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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MD-Titel für absolvierte USMLE-Steps?



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Mattu
15.05.2004, 22:50
Hallo Leute,
habe neulich gehört, daß man als deutscher Medizin-Student bzw. approbierter Arzt nach Abschluß aller USMLE-Steps ein M.D. an seinen Namen dranhängen kann. Weiß jemand von Euch, ob das stimmt? Habe nämlich dagegen gewettet...
Gruß,
Mattu

test
15.05.2004, 23:50
Hallo

glaube ich ehrlich gesagt nicht. Aber frag am besten im Forum bei www.aerzteblatt.de nach, im Auslands USA Forum, da gibt es einige, die sich damit auskennen sollten ;-)

Phage
16.05.2004, 10:54
Soweit mir bekannt ist, darfst du diesen Titel erst nach Abschluss des USMLE Step 3 fuehren. Und bis dahin ist ein SEHR weiter Weg.

Aber 100% sicher bin ich mir auch nicht.

pdoc
16.05.2004, 14:52
soweit ich weiss, darfste ihn erst nach abschluss deines internjahres fuehren.
das ist vergleichbar mit der vollaprobation nach dem aip.

uebrigens finde ich es immer peinlich, wenn sich jemand
dr. xxx md nennt.

Mattu
18.05.2004, 21:27
Ich auch, deswegen frage ich ja, ist ja schließlich doppelt gemoppelt...

hobbes
19.05.2004, 22:55
Dr. med. und M.D. sind doch wohl Äquivalente. Wird sich wohl auch ein europäischer Dr. med. in den USA als M.D. ausgeben können und vice versa, nicht?

Phage
20.05.2004, 07:46
Ausgeben wird er sich wohl koennen...

Aber es handelt sich dabei um Titel, und die muessen erst mal erworben werden. Dabei gibt es in der Regel eine Institution, die diese Titel vergibt. Man kann nicht einfach ins Ausland fahren, und sich selber einen Titel verleihen, nur weil man daheim das Aequivalent zu besitzen glaubt.

Rugger
20.05.2004, 09:57
Original geschrieben von hobbes
Dr. med. und M.D. sind doch wohl Äquivalente. Sind sie das wirklich?!
Immerhin wird doch im Wissenschaftsrat (oder wie auch immer der jetzt heißt) doch diskutiert, auch in Deutschland einen M.D. einzuführen und echte "DR.s" nur noch nach wissenschaftlich relevanten Promotionsarbeiten, für die man dann auch wirklich aussetzen muß, zu vergeben?!

R.

hobbes
20.05.2004, 12:26
Original geschrieben von Rugger
Sind sie das wirklich?!
Immerhin wird doch im Wissenschaftsrat (oder wie auch immer der jetzt heißt) doch diskutiert, auch in Deutschland einen M.D. einzuführen und echte "DR.s" nur noch nach wissenschaftlich relevanten Promotionsarbeiten, für die man dann auch wirklich aussetzen muß, zu vergeben?!

R.

Was zumindest einem stilistischen Schwachsinn entspräche. Wohl jeder Otto Normalbürger versteht Medical Doctor und Doktor der Medizin als direkte Übersetzung zwischen Deutsch und Englisch.
Zudem wäre es bei der Internationalisierung der Arbeitsmärkte für Mediziner nicht gerade intelligent, die Hürden für den Doktortitel isoliert in Deutschland massiv anzuheben. Gerade wegen der offensichtlichen Äquivalenz der Titel.

Phage
20.05.2004, 12:35
Ihr reitet immer auf der angeblichen "Aequivalenz" rum - wer sagt denn, dass das stimmt?

Nur weil was in zwei Sprachen ziemlich aehnlich oder gleich klingt, muss es nicht auch das Gleiche sein.

("gymnasium" z.B. ist auf Deutsch und auf Englisch keineswegs das Gleiche, trotz gleichem Wort)

Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, nach dem Medizinstudium wie in vielen anderen Laendern auch eben ein "medizinischer Doktor" zu sein.

Fuer alles andere muss man sich seinen Titel erst verdienen.

hobbes
20.05.2004, 12:40
also ein M.D., hobo, den den erhälst du in den USA nach dem Studien ohne Arbeit geschenkt.

Phage
20.05.2004, 12:59
also ein M.D., hobo, den den erhälst du in den USA nach dem Studien ohne Arbeit geschenkt.

...und?
...habe ich je etwas anderes behauptet?

hobbes
20.05.2004, 13:06
Original geschrieben von Phage
Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, nach dem Medizinstudium wie in vielen anderen Laendern auch eben ein "medizinischer Doktor" zu sein.
Fuer alles andere muss man sich seinen Titel erst verdienen.

Nein hast du nicht.
Aber die angebliche Idee des Wissenschaftsrates den M.D. einzuführen und dem Dr. med. unterzuordnen ist lächerlich. Das kapiert ja wohl dann kein Mensch, dass dieser Titel hart erarbeitet wurde.

pdoc
23.05.2004, 20:46
also ich glaube, dass md. gar kein titel ist, sondern eine berufsbezeichnung. so wie zb praktischer arzt in deutschland.

vielleicht koennte man den phd vergleichen, allerdings ist der wiederrum hoeherwertig als ein dr.

und man kann uebligens nicht als deutscher dr. nach amerika gehen und sich einfach md nennen. dann gibts richtig aerger.
man darf ja nicht mal in amerika an patienten ran. erst wenn man alle us/examen hat ist das erlaubt.

Luccas
23.05.2004, 22:18
Ein "MD" ist kein Doktorgrad, sondern ein Mastergrad und steht auf der gleichen Stufe wie ein JD oder ein MBA. Zwar nennen sich MD' s "Dr.", promoviert sind sie aber nicht. Dies ist einfach nur bei Ärzten üblich und deshalb traditionell akzeptiert. Ein "Dr.med." würde sich folglich unter Wert verkaufen, wenn er sich "MD" nennt, denn dies kann ein deutscher Arzt ohne Promotion in den USA ebenfalls, sofern er die dortigen Examina abgelegt hat.

hobbes
24.05.2004, 19:44
ein Medical Doctor = MD ist selbstverständlich ein Doktortitel (analog zu PhD). In den USA ist hierfür keine Dissertation notwendig, der Doktortitel wird bei Studienabschluss verliehen, das ist richtig. Aber es ist sicherlich kein Master-Titel. Der medizinische Studiengang kennt keine Bachelor/Mastertitel in den USA.
Zweiter Punkt ist korrekt.

Luccas
24.05.2004, 22:40
Das stimmt leider nicht. Ein PhD ist der höchste akademische Grad in den USA. Ein MD ist keineswegs ranggleich damit, sondern steht auf einer Stufe mit anderen Professional-degrees wie dem JD oder Mastergraden wie dem MBA oder dem MSc. Es stimmt zwar, dass der MD kein Mastergrad ist, aber Mastergrade und Professional-degrees sind ranggleich, nur dass die Masterstudien eher akademisch, die anderen praktisch orientiert sind.

hobbes
25.05.2004, 17:12
Das stimmt nun aber formell nicht, Luccas. Es ist zwar genauso wie du es schreibst, wenn man das ganze von der Aufwandseite aus betrachtet. Aber formell ist dem nicht so!! Auch dann nicht, wenn man auch als Arzt in den USA einen PhD für wissenschaftliche Betätigung erlangen kann.

Luccas
25.05.2004, 21:27
@ Hobbes
Das stimmt leider ganz einfach nicht. Du verstehst offenbar das US-System nicht. Ein MD steht mitnichten über einem Mastergrad, sondern auf gleicher Stufe daneben. Man muss, um die Sache richtig zu bewerten auch sehen, dass die Bezeichnung "doctor" in den USA sehr inflationär vergeben wird. Es gibt dort z.B. auch den DO (Doktor der Physiotherapie). Teilweise werden also Berufe, die bei uns nicht einmal akademisch sind, mit "doctor" bezeichnet. Ein Vergleich dieser Titel mit einer deutschen Promotion wäre aber völlig irreführend. Im übrigen braucht man auch keinen "Dr.med.", um sich in den USA als "MD" zu bezeichnen, sondern nur die US-Examina. Daraus folgt doch, dass der "Dr.med." kein Äquivalent zum "MD" ist. Deiner Logik nach müßte im übrigen ja dann auch jeder Anwalt in den USA (wegen dem JD=Juris doctor) promoviert sein. Das ist aber nicht der Fall. Die Amerikaner wundern sich vielmehr, dass es in Deutschland so viele promovierte Anwälte gibt. Bei den Medizinern fällt das nur nicht so auf, weil sich diese auch in den USA traditionell mit "Doctor" anreden lassen und somit rein von der Anrede her ein MD und ein PhD sich nicht direkt unterscheiden lassen.

hobbes
25.05.2004, 21:33
Tönt nach Expertenkrach. Stimmt aber noch immer nicht. Nicht jeder attorney at law ist ein JD - ganz im Gegenteil. Den JD gibt's im Gegensatz zum MD nicht geschenkt. Bei uns gibt es den Dr. iur. auch nicht den geschenkt und den Dr. med. gibt es nur halbgeschenkt. Also, die Amerikaner haben einfach diese kleine Doktorarbeit abgeschafft, die es bei uns noch gibt. Das ist im Grunde der einzige Unterschied. Nicht so weltbewegend - eingentlich. :-lesen