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Sealwolf
16.04.2004, 18:41
gelöscht

Lava
16.04.2004, 20:35
Gib mal in der Suchfunktion vom Forum das Stichwort "Heicumed" ein - da findest sicher schon mal Anhaltspunkte! :-top

Faust601
16.04.2004, 20:39
Hallo,

nachdem ich nun seit drei Wochen die Propädeutik hinter mir habe, muss ich sagen, mein Eindruck von Heicumed ist eigentlich überwiegend positiv.

Der allergrößte Vorteil ist meiner Meinung nach, dass jedes Fach für sich abgehandelt wird. Einerseits ist es natürlich stressig, dass du praktisch ständig am Lernen bist (alle vier Wochen Klausur), aber andererseits halte ich es für wesentlich effektiver, als wenn du dich am Ende des Semesters hinsetzt und dann halt vier Wochen alle Fächer wild durcheinander lernst.

Was ich auch schön fand, ist die Modulgröße. In der Propädeutik waren das bei uns 60 Leute pro Modul und das ist eigentlich echt klasse. Das hat fast ein bisschen was von Schule, wo noch jeder jeden kannte.

Wobei du mit "Kleingruppen" vielleicht eher so Kram wie POL gemeinst hast. Nun gut, POL (zumindest in der Form, wie ich es bisher kennenlernte) finde ich sch... und an dieser Meinung wird sich auch so schnell wahrscheinlich nichts mehr ändern. Aber nur deshalb würde ich persönlich sicher nicht die Uni wechseln.

Und noch zu den Schauspielpatienten. Wir hatten das bisher nur einmal (in Patho), und das war eigentlich echt nicht schlecht. Da kann man schön üben, ohne dass einem was passiert, wenn man was falsch macht.

Ergo: Ich würde es wieder so machen hierzubleiben.

hottentotte
17.04.2004, 11:56
Ui, heftig, Patienten inner Patho... ;-)
mfg
totte

Faust601
17.04.2004, 12:07
Nicht, was du denkst... :-))
Es ging darum, eine Einverständniserklärung für die Obduktion der Ehefrau einzuholen.

Turtle
17.04.2004, 18:17
Ich habe auch seit drei Wochen die Propädeutik hinter mir und mein Eindruck, was dieses heicumed angeht, ist überwiegend negativ.
Wenn auch der Ansatz, kommunikative Fähigkeiten angehender Ärzte zu schulen, nicht verkehrt ist, scheitert es doch ziemlich an der Umsetzung. Kleingruppenarbeit, Präsentationen, POL, mündliche Noten, Rollenspiele... Vielleicht wäre weniger mehr gewesen. Viele Veranstaltungen wirken aufgesetzt und sind sinnlos, bringen keinen Wissenszuwachs und sind ein Forum für solche, die sich gerne in den Vordergrund spielen.
Sicher ist es in HD nicht gewollt, nur "Hausärzte und Laberbacken" (Sealwolf) auszubilden - meiner Meinung nach passiert aber genau das. Ein Modul geht also 4 Wochen lang. In manchen Modulen kann man dann, etwas überzogen, sein Zelt direkt vor dem Haupteingang aufstellen. Uni von 8 bis 17 Uhr ist keine Seltenheit und alles ist pflicht. Mag der zeitliche Rahmen an anderen Unis ja genauso sein wird hier das Programm mit blöden Veranstaltungen geradezu zugemüllt. "Poster malen", "Präsentationen mit Powerpoint in Kleingruppen erstellten", "POL". Gerade das POL gibt mir Anlaß zur Wut. Hier sitzen 10 - 14 Studenten, die alle gleichzeitig was "beitragen" wollen, weil die Mitarbeit ja benotet wird. Das führt natürlich zu Neid und Mißgunst, der schnellere und lautere kann sich durchsetzen, wer lieber erstmal nachdenkt bevor er den Mund aufmacht hat kaum Chancen. Die Bewertung der Leistung fördert das auch noch: In den von mir erlebten POL-Veranstaltungen zählte die Quantität von Beiträgen mehr als deren inhaltliche Güte. Solange sich jemand nur oft genug zu Wort meldet, kann er erzählen was er will und wenn er nur schon gefallene Beiträge einfach noch einmal wiederholt.
Ich würde deshalb auch nicht die Uni wechseln, aber glücklich bin ich mit dieser Situation nicht.

Sealwolf
17.04.2004, 20:25
gelöscht

Turtle
18.04.2004, 19:40
Original geschrieben von Sealwolf
Für mich wäre es ein Grund, zu wechseln!
Jetzt erst mal ruhig Blut. Ich finde es zwar schlimm im Moment, aber viele finden es richtig gut. Die Aussagen von einigen enttäuschten "heicumedlern" geben da vielleicht schnell ein verzerrtes Bild ab. Deshalb würde ich unbedingt dazu raten, dir selbst einen Eindruck zu verschaffen. Kann doch sein, daß es dir sogar gefällt. Und dann war die Aufregung umsonst!

TomB
18.04.2004, 20:26
Auch ich habe noch Teile noch heicumed "abbekommen". Und ich halte einiges für gut, wie z.B. schwierige Pat-gespräche mit Schauspielern üben.
Große Teile jedoch sind ein einziger Schwachsinn: Im Skills-Lab an einem Plastik-Arm Zugänge legen üben, das ist etwa so realistisch wie "Für alle Fälle Stefanie" mit unserem Arbeitsalltag etwas gemeinsam hat...(und dafür 90 min Zeitaufwand bis jeder aus der Gruppe den Gartenschlauch mit den tausend Löchern mal getroffen hat...) Das lernt man doch bei einer Faulatur schneller und besser...
Genau das gleiche gilt für das Legen einer Magensonde an einer Puppe.

Oder weitere Beispiele von jüngeren Semestern: eine Power-Point-Präsentation erstellen...das macht doch inzwischen jedes Schulkind für sein Referat in der Schule...
Ein Poster erstellen...das lerne ich doch im Rahmen meiner Promotion bei jedem engagierten Doktorvater viel besser und praxisnäher :-(