PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einfach von der Seele schreiben...



Seiten : [1] 2

Scout
24.05.2004, 17:51
Au man, immer diese verdammten interessen Konflikte. Vorallem wenn es sich um Entscheidungen für den Verlauf des restlichen Lebens dreht und beide Wege aber um 180° verschieden sind.

Bin jetzt gerade 21 und mache meinen Zivildienst beim DRK im Rettungsdienst.
Ich finds da voll klasse und hätte sogar ne Zusage, um dort ne Ausbildung zum Rettungsassistenten zu machen. (Die ich aber nur machen würde, wenn ich danach Medizin studieren würde).
Weg Nr. zwei wäre, dass ich gleich zum Wintersemester 2004 mit BWL anfange.
So, und nun weiss ich echt nicht, was ich machen soll!
Interesses halber wäre ich voll für Medizin, allerdings bin ich so "heiß" aufs Studieren, dass ich echt nicht noch drei Jahre warten will um dann, was nicht vergessen werden darf, erst mit 31/32 fertig zu sein.
Während ich bei BWL halt schon mit 27 fertig wäre und anfangen könnte Geld zu verdienen.

- Mir ist das Gesellschaftliche Leben ziemlich wichtig, was natürlich auf BWL schließen lassen würde (Nicht nur während, sondern auch nach dem Studium).
- Auch möchte ich mir einen gewissen Lebensstandard leisten können, was auf Grund des VIEL schnellerern Studiums wiederum auf BWL schließen würde.
- Auch möchte ich später mal ne Familie haben, und viel Zeit mit meinen (geplanten) Kindern verbringen. --> BWL
- Aber so rein interesses halber würde ich mich für Medizin entscheiden.

Die Frage ist nun, ob man ein Fach studieren sollte, nur aus Interesse und natürlich auch aus, nun sagen wir mal "Spass" an der späteren Arbeit; was in BWL aber mehr oder weniger auch so wäre.
Wählt man nun den Weg, auf dem man sich selbst besser vorstellen kann, als in einem anderen, oder wiegen die anderen Punkte doch mehr?
Wie Ihr seht, bin ich in einer ziemlich verzwickten Situation... :-???
:-nix

Falls mir einer einen gut gemeinten Rat oder tröstende Worte hat, ich bin ganz Ohr...

Brot
24.05.2004, 18:51
wie wäre es folgendermaßen ?

Du studierst einfach BWL im Ausland

zB bietet die FH in Venlo in NL einen deutschsprachigen Studiengang BWL an

allerdings kostet dies Studiengebühr, aber wenn Du einen Hauptwohnsitz in Deutschland & ein niederländisches Bankkonto hast und nicht älter als 30 Jahre alt bist, bekommst Du die Studiengebühren komplett zurückerstattet (liegen bei ca 1300€, die Du im voraus bezahlen müßtest)

Dein Vorteil :

Du kannst anfangen zu studieren, und verlierst kein Wartesemester, weil nur Studienzeiten an deutschen Unis/FHs wartezeitschädlich sind

ich glaube, es gibt noch andere Hogescholen in NL, die deutschsprachige Studiengänge anbieten

test
24.05.2004, 18:54
War doch ne gute Idee von Brot, so hälste dir beides offen.
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass du ein etwas zu rosiges Bild von nem BWLer hast. Ich bin zwar auch kein absoluter Kenner der Szene ;-) Aber was ich so mitbekomme wird dort auch nicht gerade mit guten Stellen um sich geworfen und wenig Arbeitsintensiv sind die meist auch nicht ;-)

Scout
24.05.2004, 19:20
Das man als BWLer später nicht gerade mit freien Arbeitsplätzen überhäuft wird ist mir schon klar.
Aber das große Problem ist ja:
Ich bin so "geil" aufs Studieren, dass ich am liebsten gleich morgen anfagen würde. Mir ist schon klar, dass das kein Auswahlkirterium sein sollte, aber ich weiss einfach nicht, ob ich die drei Jahre durchhalten würde, währen alle aus meinem Freundeskreis im WS ´04 anfagen, bzw. schon angefangen haben.
Es ist ja nicht so, dass ich BWL studieren würde, damit halt was studiert ist. Es ist schon ein gewisses Interesse da, aber halt nicht so sehr wie für Med.
Diese Situation ist mal echt zum kot....

Wünsche Euch noch nen schönen Abend

hibbert
24.05.2004, 19:33
Also ich finde es hört sich eher nach BWL an, aber egal. Mach doch BWL, und wenn Du dann anch einem Semester merkst es ist nichts für Dich, dann hast du doch die Alternative. Wenn Du nicht warten möchtest, hast Du wohl keine andere Möglichkeit.:-nix

Die Niere
25.05.2004, 10:22
Deine Kriterien, die für BWL sprechen sind ein wenig zu positiv dargestellt...das solltest Du bedenken...der Vorschlag von Brot ist ziemlich gut, wenn Du aber keinen Bock auf NL hast, fange trotzdem in D an, damit Du hautnah erleben kannst, ob DIr BWL wirklich so Spass macht, wie Du vielleicht denkst...dann kannst Du immer noch umschwenken...natürlich verlierst Du dadruch Zeit, bist ja aber noch jung und unverbraucht, dann sollte DAS ja eigentlich kein Problem sein, oder? (jetzt fang ich schon wie die Schweizer an...)

kopfschüttel, die niere

HonorisCausa
25.05.2004, 16:30
Wer möchte nicht direkt nach dem Abi bzw. Zividasein anfangen zu studieren, um möglichst schnell fertig zu sein?!

Grundsätzlich wohl fast jeder!!

Mein ehemaliger Mitbewohner hat vor kurzem sein BWL-Diplom gemacht und hat jetzt mit großer Mühe eine Anstellung in Hamburg gefunden, aber auch nur weil er ziemlich gut war!! Bei den BWLern sieht die Arbeitswelt nach dem Studium aber auch nicht so viel besser aus, als bei den Mediziner. Wer Erfolg haben will muss hart und lange arbeiten - Ein 12 bis 13 Stundentag ist da auch nicht so außergewöhnlich!

So viel zum Thema Freizeit!

Selbst bei der Studienberatung wird man dir empfehlen den Weg des größten Interesses zu gehen.
Nicht die Freizeit und Familienplanung etwa ist dabei von größter Bedeutung, sondern der Inhalt des Studiums und der weiteren Berufswelt.

Alannah
25.05.2004, 17:55
Ich finde die Idee mit BWL gar nicht schlecht. Du brauchst für BWL nue wenig länger als für Medizin, und das Medizinstudium könntest du anschließend dranhängen. So bist du sicher besser qualifiziert als mit Ausbildung und anschließendem Studium. Das Problem sind wohl die Wartesemester, die dann wegfallen. Ich weiß nicht, wie das bei einem Zweitstudium ist? Ich glaube, da zählt die Note, die du im BWL-Diplom erhältst.

Gruß,
Alannah

Brot
25.05.2004, 20:31
@ Alannah
endlich ma jem, der "erhältst" richtig schreibt :-))

zum Thema Wartezeit :
daher der Vorschlag, im Ausland zu studieren, damit man kein Wartesemester verliert

Scout
25.05.2004, 21:19
Du brauchst für BWL nue wenig länger als für Medizin

???? Sorry, aber das verstehe ich nicht. Nun, das nue steht wohl für nur! Wenn dem so ist, dann kapier ich es erst recht nicht. Meines Wissens nach, dauert das BWL Studium 8 und das Med.Studium 12 Semester. (Natürlich ohne die Regelstudienzeit).
Wieso sollte man dann für BWL länger brauchen?????

Brot
25.05.2004, 21:25
ich glaub, damit is folgendes gemeint :

wartest du auf einen Studienplatz, brauchst du ca 6Wartesem
und ein BWL-Studium dauert ja ca 8 Sem

...also nur ein wenig mehr als die Warterei auf einen Medstudienplatz

ich interpretiere das nun so :

studiere BWL, weil du in der Zeit, wo du sonst untätig rumsitzen würdest schon mal was studierst, du sammelst dann zwar keine Wartesemester, aber dafür, kannst du dich fürs Zweitstudium bewerben

test
25.05.2004, 21:32
Geht BWL nicht 9 Semester? Dachte nur VWL geht 8 Semester?

Luccas
25.05.2004, 21:54
Nur mal so zur Information: In Köln dauert BWL im Durchschnitt 14 Semester (Regelstudienzeit 9) und Medizin 13 Semester. In BWL die Regelstudienzeit zu schaffen, ist so gut wie unmöglich. Vielleicht geht das mit seichten Fächern wie Marketing, aber mit Sicherheit nicht, wenn man sich z.B. auf Controlling/Wirtschaftsprüfung oder Finance spezialisiert.

Brot
25.05.2004, 22:05
Original geschrieben von test
Geht BWL nicht 9 Semester? Dachte nur VWL geht 8 Semester?

das dauert in NL genau 4 Jahre an den Hogescholen (entspricht FH)
das dortige System ist auch wesentlich verschulter, und solche Ausreißer wie hierzulande von 16 Sem oder so, sind doch sehr die Ausnahme

Alannah
25.05.2004, 23:02
@Brot

Tja, ich bin halt schlau... :-))


@Scout

Ich meinte, BWL dauert nur wenig länger als eine Ausbildung, hab es falsch geschrieben. Eine Ausbildung dauert etwa 3 Jahre, ein BWL-Studium im Idealfall 4 Jahre. Damit ist man beruflich sicher besser dran, abgesehen von den Wartezeiten, die dann natürlich fehlen. Aber vielleicht kommt man ja durch BWL doch auf den Geschmack und bleibt gleich dabei...

Grüße,
Alannah

supider
26.05.2004, 13:09
Hallo zusammen,

habe selbst BWL und VWL studiert. Wenn man schnell ist, dann schafft man das in 10 Semestern. Dazu braucht man viel Glück, da auch in diesen Studiengängen nur selten ausreichend Seminarkapazitäten vorhanden sind. Außerdem sind die NC für manche Studienorte auch nicht von schlechten Eltern. Weil es sich so gehört, fertigt man noch eine Diss. an; das dauert mind. 3 volle Jahre an der Uni. Und so ist man dann auch bei 8 Jahren angelangt.

Gruß
Supider

Leelaacoo
26.05.2004, 13:17
Also, ich bin da ein wenig skeptisch. Wenn man sich die Berufsaussichten für BWler anschaut...ui ui. Da geht eben viel nach Note und Auslandspraktikas...ist sicher zu machen, aber wenn von vornherein schon das Interesse fehlt (oder zumindest kleiner ist als für Med), sind gute Noten schwer zu bewerkstelligen. Was stellst du dir denn für einen Arbeitsplatz vor, nachdem du BWL studiert hast? Ich habe festgestellt, daß viele sich irgendwie falsche Vorstellungen von ihrem späteren Arbeitsplatz machen...manche, die aus Verlegenheit oder warum auch immer BWL mehr schlecht als recht abgeschlossen haben, sind jetzt auch nur bessere Verkäufer. Und 4 Jahre klingen zwar nicht furchtbar lang, aber wenn du total trockenen Stoff paukst, können die ganz schön lang werden (in Med übrigens ebenfalls).
Würde mich mal in ein paar Vorlesungen setzen und einen kleinen Überblick über das Fach verschaffen, vielleicht mit ein paar Studis sprechen, was die so empfehlen.
Wünsche dir viel Glück bei der Entscheidung und nur keine Torschlußpanik kriegen, mit 32 ist man ja noch kein Rentner...
LG Lee

supider
26.05.2004, 13:34
naja. auch mit geringem interesse sind prädikatsexamen und diss. mit "sehr gut" zu schaffen. besserer verkäufer? das nun wirklich nicht. bei so einer ausbildung fängst du mit einem jahresgehalt von über 70 TEUR an (dazu kommen noch dienstwagen, versicherungen, optionen .......). im übrigen ist der beruf des verkäufers einer der bestbezahlten der welt. aber was soll das ganze, wenn man in gewisser hinsicht desinteressiert ist; im schlimmsten fall sich überhaupt nicht mit seinem beruf identifizieren kann. aber manche sind ja hart im nehmen...

gruß
supider

Leelaacoo
26.05.2004, 13:47
hey, also wenn ich ohne Interesse 70000 € verdienen kann, dann sollte ich wohl langsam das Fach wechseln...wieso hat man mir das nicht früher gesagt...
Im Ernst: Ich kenne genügend Beispiele für meine These und bleibe dabei: 30 jahre in einem beruf, der einen langweilt ist ein verdammt hoher Preis. deshalb: Arbeitsplatz (und nicht Studium) anschauen und dann entscheiden. Gilt für alle berufe, auch für die Medizin.
LG Lee

supider
26.05.2004, 14:13
du hast vollkommen recht. habe noch harte 36 berufsjahre vor mir (deswegen reflektiere ich auch so sehr über einen wechsel). die einkommensmöglichkeiten steigen zwar von jahr zu jahr- ich spreche da aus erfahrung-, aber darauf kommt es eben nicht an.

das studium der bwl hat übrigens nichts mit dem berufsleben zu tun. es kommt vielmehr auf politische scharmützel an, um positionen zu zementieren bzw. aufzusteigen. man muß manchmal auch sprichwörtlich über leichen gehen.


LG
supider