi.
Gell, ihr schreibt schon früher!

Gruß
Schanni

Einige Sachen kann man sich kostenlos runterladen!
Skripte gibts hier bei Medi-Learn, besonders gut Psycho und Originalfragen vom Physikum bei www.camp-books.com

[Pascal]

Würde nicht am Anfang zu Prüfungsfragen raten. Das verdirbt einem die Laune noch früh genug. Und Skripte muß man halt sehr sorgfälltig auswählen, wenn man sie ohne Lehrbuch, Vorlesung oder Vorwissen benutzen will. Da sind auch viele sonst sehr gute etwas zu knapp. Lieber was was man wirklich lesen kann. Jedenfalls solage man noch die Zeit dazu hat.

[xxxxmr]

Hi !
Also: MAch Dein Abi (grins, schon ma gehört ?), feier es und dann genieß erstmal die Zeit bis zum Studium !!! (Keine Angst: Die Zeit im Medizinstudium kann man auch sehr genießen (vor allem nach dem Physikum) !
Dann gehste erstmal zur Einführungswoche für Erstsemester und da kriegst Du nicht nur (wie oben schon jemand sagte) gesagt, daß man sich erst mal keine Bücher zu kaufen braucht !!! sondern meistens bringen die Tutoren auch alle mal ihre Bücher mit und stellen sie vor, zeigen Vor und Nachteile etc. Dann kannst Du Dir immer noch in Ruhe aussuchen, ewlche Du gerne hättest ! Dicke (und damit teure) Bücher lohnen sich eh nur für Anatomie, Physio und maximal noch Biochemie ! Aber für alle drei Fächer gibts auch Kurzlehrbücher (blaue Reihe) die (zusammen mit nem Gescheiten Atlas (Netter, 60,- über Pharmakonzerne)vollkommen ausreichen (zusammen mit der schw. Reihe!),um ein 1er Physikum zu machen !!!

Fazit für Dich: Schön den Ball flachhalten !!!

Jens

[Susannchen]

Ach Jens *seufz* ich kann Dir mal wieder nur recht geben. Aber es ist schon nachzuvollziehen - da ist es endlich so weit und man steht vor nem Wust Bücher und fragt sich verzweifelt "Welche?" ....
Ich finde Kombinationen immer toll. Man kann sich ein Bild doch am Besten aus mehreren Ansichten machen. Das Problem : die Kosten! Also : erstmal ausleihen und sich seine eigene Meinung bilden. Ich finde die Sobotta besser als den Netter - der Netter ist schön bunt und für topographische Aspekte nicht schlecht, der Neue mittlerweile noch besser geworden. Der Sobotta bietet zu einem Thema mehrere Ansichten und ist zum Teil differenzierter, da hier zum Teil Originalfotos nachgezeichnet sind. Insgesammt wirkt er für mich "realistischer". Seit Neuestem haben wir auch die Benninghoff - da hatte ich auch schon einige "Aha"-Erlebnisse :-). Ich hatte den Lippert für Pflegeberufe, der fast so ist, wie der für Medizinstudenten - is auch nich schlecht. Wie gesagt : die Kombination aus allen ist genial. Wirklich interessant aber wird es erst, wenn man nen Patienten vor sich hat .... *g*

[Pascal]

Was dem einen gefällt mag der andere garnicht. Siehe Sobotta. Viele mögen ihn, wie von Susannchen auch berichtet, (Hallo Zürück übrigens, lange nicht mehr hier gewesen) wegen der realistischeren Bilder. Ich finde die gerade schlecht. Wenig kontrast, ineinander verlaufende Konturen. Sicher realistischer und künstlerisch ansprechender aber für mich eben schlechter zu merken. Und wenns um Realismus geht geht nix über den Yokochi Fotoatlas.

[Lava]

Den Yokochi habe ich mir mal ausgeliehen und war ziemlich begeistert. Super präpariert muss man sagen... allerdings finde ich den Atlas zum Lernen nicht so geeignet, das eben doch alles etwas unübersichtlich ist. Aber zum ab und zu mal Reinschauen ist er ideal! Da kann man sich schonmal dran gewöhnen, dass die Realität nicht so schön bunt ist wie der Netter. Obwohl die Realität auch viel bunter ist als eine Präpleiche.

[Pascal]

Stimmt. Alleine ist er nicht zum lernen geeignet.