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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stressulkusprophylaxe



Pünktchen
07.06.2004, 12:43
Hi :-)


Also ich hab da mal eine Frage der praxisnahen Anwendung :-D

Was würdet ihr einem polytraumatisiertem Patienten zur Stressulkusprophylaxe geben?

Der Karow/Lang gibt mir ne klitzekleine Übersicht aber nirgendswo nen Beispiel kann hier alle kombinieren wie ich will?

Da steht auch das PPI (=Protonenpumpeninhibitoren) sehr effektiv sind, aber keine Indikation zur Stressulkusprophylaxe haben. Trotzdem verwenden?


Also was gibt man denn so auf den ITS in der Welt???


Gruß
pünktchen
*dassichgrademalgedankenzurstressulkusprophylaxema cht*

ehemalige Userin 24092013
07.06.2004, 12:48
In D gabs immer Zantic (H2 Blocker)und hin und wieder auch mal Antra (PPI).
In CH gibts immer Antra und hin und wieder mal Zantic.


:-?


Gruss Kaddel

Rico
07.06.2004, 13:04
Ich kenn eher H2-Blocker... PPI sind fast schon zu stark, da die Magensäure ja nicht völlig weg soll, sondern gerade beim polytraumatisierten und intubierten Patienten sehr wichtig ist, weil sie ja hilft, Keime, die in den Magen gelangt sind, zu töten.

Hemmt man die Protonenpumpe zu sehr wird der Magensaft zu wenig sauer und die Keimzahl im (beim Intubierten unvermeidlichen) Reflux steigt.
Dieser Reflux, der auch an der geblockten Tubusmanschette vorbei als Mirkospiration in die Lunge gelangen kann ist ein Hauptgrund für Pneumonien bei langfristig beatmeten Patienten auf ITS.

Und wenn der Patient nicht hochbetagt ist und eine langjährige Ulkusanamnese hat, dann wird der H2-Blocker auch reichen.

test
07.06.2004, 17:25
H2-Blocker oder Pirenzepin. PPI sind schon fast etwas viel, man muß ja auch immer beachten, dass bei zu starker Säuresekretionshemmung die Gefahr von Infektionen steigt. So wurde das zumindest hier gesagt :-))

Zoidberg
07.06.2004, 17:43
wird Pirenzepin ünerhaupt noch gegeben? habe noch so Sachen wie "veraltet, wird nicht mehr genommen" im Hinterkopf

test
07.06.2004, 17:51
Bei uns wurde es mit der einzigen Indikation Stressulkusprophylaxe erwähnt. Hat gegenüber dem H2-Blocker den Vorteil, dass keine Hypergastrinämie erfolgen soll. :-notify

LoXia
13.06.2004, 15:10
so mal als ganz noob gesprochen ,wie wäre es noch dazu mit misoprostol, nimmt man dass nicht bei magenulkus damit das besser abheilen kann ?! zwecks dickere schutzschicht.
@-;-

test
13.06.2004, 15:42
Ich glaube Misoprostol wird eigentlich nur noch bei NSAID-Gabe zur Vorbeugung von Blutungen gegeben, da es da ja genau am Pathomechanismus angreift. Ansonsten wird Misoprostol glaube ich wegen recht vieler Nebenwirkungen kaum noch gegeben. Aber bin auch kein Gastroenterologe :-)) so wurds zumindest in Spez Pharma hier gesagt.

Xela
17.06.2004, 23:24
auf unserer intensiv gibts für beatmete patienten:
-magensonde (damit hat sich das thema reflux erledigt)
-antra (ppi) 40mg i.v.
-ulcogant (=sucralfat, ein schleimhautprotektivum) 3mal 5mg tägl
per magensonde

haben nie probleme mit ulcera, h2blocker verwenden wir so gut wie gar nicht.

Froschkönig
17.06.2004, 23:31
Original geschrieben von Rico
Hemmt man die Protonenpumpe zu sehr wird der Magensaft zu wenig sauer und die Keimzahl im (beim Intubierten unvermeidlichen) Reflux steigt.

Beziehst du das "unvermeidlich" eigentlich auf "intubiert" oder auf "relaxiert" ???

Rico
18.06.2004, 00:48
Auf Reflux. :-))