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faith
26.01.2002, 17:01
hallo,

ich hab da ein paar fragen, das medizinstudium und die studienortswahl betreffend, und hoffe, dass ihr mir helfen würdet( biiiiiiiitte...!!!)

also zuerst mal macht mich das ganze auswahlverfahren der zvs total konfus. mein abi ist in ca. 3 monaten, danach möchte ich herzensgern medizin studieren ( wenn man mich lässt!??) ich habe leider keinen super durchschnitt von 1.0. ( bestenfalls 1,5, es könnte aber auch 1.8 werden). in der stadt, in der ich mit meiner familie lebe, gibt es keine uni für medizin, bin auch nicht auf irgendeiner weise behindert, weder versprochen noch verheiratet ... zusammengefasst gehöre ich zu keinem der von der zvs bei der vergabe von studienplätze berücksichtigten kategorien. und wenn ich mir die durchschnittsnoten anschaue, die einem erlaubt zu den 17,5% zu gehören, die einer uni zugewiesen bekommen, wird mir schlecht. da frage ich mich, ob ich überhaupt eine chance habe irgendwo einen studienplatz zu bekommen? kann mir das jemand von euch sagen? was ist eigentlich mit den 82,5% übrigen? wieviel % davon "genießen das privileg" zu den 5 berücksichtigten kategorien zu gehören?
und dann gibt es noch was: wie verhält es sich bei euch mit der regelstudienzeit? kann man sie normaleweise einhalten? stimmt das, dass man es in sogenannten "massenunis" schwer hat, notwendigen kurse zu belegen und dadurch die studienzeit verlängert wird? wie verhält es sich in freiburg, heidelberg und hu-berlin?
würde mich freuen eure meinungen dazu zu hören
danke
faith

26.01.2002, 17:27
Hallo

per Sozialkriterium kannst du an den Ort der am nächsten bei deinen Eltern liegt, wenn du noch bei Ihnen wohnst. SO hast du recht gute Chancen. Wo wohnst du denn?
ich glaube mit 1,5-1,8 wirst du auf jeden Fall sofort einen Platz bekommen. Mit mir studieren soviele (in Freiburg) die auch nur 1,7 oder 1,8 haben udn die hatten keine Wartesemester.

ciao

Lava
26.01.2002, 17:46
Im ZVS Info ist eine Tabelle, in der du den nächstgelegenen Studienort ablesen kannst. Wenn du dich daran hältst, müsstest du mit ziemlicher Sicherheit dort angenommen werden. Und selbst wenn nicht, bekommst du mit 1,8 wahrscheinlich noch einen Studienplatz. Natürlich kann es dann sein, dass man dich dorthin steckt, wohin du nicht willst! Deshalb nutz ruhig die Tatsache aus, dass du 7 Wunschorte angeben kannst. uf der Homepage der ZVS ist außerdem eine Tabelle zu finden, aus der du ablesen kannst, welchen Schnitt man für welche Uni haben musste, um über die "Leistungsquote" genommen zu werden. Bei so beliebten Unis wie HU Berlin, Heidelberg, Freiburg und Tübingen liegt der NC aber zwischen 1,0 und 1,2 oder so... manche Unis sind mit einem Buchstaben gekennzeichnet, der aussagt, dass dort Studenten hinversetzt wurden, weil an ihrer Wunschuni kein Platz mehr war. Vielleicht siehst du dir diese Unis an, entscheidest dich für eine (die dir wenigstens etwas zusagt) und setzt sie quasi als "Notlösung" auf den letzten Platz deiner Wunschliste. Dann erlebst du vielleicht keine "böse" Überraschung. Nicht übel soll z.B. Greifswald sein. Das ist zwar eine relativ kleine Stadt, die auch weit weg vom Rest Deutschlands ist, aber sie hat einen immer besser werdenden Ruf. Es ist eine alte, traditionelle Uni mit nicht so vielen Studenten (zur Zeit so um die 6000) und guten Verbindungen in den skandinavischen Raum. Wahrscheinlich muss man sich erstmal an den Gedanken gewöhnen, weit weg von zuhause zu sein, aber das schafft man. Jedenfalls hätte ich den Studienplatz nicht abgelehnt, wenn ich nicht an meiner Wunschuni gelandet wäre.

faith
27.01.2002, 09:09
ich hab schon so einiges über freiburg und die uni dort gehört und das meiste davon finde ich klasse. deswegen wäre es wahrscheinlich mein traum dorthin zu kommen. aber über die leistungsquote kriege ich den studienplatz in freiburg nicht. ich wohne außerdem auch noch viel viel zu weit weg von freiburg (nämlich in freiberg-sachsen), dass ich über das sozialkriterium hinkommen könnte. gibt es noch ne andere möglichkeit sich dorthin zu schmuggeln? wie auch immer, ich würde mich freuen, wenn ihr mir aus eigener erfahrung etwas von freiburg und der uni erzählen könntet.
die uni, die am nächsten bei mir liegt, ist dresden. da hab ich gehört, dass man dort in kleinen gruppen unterrichtet und pol-kursen werden auch angeboten. was hält ihr eigentlich von dresden? wie ist es eigentlich mit pol in freiburg?
dresden ist mir aber sicherlich zu nah an ....meinen eltern!!! ich will ne ganz andere ecke von deutschland sehen und freiburg scheint mir dafür geeignet:-) ich hab weniger bedenken weit weg von zu hause zu sein. man findet sicher früher oder später leute, mit denen man gut auskommt. kommt ihr beide ursprünglich auch aus freiburg?

bis bald

faith

27.01.2002, 10:21
Hallo nochma

Nö komme nich aus freiburg hatte aber auch 1,0 aber ich kenne einige die nich so gute schnitte haben und auch von weiter weg nach Freiburg gekommen sind. Wie das gelaufen ist weiß ich nich bleibt wohl geheimnis der ZVS.
POL gibts auch in Freiburg.
Ich finde Freiburg ganz gut eigentlich. Glaube aber dass es viele Unis gibt die ähnlich gut sind kanns aber nich mit Sicherheit sagen, da ich ja noch nie woanders war ;) Ich würde aber gerne vielleicht mal nach Berlin wechseln oder so aber mal sehen.

faith
27.01.2002, 14:50
also ich find's einfach unglaublich schnitt um 1,0 zu haben. wie hast du das bloß gemacht ??? und in welchem semester bist du?

faith

27.01.2002, 15:17
Hallo

bin im 1.semester hatte halt die fächer in denen ich gute noten bekommen konnte in den LKs (Bio und Mathe) und hatte halt kein Fach wo ich wirklich schlecht war nur in deutsch so 10-11 Punkte.
Ansonsten hab ich echt nich viel getan für die schule nur am ende fürs abi etwas ;)

Lava
27.01.2002, 15:54
Obwohl ich auch einen guten Schnitt hatte (1,1 - immerhin;-) ) habe ich ein bisschen gebangt, ob ich es nach Freiburg schaffe. Ursprünglich komme ich nämlich aus Brandenburg und die nächsten Unis wären die in Berlin gewesen. Dann hätte ich aber wahrscheinlich (auf Druck meiner Familie hin) zuhause wohnen bleiben müssen und jeden Tag 2 Stunden S-Bahn fahren wollte ich nicht. Kurz gesagt: ich wollte auch weit weg von zuhause. In Freiburg war ich schonmal und fand die Stadt ganz nett, also habe ich mir die Uni dort ausgesucht.

Nachdem ich das ZVS Info genaustens studiert habe - zumindest die für mich relevanten Seiten - bin ich auf einen kleinen Trick gekommen. Ich weiß aber nicht, ob er funktioniert und es ist daher sehr riskant. Hör's dir mal an:
Einige Studienplätze werden nicht von der ZVS vergeben, sondern durch das "Auswahlverfahren der Hochschulen". Das hat nix mit Losen oder Nachrücken zu tun, sondern ist ein gesondertes Verfahren. Das tritt erst dann in Kraft, wenn die regulären Plätze alle schon verteilt sind. Jede Uni hat dabei eigene Auswahlkriterien: einige gehen nach den Sozialkriterien, andere nach einem Auswahlgespräch und Freiburg geht nur nach der Durchschnittsnote. Aus einer Liste im Infoheft habe ich entnommen, dass aus Brandenburg alle Bewerber mit einem Schnitt von 1,9 und besser angenommen wurden. Das bedeutet, dass jeder, der für das Auswahlverfahren in Frage kam und dessen erster Ortswunsch Freiburg war, angenommen wurde, wenn er einen Notendurchschnitt von 1,9 hatte.
-> Wie qualifiziert man sich dann für dieses Auswahlverfahren?
Ich habe mir das folgendermaßen gedacht. Für das Auswahlverfahren kommen nur die in Frage, die 1.) noch nie zuvor daran teilgenommen haben, 2.) die auf dem Bewerbungsbogen der ZVS einen entsprechenden Vermerk gemacht haben, dass sie am Auswahlverfahren der Hochschulen teinehmen wollen und die 3.) durch das reguläre ZVS Verfahren keinen Studienplatz bekommen haben. Also gibst du als ersten Ortswunsch Freiburg an (gefolgt von deinen anderen Wünschen - falls du welche hast) und kreuzt an, du möchtest an DIESE Uni(s) und keine andere. Wenn du dann Pech hast und nicht über die Leistungsquote in Freiburg (oder den anderen Wunschunis) angenommen wirst, landest du erstmal auf dem Stapel "bekommt keinen Studienplatz". Dann tritt das Auswahlverfahren der Hochschulen in Kraft und da müsstest du mit 1,8 eine gute Chance haben, angenommen zu werden.
Riskant ist die Sache deshalb, weil du ohne Studienplatz dastehst, wenn der "Trick" nicht klappt.

Eine andere Möglichkeit wäre, später den Studienplatz zu tauschen. Das ist aber nicht leicht, wenn man an eine beliebte Uni wechseln will. Wie da die Chancen mit Dresden - Freiburg stehen, kann ich dir aber nicht sagen.

Zu Freiburg: POL und sogenannte Anamnesegruppen gibt es. Ansonsten ist das Studium, soweit ich das überhaupt schon beurteilen kann, eher konservativ. Die Vorklinik hat den Ruf, dass sie sehr hart ist. D.h. die Klausuren und Prüfungen sind sehr schwer. Deshalb geben wohl nicht wenige der anfangs 310 Studenten schon vor dem Physikum auf. Dafür ist man (angeblich) gut aufs Physikum vorbereitet und die Klinik ist dann später lockerer. Erfahrungsberichte von Studenten aller Unis findest du bei www.viamedici.online.de
Noch was zu den Rahmenbedingungen: die für die Vorkliniker relevanten Universitätsgebäude efinden sich fast ausschließlich auf demselben Gelände nah beeinander. Das Klinikum ist auch nur 5 Minuten mit dem Fahrrad weg. Wohnraum ist zu Semesterbeginn immer sehr knapp und man braucht viel Glück, wenn man eine schöne, günstige und günstig gelegene Bleibe haben will. Für die Studentenwohnheime muss man sich min. ein halbes Jahr vorher anmelden. (Die Anmeldung ist aber unverbindlich - also anmelden, selbst wenn du noch nicht weißt, wo du studieren wirst!). Leider ist hier alles etwas teurer als im Osten: Wohnraum, Lebensmittel, einfach alles! Dafür gibt es aber genug Jobmöglichkeiten und bessere Gehälter.

faith
27.01.2002, 16:40
der trick klingt gut aber damit es mir klar wird, wie hoch so ungefähr das risiko wäre dabei nicht angenommen zu werden, muß ich wissen, wieviele studenten die einzelnen unis noch zusätzlich durch dieses auswahlverfahren aufnehmen wollen und können. kannst du mir das sagen? und ändert sich diese zahl dann auch von jahr zu jahr?
außerdem schwanke ich auch noch zwischen hu-berlin und freiburg als erster wunschort. mich interessiert pol von hu-berlin. aber soweit ich weiß, können nur 63 jedes jahr per losverfahren daran teilnehmen. und dann sind es nur die ersten versuche von berlin volles programm pol zu machen. jetzt hört man zwar gutes darüber, aber man weiß nicht, ob in ein paar jahren nicht vielleicht irgendeinem einfällt zu sagen, dass "pol ja eigentlich doch nicht so gut war".
janine, du kommst doch aus der nähe von berlin, kannst du oder irgendjemand sonst näheres über die hu sagen, mal abgesehen von pol und so.
achja, und der antrag für ne bleibe im studentenwohnheim stellt man doch beim studentenwerk, nicht? geht das denn auch übers internet? aber ich hab gehört, dass nicht alle unis so einen vorantrag annehmen. wo muss ich da nachfragen, um genaueres zu erfahren?
faith
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faith
27.01.2002, 16:51
ein kleines mißgeschick von mir! überlese einfach den letzten abschnitt!

faith
27.01.2002, 16:55
der war übrigens gar nicht von mir!!!!!!
faith

Lava
28.01.2002, 17:44
In Freiburg sind die POL Kurse absolut freiwillig und auch auf studentische Initiative hin entstanden, soweit ich weiß. In Berlin an der HU ist das ja ein richtiger "Reformstudiengang". Was genau sich dahinter verbirgt, weiß aber nicht. Ich habe eine Freundin, die zwar dort Medizin studiert, aber nicht das Glück hatte, für den Reformstudiengang ausgelost zu werden.
Über die HU kann ich sonst übrigens nichts sagen, weil ich nicht mal zu den Infotagen dort war. Vielleicht solltest du einfach mal hinfahren, wenn wieder die Informationswoche ist! Daz bekommst du von deiner Schule garantiert frei. Wann die Sache stattfindet, findest du sicher auf der HP der Universität.
Ja, die Wohnheime werden vom Studentenwerk verwaltet.
http://www.studentenwerk.uni-freiburg.de/
Scahu doch mal vorbei! Dort findest du Infos rund ums Wohnen und auch eine e-mail Adresse, an die du deine Fragen richten kannst. In Freiburg ist es kein Problem, sich schon vorher anzumelden!
Wieviele Plätze per Auswahlverfahren vergeben werden, weiß ich nicht so genau. Ich glaube, das steht auch im ZVS Info (das ist also eine wichtige Lektüre!). Sind so um die 10% der Plätze, aber da kann mich meine Erinnereung auch täuschen. Vielleicht rufst du mal bei der ZV an und fragst, ob dieser "Trick" funktionieren könnte. Oder zumindest kannst du nach dem Auswahlverfahren der Hochschulen fragen. Kann sein, dass die ZVS dazu auch eine Sonderbroschüre druckt, die du anfordern kannst.

28.01.2002, 18:17
Also das mit dem Trick ist gut. Hätte von mir sein können :-) Aber das geht nur bei Unis, die selbst kein Auswahlverfahren durchführen. Praktischerweise sind das aber die meisten. Grundsätzlich läd die Uni drei mal so viel Anwärter ein, wie Plätze zur verfügung stehen. Und zwar fortlaufend die nächsten auf der Liste.
Grundsätzlich kann man bei der ZVS eine Liste anfordern, auf der aufgeführt ist, nach welchen Kriterien der letzte Zugelassene seinen Platz bekommen hat. Dabei ist zu beachten, das man besser sein musste, um garantiert einen Platz zu bekommen. Wer genauso gut ist, wie angegeben, wird gelost, und bekommt nicht unbedingt einen Platz. Natürlich kann man aus den vergangenen Jahren nicht unbedingt ablesen, wie es im aktuellen Jahr aussehen wird. Man kann aber trotzdem versuchen, sich für eine Uni zu entscheiden, für die man auch reelle Chancen hat.

Es nützt übrigens gar nichts, mehrere Unis auf seiner Liste aufzuführen. Es sei denn, man will nach Greifswald oder so.
Es bekommen nämlich alle ihren Erstwunsch erfüllt, soweit dies möglich ist. Danach erst geht es an die Zweitwünsche. Deshalb sind die begehrtesten Unis schon voll, bevor die Zweitwünsche überhaupt angeschaut werden.
Das steht aber auch im ZVS-Info. Vielleicht ist das ganze auch so eine Art von Test. Wer das Verfahren verstanden hat, darf auch studieren....