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Cosma
28.04.2004, 20:33
hallo zusammen,

es ist so:
mein studium kommt gerade schleppend voran, kids, haushalt und jungassistentengatte tragen ihren teil dazu bei, dass es bei mir noch ne weile dauern wird bis ich fertig bin.

ist gewollt so und grundsätzlich auch in ordnung.
nun hat mich eine freundin darauf angesprochen, ob ich nicht "nebenbei" die heilpraktikerprüfung machen möchte.

war ein langes gespräch, sie weiss, dass ich gerne mal in die therapeutische ecke psychiatrie etc. gehen möchte ... und meinte mit nem heilpraktiker könnte ich mir da ja auch andere wege offenhalten, wie das ganze aus der systemischen familientherapie anzugehen oder ähnliches.

auf jeden fall wäre es doch kein fehler und mit bestandenem physikum und krankenschwesterausbi auch kein grosser lernaufwand.

naja, also heilpraktiker SEIN will ich ja nicht, aber als momentane 90% hausfrau kommt mir natürlich jede leicht erhaschte "zusatzqualifikation" (sofern sie denn eine ist ??) oder potentieller notnagel sehr gelegen.

was meint ihr dazu - schwachsinn für zukünftige mediziner ?

gruss
cosma

Epsilon
29.04.2004, 09:29
Hallo!

Ich hab mich auch mal intensiver mit dem Thema beschäftigt...
Meiner Meinung macht es keinen Sinn, weil...

1) Lernaufwand ist nicht so gering, da alles was du bis jetzt gelernt hast nicht Bestandteil dieser Prüfung ist, sondern z.B. Bundesseuchengesetz

2) Was bringt dir nur die Prüfung, wenn du mal Arzt bist? - Wird denke ich von vielen Chefs ehr negativ gesehen.

3) Wenn es dir was bringen soll mußt du entsprechende Schulen/ Kurse etc. besuchen. Die sind aber zum einen teuer und zum anderen muß man sehr aufpassen nicht in die Esoterikrichtung bzw. sogar Sekten abzurutschen...( kein Witz! einige bekannte HP Schulen! )

4) Der Abschluß " Heilpraktiker" ist ein Witz, da diese Prüfung beim Gesundheitsamt nur mehr oder weniger sicherstellen soll, daß du keinen umbringst... ( selbst das erfüllt sie nicht...)
Du mußt dir darüber klar sein, daß praktisch jeder!!! damit HP werden kann. z.B. 40 jähriger Metzger mit Hauptschulabschluß, der nie was medizinisches gelernt hat, aber irgendwie die Prüfung geschafft hat...

Soweit...

Gruß Epsilon

Isihero
29.04.2004, 09:58
Hi Cosma :-D


ich habe mich auch mal erkündigt wegen eine Ausbildung zur Heilpraktiker. Ich war recht überracht das diese Ausbildung (zumindest in meine Nähe) nur von Privaten Schulen angeboten wird, und zwar für sehr viel Geld. Deswegen habe ich es am ende doch aufgegeben.
Aber was Epsilon schreibt stimmt schon, jede kann diese Prüfung ablegen und los legen.
Außerdem musst Du dich ständig weiter bilden wenn Du was erreichen möchtest als Heilpraktikerin, die Grundausbildung oder Prüfung alleine tut es nicht.
Ich kann Dir ein Beispiel aus mein Bekanntkreis nennen: Junge Mann, verheiratet, 5 Kinder, seit 10 Jahren Heilpraktiker und ständig on Tour! Seine Frau sieht ihn kaum. Irgendwo findet immer ein Seminar/Tagung/Fortbildung statt. Er macht alles mit damit er den Anschluß nicht verpaßt, und er ist ein supergute Heilpraktiker. Hat mir, mein Mann und die Kinder öfteres geholfen, obwohl die Schulmedizin es nicht mehr für möglich hielt. Aber seine Familie bleibt auf der Strecke.
Es ist sicher eine Bereichung wenn ein Mediziner auch mit seinen Heilpraktiker Wissen arbeiten kann, aber es ist sehr Aufwendig.

Ich halte sehr viel von Hömeopatie, aber die Traditionelle Medizin ist doch mein Traum
:-))

Ich wünsche Dir ein kühlen Kopf damit Du dich so gut wie möglich entscheiden kannst!

Grüße von
Isihero

nightingale
29.04.2004, 20:48
Hallo Isihero, Homöopathie und Heilpraktikerdasein sind 2 verschiedene Paar Schuhe! Die Homöopathie wird auch von manchen Schulmedizinern praktiziert und ist dann auch von den Krankenkassen anerkannt :-))

test
29.04.2004, 20:54
Bist du sicher, dass Homöopathie von den Krankenkassen übernommen wird? Oder was meinst du mit anerkannt?

nightingale
29.04.2004, 21:09
Öhm, das weiß ich nicht so genau, jedenfalls verläuft kann man bestimmte Ziffern abrechnen, wenn man anerkannter Kassenarzt ist. Ich war mal bei einem homöopathischen Allgemeinarzt und brauchte nichts zu bezahlen.
Ich recherchiere das noch mal! :-blush

Rico
29.04.2004, 21:09
Nee, Akkupunktur wird bezahlt und das auch nur bei 4 Diagnosen (Kopfschmerz, Rückenschmerz und noch was...), aber Homöopathie nicht.

Fänd ich auch nicht okay, Homöopathie voll zu zahlen und die ganzen rezeptfreien Medis (wie z.B. Antiallergika) gar nicht...

nightingale
29.04.2004, 21:18
Die homöopathischen Medikamente machen auch nicht das Gros der Kosten aus (so 6-30 Euro), sondern die stundenlange Anamneseerhebung! Wenn man da nur ein paar Euro 50 kriegt, lohnt es sich für den Arzt einfach nicht und so muss der Patient den Rest selbst zahlen.

Blackeneier
29.04.2004, 23:39
Auf Drängen von ziemlich weit oben wurde doch vor kurzem die Bezahlung von einigen Homöopathika durchgesetzt. Und das, wo überall sonst so auf EBM gesetzt wird, wo die Homöopathie nicht mithalten kann... finde ich auch durchaus nicht in Ordnung, aber das Thema wird ja gerade an anderer Stelle diskutiert und hier gehts ja um was ganz anderes

Isihero
30.04.2004, 08:05
Hää? :-notify

Bis jetzt habe ich immer alle Homöopathischen Mitteln selber bezahlt, und später von der Privaten Krankenkasse (Zusatzversicherung) zurück erstattet bekommen. Meine GKV übernimmt es nicht.

Wobei, in diesen Jahr sind wir noch gar nicht beim Heilpraktiker/Homöopathe gewesen, da kein Bedarf :-)).

Gruß,
Isihero

:-winky

Rico
30.04.2004, 08:46
Original geschrieben von Isihero
Wobei, in diesen Jahr sind wir noch gar nicht beim Heilpraktiker/Homöopathe gewesen, da kein Bedarf :-)) Wobei ich ernsthafte Zweifel hätte, daß die GKV dieses Jahr irgendetwas mehr erstattet als letztes Jahr. :-D

Da alle nicht rezeptpflichtigen Medis nicht mehr erstattungsfähig sind, werden Homöopathika wohl auch nicht bezahlt werden...

Aesculap
01.05.2004, 11:27
Hallo Cosma,

also ich bin HP und möchte gern Medizin studieren. Ausserdem unterrichte ich an einer HP-Schule Medizin. Zum einen kann ich Dir sagen, dass die ganze Ausbildung oft sehr unterschätzt wird (ging mir auch so, dachte, ich habe meine Studium damals mit links geschafft, da schaffe ich das auch ganz einfach), was bedeutet, Du musst neben Deinem Studium, Kinder, Haushalt usw. auch noch dafür Zeit und Geld opfern. Da Du nachher eh nicht als HP sonder als Doc arbeiten willst (Du darfst Dich sowie so nicht Doktor med. und HP gleichzeitig nennen), mach doch lieber Ausbildungen in Naturheilverfahren, die Dich interessieren. Auf einer HP-Schule sollst Du ja in erster Linie auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereitet werden, d.h. Du lernst Schulmedizin. Davon hast Du aber in Deinem Studium schon genug. Du kannst ja 'Schnupperkurse' in naturheilkundlichen Therapien machen und Dich dann festlegen und eine Ausbildung in Homöopathie (wobei die sehr lange dauert und es gehört sehr viel dazu, ein guter Homöopath zu werde/sein) o.ä. machen. Wenn Du dann fertiger Medizin bist, kannst Du auch noch Naturheilverfahren anbieten.
Liebe Grüße
Aesculap

Cosma
07.05.2004, 19:23
Hallo nochmal,

es geht mir eigentlich nicht um die Ausbildung, sondern nur um die Prüfung, die ich machen würde.
Ist mit Physikumswissen und 3jähriger Krankenschwesterausbi plus Berufserfahrung auch so machbar ...
Naja, aber Sinn macht es sicher nur, wenn ich die Med auf keinen Fall zu Ende bringen kann und mit anderen Vorraussetzungen in die therapeutische Ecke will (ist hier zufällig auch ein systemischer Familientherapeut ...*gg ??).
War nur so ein Anflug von Aktionismus, weil meine "Karriere" sich ja in der Babypause befindet.

Tja und diese wird wohl noch eine Weile dauern, weil nachdem Baby Nr.2 am Montag seinen 1.Geburtstag feiern durfte (während Baby Nr.1 sich schon auf die Schule freut) sich nun auch noch ein Baby Nr.3 zu uns gesellen will *schluck.


Liebe Grüsse

Cosma
*nerundesilberzwiebelnschmeiss

Isihero
08.05.2004, 13:22
Mensch Cosma, Du bekommst noch was kleines schnukeliges? Sicher hast Du damit nicht mehr gerechnet, aber vielleicht ist ja der Zeitpunkt jetzt besser als später, oder?
Ich meine, wenn Du sowieso noch in der Babypause steckst dann kannst ja noch verlängern. Wie oft, bzw. lang darf die Babypause sein? Kommst Du hinterher noch mit an der Uni?
Mein Baby Nr. 2 kommt dieses Jahr auch zu Schule *ganzschönaufregend* :-D
Und mein Baby Nr. 1 kommt in die vierte Klasse...Wie die Zeit vergeht!!
Und ich bekomme Flügel und das Gefühl das ich mein Leben neu organisieren muss, weil bald habe ich keine Kids mehr die mich ständig zu hause brauchen, HELP! :-notify

Naja, ich wünsche Dir alles Gute für dein Baby Nr.3 , genieße deine Pause und dein Nachwuchs so gut es geht.

Viele Grüße,
Isihero :-winky

Cosma
15.05.2004, 21:55
Hallo Isihero,

danke für die glückwünsche :-))

tja, also du hast natürlich recht ... wenn ich sowieso schon in der babypause bin *gg ... ich glaube mit DER einstellung krieg ich noch 5 kinder...
(sind aber auch ZU süss, der grosse wollte heute wissen, warum der himmel blau ist und der kleine hat zum ersten mal spontan wau-wau gesagt, als er eine katze gesehen hat *gg)

nee, es ist so:
1.sem kam baby nr.1 und ich hab "halbzeit" studiert bis zum physikum, mein freund hatte schon physikum und hat sein studium in der zeit (vollzeit) beendet.

dann schwanger physikum (horror) mit baby nr.2 und seitdem (seit nem jahr) babypause.

familiär ist seit baby nr.2 alles anders, hochzeit, männchen arbeitet als aip und jetzt dann assistent in chirurgie mind. 60 bis 70 std. die woche, ständig fortbildungen am wochenende, 6 bis 7 dienste im monat.
dazu kommt jetzt hausbau und baby nr. 3 *stöhn

babypause gibts übrigens offiziell für 2 sem., aber es ist immer möglich sich wegen kinder länger beu zu lassen.

vielleicht sollte ich mich für die nächsten jahre hier mal verabschieden - NEIN, mein Rezept ist eigentlich eher "mühsam ernährt sich das eichhörnchen", deshalb hab ich dieses sem auch wieder ein wenig mit mibi und klichi angefangen ... wenn ichs denn durchziehe...

mit schulkindern ist es dann hoffentlich etwas leichter - kann gut sein, dass ich vorher auch nicht viel mehr auf die reihe bringe...
doch: ich führe ein erfolgreiches familienunternehmen *lach

liebe grüsse
cosma

brigitte sch.
31.03.2006, 11:12
[QUOTE=Epsilon]Hallo!

Ich hab mich auch mal intensiver mit dem Thema beschäftigt...
Meiner Meinung macht es keinen Sinn, weil...

1) Lernaufwand ist nicht so gering, da alles was du bis jetzt gelernt hast nicht Bestandteil dieser Prüfung ist, sondern z.B. Bundesseuchengesetz

3) Wenn es dir was bringen soll mußt du entsprechende Schulen/ Kurse etc. besuchen. Die sind aber zum einen teuer und zum anderen muß man sehr aufpassen nicht in die Esoterikrichtung bzw. sogar Sekten abzurutschen...( kein Witz! einige bekannte HP Schulen! )



Aua - Aua !!! Lieber Epsilon ;-)

Ich glaube wir müssen seit dem 01.01.2001 nach dem IfSG Infektionskrankheiten melden, genau wie Heilpraktiker!!!
Das Bundesseuchengesetzt ist seitdem abgeschafft!
Das mit den Sekten braucht man glaube ich nicht zu kommentieren ... so ein
Qautsch

fritzik
06.02.2007, 12:04
Sich auf die Heilpraktikerprüfung vorzubereiten, ist bestimmt nicht ganz einfach (je nach Vorkenntnissen). Es geht um Schulmedizin, nicht um die Therapie, sondern eher um das Erkennen bzw. die Abgrenzung von schwerwiegenden Erkrankungen.
Diese Inhalte sind auch für Medizinstudenten interessant.

Die entsprechende schriftliche Prüfung wird als mc-Prüfung abgehalten.
Dazu gibt es Fragensammlungen (Bücher, noch besser: Internet, mit Möglichkeit zum Ankreuzen).

Die Investition in eine solche lohnt sich allemal, man weiß dann was auf einen zukommt (und bildet sich medizinisch weiter!).

Das Problem ist nur: Mit diesem Wissen allein kann man in der Praxis nicht viel anfangen, man braucht also eine Ausbildung, welche die Kunden = Patienten als attraktiv ansehen. Da liegt das Problem.
Die HP-Prüfung lässt sich anhand der Fragensammlungen bestehen.

Druide
06.02.2007, 12:43
@cosma

du bist medizinstudentin mit kindern

ich (wenn ich mich an deiner stelle befinden würde) würde die beurlaubung wegen kind(ern) so lange wie möglich und so gut es geht ausnutzen

ich würde mich in dieser "kinderzeit" medizinwissenstechnisch up to date bringen, um dann, wenn du wieder luft hast, durchstarten zu können, um das medstudium in einem zug zum ende zu bringen

die überprüfung beim gesundheitsamt vor einem amtsarzt soll sicherstellen "daß du keine gefährdung für die volksgesundheit" darstellst

auf diese prüfung müsstest du dich auf jeden fall mit speziellen unterrichtsmaterialien vorbereiten - du kannst da nicht drauf vertrauen, daß dein bis jetzt angesammeltes wissen reicht

gut - dann wärst du HP

aber keiner spricht über die zeit danach:
- mitarbeiten bei einem anderen HP fällt flach (macht keiner oder sehr ungern)
- eigene praxis - geld - versicherung - neue einrichtung - pacht - instrumentarium - kundenstamm aufbauen - man rechnet hier mit einer durchhaltezeit von ca. 3 jahren, bis der laden so läuft, daß du dich einigermaßen davon ernähren könntest
- fortbildung, fortbildung, fortbildung
- spezialisierung z.b. auf homöopathie, psychotherapie, akupunktur (dauert, dauert, dauert und kostet ´ne schweinekohle)
- zum geld: die ausbildung an einem fernlehrinstitut kostet so 2000 EUR und die psychosache 1000 und die homöopathie so 1300 flocken und wenn du dich wirklich so richtig in akupunktur ausbilden lassen willst (dauert 3 jahr) kostet dich das im Monat 225 EUR (8.200 EUR für die ganze dreijährige ausbildung)
- und immer schön aufpassen, daß du nicht in die esotherikecke abgleitest!!! (und das geht ganz schnell, wenn du mit den "richtigen" leuten zusammenkommst bei den fortbildungen)

nur die prüfung zu machen, um nachher sagen zu können (in irgendeinem lebenslauf) "ich habe aber die HP-Prüfung abgelegt" bringt dir nullkommanull

das ist wie beim abitur:
das abitur befähigt dich nur dazu, an jeder universität der brd studieren zu können - du hast aber eigentlich sonst nichts
die HP-Prüfung stellt nur fest, daß du keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellst - du hast aber eigentlich sonst nichts

milz
06.02.2007, 14:02
Homöopathie ist schon Esoterik.

Cosma
02.03.2007, 16:18
Huhu,

ist ja lustig, mein alter Threat lebt wieder :-)

Danke für Eure Beiträge und Tips.

Momentan sieht es bei mir so aus: Physikum in der Tasche, 3 kleine Kinder, Hausbau und Chirurgenmann am Hals ;-) ... also langweilig ist mir immer noch nicht.

Allerdings fehlen so langsam doch etwas geistige Inhalte und naja, also ich will einfach mal wieder was für mich und meine Zukunft tun.

Aber ganz ehrlich: das Studium geht grad nicht, noch nicht.
Mann hat bis zu 8 Dienste im Monat, jedes 2. WE ist betroffen, Kids wollen nicht in Krippe und Internat geschoben werden usw.

Also hab ich mich weiter beurlauben lassen - ganz lassen will ichs bis jetzt auch nicht - und mich dem HP Gedanken wieder zugewandt.

Da ich sowieso immer in Richtrung FA Psychiatrie tendiert habe, werde ich die HP_Psychotherapie-Prüfung machen und eine 3 jährige Ausbi zur systemsichen Familientherapeutin (anerkannte Ausbi vom Dachverband für Psychotherapie). Und dann gucken, ob ich Fuß fassen kann - oder eben noch fertig studieren.

Ist nicht leicht, der Schritt, weils halt dann freiberuflich doch etwas unsicher ist.

Aber ich brauch jetzt einfach für die nächsten Jahre ne Alternativlösung.
Wie findet ihr das ?

Cosma