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micca
09.05.2004, 10:57
honoris und alle anderen zvs-beschimpfer, wacht mal auf. wenn die unis allein entscheiden, ist es mit eurer wartezeit VORBEI ! schau mal auf die anderen studiengänge, die nicht zvs, sondern uni-beschränkt vergeben werden (zb informatik) - da geht es NUR nach nc und wartezeit adé. so ein zvs-quatsch interessiert die unis überhaupt nicht. die haben auch so schon genug arbeit. auswahlgespräche kannste da vergessen.
die einzige alternative werden dann teure privat-unis für euch sein, wo dein papi/deine mami vielleicht mal mit dem chef sprechen kann, wenn söhnchen/töchterchen zu blöd fürs abi war. dass du eine elité-uni mit nem schlechten abi, aber super motivation (hallo, woher auf einmal?) beeindrucken kannst, vergiss mal schnell wieder.

mag ungerecht sein, is aber so.

micca

Hellequin
09.05.2004, 11:42
Original geschrieben von micca
dass du eine elité-uni mit nem schlechten abi, aber super motivation (hallo, woher auf einmal?) beeindrucken kannst, vergiss mal schnell wieder.

In Deutschland gibts Elite-Unis? :-notify :-))

Ansonsten kann ich mich aber nur dem Großteil meiner Vorredner anschließen. Eine Abschaffung der ZVS würde vermutlich die Leute begünstigen, die sich zur Zeit im Grenzbereich befinden, für alle darunter würde es ganz bitter werden. :-?


Original geschrieben von HonorisCausa
aber zumindest hat man eine gute Chance, für den Fall, dass man sich verkaufen kann und beweisen will, dass man Medizin aus Berufung studieren will.

Ich will dir da keine Ilusionen nehmen, aber an Leuten die rein aus Berufung Arzt werden wollen, sind die Unis meist garnet so interessiert. Die wollen meist lieber leistungsorientierte Studenten.

Was mir gerade noch eingefallen ist, in der letzten Paperversion des Unispiegels war da ein ganz interessanter Artikel zu dem Thema drin.

Cassy
09.05.2004, 13:43
:-)

Also ich bin froh, dass es sowas wie die ZVS überhaupt gibt. Ich war zwar nie schlecht in der Schule, aber nie bei den Besten. Und dann bin ich im letzten Jahr wegen privater Probleme auch noch mit den Noten abgesackt. Würde es die ZVS nicht geben, dann hätte ich absolut keine Ahnung was ich sonst noch studieren könnte, denn es gibt kein anderes Fach das mich noch interessieren würde ausser Medizin. Dann warte ich dank der ZVS lieber insgesamt 8 Wartesemester, als dass ich mich bis zur Rente mit einem Beruf rumärgere, den ich nur aus Verzweiflung gewählt habe.

;-)
Und ausserdem, wenn man's genau sieht geht die Wartezeit auch relativ schnell rum (bin jetzt auch schon im 4. Wartesemester und muss auch noch 4 weitere warten, aber was soll's?).


Rumärgern hilf auch nichts!!!

Allen mit vielen Wartesemestern: DURCHHALTEN, es lohnt sich sicher!!!! :-top

Lava
09.05.2004, 16:12
Warum geht ihr eigentlich immer davon aus, dass eine Uni sich die Leute aussucht, die unbedingt wirklich und schon seit sie 3 sind Ärzte werden wollen? Oder solche, die mit ihren Charaktereigenschaften mal gute Ärzte werden könnten?? Also ich hab bisher die Erfahrung gemacht, dass man uns Studenten gern als potentielle Wissenschaftler sieht und nicht als zukünftige Ärzte - zumindest in der Vorklinik ist diese Sichtweise verbreitet. Und warum? Weil die Unis und Fakultäten u.a. danach ihr Geld bekommen, welche Uni besonders erfolgreiche Studenten hat. Was meint ihr, wie das Dekanat hier reagiert hat, als es hieß, das erste Stex fällt weg. Damit fällt schließlich auch ein weiterer bundesweiter Vergleich weg. Ich will damit sagen, dass die Unis ziemlich scharf darauf sind, in irgendwelchen Ranglisten die vorderen Plätze zu belegen. Das bedeuet nämlich Kohle. Folglich sieben sie wie die Weltmeister. Wird die ZVS abgeschafft, gibt man ihnen die Möglichkeit, noch mehr "mittelmäßige" Studenten auszusieben! :-meinung

Blackeneier
09.05.2004, 19:26
@Janine
... du redest vermutlich von Freiburg. Wenn die sich ihre Studenten selbst aussuchen würden, nähmen sie wohl am liebsten unabhängig von Wartezeit und Wohnsitz bei Eltern einfach nur die besten. Denn trotz allem ist ein 1,0-Abi immerhin doch ein starker Hinweis darauf, daß man später mal ein „guter Student“ wird. (im Sinne der Uni Freiburg. Und bitte keine Diskussion über gute Ärzte, schlechte Ärzte!) Und Heidelberg und Münster und noch ein paar. Aber wenn ich ne eher durchschnittliche Uni nehme, sagen wir mal Gießen, da bewerben sich dann eh nur wenige wirkliche Spitzenschüler, es bleiben also viele 2,0-3,0- Studenten. Und 2,2 ist gegenüber 2,6 nicht unbedingt so ein starker Hinweis, daß mal ein besserer Student im Sinne der Uni Gießen draus wird.

@pünkchen
wenn die Uni ihre Kriterien wirklich selbst aussuchen dürften... ich we9iß ja nicht, aber da würden die Bayern ihren Schülern bestimmt einen 0,5-NC-Bonus draufschlagen, denn sie sind ja der Meinung, ein 1,5-Bayern ist besser als 2,0-Niedersachsen.

Also, obwohl ich meinen Platz am gewünschten Ort ohne Wartezeit bekommen habe, bin ich ja mal ziemlich für die Abschaffung der zvs (bzw. ein völlig neues Vergabeverfahren.) Ich denke, das würde sich dann schon alles regeln. Die einen Unis schnappen sich die 1,0-1,3-Studenten und geilen sich an den Ergebnissen in den Prüfungen auf, die anderen laden Leute bis 1,8 zum Gespräch ein, die nächsten Leute mit ner Krankenpflegeausbildung als Motivatoinsbeweis sozusagen. Das Vergabeverfahren könnte man dann ja zentral machen, damit sich nicht z.B. die 1,0er überall bewerben, überall genommen werden und dann überall bis auf einen Platz wieder absagen, und das ganze dann mit 1,1 im nächsten Anlauf...

Man redet immer davon , Deutsche Studenten sind zu alt... also bei ZVS-Studienhängen ist das ja wohl kein Wunder, wenn 25 (früher40)% der Studenten erst mal 4 Jahre warten müssen! WARtezeit ist meiner Meinung nach auch kein sozial gerechtes Kriterium, weil es sich eben nicht jeder leisten kann zu warten... aber peace trotzedem

barney
09.05.2004, 19:54
Ich wäre doch eher für Reformation anstatt einem Umsturz. Immerhin gibt die ZVS vielen schlechteren Abiturienten, die vielleicht später im Studium super Leistungen erbringen und gute Ärzte werden, eine Chance. Das Abi sagt doch viel mehr etwas über die Arbeitshaltung in der Oberstufe und über die Fähigkeit sich den Lehrern genehm zu machen aus, als über die tatsächliche Intelligenz und die Arbeitshaltung im Studium. Ich bin davon überzeugt, dass einem hirnrissiges Auswendiglernen alleine, was fürs Abi neben dem einschleimen beim Lehrer völlig reicht, spätestens im Beruf gar nichts mehr bringen wird.
Allerdings halte ich das ZVS-Verfahren auch für unfair.
Der NC ist die knallharte Grenze, darunter wir nicht differenziert. Jemand mit 2,0 ist gleich gut wie einer mit 4,0. Und am Hochschulverfahren, die einzige Chance sich als guter Abiturient, der knapp am NC vorbeigeschrammt ist, davor zu retten in diesen Topf geworfen zu werden, kann man nur einmal teilnehmen. Dadurch wird das ganze zu einem Glücksspiel degradiert.
D.h. ich finde es grundsätzlich gut dass alle eine Chance bekommen, aber ich sehe nicht ein warum bessere Abiturienten nicht kürzer warten sollten als schlechtere, das ist unfair.

Gruß,
barney

fabienne
09.05.2004, 20:20
Original geschrieben von barney
Das Abi sagt doch viel mehr etwas über die Arbeitshaltung in der Oberstufe und über die Fähigkeit sich den Lehrern genehm zu machen aus, als über die tatsächliche Intelligenz und die Arbeitshaltung im Studium. Ich bin davon überzeugt, dass einem hirnrissiges Auswendiglernen alleine, was fürs Abi neben dem einschleimen beim Lehrer völlig reicht, spätestens im Beruf gar nichts mehr bringen wird.

Also ich finde für ein gutes (bzw. sehr gutes) Abi reicht es nicht aus sich irgendwie bei den Lehrern einzuschleimen!!!! Das sind wieder mal Vorurteile, die leider immer noch bei manchen vorherrschen. Auch mit sturem Auswendiglernen kommt man nicht so weit. Wenn man alles ohne irgendwas zu verstehn nur in den hohlen Schädel paukt kommt man bestimmt nicht auf einen 1,x Schnitt!

Hellequin
09.05.2004, 20:31
Ich finde es ja wirklich fazinierend, das die Leute irgendwie immer das Vergabesystem am tollsten finden, das sie selber bevorzugt. :-notify Gibt es da irgendeinen kausalen Zusammenhang? :-))

barney
10.05.2004, 13:29
"Also ich finde für ein gutes (bzw. sehr gutes) Abi reicht es nicht aus sich irgendwie bei den Lehrern einzuschleimen!!!! Das sind wieder mal Vorurteile, die leider immer noch bei manchen vorherrschen. Auch mit sturem Auswendiglernen kommt man nicht so weit. Wenn man alles ohne irgendwas zu verstehn nur in den hohlen Schädel paukt kommt man bestimmt nicht auf einen 1,x Schnitt!"

Tut mir leid wenn du ein 1,x-Abi hast und dich jetzt persönlich angegriffen fühlst, aber es ist einfach so.
Ich hab nur durch ein bischen dummes Auswendiglernen meinen Schnitt von 2,5 in der 12ten auf 1,6 in der 13ten gesteigert. Und das war noch nicht mal ein riesen Arbeitsaufwand. Ich glaube nicht dass ich in wenigen Monaten in irgend einer Weise intelligenter geworden bin. Schön wär's :-)
Also in meiner Klasse sind die meisten (NICHT ALLE) die die super Noten haben nicht intelligenter wie der Durchschnitt. Man merkt es halt immer dann wenn es um selbstständiges Denken und Kombinieren geht. Ich weis du würdest dir gerne was auf dein super Abi einbilden und das kannst du von mir aus auch, lass dich von mir nicht stören.

barney
10.05.2004, 13:41
"Ich finde es ja wirklich fazinierend, das die Leute irgendwie immer das Vergabesystem am tollsten finden, das sie selber bevorzugt. Gibt es da irgendeinen kausalen Zusammenhang? "

Was mich betrifft hast du Recht ;-)
Aber ich hätte gleich argumentiert wenn das momentane Verfahren für mich kein Nachteil wäre. Ich wäre trotzdem davon überzeugt, dass es unfair ist. Ob ich auf der Gewinner- oder Verliererseite stehe ist da ganz ehrlich egal. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich wahrscheinlich weniger darüber aufregen würde, wenn es für mich kein Nachteil wäre. Wenn jeder nur auf sich schaut wird man wohl nie zu einem ordentlichen Ergebniss kommen, aber du musst selber zugeben, dass es unfair ist, wenn ab dem NC abwärts das Abi gar nichts mehr zählt. Das ist keine subjektive Betrachtungsweise, sondern einfach nur Logik. Wenn man den Abi-Schnitt zum Maßstab der Zulassung macht, kann er nicht bei einer bestimmten Grenze entscheident sein und ansonsten gar nichts zählen.

Sanje
10.05.2004, 14:33
Ein Abischnitt-Streit, wie lustig. :-))

Da stehen sich dann wieder zwei Aussagen gegenüber:

- Der Abischnitt ist das nonplusultra der
Bewertung künftiger Medizinstudenten

- Einen guten Abischnitt kann man durch
Auswendiglernen und Schleimen
erreichen.

Was Punkt 1 betrifft: Das nonplusultra ist es sicher nicht. Mir fällt allerdings zum derzeitigen System keine annehmbare (objektive) Alternative ein.

zu Punkt 2: Wenn es denn so einfach ist, einen 1,x Durchschnitt zu schaffen, frage ich mich allerdings, warum sich dann nicht alle durch Auswendiglernen ins Zeuch gelegt haben. Natürlich diejenigen ausgenommen, die erst nach ihrer glorreichen Schulzeit zur Entscheidungsfindung gekommen sind....schließlich springt ein gutes Pferd nur so hoch wie es muss. ;-)

Cassy
10.05.2004, 15:04
:-blush
Also ich hab in meiner Schulzeit die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die sich eingeschleimt haben, wirklich im Vorteil waren. (Ich war nie in dieser Gruppe, leider) Zufällig haben immer die Lehrerlieblinge die Termine von "unangesagten Test's" gewusst. Das gibt einem doch zu denken. Und die Bewertungen von Seminararbeiten haben auch deutlich gezeigt, wer bei den Lehrern beliebt war. Kann gut sein, dass es auf anderen Schulen nicht so zugeht, aber bei mir war es leider so.
Aber dennoch nützt heulen jetzt auch nichts mehr. So wie es jetzt ist, so muss man's halt hinnehmen und n paar Jahre warten........

fabienne
10.05.2004, 22:32
Original geschrieben von barney

Tut mir leid wenn du ein 1,x-Abi hast und dich jetzt persönlich angegriffen fühlst, aber es ist einfach so.
Ich weis du würdest dir gerne was auf dein super Abi einbilden und das kannst du von mir aus auch, lass dich von mir nicht stören.
tut mir leid, dass das jetzt nicht in dein Weltbild passt, aber ich hab kein 1,x abi :-)) .Deswegen kann ich mir auch noch garnichts darauf einbilden!
Aber ich sehs wie Sanje: wenn es so einfach wäre und man mit ein bisschen Schleimen so weit kommen würde, warum machen dass dann nicht alle?

test
10.05.2004, 22:38
Original geschrieben von barney
"
Tut mir leid wenn du ein 1,x-Abi hast und dich jetzt persönlich angegriffen fühlst, aber es ist einfach so.
Ich hab nur durch ein bischen dummes Auswendiglernen meinen Schnitt von 2,5 in der 12ten auf 1,6 in der 13ten gesteigert. Und das war noch nicht mal ein riesen Arbeitsaufwand. Ich glaube nicht dass ich in wenigen Monaten in irgend einer Weise intelligenter geworden bin. Schön wär's :-)
Also in meiner Klasse sind die meisten (NICHT ALLE) die die super Noten haben nicht intelligenter wie der Durchschnitt. Man merkt es halt immer dann wenn es um selbstständiges Denken und Kombinieren geht. Ich weis du würdest dir gerne was auf dein super Abi einbilden und das kannst du von mir aus auch, lass dich von mir nicht stören.

Tja dumm, dass es dir erst so spät aufgefallen ist, dass man etwas auswendig lernen muss. Im Studium wirst du genau das brauchen: Fleiß! Und Intelligenz reicht da allein nicht aus wenn man faul ist :-meinung Insofern ist das Abi vielleicht doch kein so schlechtes Kriterium ;-)

Hades
10.05.2004, 23:41
Also in meiner Klasse sind die meisten (NICHT ALLE) die die super Noten haben nicht intelligenter wie der Durchschnitt.
"als" der Durchschnitt :-))

Ich bin auch der Meinung, dass es besser ist wenn die zvs bleibt, zwar muß ich dadurch auch lange warten bis ich einen Platz erhalte, aber ohne sie würde ich garantiert nie einen kriegen. Ich bezweifel stark, dass die Unis Wartezeiten auch nur im geringsten als Kriterium nutzen würden. Es wäre sehr viel einfacher 100% nach dem nc zu vergeben (und dann bei eingen gleichwertigen vielleicht auf die Wartezeit zu gucken).
Also wir mit einem schlechteren Schnitt können uns freuen, dass es die zvs gibt.
Natürlich wärs schön wenn man alles mit Vorstellungsgesprächen machen könnte, denn viele sind garantiert sehr überzeugend, wenn es um ihren Berufswunsch geht ;-) .

Baobab
11.05.2004, 09:40
Ich habe versucht von Anfang bis Ende alle Beiträge durchzulesen, habe es aber nicht geschaft... Mir fehlt da echt eine gewisse Motivation, Beiträge von sogenannten "Besserwissern zu lesen.

1. Wenn die ZVS abgeschafft werden sollte (was im Raum steht), gibt es immernoch die möglichkeit über Wartesemester einen Studienplatz zu bekommen. Das ist nämlich Gesetzlich vorgeschrieben.

2. Klar kostet es, wenn die Unis Auswahlverfahren betreiben. Aber eine Abschaffung der Zvs spart dem Staat eine Menge Geld, was zu einem gewissen Teil den Universitäten zugute kommen soll!!! Was sie daraus machen kann man nicht vorhersehen, aber aus gesprächen kann ich sagen, dass viele Unis unzufrieden sind mit den 1,... Abiturienten (gut nicht mit allen natürlich aber mit einem guten Teil)!


Das Problem was wir in Deutschland haben ist, dass unser Abitur nicht anspruchsvoll genug ist. Jeder kann heutezutage das Abi bekommen. Entweder man ist intelligent und muss nicht viel tun, oder man ist dumm, hat aber dafür einen dicken Arsch auf den man sich setzt und lernt lernt lernt.
Die Abinote sagt meiner Meinung erstmal Pauschal nichts über die Intelligenz einer Person aus. Ich habe wärend meines Studiums, bis jetzt, so viele Leute kennengelernt, die ich für übermäßig Intelligent halte und die einer der besten in ihrem Semester sind.


So, jetzt habe ich etwas Dampf abgelassen.

Fakt, Wenn die ZVS abgeschafft wird, ist es nicht sicher dass das Auswahlverfahren der Hochschulen besser wird, aber schlechter kann es ja wohl nicht werden.
Und wenn einige hier das Problem haben nicht mehr zuerst an dem Bildungsstand des eigenen Bundesland gemessen zu werden...es gibt im Prinzip so viele Medizinstudienplätze... an den verschiedenen Unis wird es so unterschiedlich aussehen... man muss halt für sein Studium auch in kauf nehmen erstmal sehr weit weg zu gehen, wechseln kann man immer noch nach ein zwei oder drei Semester... Die abbruchrate in Medizin ist sehr hoch, so dass immer ein paar Plätze übrich sind in den höheren Semestern.


Also, macht euch nicht ins Hemd

Rico
11.05.2004, 10:25
Original geschrieben von Baobab
1. Wenn die ZVS abgeschafft werden sollte (was im Raum steht), gibt es immernoch die möglichkeit über Wartesemester einen Studienplatz zu bekommen. Das ist nämlich Gesetzlich vorgeschrieben.In welchem Gesetz steht das denn?
Steht da auch drin, wie groß der Anteil der Plätze sein muß, die per Wartezeit vergeben werden?

Original geschrieben von Baobab
2. Klar kostet es, wenn die Unis Auswahlverfahren betreiben. Aber eine Abschaffung der Zvs spart dem Staat eine Menge Geld, was zu einem gewissen Teil den Universitäten zugute kommen soll!!! Ich wage zu behaupten, daß es unter dem Strich trotzdem teurer sein wird.
Denn eine zentrale Einrichtung ist immer billiger als viele dezentrale.
Man denke nurmal an die Portokosten, die gehen um den Faktor 30 hoch, wenn jetzt jede Uni einzeln Ablehnungs- und Zulassungsbescheide verschicken muß.
Und die Personalkosten für die Bearbeitung: Jetzt müssen von 30.000 Bewerbern nicht mehr 30.000 Bewerbungen bearbeitet werden, sondern 900.000 !!! Nämlich eine pro Uni und Bewerber.
Und selbst wenn das Geld "zu einem gewissen Teil" (was immer das auch heißen mag) den Unis zugute kommt, wird es wohl kaum die Kosten decken können die entstehen.

Original geschrieben von Baobab
Was sie daraus machen kann man nicht vorhersehen, aber aus gesprächen kann ich sagen, dass viele Unis unzufrieden sind mit den 1,... Abiturienten (gut nicht mit allen natürlich aber mit einem guten Teil)!Aha... interessant...
Die Uni weiß doch gar nicht, was ich für einen Abischnitt habe.
Die Uni weiß nichtmal, ob ich über Wartesemester oder Note die Zulassung gekriegt habe.
Und wenn ich mal die Hochschule gewechselt habe, dann weiß die Uni auch nicht, ob ich über ein Auswahlgespräch an den Studienplatz gekommen bin.

Wie will also die Uni feststellen, daß es die 1,x-Abiturienten sind, mit denen sie unzufrieden sein muß?
Und wieso folgt aus dieser Feststellung der Schluß, daß es mit schlechteren Abiturienten besser werden soll.

Hat sich Dein Gesprächspartner - bzw. Deine vielen Gesprächspartner, denn Du schreibst ja, daß viele Unis unzufrieden sein - dazu irgendwie geäußert?

Original geschrieben von Baobab
Jeder kann heutezutage das Abi bekommen. Entweder man ist intelligent und muss nicht viel tun, oder man ist dumm, hat aber dafür einen dicken Arsch auf den man sich setzt und lernt lernt lernt. Na is doch toll, dann kriegen also das Abi die cleveren und die fleißigen... und was is dadran verkehrt?

Original geschrieben von Baobab
Die Abinote sagt meiner Meinung erstmal Pauschal nichts über die Intelligenz einer Person aus.Klar, sonst hieße es ja auch "Intelligenztest" und nicht "Hochschulzugangsberechtigung."
In das Abi fließen - wie Du oben ja schon sagtest - noch andere Dinge wie Lerneifer und -ausdauer ein. Durchaus Qualitäten, die man gerne bei einem Studenten sieht... wo ist das Problem?

Original geschrieben von Baobab
Die abbruchrate in Medizin ist sehr hoch, so dass immer ein paar Plätze übrich sind in den höheren Semestern. Tut mir leid, aber das ist Blödsinn! Die Abbrecherrate in Medizin ist eine der niedrigsten überhaupt für einen Universitätsstudiengang.
Gerademal 8% aller Studienanfänger bekommen keinen Abschluß!
Das ist deutlich unter dem Durchschnitt von 25% für alle Uni-Studiengänge und Welten entfernt von den Studiengängen mit wirklich hohen Abbrecherquoten von über 40%.
Quelle (http://www.orientiere-dich.de/aktuell.nsf/meldung/1255C3).

und selbst wenn Plötze durch abbrecher frei werden, so werden die im 1. Semester an Nachrücker vergeben und in höheren Semestern an Studienortwechsler und dergleichen.
Ein frei werdender Studienplatz im 4. Fachsemester nützt KEINEM Bewerber etwas!

Th0r
11.05.2004, 12:09
Da stimme ich Rico zu.
Für Zahn- und Humanmedizin ist die Abbrecherquote am geringsten von fast allen Studiengängen (siehe auch STERN Uni Spezial).

Mit den Wartesemestern meinte Baobab das wohl so:
Im Grungesetz ist verankert, dass jeder in Deutschland alles studieren darf (solange er die Hochschulzugangsberchtigung hat; also Abi für Uni und Fachabi für Hochschule).
Natürlich ist dort nicht festgelegt, wieviel % an WS und wieviel an % an NC vergeben wird. Aber gerechterweise würden sie es wohl nicht bei 1% WS ansetzen (gäbe Klagen usw.; gegen sowas geht immer jemand an - sei es auch nur ein Sohnemann mit schlechtem Abi und reichen Eltern, die genug Geld für Anwälte haben). Es ist möglich, dass es 2-3 "Elite" Unis kaum WS zulassen (u.a. Heidelberg oder Tübingen) aber für alle ist es eher unwahrscheinlich.
Jura war auch eine ganze Zeit lang im ZVS Verfahren, genauso wie Lebensmittelchemie. Dort gibt es NC und Wartesemester und zwar gerecht angesetzt. Mit Medizin wirds wohl ähnlich laufen.
Jedoch befürchte ich auch, dass a) die WS Anzahl somit ansteigt (vielleicht 2-3WS) und b) viel mehr Schreibkram entsteht, durch die vielen Bewerbungen und viele Unis wohl dann auch keine Auswahlgespräche einsetzen (zumindest solange sie noch nicht genug Geld haben, wie u.a. durch Studiengebühren), sondern NC und WS, wie in anderen Fächern auch.

Ich MUSS nicht unbedingt an einer Elite Uni studieren, da ichs mir mit meinem miserablen Abi wahrlich nicht verdient habe (wäre schön, da ich gerne promovieren würde aber kanns woanders auch) aber die Chance überhaupt Medizin zu studieren, darf einem nicht genommen werden. Viele wachen erst hinterher auf und können genauso gut noch Studenten mit top Leistungen werden! Ich persönlich kenne 2-3 Ärzte die ein schlechtes Abi haben und später mit Medizin angefangen haben (einer sogar mit knapp 30 Jahren). Sie waren besonders motiviert und arbeiten jetzt, wie jeder andere Arzt auch. Wenn es nicht mehr über WS geht, glaubt ihr, dass dann auch Leute über 27 (oder noch jünger) gerne genommen werden, die ein Zweitstudium machen wollen oder erst diverse Ausbildungen gemacht haben, die nichts mit Medizin zu tun haben?! Nein, man nimmt gleich frische Abiturienten, da sie noch im lernen drinn und leichter formbar sind.
So eine Entwicklung würde ich als Armutszeugnis der BRD empfinden. Jeder sollte eine Chance verdienen. Was ist mit unserem tollen Bundeskanzler? Er hat sein Abi auf dem zweiten Bildungsweg gemacht und dann Jura studiert. Wäre es nicht möglich gewesen, dann wäre er niemals auf dieser Position (etwas anderes Beispiel aber nicht Artfremd!). Joschka Fischer hat Lehre und Studium geschmissen. Wenn wir eine Gesellschaft werden, wo Ausrutscher im Leben nicht mehr als Erfahrung anerkannt werden (um daraus zu lernen und sein Verhalten zu korrigieren!), dann sage ich gute Nacht und wandere freiwillig aus und werde Schafzüchter auf Neuseeland.

Die ZVS ist eine gute Sache, jedoch kann unsere Bildung verbessert werden, wenn die Unis eigene Gewalt bekommen. Studiengebühren sind auf dauer auch sinnvoll, um die Bildung erheblich zu verbessern. Dann wird es wohl auch staatliche Förderungen geben, damit JEDER sein Studium finanzieren kann (ist angedacht). Es ist doch mehr als gerecht, wenn man es im späteren Job wieder zurück zahlt (im Austausch für bessere Ausbildung!). Letztendlich wird man so auf Dauer auch wieder mehr verdienen (da man höher qualifiziert ist). Das wird sicher nicht von heute auf morgen alles so funktionieren und auch nicht in 1-2 Jahrzehnten 100% laufen aber irgendwann muss man ja mal den Grundstein setzen.

Wir stecken gerade zwischen diesem Wechsel und es sieht nicht besonders rosig aus aber es wird wohl auch hier hoffentlich Übergangslösungen geben, für Leute wie uns, die auf ihren Platz warten müssen. Denn wenn ich meine 8WS in 2 Jahren haben sollte, dann will ich nicht plötzlich mit einem neuen System konfrontiert werden und wieder Jahre warten müssen. Mit 24 bin ich dann schon alt genug und habe hoffentlich genug Zeche geleistet für mein miserables und durchaus peinliches Abi. ;-)

Danke für eure Aufmerksamkeit :-top

ceres
11.05.2004, 12:09
Original geschrieben von Rico
In welchem Gesetz steht das denn?

Damit ist einfach das Gesetz gemeint, dass jeder ein Recht auf einen Studienplatz hat. Und das wird bei uns halt durch die Wartezeit umgesetzt.

barney
11.05.2004, 15:58
"Tja dumm, dass es dir erst so spät aufgefallen ist, dass man etwas auswendig lernen muss. Im Studium wirst du genau das brauchen: Fleiß! Und Intelligenz reicht da allein nicht aus wenn man faul ist Insofern ist das Abi vielleicht doch kein so schlechtes Kriterium"


Ich habe es zum Glück noch rechtzeitig bemerkt und werde am Ende wahrscheinlich auf ein 1,x-Abi kommen, trotzdem Danke für deine Besorgnis.
Dein Grundgedanke ist sicher nicht ganz falsch, aber wer sagt dir, dass jemand seine Arbeitshaltung nicht nach, oder wie ich, noch während dem Abi ändert? Gerade in dem Alter passiert das sicher öfters. Aus verschiedenen persönlichen Gründen kann die Arbeitshaltung im Studium ganz anders Aussehen als die beim Abitur, so seh ich das zumindest. :-meinung