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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinische Versorgung



Pünktchen
30.05.2004, 13:04
Hi :-)


ich hab da mal ne sozialmedizinische Frage zur medizinischen Versorgung Deutschlands.
Kann mir einer das Belegsarztssystem erklären? In welchen Fachrichtungen trifft man Belegärzte meist an?


Danke
Pünktchen :-))

Hellequin
31.05.2004, 17:28
Belegarztsystem, heißt doch eigentlich nichts anderes als das ein niedergelassener Arzt mit einer Klinik einen Vertrag schließt, wodurch er dann halt bei Bedarf ein paar Betten und den OP benutzen darf. Soweit ich weiß, betrifft das vor allem Chirurgen, Gyn. etc. . Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. ;-)

Pünktchen
31.05.2004, 17:41
Hat der Arzt seine Praxis auch in der Klinik?
Warum macht man das? Lohnt sich das für die Klinik oder für den niedergelassenen Arzt mehr?

test
31.05.2004, 17:51
Ich bin da zwar auch kein Fachmann, aber der Arzt hat dadurch weniger Verwaltungsaufwand und weniger hohe Ausgaben, da er so ja keinen eigenen OP einrichten muss und auch die ganzen Angestellen sozusagen mitmieten kann und so flexibler ist. Und zu der Frage ob der Arzt seine Praxis in der Klinik hat. Es gibt soweit ich weiß beides, manche haben halt im Haus nochn Zimmer für Sprechstunde und so und manche eben außerhalb. :-peng Ich denke es ist eben einfach eine günstigere Möglichkeit in operativen Fächern sich selbstständig zu machen als nen eigenen OP auf die Beine zu stellen ;-) Ich denke, dass es sich für beide lohnt, die Klinik kriegt ja ihre Räume und Arbeitskräfte nach Bedarf bezahlt und der Arzt kann "nach eigenen Vorstellungen" kassieren und wird nicht mit nem BAT Tarif abgespeist. :-peng Für wen das genau mehr bringt weiß ich nicht, meist ist das sowieso in Bereichen mit elektiven Eingriffen wo die Einnahmen recht hoch sind.

Die Niere
01.06.2004, 18:20
Es bringt natürlich für beide Seiten Vorteile:

- die Klinik kann ihre Säle besser auslasten, denn jeder leere Saal kostet Geld
- der Arzt kann einigermassen günstig an einen OP-Saal kommen und verdient dabei natürlich etwas

So ist beiden Seiten geholfen...und der Patient fühlt sich natürlich bei seinem vertrauten Arzt auch in den besseren Händen (ob es dann auch wirklich der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt.)

gruesse, die niere

Doktor_No
01.06.2004, 18:30
noch ergänzend: der belegarzt hat auch am sicherstellungsauftrag teilzunehmen, falls er grund- und regelversorgungsleistungen erbringt (und das ist die regel, da eben NICHT die elektiven leistungen im vordergrund stehen), das bedeutet, er muss dafür sorgen, das seine belegabteilung funktioniert. meist sind es kleinere häuser der grund- und regelversorgung, die ihr leistungsspektrum damit vergrössern, um mehr patienten anzuziehen.
hat der arzt seine praxis im krankenhaus, ist er entweder belegarzt oder an eine poliklinik angeschlossen, das ist eine vertragsfrage. private kliniksbetreiber kaufen niedergelassenen zunehmend deren kassensitze ab, um diese dann in polikliniksverträge umzuwandeln, die wiederum häufig zwischen kassen und kliniken direkt ausgehandelt werden.