PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blut abnehmen



Seiten : [1] 2

Lava
23.03.2004, 18:56
OK.... ist vielleicht nicht grad das superwichtige Thema, aber irgendwie frage ich mich halt....

Man hört ja immer wieder, dass man als PJ'ler als Blutabnahmemaschine missbraucht wird (Gruß ans Funkelauge). Wieviel Zeit macht das denn täglich aus? OK, das wird von Station zu Station unterschiedlich sein, aber wieviel Patienten muss man in der Inneren z.B. täglich Blut abnehmen? Nervt das wirklich so sehr?

Und vor allem: ist das in den Kliniken im Osten auch so?? In dem KH, wo ich famuliert habe (südlich von Berlin, KreisKH), war das Aufgabe vom Pflegepersonal. Kommt also im Osten "drumrum"? Nicht, dass ich das nicht lernen will (habs ja in der Famu schon gemacht), aber wenn's so nervig sein soll....

Versteht eigentlich einer, was ich hier überhaupt will? :-D

airmaria
23.03.2004, 19:08
Original geschrieben von Janine
... aber wieviel Patienten muss man in der Inneren z.B. täglich Blut abnehmen? Nervt das wirklich so sehr?


Nö, nervt überhaupt nicht, ist doch fast das Beste an der Inneren :-))

Also bei uns war das so, daß Du morgens eben auf einer Station und gegebenenfalls auf einer anderen auch noch, alle BE's gemacht hast, die anstanden (müßte so eine Zahl meist zwischen 10 und 20 gewesen sein).

Dafür haste das dann aber auch nach kurzer Zeit im Griff und die Leute freuen sich prima und bedanken sich bei Dir, wenn sie dir vorher lang und breit erklären, daß bei ihnen nichts zu holen ist ... und Du die Nadel kurzerhand ans Ziel der Träume bringst ;-)

So reihen sich echte Erfolgserlebnisse - zugegeben natürlich kleine - aber immerhin (bei der Inneren ja sonst eher selten) schön aneinader ;-)

"Mary" airmaria

condorito
23.03.2004, 19:16
Gut,in der Inneren is meist am meisten Blutabzunehmen,
aaaaaaaaaber kann da mary nur zustimmen:
is noch das beste!
Man hält morgens bei 10-Röhrchen-Zapfen ein kleines Pläuschchen mit der dekompensierten,80jährigen Oma,die erzählt einem was von ihrem Enkel usw....
Gefiel mir viel besser als diese Endlosvisiten mit gekonntem Rumgefeile an pharmakologischen Therapieregimes:-))
Alles in allem:halb so schlimm,und nach der 100zigtausendsten Blutentnahme fluppt dat im Schlaf!

Feuerblick
23.03.2004, 21:09
Also, Kinners, ich weiß nicht! Ich bin zwar momentan auf der Chirurgie und meine Einstellung zu diesem Fach ist sicher nicht motiviert zu nennen, aber mein absoluter Alptraum sind die morgendlichen Blutabnahmen!!! Bei uns sind das (je nach Wochentag) zwischen 5 und 20 BE´s, beim Wochenenddienst (mein erster ist am Sonntag und ich schlafe jetzt schon schlecht!)nähern wir uns der 40er Marke.
1. Ich stecke nicht gerne Nadeln in Menschen
2. Ich bin auch nach fünfeinhalb Wochen Chirurgie (wo die Leute ja angeblich die besseren Venen haben) noch grottenschlecht und wäre besser Akupunkteurin geworden
3. Ich habe jeden Morgen Horror vor den ersten (max.) 1 1/2 Stunden, die ich mit diesem vermaledeiten Tablett durch die Zimmer ziehen muß.

Soviel zum Thema "Ist noch das Beste".... :-( :-dagegen

Und was mich noch viel mehr aufregt, ist das Verhalten von Ärzten und Pflegern: Ärzte scheinen sich zu fein zu sein, vielleicht die letzten postop. BE´s selbst zu machen, damit der PJ nicht noch eine Stunde nach Feierabend auf Station sitzt und auf diesen einen Patienten wartet... (allerdings muß ich zugeben, daß wir auf Station im Moment einen super-lieben AIP haben, der das durchaus mal macht...). Oder das Pflegepersonal der anderen Stationen, das dich anmacht, wieso die BE´s noch nicht fertig sind, "dazu seid ihr PJler doch da!" HALLO???? Dafür sind wir eigentlich NICHT vorrangig da... Aber vor lauter BEs und Redons und Fädenzieherei kommen wir nicht dazu, mal was über die Therapie und die Krankheitsbilder quasi "das wahre Leben" zu lernen... Und im Stex fragt uns dann der Prüfer, ob wir im PJ nix gelernt hätten...

Das Funkelauge (heute wirklich mega-genervt von diesen *****)

P.S. Danke, Janine, daß du dir im Chat mein Gemecker angehört hast... :-D :-)) :-love

Heinz Wäscher
24.03.2004, 12:35
Original geschrieben von Feuerblick
Oder das Pflegepersonal der anderen Stationen, das dich anmacht, wieso die BE´s noch nicht fertig sind, "dazu seid ihr PJler doch da!" HALLO???? Dafür sind wir eigentlich NICHT vorrangig da...

wer solls denn sonst machen?

es ist keine pflegerische Aufgabe
und als PJ ist man in einem noch sehr beschränkten Kompetenzbereich

erstma die Basics und dann darauf aufbauen

ich finde diese Hierarchieordnung auch *******, aber wer bitte soll es denn machen, wenn nicht die PJler?
die Docs machen in der Zeit halt andere Dinge, weil ihnen sonst die Zeit davon läuft

und das Pflegepersonal hat morgens um 8h - wenn man sich mal umguckt, sieht man das auch - genug zu tun mit der Grundpflege und dem sich nahenden Essenswagen

Christoph_A
24.03.2004, 13:38
@ Heinzin:
Das ist nicht wirklich richtig,was Du da schreibst-hier in der Schweiz muss die Pflege auch Essen austeilen und waschen und die Blutentnahmen klappen reibungslos. In fast allen europäischen und angloamerikanischen Ländern wird die Blutabnehmerei zumindest 50-50 zwischen ärzten und Pflege aufgeteilt,nur in D,wo Schwestern und Pfleger sicherlich sich mit am meisten Kompetenzen einfordern, da sollen die ärzte und besonders das schwächste Glied in der Kette,nämlich die Pjler,dafür herhalten,das finde ich,gelinde gesagt etwas daneben. Wer sonst bei seinen Rechten immer die Klappe ganz weit aufreisst,der sollte auch ein grösseres Mass an Pflichten akzeptieren.
Was die Blutabnehmerei im allgemeinen angeht,finde ich sie nicht so schlimm. Hab so viel auf nephrologischen und kardiologischen Stationen gearbeitet,dass das eigentlich meistens gut funzt und man muss ja selten das ganze Tablett alleine machen, da findet man schon immer einen Kollegen,der einem hilft-man muss sich da nur arrangieren,der braucht meist auch mal nen kleinen Gefallen.

Heinz Wäscher
24.03.2004, 13:43
wie Du schon schreibst..."in der Schweiz"

in Deutschland ist es aber so, daß Krankenschwestern rein rechtlich schon nicht i.v.-spritzen dürfen

und eine Infusion ist bekanntlich eine i.v.Gabe

sorry, so is das!

Feuerblick
24.03.2004, 16:01
Jaja, man kennt sie ja, die Hemmschuhe des Fortschritts...

...das war schon immer so,
das kann man nicht ändern,
wo sollen wir denn da hinkommen???

:-D

Nee, aber mal im Ernst, nur weils eben momentan so ist, muß es ja nicht auf ewig so bleiben. Man kann Dinge ändern!

Und bis dahin lernt der PJ halt nix (Heinzin: Ja, wer soll es denn sonst machen...aber darf ich dir mal den Gegenstandskatalog fürs PJ zeigen und vielleicht ankreuzen, was ich in fünf Wochen davon schon gelernt habe?????) und macht die BEs....

Lava
24.03.2004, 17:07
OK.... also ich hatte nix dagegen, bei meiner Famu die Patienten zu pieksen und mit denen quatschen tu ich auch gerne. Also versuch ich mal, das beste draus zu machen ;-)

(in einigen Jahren, wenns soweit ist :-)) )

Feuerblick
24.03.2004, 17:54
:-)) Ne Wahl hat man ja sowieso nicht....

milz
24.03.2004, 18:52
Ich weiß nicht, was Ihr mit den BEs habt. Ist Venenkatheterschieben nicht nerviger, weil schwieriger (bes. bei internistischen Pat. mit unsichtbaren Venen)?

airmaria
24.03.2004, 19:09
Original geschrieben von Heinz Wäscher
wie Du schon schreibst..."in der Schweiz"


Also in meinem PJ - in Deutschland, nicht in der Schweiz - haben in dem einen Tertial alle BE' s die Schwestern gemacht!

... das war natürlich in der Ortho :-))

"Mary" airmaria

Medianus
24.03.2004, 19:15
Wenn die Venen nur unsichtbar sind, geht's ja noch. Aber wenn da so eine liebe, nette, 80jährige Omi ist, mit der man sich super unterhalten kann, die aber die letzten 20 Jahre Hochdosis Cortison bekommen hat und durch einen Schlaganfall hemiplegisch ist, dann mag ich die "Arbeitsanweisung": "Schnell, schnell, da brauchen wir noch ne Nadel. Die Patientin muss in fünf Minuten auf dem Coro-Tisch sein. Aber nicht die Ellenbeuge. Auf keinen Fall. Da wollen die Nephros evtl. noch nen Shunt legen" gar nicht... :-((

Heinz Wäscher
25.03.2004, 07:28
Original geschrieben von airmaria


Also in meinem PJ - in Deutschland, nicht in der Schweiz


hmm fängt die Schweiz nicht schon kurz unter Osnabrück an...? :-))

Christoph_A
25.03.2004, 09:10
@ Heinzin: Wie es in D ist weiss ich schon noch selber,bin ja lange genug in dem Geschäft dabei. Mir gings nur darum zu zeigen,dass dieser Punkt in D,sagen wir mal,suboptimal gelöst ist. Und wie Feuerblick schon schrieb,sollen wir im PJ nicht Blutabnehmen,sondern unseren Ausbildungskatalog erlernen. Zum Blutabnehmen haste in den Famulaturen schon genug Bezug entwickelt. Ich habe kein Problem damit,Viggos zu legen oder Blut abzunehmen,ich finde nur,dass manche Dinge,die in anderen Ländern sehr gut laufen,es wert sind,auch in D angewendet zu werden.

Heinz Wäscher
25.03.2004, 09:32
Original geschrieben von Christoph_A
@ Heinzin: Wie es in D ist weiss ich schon noch selber,bin ja lange genug in dem Geschäft dabei.

ist ja schön für Dich, habe ich das irgendwo angezweifelt?


Original geschrieben von Christoph_A
Mir gings nur darum zu zeigen,dass dieser Punkt in D,sagen wir mal,suboptimal gelöst ist.

natürlich ist das ne dämliche zeitraubende Aufgabe, trotzdem ist es eine Tätigkeit, die gemacht werden muß


Original geschrieben von Christoph_A
Und wie Feuerblick schon schrieb,sollen wir im PJ nicht Blutabnehmen,sondern unseren Ausbildungskatalog erlernen.


Original geschrieben von Christoph_A
ich finde nur,dass manche Dinge,die in anderen Ländern sehr gut laufen,es wert sind,auch in D angewendet zu werden.

ja, wenn ähnliche Verhältnisse dies zulassen, ist das auch eine tolle Idee
zB Schweiz , es ist ja kein Geheimnis, daß der Personalschlüssel in der Pflege höher ist als hier, und dann können die da auch ruhig Blut abnehmen
genauso wie das Pflegepersonal hier auch Blut abnehmen soll, wenn es eine easy-Station ist (zB HNO, Augen...), aber gerade bei diesen AOK-Stationen der Inneren und Chirurgie ist die personelle Besetzung mehr als schlecht
und seid doch mal ehrlich :gerade auf ner Chirurgie, wo es sowieso weniger BE´s gibt als auf einer Inneren, da ist man doch relativ schnell durch damit, und man kann dann zur Visite oder wer weiß wohin

so, und jetzt hab ich keinen Bock mehr auf dieses Gejammer

Christoph_A
25.03.2004, 12:02
Tja,das mit dem höheren Personalschlüssel erklärst Du dann mal unseren Schwestern und Pflegern,die werden sich sicher gut amüsieren-auch in CH sind die Stationen in regionalen Häusern nicht grad üppig besetzt,aber egal.
Ich wollte nicht jammern,wie Du das so schön ausformuliert hast,sondern nur einen offensichtlichen Misstand anprangern,der in Deutschland leider gang und gebe ist.
P.S.: Mir ist im PJ immer noch wichtiger,was ich persönlich lernen kann,als dass ich mir über die Probleme streng nach Zeit und Schicht arbeitender Menschen (frag mal ne Schwester,ob sie Dir was machen kann,wenn sie grade Mittagspause hat und schau mal später,wie oft Du in Deiner Mittagspause gestört wirst) irgendwelche Gedanken mache,das darf ich in Zukunft noch oft genug.

micca
25.03.2004, 12:41
streng nach Zeit und Schicht arbeitender Menschen

das wir selbstausbeutung in großem stil betreiben, heißt nicht, dass andere das auch tun sollten. geregelte arbeitszeiten wurden gewerkschaftlich erkämpft und sind eine errungenschaft, von der sich heutzutage leider zunehmend verabschiedet wird.
ausserdem nicht vergessen: wir sind ein team.

micca

ps: im notfall habe ich es noch nie erlebt, dass das pflegepersonal nicht da war.

milz
25.03.2004, 18:03
Immer das Gleiche: Man selber und die eigene Berufsgruppe arbeiten sich die Finger wund und die bösen anderen machen sich einen schönen Lenz. :-???
Wem grundlegende ärztliche Tätigkeiten schon zu lästig sind, der sollte sich vielleicht mal überlegen, ob er nicht den falschen Beruf gewählt hat.

Feuerblick
25.03.2004, 19:16
Hmm, ich suche immer noch den Beruf, bei dem mir jegliche anfallende Tätigkeit gefällt... Gibt es den denn überhaupt???? :-???
Wenn ja, wo finde ich ihn? :-D :-))

Ich glaube übrigens nicht, daß ich den falschen Beruf gewählt habe, nur weil ich eine Tätigkeit einfach lästig und nervend finde... Aber wenn du das so siehst, Milz, dann wünsche ich dir, daß du in deinem Berufsleben nie etwas finden wirst, was dir keinen Spaß macht... :-))

Ach ja, noch was: Ich glaube nicht, daß sich das Pflegepersonal einen faulen Lenz macht und würde mich freuen, wenn im Gegenzug Pfleger und Schwestern das nicht von PJlern denken würden. :-dafür