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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium in Indien



lasvegasmathias
04.04.2004, 22:07
Hallo, ich habe neulich von einem Freund gehört, dass ein Medizinstudium auch in Indien möglich ist. Es soll wesentlich unbürokratischer und auch kürzer als bei uns sein.
Wie sieht es den mit der Anerkennung in Deutschland aus ?

gruss Mathias

kutta
29.04.2004, 13:17
Hallo Mathias,

wesentlich kürzer ist das Medizinstudium in Indien nicht, 4-4,5 Jahre plus 1 Jahr Internship. Es gibt einmal die Möglichkeit an einer staatlichen Uni zu studieren, dort gibt es Aufnahmeprüfungen und geringe Studiengebühren und es soll relativ schwer sein, dort einen Platz zu bekommen. Es ist leichter einen Platz an einer privaten Uni zu bekommen, dort sind die Studiengebühren jedoch höher und die Unis haben im moment keinen so guten Ruf, da in den dazugehörigen Krankenhäusern oft kaum Patienten sind und damit der prakt. Teil des Studiums zu kurz kommt.
Die Lehrbücher sind alle aus England und das theoretisch vermittelte Wissen ist somit auf europäischen Standard, praktisch sieht es natürlich ganz anders aus. Ferner herrscht in Indien eine ganz strenge Hierarchie und es wird sehr viel Wert auf auswendig lernen gelegt.
Natürlich sollte man auch bedenken, dass Indien sich kulturell stark von Deutschland unterscheidet und bei uns selbstverständiche Abwechslungen zum Studentenalltag (Partys, HSP etc) kaum zu finden sind.
Fazit: Für eine Famulatur ist Indien sicherlich toll, aber ob man dort studieren will, sollte man sich gut überlegen.
Liebe Grüße
Daniela

Blacklotus
16.08.2010, 20:43
Hallo,

der Thread ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber ich hoffe das trotzdem noch mal jemand reinguckt ; )

Ich hätte auch Intresse Medizin in Indien zu studieren (komplettes Studium) und würde mich freuen, wenn mit jemand sagen könnte on das möglich ist und wie das ganze von Statten geht (Bewerbung, Vorraussetzungen, Kosten etc.).


Gruß

BlackLotus

GOMER
17.08.2010, 20:49
Viele Amis mit indischen Wurzeln machen das, die genauen Voraussetzungen kenne ich nicht, aber Du könntest ja mal anfangen bei SDN zu recherieren.

kumar2009
18.08.2010, 08:11
Teilweise sind richtige und wichtige Punkte dabei.

1. Der medizinische Standard ist teilweise immer noch Welten weg von dem deutschen Krankenhausalltag, dieses ist nun mal Fakt. Auch im privaten Topkrankenhaus.

2. Wenn du studieren willst, NUR private Unis und frage VORHER BEIM LPA nach, ob sie die Studiengang anerkennen. Es gibt dort z.B. Unis die mit dem USA Harvard Medicial Institut zusammen arbeiten, dass hast net mal bei der "Supinaziuni Greifswald" :-)).

3. Solltest du es nur machen, wenn du selbst indisch oder aus Asien kommst. Wenn du nicht die Mentalität hast, wirst du untergehen oder besuche das Land vor dem Studiengang und verbringe 3 Monate in einer Familie.. Danach wirst du wissen, ob es das für ist.

4. Cases sind nicht so krass, wenn du im privaten Krankenhaus gehst. ABER wenn du einmal da bist, kannst du natürlich ins staatliche Krankenhaus, da kannst du wirklich schöne, medizinisch interessante Fälle sehen, die du NIEMALS in Deutschland sehen würdest. Aber für sowas, reicht auch ne Famulatur.


Studentenfeiern = Ist ein Fremdwort, Studentenleben kennt hier keiner..
Feiern gibts hier höchstens zu folgenden Anlässen Hochzeit, Verlobung, 1. Periode, Hindu- Budshim Feiertage.


Ehrlich ohne Familie bist du in Indien/Asien der dumme(gerade wenn du ne weiße Hautfarbe hast). In deine Person wird immer Geld impliziert.

Sorry, dass ist die Wahrheit.


Ich bin in Sri Lanka geboren, und bin in Deutschland aufgewachsen. Glücklicherweise habe ich zwei Familien (Deutschland und Sri Lanka), daher kann ich das ganz gut beurteilen.

kumar2009
18.08.2010, 08:12
edit.

Blacklotus
18.08.2010, 18:49
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten, besonders Dir kumar2009!

Wie Du das ganze beschreibst, scheint es für Europäer dort nicht sehr einfach zu sein zu leben.

Da das Studium dort nur 4,5 Jahr dauert ist es vielleicht hier in Deutschland nicht anerkannt, das wäre wohl auch noch eine wichtige Sache die man beim auswärtigen Amt nachfragen müsste.

Also wenn ich Dich richtig verstehe, dann rätst Du mir davon ab richtig?

Und wenn ich dort keine Familie bzw. Bekannten haben sollte wäre es zu heftig mit den asiatischen Geflogenheiten usw. zurecht zukommen wie Du schreibst.

Dann sieht es ja wirklich nicht gut aus, von der Anerkennung des Studiums ganz zu schweigen.

Sri Lanka wäre auch ok, aber da wird es wohl kaum anders sein als in Indien nehme ich an...

GOMER
20.08.2010, 16:19
das auswärtige Amt hat damit nix zu tun, es entscheiden die LPAs