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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chirurgenmangel!!!!!



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kwumpf
04.05.2004, 13:42
Die Chirurgie halte ich für ein sehr interessantes und vielfältiges Fachgebiet. Im Zuge des Ärztemangels wird zunehmendst deutlich dass es gerade in diesem Fach längerfristig zu einem erheblichen Mangel an Nachwuchs kommen wird. Schreibt doch mal was euch bewogen hat bzw. dazu veranlassen wird entweder in die Chirurgie zu gehen oder eben darauf zu verzichten und lieber einem anderen Gebiet den Vorrang zu geben. Chirurginnen vor! Besonders auf die Meinung von Frauen bin ich gespannt, was die lieben Männer hier im Forum natürlich nicht diskriminieren soll.

Die Niere
05.05.2004, 09:01
Den Mangel kânn ich bestätigen...gilt auch für die Schweiz...in keinem anderen Fach gibt es mehr Deutsche hier.

Ich habe einfach keine Lust, so oft am OP-Tisch zu stehen...und das berufliche Klima kann manchmal auch etwas schlechter sein als bei den Internisten oder z.B. den Päds...aber das kann man auf keinen Fall pauschalisieren. Eigentlich ist es wirklich dieser OP-Tisch und alles was damit verbunden ist...

gruesse, die niere (männlich)

nella
09.05.2004, 16:04
Ich könnte mir vorstellen, dass vielen Frauen diese teilweise frauenfeindliche Atmosphäre eines OPs vor der Entscheidung abhält, Chirurgie zu machen. Vorallem viele denken ja an Familie und können sich nicht vorstellen, dass die beiden Sachen irgendwie zusammen passen.
Ich allerdings bin eine begeisterte zukünftige Chirurgin. Ich finde es einfach sehr befriedigend, Leute in kurzer Zeit helfen zu können. Man macht was und man sieht schnell was passiert. Eigentlich ist den Traumberuf für ungeduldige wie ich.
Und die Familienplannung macht mir auch keine Angst mehr. Es hängt selbstverständlich vom Partner ab. Mit meinem Freund haben wir vieles schon durchdacht und sind davon überzeugt, dass es mit der Familie und den Beruf für uns beiden auch klappen wird.

Jetzt haben wir Frauen die Chance uns in solchen Fachgebieten richtig durchsetzen zu können. Wenn jetzt mehr Ärzte gebraucht werden kann man eher eine familienfreundliche Atmosphäre bei der Arbeit verlangen. Man muss sich dazu bekennen und auch etwas dafür tun und nicht tun lassen. In Länder wie England soll es wohl auch funktionieren, warum nicht auch hier?

Nella

:-top

Turnusknecht
09.05.2004, 17:41
Also ich kann und will mir gar nicht vorstellen in die Chirurgie zu gehen.

Dauernd dös "Umananda-herum-fudeln", dös elendige Stehen, nie derfst di kratzen, wennst willst und am ende hast bluthochdruck, plattfüsse und krampfadern - nein danke!

......nein, ich bin für die Chirurgie ein zu bequemer Mensch.

Und bequeme Menschen werden halt Anästhesisten (oder Internisten) - O-Ton eines Chirurgen.

Nein, ich will ein "denkender" Arzt werden. :-D :-D :-D

Hades
09.05.2004, 17:52
Ich wollte genau das machen, habe eineige Bekannte die Chirurgen sind und die arbeiten sich kaputt.. und trotzdem will ich das gernen machen. Hey wenns einen Mangel an Chirurgen gibt dann soll mich die zvs doch sofort studieren lassen >.>.
Ich interessiere mich einfach für Operationen, wieso weiß ich auch nicht, vielleicht weil man den menschlichen körper besser kennen lernt (was man bei der Pathologie auch würde, aber ich persönlich hab keine Lust nur Tote um mich zu haben :p).

Die Niere
10.05.2004, 08:43
Viele Studienanfänger haben anfangs den Chirurgen als Traumberuf...aber bei den meisten ändert sich das im Laufe des Studiums...warte einfach mal ab, Hades. Mir gings genau so.

gruesse, die niere

Hades
10.05.2004, 15:32
Wenn ich nur schon Studienanfänger wäre :-? . Mein Gott ich hab gestern ja garnicht drauf geachtet wie ich schreibe, ist ja alles voll mit Fehlern >_>.

barney
06.06.2004, 15:37
Eine aus meiner Klasse wollte schon in der 11. Chirurgin werden und wusste nicht mal, dass man dazu nach dem Studium noch eine Facharztausbildung machen muss :-? Ist halt irgend wie "cool".
Aber wenn einem die Chirurgie Spaß macht ist das sicher ein geniales Fach. Ich habe ein zweiwöchiges Praktikum in der Chirurgie gemacht. Vorher habe ich gedacht "Alles, bloß nicht Chirurg", hinterher fand ich es absolut genial. Allerdings wenn ich das mit dem Bluthochdruck und vorallem den Krampfadern höre... :-(( Ich hab doch so schöne Beine :-)) Aber im OP fällt es sicher niemandem auf, wenn man ab und zu mal Stützstrümpfe trägt :-)

Die Niere
06.06.2004, 19:09
Original geschrieben von barney
Aber im OP fällt es sicher niemandem auf, wenn man ab und zu mal Stützstrümpfe trägt :-)
Und selbst wenn, das tun viele!!!

Ersa
09.06.2004, 21:16
Original geschrieben von barney
Eine aus meiner Klasse wollte schon in der 11. Chirurgin werden und wusste nicht mal, dass man dazu nach dem Studium noch eine Facharztausbildung machen muss :-? Ist halt irgend wie "cool".


Und als ich "damals" bei der Schülerinformationswoche war, hat im Anatomiesaal eine aus der Runde mit vor Ekel verzogenem Gesicht gefragt, sie wolle Chirurgin werden und ob sie denn da auch Anatomie studieren müsste...

barney
09.06.2004, 22:06
"Und als ich "damals" bei der Schülerinformationswoche war, hat im Anatomiesaal eine aus der Runde mit vor Ekel verzogenem Gesicht gefragt, sie wolle Chirurgin werden und ob sie denn da auch Anatomie studieren müsste..."

Aaaaahhhhh.....!! :-)
Ich hab übrigens noch eine in der Klasse, die sich zu gut für die Welt und alle anderen Menschen hält. Zitat aus der Abi-Zeitung:"Wer die Menschen kennt, der liebt die Tiere". Außerdem ist sie furchtbar eitel und hat gemeint sie hätte kein Bock, dass irgend welche verschnupften Leute in ihrer Praxis auf sie zukommen. Deshalb will sie auch Sportärztin werden, damit sie Gelenke opperieren kann. Und ich werde ihr mit Sicherheit nicht sagen, dass ein reiner Sportmediziner das gar nicht macht :-)
Die hat eine allgemeine Abneigung gegen andere Menschen und ist eitel wie ein kleines Püppchen, aber braucht es für ihr Ego, Medizin zu studieren. Ich hoffe, dass unser System so organisiert ist, dass solche Leute rausgefiltert werden. Ich bin mal gespannt, was die sagt, wenn sie im Pflegepraktikum einem anderen Menschen den A**** abputzen muss, wenn sie sich schon vor verschnupften Menschen ekelt :-) LOL

Die Niere
10.06.2004, 07:30
Original geschrieben von barney
[BDie hat eine allgemeine Abneigung gegen andere Menschen und ist eitel wie ein kleines Püppchen, aber braucht es für ihr Ego, Medizin zu studieren. Ich hoffe, dass unser System so organisiert ist, dass solche Leute rausgefiltert werden. Ich bin mal gespannt, was die sagt, wenn sie im Pflegepraktikum einem anderen Menschen den A**** abputzen muss, wenn sie sich schon vor verschnupften Menschen ekelt :-) LOL [/B]
Solche Menschen gibt es immer wieder...einige ändern sich im Studium, andere nicht...einige laufen so nachher auch wirklich im Spital herum. Das System filtert bei den heutigen Strukturen dabei eigentlich nichts heraus...muss DIch leider enttäuschen. Ist aber einfach ein Ansporn, zum einen nicht selbst so zu werden (auch wenn es Tage gibt und immer geben wird, an dem Dich bestimmte oder auch mal alle Patienten einfach nur ankotzen) und zum anderen sich von denen abzugrenzen.

gruesse, el niero

Turnusknecht
10.06.2004, 11:24
Original geschrieben von Ersa


Und als ich "damals" bei der Schülerinformationswoche war, hat im Anatomiesaal eine aus der Runde mit vor Ekel verzogenem Gesicht gefragt, sie wolle Chirurgin werden und ob sie denn da auch Anatomie studieren müsste...

Da fällt mir ein Spruch ein, der auf dem Schild in unserem Anatomiestudierlokal in Graz prangte:

"Ärzte ohne Anatomie gleichen den Maulwürfen - sie arbeiten im Dunkeln, und ihrer Hände Tagwerk sind....................Erdhügel"

(soll ein gewisser Tiedemannvon sich gegeben haben)



Und meiner bescheidenen Meinung nach kann ich dem Satz mittlerweile voll und ganz zustimmen......wurscht, ob man "Unfaller", Internist oder Hautarzt wird.

Rugger
11.06.2004, 06:16
Original geschrieben von Turnusknecht
"Ärzte ohne Anatomie gleichen den Maulwürfen - sie arbeiten im Dunkeln, und ihrer Hände Tagwerk sind....................Erdhügel"

(soll ein gewisser Tiedemannvon sich gegeben haben) Wir haben einen berühmt / berüchtigten Ana- Prof namens Tiedemann hier bei uns in HD - zu dem würde der Spruch passen... Kam mir auch irgendwie bekannt vor...

R.

Turnusknecht
11.06.2004, 08:00
Naja, dann wird er sich sicher freuen, daß er einen Fanclub in Graz hat. *ggg*

LoXia
15.06.2004, 15:58
ich glaub hier wurde etwas vom thema abgegangen ;-) ...

also ich find chirurgie auch sehr interessant war auch bei n paar op´s ... aber hmm meistens dann doch auf dem tisch und nicht davor :-blush . mal sehen , bei meinem kreislauf ist es evtl doch etwas abzuraten, will ja keiner dass ich während der op erstmal in die waagerechte gehe...
@-;-

Turnusknecht
15.06.2004, 16:44
In die Waagrechte geht sowieso jeder mal früher oder später.

ceres
16.06.2004, 07:31
ich habe auch mal bei ner Op zugeschaut. Habe das kreislauf- und magenmäßig auc sehr gut verkraftet, dennoch kann ich mir eigentlich nicht vorstellen in dem Bereich tätig zu werden, falls das mit dem Studium überhaupt mal klappt...
es ist denke ich sehr interessant, aber hat in der Orthopädie (habe bei ner Knie-TEP zugeschaut) doch sehr was von Handwerk. Bohren Feilen, Sägen....

barney
16.06.2004, 12:39
@loxia
Der entscheidende Unterschied liegt darin, in welche Richtung man in die Waagrechte geht :-) Mir wurde auch gleich vor der OP gesagt, dass ich falls ich etwas in der Richtung vor hätte, doch bitteschön nach hinten und nicht vorn auf den armen, sterilen Patienten fallen solle.

@ceres
Natürlich ist es, wenn man im OP so zuschaut, in gewisser Weise eine handwerkliche Tätigkeit. Aber eben eine sehr kunstvolle und anspruchsvolle. Und bei komplizierteren OPs ist die aufwendige Vorbereitung allein schon interessant. Außerdem muss man da glaube ich kognitiv schon ziemlich fit sein. Man arbeitet ja schließlich an einem sehr, sehr komplexen menschlichen Körper und schraubt nicht einfach eine Glühbirne in die Fassung. Mal ganz davon abgesehen, dass alles was man macht natürlich Auswirkungen auf das Leben eines Menschen hat...
Allerdings kann ich dich schon verstehen...das sieht natürlich schon lustig aus, wenn ein Chirurg mit einem fetten Hammer eine Hüftprotese reinhaut, oder den Nagel bei einer Fraktur. Fast wie in einer Werkstatt :-)

Die Niere
16.06.2004, 13:29
Original geschrieben von barney
[BAußerdem muss man da glaube ich kognitiv schon ziemlich fit sein. Man arbeitet ja schließlich an einem sehr, sehr komplexen menschlichen Körper [/B]
Diese These mächte ich mal anzweifeln...mit Sicherheit gibt es einige OPs bei denen man kognitiv sehr fit sein muss, die meisten werden jedoch immer an der gleichen Stelle mit fast immer den gleichen Gegebenheiten durchgeführt...da muss man nicht viel denken, sondern einfach Schema F befolgen, denn der Mensch ist zwar komplex, Dein OP-gebiet oft aber nicht, abgesehen davon, dass man das Gebiet sowieso in und auswendig kennt.

gruesse, die niere