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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lernt man Physik?



Lava
03.01.2002, 16:59
Hallo,

ich schreibe in einem Monat eine Klausur in Physik und gerate langsam in Panik. Da ich Physik nach der 10. Klasse abgewählt habe, habe ich nämlich keinen blassen Schimmer davon! Mein Hauptproblem beim Lernen ist einfach, dass ich die Zusammenhänge und Fakten größtenteils ganz gut verstehe, aber mit den Formeln nicht umgehen kann. Leider kommt es in der Klausur aber gerade darauf an. :-( Ich komme einfach mit den Formelzeichen und Zahlen und dem ganzen Quatsch nicht klar!
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand von seinen Erfahrungen berichten könnte, dem es genauso ging wie mir (und der natürlich durch gekommen ist ;-) )

Danke!!!

Nico
03.01.2002, 21:35
Hi !
Physik ist ein blödes Fach zum Lernen , wenn es einem nicht liegt .Ich weiss immer noch nicht , wie ich den Schein bekommen habe ....
Es ist wie bei vielen Sachen , die noch kommen :stures Auswendiglernen !
Bei Physik gibt es einen kleinen Trost :einiges davon braucht man wirklich noch mal für Physiologie !
Mein Tipp : lern die wichtigsten Formeln und Grössen und versuch es ansonsten mehr mit verstehen ( leite dir die Sachen her )- oft bringt das mehr , als nur auswendig zu lernen !

Good luck ! :-meinung

Pascal
04.01.2002, 00:47
Da ich nicht weiß wie eure Klausuren aussehen kann ich dir nur allgemeines raten.

1. Formaln Reinquälen. Das muß man einfach.
2. Altklausuren anschauenen, und bis zum erbrechen machen. Es kommen meist ähnliche Fragen drann. Bei uns hat man so viele wie möglich durchgerechnet. Die Fragen wiederhlen sich einfach.

04.01.2002, 14:47
Hi Leute!

Ich bin Physiker und habe in Medizin letzten Sommer mein Physikum gemacht. Vielleicht kann ich ja nicht richtig mitreden, weil ich den "Physik für Mediziner"-Schein nie machen mußte, aber ich kann nur sagen:
Ihr könnt auswendiglernen was, wo und wann ihr wollt, aber bei Physik ist das absolut verboten - fast schon ein Tabu.

Niemand ist geholfen, wenn ihr die Viskosität von Glykol kennt oder ein wahres Sammelsurium von Formeln draufhabt, ohne zu wissen, wofür die da sind. Ich denke, kein Physiker ist so fies und will von euch wissen, ob da bei Hagen-Poiseuille vorne 4/Pi, 8/Pi oder 145/Pi steht - das ist schließlich scheißegal. Sich klargemacht zu haben, daß man bei einer doppelt so viskosen (zähflüssigen) Flüssigkeit auch den doppelten Druck braucht, um sie gleich"schnell" durch ein Röhrchen zu drücken, ist da tausendmal mehr wert.

Vorgängerklausuren durchzuarbeiten ist sehr sinnvoll, hier sollte jedoch das Augenmerk nicht auf den puren Rechenweg gelegt werden ( ..dann muß man das in die Formel einsetzten und hier umstellen und damit multiplizieren ..), sondern man sollte sich klarmachen - oder erklären lassen - was da anschaulich passiert und mit welchen Methoden man an solch ein Problem rangehen kann - das kann insgesamt sogar schneller gehen, weil man dann mehrere Fliegen (Aufgaben) mit einer Klatsche schlägt.

Von mir aus können wir ja auch einige konkreten Aufgaben im Forum diskutieren.

Wenn man sich nur auf den Wiedererkennungswert einer Aufgabe verläßt, legt man sich zu leicht aufs Maul, wenn die Aufgabe nur minimal variiert wird.

Viel Glück bei euren Prüfungen

ALex

Nico
04.01.2002, 21:56
Hi Alex !

Was die Fragen im Physikum in Physik angeht , hast du recht - die kann man oft mit Logik und Menschenverstand lösen .
Die Fragen in den Klausuren sind oftmals verzwickt !!! Es werden leider Sachen gefragt , die man nie wieder braucht .

Wenn du Physik studiert hast , dann doch sicher , weil es dich interessiert .Wer Medizin studiert , quält sich meistens durch Physik und Chemie ( hier bes. die Anorganik ).Zumal der Unterricht in der Oberstufe oft auch nicht so gut ist , wie er sein sollte !

Für die meisten Medizinstudenten gilt dann wirklich : Augen zu , auswendiglernen und hoffentlich bestehen !!!


:-meinung

04.01.2002, 22:54
Hallo Janine!
Mir ging es genauso wie dir, und darum habe ich mir einen großen Zettel gemacht und alle Formeln aufgeschrieben, und mir dann jede einzeln erklärt, was alles genau bedeutet. Besonders die Buchstaben (F, A, g, w, usw...) zuzuordnen und damit umzugehen mit den entsprechenden Einheiten fand ich echt schwierig, aber dann hatte ich's ganz gut drauf. Danach habe ich mich noch mit 3 ähnlichen "Physik-Nieten" :-) getroffen und wir haben uns die Aufgaben gegenseitig erklärt, je nachdem, ob wer sie verstanden hatte, und wenn keiner sie verstanden hatte, haben wir zusammen gerätselt. Das hat echt VIEL mehr gebracht als stures Auswendiglernen und reines Altklausurenrechnen! Denn unsere Klausur hatte mit alten relativ wenig gemeinsam. Trotzdem haben wir es gut geschafft! Also laß dich nicht aus der Ruhe bringen, daß ist alles zu schaffen! Viel Glück!

Lena

05.01.2002, 14:24
Den Schein zu kriegen, war bei unserem Praktikum (in Giessen) nicht besonders schwierig, da man (wie schon erwähnt wurde) lediglich die Altklausuren durchrechnen, die Formeln können und ein gewisses Verständnis erwerben mußte.

Als viel schwieriger erachte ich die Physikums-Physik-Aufgaben, da ich ´ne echte Kopfrechen-Niete bin und man leider teilweise recht komplexe Aufgaben berechnen muß. Ärgerlich, das...

Mfg
T.

Pascal
05.01.2002, 14:31
Also dann hat sich das Praktikum aber sehr geändert. Bei uns war das noch einer der Stolpersteine. Und was die fragen im Physikum angeht. Die sind nun wirklich zum großen Teil recht einfach, da nur ewige Wiederhohlung und ein zwei neue abstruse Sachen die zu lernen gar keinen Sinn macht.

Und was unseren Physiker angeht.:

Genau das wird verlangt. Ob nun 1/4 1/8 oder 1/16 das mußt du wissen. Klar kann man mit etwas interesse und verständnis viel erreichen und auch einfacher. Aber das haben die meisten nicht. Also bleibt einem nix anderes übrig.

Lava
21.01.2002, 19:47
Hallo,

ich wollte nur mal kurz sagen, dass Physik bei mir Fortschritte macht. Ich habe das Lehrbuch beiseite gelegt und konzentriere mich voll auf das Praktikum und die Altklausuren. Das mit dem Auswendiglernen der Formeln klingt natürlich etwas blöd. Am Anfang habe ich auch versucht, mir einfach alle Formeln einzuprägen, die ich da auf einem Blatt zu stehen hatte. Das hat nicht funktioniert. Das einzig Wahre ist für mich, die Formeln auch anzuwenden. Also nehme ich mir die Altklausuren und schaue mir die Lösungswege an. Wenn ich später eine ähnliche Aufgabe finde, weiß ich "hey, das war doch irgendwas mit..." und beim dritten (oder vierten) Anlauf klappt's dann meist.

Verglichen mit Chemie ist Physik eigentlich auch ein Klacks. Viel weniger Stoff, weniger Formeln, weniger Faktenwissen...

Pascal
21.01.2002, 22:07
Na siehtst du. Weiterhin viel Erfolg.

Nico
21.01.2002, 22:10
Hallo Janine !

Ich will dir keine Angst machen , aber ich persönlich fand Chemie auch ziemlich schwer !
Vor allem brauchst du vieles aus dem Physik-Praktikum nie wieder .
Von der Chemie kommt sehr viel in Biochemie und Pharmakologie wieder .Diese ganzen funktionellen Gruppen , wer mit wem warum so und nicht anders reagiert .....
Ich fand Chemie nur anschaulicher zum Lernen als Physik .

Kopf hoch , du packst das schon !!! :-love

Lava
22.01.2002, 17:54
Danke für die aufmunternden Worte. Als ich den (das?) Thread eröffnet habe, habe ich wohl in einer kleinen Krise gesteckt. Ich habe bemerkt, dass sowas ab und zu kommt. Dann schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen und frage mich, ob ich die Klausuren jemals bestehen werde.
Wenn ich in so einen Tal stecke, hilft nichts außer sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Außerdem ist es sehr motivierend, wenn man langsam aber sicher Fortschritte macht, wo man vorher noch geglaubt hat, dass man das nie hinkriegt. Ich versuche auch immer das den Leuten zu erklären, denen es so wie mir geht.
Aber erstmal abwarten... am Ende fragen die nur nach den Sachen, die ich nicht gelernt habe und dann sehe ich alt aus. :-D

Nico
22.01.2002, 18:33
Hier im Forum kann man doch auch über solche Sachen reden ...
Tiefs hatte hier wohl jeder schon einmal ! :-)

Pascal
22.01.2002, 19:00
Das ist wahr Janine. Wenn man erstmal Zusammenhänger erkennt macht das lernen sogar irgendwie langsam spaß. Solange man auch noch was anderes zur Ablenkung macht.

Schanni
22.01.2002, 19:40
Hi Janine,

als ich deine Frage gelesen habe kam es mir vor als ob ich meine eigene gelesen hätte. Ich glaube, dass ich ein ähnliches Problem wie du habe.
Ich verstehe Physik ganz gut, komme bei einem neuen Thema immer gut voran, aber wenn dann irgendwann die Formel für irgend etwas kommt, bleibe ich einfach stecken. Dann verstehe ich überhaupt nichts mehr. Weder kann ich die Formel auswendig, noch kann ich die irgendwie herleiten oder umformen..........
Nun ja, eigentlich hab ich mich all die Monate über durchgemogelt (mach demnächst mein Physikum). Hab stur die Formel gepaukt und bis zum Umkippen Aufgaben gemacht. Aber oft bleibt mir nicht so viel Zeit wie ich brauche. Dann hilft nur noch denken, denken und nochmals logisch denken.

Hoffe dir damit geholfen zu haben.


Schanni

PrinzessinAmygdala
21.01.2016, 21:50
14 Jahre später und die Studenten haben immer noch dasselbe Problem... :-oopss:D