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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Teilnahme an Studie unbedenklich???



Svenja_B
04.04.2004, 20:24
Hallo!

Ich studiere Medizin im 1. Semester, und bin so auf einen etwas außergewöhnlichen Studentenjob gekommen. Für eine schlafmedizinische Studie wurden Probanden gesucht, und da es mich auch wegen meinem Studium interessiert (klar, Geld ist auch schön) würde ich gerne daran teilnehmen. Ich war dann auch schon bei einem Infoabend darüber. Da kam dann raus, dass bei dem Ganzen einem wohl doch ein Wirkstoff initiiert werden soll. Hierbei würde es sich um Wachstumshormone handeln, die jeweils 4 Mal während zwei Nächten in geringen Mengen in die Venen gegeben werden. Die zuständige Ärztin betonte zwar, dass der Körper diese sehr schnell wieder abbauen würde, und es zu keinerlei Langzeitnebenwirkungen käme. Kann man dieser Aussage tatsächlich trauen? Kurzzeitig hätten manche Probanden wohl Herzrasen bekommen, aber das sei nur vorübergehend und unbedenklich. So etwas würde mir nichts ausmachen, allerdings wäre es mir kein Geld der Welt wert, meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Könnte es denn sein, dass solche Studien gar nicht so harmlos sind, wie ich mir vorgestellt hatte? Vielleicht bringt so ein Wirkstoff etwas im Körper durcheinander, dass sich erst nach Jahren bemerkbar macht ... Und dann wäre ich auch noch selbst daran Schuld? Ich weiß auch nicht, vermutlich geht da doch etwas die Phantasie mit mir durch, und das Ganze birgt tatsächlich kein besonders großes Risiko.

Hätte vielleicht jemand einen Tipp – Rat für mich, oder sogar selbst schon Erfahrungen mit so etwas gemacht?

Danke!

Rico
04.04.2004, 21:10
Original geschrieben von Svenja_B
Kann man dieser Aussage tatsächlich trauen? Im Prinzip schon.
Die können Dir da ja nicht irgendeinen Müll erzählen oder die Hälfte der Wirkungen verschweigen...
1. kämen die damit durch keine Ethik-Kommission einer deutschen Uni und
2. wären sie juristisch sowas von angreifbar wenn da was schief geht, von dem bekannt ist, daß es schief gehen kann un die nicht drüber aufgeklärt haben.

Original geschrieben von Svenja_B
Könnte es denn sein, dass solche Studien gar nicht so harmlos sind, wie ich mir vorgestellt hatte? Theoretisch ja, schließlich macht man die Studie ja um zu erforschen, wie das entsprechende Medikament auf den Körper wirkt... wüßte man das schon genau und bis ins letzte Detail, bräuchte man ja die Studie nicht zu machen... dessen muß man sich als Proband bewußt sein.

Andererseits wird ja versucht, ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten. Das sind nicht irgendwelche Stoffe, sondern die wurden vorher schon in diversen Versuchen im Reagenzglas oder am Tier getestet - sonst erlaubt so einen Versuch auch wieder keine Ethikkommission.

Original geschrieben von Svenja_B
Vielleicht bringt so ein Wirkstoff etwas im Körper durcheinander, dass sich erst nach Jahren bemerkbar macht ... Das weiß man halt nie (s.o.).
Sowas kann Dir aber auch passieren, wenn Dir Dein Arzt ein Medikament verschreibt und Jahre später kommt raus, daß es irgendweche bislang unbekannten Nebenwirkungen hat (Stichwort: Hormone bei Wechseljahresbeschwerden)

Original geschrieben von Svenja_B
Hätte vielleicht jemand einen Tipp – Rat für mich, oder sogar selbst schon Erfahrungen mit so etwas gemacht? Also ich persönlich mache nur mit bei Studien, bei denen man nach neuen Wirkungen von etablierten Medikamenten sucht.
Ganz neue Sachen lasse ich auch eher nicht in mich reinschütten - auch wenn ich es gut finde, daß es leute gibt, die sich dazu bereit erklären.
Ich selber gebe im Rahmen meiner Doktorarbeit meinen Probanden ein seit Jahrzehnten etabliertes Medikament (und habe den Versuch auch schon selber gemacht) und finde das auch eher unproblematisch.