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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Viele Studienabbrecher wegen Stress???



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Scout
21.05.2004, 22:12
Hi

Zuerst einmal, ich kann Euch leider keine Quelle angeben, weil ich die Info nur aus ein paar Gesprächen aufgeschnappt habe.
Aber stimmt es, dass in Medzin ziemlich viele das Studium abbrechen?
Würd mich mal echt interessieren warum. Ist es wirklich so "schwer"?

Die Frage richtet sich natürlich auch an die schon etwas weiteren.
Wie siehts bei Euch eigentlich unter der Woche so mit Freizeit aus? Müsst Ihr büffeln bis in die späten Abendstunden, oder könnt Ihr Euch auch mal nen ruhigen Abend gönnen.
Das Problem ist nämlich, dass man da total verschieden Dinge aufschnappt.
Wäre cool, wenn Ihr mir da so Eure Erfahrungen posten könntet. Danke!

Gruß

Scout

hibbert
21.05.2004, 22:23
Mediziner sind die ehrgeizigsten Studenten. Ich glaube die Abbruch-Quote ist in Medizin am geringsten. Das hab ich mal bei Stern-Campus und Karriere gelesen. Das stand in dem ersten Heft mit den verschiedenen Rankings drin. Kannst Du Dir ja nochmal ansehen oder nachbestellen... :-top

Hellequin
21.05.2004, 22:27
Nach spätestens 2 Semestern bist du abgehärtet, und hast schon zuviel Zeit reingesteckt um noch aufzugeben ;-)

milz
21.05.2004, 22:28
Stress?




...kommt definitiv nach dem Studium. Mit echten Patienten, echten Notfällen und echten Nachtdiensten.



Bis es soweit ist genieß ich noch die relativ sorgenfreie Zeit des Studierens. :-love :-)

Scout
21.05.2004, 22:38
Bis es soweit ist genieß ich noch die relativ sorgenfreie Zeit des Studierens

Nun, diesem Statement entnehme ich mal, dass Du das Studium nicht für all zu schwer empfindest. Sehe ich das richtig?
Ne Freundin von mir Studiert auch Med in Tübing und die muss echt büffeln. Die sitzt echt oft abends noch bis elf oder sogar zwlf am lernen (2. Semester)!

Feyhach
21.05.2004, 22:51
Viel lernen muss man, das ist wohl richtig. Aber ich finde den Aufwand jetzt nicht so übermäßig schlimm eigentlich. Ich lerne zwar auch gerne mal spät Abends, aber dafür mach ich halt tagsüber was anderes ;-)

milz
21.05.2004, 23:37
Original geschrieben von Scout
Nun, diesem Statement entnehme ich mal, dass Du das Studium nicht für all zu schwer empfindest. Sehe ich das richtig?
Ne Freundin von mir Studiert auch Med in Tübing und die muss echt büffeln. Die sitzt echt oft abends noch bis elf oder sogar zwlf am lernen (2. Semester)!
Also geschenkt wird einem natürlich nichts. Aber wenn man sich etwas organisiert, möglichst kontinuierlich und systematisch lernt ist es gut machbar. Es geht auch anders, aber wer immer erst 3 Tage vor den Prüfungen zu lernen anfängt erlebt wahrscheinlich subjektiv mehr Stress. ;-)
Das Physikum hab ich allerdings auch noch vor mir.

ClooneyGeorge
22.05.2004, 09:48
Also konkrete Abbrecher kenne ich eigentlich kaum.
Es ist nunmal so das unser Studium hauptsächlich Disziplin und Organisationsgeschick verlangt, d.h. wieviel lerne ich auf welchen Zeitraum verteilt, sprich nicht erst paar Tage vor der Klausur lernen, "lernen" das wesentliche zu lernen :-D .

Bin jetzt im dritten Semester und irgendwie ist es momentan recht locker, da muss man schon ein wenig selbst gestalten was man noch so lernen sollte bzw. nachschlagen muss.

Stressig war´s im zweiten Semester, wird´s wohl auch wieder im Vierten (BC), allerdings trotzdem alles machbar. :-top

barney
22.05.2004, 11:00
Also ich muss mich immer wieder über die niedrigen Abbruchsquoten wundern. Vielleicht liegt es daran, dass vor dem Studium schon selektiert wird. Es kommen entweder die mit gutem Abi oder die ganz Harten, die mindestens 6 oder 7 Semester warten, ins Studium. Was auch zur Selektion beiträgt sind die schlechten Arbeitsbedingungen und die im Verhältnis zur geleisteten Arbeit schlechte Bezahlung der Ärzte. Man braucht sich nur anschauen wie oft Kinder Ärzte werden wollen. Auch in der Oberstufe wollen dann noch ziemlich viele Arzt werden (in meiner Stufe (nur 13.) sind es 5 von 40 die sowas erzählen). Wenn man die Zahl jetzt auf alle Abiturienten hochrechnet, müssten wir ungefähr dreimal soviel Med.-Absolventen haben wie es tatsächlich sind. Und wärend dem Studium können die, wenn man die Statistik anschaut (8%), ja nicht alle abbrechen. Naja, irgendwann wird man eben von der Realität eingeholt und bei Medizin passiert das eben zum Glück fast immer vor dem Studium. Das Arztbild vieler ist eben schon noch ziemlich verquer bevor sie sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen. Ich hab da mal ne Studie von Medienwissenschaftlern gelesen wie sich Dr. Stefan Frank und Co. auf das Ärztebild auswirken, war echt lustig.

Alles wird gut
22.05.2004, 12:22
Original geschrieben von Scout

Die sitzt echt oft abends noch bis elf oder sogar zwlf am lernen (2. Semester)!

Sorry, aber das ist der selbstgemachte Stress der Vorkliniker! Die nicht einsehen wollen, dass Altklausuren ne sinnvolle Vorbereitung sind, dass man nicht "alles" wissen und verstehen muss, und dass das Medizinstudium doch nicht ganz soooo krass ist, wie man seit jeher erzählt bekommt. :-meinung

*AWGderimmermitden3tagenvorherlernenganzgutgefahre nist*

Der Praktikant
22.05.2004, 13:10
Original geschrieben von Alles wird gut


Sorry, aber das ist der selbstgemachte Stress der Vorkliniker! Die nicht einsehen wollen, dass Altklausuren ne sinnvolle Vorbereitung sind, dass man nicht "alles" wissen und verstehen muss, und dass das Medizinstudium doch nicht ganz soooo krass ist, wie man seit jeher erzählt bekommt. :-meinung



:-dafür

Definitv so. In den ersten beiden Semstern sind die meisten (ich war es auch) total übermotiviert, aber dann beginnt man doch recht schnell zus schnallen, daß man mit Kreuzen und Altklausuren immer irgendwie durchkommt.
Manchmal hab ich auch das Gefühl, daß einige nur den Ruf des "Super-Schweren-Studiums" Aufrecht erhalten wollen. Wenn ich mal überlege wieviel Party wir machen und trotzdem packen es alle irgendwie. Ich denke, daß Schwarze Reihe und Altklausuren ein wahres Geschenk sind und dass ohne diese Hilfsmittel das Studium dann wirklich so schwer wäre wie man so behauptet. Aber so...naja kochen Medstudenten mit dem selben Wasser wie Studenten anderer Fächer

Brot
22.05.2004, 13:17
:-dafür

allerdings nur, was die Klausurfächer angeht

bei mündlichen Testatfächern sieht das ganze schon wieder etwas anders aus

schei7Kombination aus beidem :-?

derAnda
22.05.2004, 14:57
Also Altklausuren sind wirklich *die* Vorbereitung schlechthin. Ohne die wäre die Stoffflut auch nicht zu bewältigen. So läßt sich dann auch der Stress auf einem gesuden Niveau halten. Gut, ich genieße noch die alte ApO, bei der - anders als im "tollen" neuen münchner Curriculum wo alles immer in 4-5 wöchigen Harcore-Blöcken abgefrühstückt wird - ein Kurs wirklich auch noch ein ganzes Semester dauert und der Druck somit wesentlich geringer ist.

Ich vermute mal der Grund warum so "wenige" Mediziner abrechen ist, dass sehr viele mit der Überzeugung reingehen das Studium durchzuziehen. Ich kenne viele Leute die sich nach dem Abi/Zivi/Bund einfach irgendwo eingeschrieben haben "um mal zu kucken obs ihnen gefällt". Da ist dann einfach die Motivation sich "durchzubeißen"kleiner als z.B. bei jemanden der vorher jahrelang WS gesammlt und vielleicht noch ne Sani/Pfleger/etc. Ausbildung gemacht hat.
Ach ja und die Vorklinker denken immer "In der Klinik wird alles besser" und in der Klinik, man ist schon so weit gekommen, ja da sitzet man halt den Rest der Zeit auch noch ab. :-D

Feyhach
22.05.2004, 15:08
Hey, nicht alle Vorkliniker machen sich so nen Streß :-D
Mich wundert nur immer wieder, dass die, die sich immer selber verrückt machen, nicht begreifen, dass man das auch ohne Rund-um-die-Uhr-lernen schaffen kann. Auch wenn man ihnen dan anhand der Klausurergebnisse zeigt, dass man mit wenig lernen fast genausoviele Punkte, auf jeden Fall aber den Schein, schafft, glauben sie einem einfach nicht.
Aber das lernen die bestimmt auch noch irgendwann :-))

Die Niere
22.05.2004, 16:31
Auch ich gehörte schon immer zu den "auf den letzten Drücker"-Lernenden und habe das Studium trotzdem ziemlich vernünftig hinter mich gebracht. Es gab eben immer mal wieder Zeiten, in denen man echt am Ende war - das ging es dann so richtig in die Vollen (z.B. Präpkurs), aber zu ganz vielen Zeiten hatte man Freizeit, war auf Parties, war gut gelaunt...

Man muss nur verstehen, das es einfach viel mehr neben dem Studium gibt (z.B. Crepes ;-) & Kieler Woche) und man seine zeit sinnvoll einteilen sollte. Kein Patient möchte das wandelnde Lexikon vor dem Bett stehen habe, das so einfühlsam ist, wie ein Tierquäler...

Die gesunde Mischung machts...

...wie eigentlich immmer.

gruesse, die niere

Lava
22.05.2004, 18:10
Ja ja, die Vorkliniker denken mal wieder, sie wissen alles... :-D

Irgendwie finde ich nämlich das Studium zur Zeit (2. klinisches) stressiger als in der Vorklinik. OK, man hat nicht diese ständigen Testate, die es in der Vorklinik massenhaft gab und die einen gezwungen haben, wirklich kontinuierlich zu lernen. Dafür hab ich jetzt dreimal so viele Fächer auf einmal und könnte nicht mal für alle gleich gut lernen, wenn ich es wollte..... andererseits war ich auch noch nie so oft abends unterwegs wie zur Zeit... *g*... scheinbar lernt man halt einfach, nicht UNBEDINGT mehr zu tun als nötig. ;-)

test
22.05.2004, 18:36
Jo finde auch, dass ddas Studium in der Klinik viel stressiger als in der Vorklinik ist. Liegt vielleicht auch etwas an neuer AO ohne wäre dieses Semester deutlich lockerer gewesen. Ich war am meisten in den ersten 3 Semestern abends weg da wars noch entspannter :-)) :-meinung

Die Niere
22.05.2004, 23:54
Ich muss sagen, ich hatte noch nie so stressfreie Studienzeiten wie zu Zeiten der Klinik...vielleicht war der Aufbau ein anderer als bei euch - oder ich hatte nicht den Anspruch wie Janine alles so genau (oder überhaupt) machen zu wollen. Kann wohl von Uni zu Uni sehr unterschiedlich sein.

gruesse, el niero

MouseMan
23.05.2004, 09:33
Ola!

Also ich war erstaunt wie stark sich die Leute im Medstudium unterscheiden, was ihren Lerneifer angeht. Dazu muss ich sagen, dass ich zu den Leuten gehöre die wirklich viel und gerne lernen. Und da bin ich in meiner Gruppe schon fast der einzige! Was ich aber nicht nachvollziehen kann sind die typischen Streber, die konvulsiv nur auf Klausuren hinarbeiten und für andere Gespräche (oder Scherze) garnicht mehr zugänglich sind. Und mit den Leuten die auf den letzten Drücker anfangen zu lernen komme ich zwar mehr als gut aus, würde aber niemals mit ihnen die Plätze tauschen wollen. Es wäre mir viel zu stressig immer zittern zu müssen ob's gereicht hat und dann evtl. bei Nicht-bestehen noch meine Semesterferien zu opfern um für eine Nachholklausur zu lernen, während andere schwimmen gehen, Eis essen, ne Radtour machen, sich von Mutti Erdbeeren bringen lassen, einen Zurück-in-die-Zukunft DVD-Abend machen, mal ein nicht-medizinisches Buch lesen, Civilisation (<- für AWG) daddeln :-top , 20€ zusammenbetteln um die Strafgebühr für die Unibib. zu zahlen, sich einfach geil locker machen.

PS: Was wirklich nervt sind (handgeschriebene) Physikprotokolle!

Eure Mouse (die jetzt Physikprotokoll schreiben muss :-( )

Lisa
23.05.2004, 09:33
Original geschrieben von Die Niere
Ich muss sagen, ich hatte noch nie so stressfreie Studienzeiten wie zu Zeiten der Klinik...vielleicht war der Aufbau ein anderer als bei euch - oder ich hatte nicht den Anspruch wie Janine alles so genau (oder überhaupt) machen zu wollen. Kann wohl von Uni zu Uni sehr unterschiedlich sein.Nein, das ist definitiv der neuen AO und insbesondere der heillos chaotischen Übergangsphase zuzuschreiben.
Was da läuft, ist echt krank: noch ein Kurs und noch ein Kurs und den Schein müsst ihr ja jetzt auch noch parallel machen - wenn's sein muss eben in Ferienkursen.
Aber das wissen die Betroffenen besser.

Ich als Kliniker der alten AO erlebe diesen Studienabschnitt als ziemlich entspannt. Von Klausurenterror kann eigentlich keine Rede mehr sein, der Stundenplan sieht (zumindest nach Aussieben unnötiger VL) recht nett aus und Kleingruppenunterricht gehört immer mehr dazu.
Und das wichtigste: es ist endlich interessant!

Tja, das Studentenleben in der Klinik könnte geradezu ein fantastisches sein, würden nicht Job und Dr.Arbeit fast die gesamte Freizeit auffressen...:-nix