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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aus welchem Grund Medizin studieren ?



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Jynie
18.01.2003, 14:46
Original geschrieben von luckyblue
Und noch was: Darf man sich als Mediziner keine Luxusgüter sichern. Jeder braucht Abwechslung. Da ist ein GOlfplatz vielleicht gar nicht so verkehrt, auch um des lieben Idealismus wegen, der sonst rasch der Jynie ihrer "Rutiene" zum Opfer fällt. Also, lieber golfen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Ja sicher darf ein Mediziner Luxusgüter besitzen aber wie würdest du dich denn fühlen wenn deine Bank 500€ für die Ausbildung vom Personal abbucht? Wo findest du diese dann mit deinem Geld? Auf dem Golfplatz! Natürlich ist es nur ein indirkter Vergleich da den Patienten kein Geld entzogen wird, aber hintergagen fühlt man sich in beiden fällen.
Von anderen Beispielen ist es ja auch schon eindeutig gezeigt worden das Ärzte sie auch nicht immer legal ihr Geld verdienen.
Gerstern stand jedenfalls in der Tageszeitung das wieder einmal ein Arzt einem Toten Massagen aufgeschieben hat!

Nico
18.01.2003, 14:56
Original geschrieben von Jynie


Von anderen Beispielen ist es ja auch schon eindeutig gezeigt worden das Ärzte sie auch nicht immer legal ihr Geld verdienen.
Gerstern stand jedenfalls in der Tageszeitung das wieder einmal ein Arzt einem Toten Massagen aufgeschieben hat!

jepp......

genauso, wie die Politiker Schwarzgeldkonten haben, wie die Lehrer alle zuwenig arbeiten, wie die Verwaltungsleute alles verschlampen......usw. (Ironie-Icon)

Jynie, die Praxis sieht meistens anders aus als die Theorie.
Ich würde gerne mal wissen, was du dazu sagst, wenn du 10 Jahre als Ärztin gearbeitet hast......

Gruß
Nico

June
18.01.2003, 15:01
Gerstern stand jedenfalls in der Tageszeitung das wieder einmal ein Arzt einem Toten Massagen aufgeschieben hat!
Was da wieder aufgedeckt wurde ist schlimm und schädigt den Ruf des Arztberufs in der Bevölkerung.
Mir fällt es allerdings schwer nachzuvollziehen, warum jemand, der selbst später mal als Arzt arbeiten möchte, nach so einer Meldung gleich alle Ärzte unter Generalverdacht stellt!
Die June :-)

hobbes
18.01.2003, 15:56
Mensch - leider gibt es unter unseren Zeitgenossen auch schlechte und böse Menschen. Und diese finden sich überall, in allen Berufsbranchen - so auch unter den Ärzten.
Gut, da Patienten einen Arzt aufsuchen, weil sie Hilfe brauchen und ihm auch meist recht ausgeliefert sind, wiegt ein Kapitalverbrechen eines Arztes doppelt. Es erschüttert das Vertrauen der Patienten in die Medizin. Und es macht wieder einmal unmissverständlich klar; dass der Arzt nicht nur der Retter und Medicus ist, sondern auch nur ein ganz normaler Mensch - mit guten und schlechten Zügen.

Allerdings müssen wir uns davor hüten, diese schwarzen Schafe so darzustellen, als wären gleich alle Ärzte so; so als ob die persönliche Bereicherung zur primären Berufsmotiviation verkommen wäre. Dem ist nicht so. Und weil dem so nicht ist, dürfen wir auch für unsere Arbeit einen angemessenen und anständigen Lohn fordern, der - auch das ist gerecht - ein guter Lohn sein soll.

Schwarze Schafe, Verbrecher, Betrüger sollen einer hohen Strafe zugeführt werden. Vom mir aus soll man ihnen die Zulassung zur Berufsausübung entziehen.

Jynie
18.01.2003, 16:27
Ich hatte nicht vor allen Ärzten Kollektivstrafen zu erteilen aber es ging von der Idee her auch nur um den Faktor das es nicht richtig ist Toten Massagen oder ähnlichen zu verscheiben.
Daher ging es mir nur um den Beitag von Luckyblue, da die Meinung an sich nicht richtig sein kann mit dem für Fortbildungen auf den Golfplatz zu gehen und das auch noch als Abwechslung zur Rutiene anzusehen und wenn man sich Abwechslung verschaffen will dann garantiert nicht auf die Art und Weise.
Aber ich stimme euch natürlich zu das man für ein scharzes Schaaf nicht die ganze Herde verantwortlich machen kann!
:-meinung

hobbes
18.01.2003, 16:37
Randbemerkung: dir ist aber schon klar, dass das "ROUTINE" heisst?

:-))

Jynie
18.01.2003, 17:20
[QUOTE]Original geschrieben von hobbes
[ dass der Arzt nicht nur der Retter und Medicus ist, sondern auch nur ein ganz normaler Mensch - mit guten und schlechten Zügen.

Entschuldige bittte aber ich bin auch nur ein ganz nomaler Mensch - mit guten und schlechten Zügen und ich werde in Zukunft extra wegen dir auf meine Flüchtigkeitsfehler achten!

hobbes
18.01.2003, 17:59
ich fühle mich geehrt. (Entschuldige meine Lehrerhaftigkeit>)

netguru
17.07.2003, 16:25
Ich finde den Standpunkt von Dr.Pain interessant, so hab ich das noch gar nicht gesehen, stimme Dr.Pain aber zu.

Und. Das Gehalt von Ärzten ist sehr verschieden genauso wie in anderen Fächern. So richtig reiche Ärzte kenne ich (in Dresden) nicht. Also auch wenn sie vielleicht nach außen hin bescheiden sind - einen alten Opel Atra fährt man nur, wenn man sparen muß, und solche Autos sehe ich bei Ärzten oft. Angesehen sind sie hier aber eigentlich sehr gut. Nochmal zu den Unterschieden.- Mit Wirtschaftspsychologie oder Wirtschaftsenglisch verdient zum Beispiel ein BWL-Absolvent nichtmal ein Zehntel von seinem ehemaligen Banknachbarn, der Wirtschaftsprüfer geworden ist, genauso groß ist das Spektrum vielleicht auch bei niedergealssenen Ärzten ? Mir war so als hätte ich das mal gelesen.

steri-l
11.08.2003, 21:13
ich hab´ mir mal ein paar von euren postings durchgelesen, und bevor ich meine beweggründe zur berufswahl kundtue, möchte ich noch mein erstaunen über die doch vorhandenen hohe anzahl an leuten, die des geldes wegen medizin studieren kundtun! wenn ihr reich werden wollt, macht ´ne banklehre! zusammen mit innerbetrieblichen fortbildungen/ evtl sogar gesponsortes studium bist du schon reich, bevor der stud med zum cand med wird! dieser tip ist übrigens kostenlos,...

ich bin - es kann ja kaum anders sein - auch über den zivildienst zur medizin gekommen. ich war damals in der uch tätig und dachte mir: solides handwerk, naturwissenschaft und helfen unter einem hut - super, genau das richtige für dich! nachdem ich nun auch über den tellerrand schauen durfte, hat sich mein interesse sogar noch vertieft - wer kann das für möglich halten, so daß ich mich nicht notwendigerweise am ende des studiums in einem operativen fach wiederfinden werde.

steri-l
11.08.2003, 21:19
ach ja, mir fällt da noch was zum vielbesprochenen rettungsdienst ein.
es ist auf jeden fall eine gute sache, dort mal gearbeitet zu haben, doch fällt mir überdurchschnittlich häufig auf, daß diese leute anscheinend eher extreme egomanen als "helferlein" zu sein scheinen. wie gesagt, vielleicht scheint es ja nur so, aber wenn man dieses selbstgefällige gebahren noch mit dem desinteresse an oder konkretem gegenarbeiten in "rettungs-fremden" fächern paart, dann fällt es mir meistens schwer, den leuten noch altruistische einstellungen zuzubilligen.
ausnahmen bestätigen natürlich die regel, aber mir scheint dies auf die mehrzahl der "retter" zuzuteffen.

flatliner
25.02.2004, 20:49
Früher (so bis 16) war Medizin so ziemlich das letzte, was mich interessierte - bis mich die Schule in ein Krankenhaus zum Praktikum "strafversetzte". Dort landete ich in der Herzchirurgie und irgendwie fand ich es doch alles ziemlich interessant...
Aber ich dachte mir, wenn ich schon mal da war, wollte ich mir auch mal eine OP ansehen. Die Schwestern von der Staion waren alles andere als begeistert und argumentierten, dass die Ärzte das nicht wollten. Ich beschloss, die Ärzte dann mal selber zu fragen und fragte den Erstbesten, der in OP-Kleidung die Station betrat.
Am nächsten Tag kam jemand zu mir und sagte, ich solle mitkommen. So kam es, dass ich an diesem Tag ungefähr 9 Stunden bei einer Herz-OP zusehen durfte. Ich wusste einfach - DAS IST ES!!! Das, und nichts anderes will ich machen!
Hinterher bekam ich mächtig Ärger, was mir denn einfiele so als blöde Schulpraktikantin dem Oberarzt zu sprechen (äh, wusst ich nicht...). Es war egal, es war alles egal - ich hatte einen Traum!
Später machte ich eine Ausbildung als Krankenschwester im selben Krankenhaus, wo ich einige aus dem damaligen Team wiedergesehen habe.

Ohne Namen zu nennen: einen riesigen Dank an alle, die mich zu dieser Entscheidung gebracht haben - besonders an oben genannten Oberarzt. Ich hab viel gelernt!

:-meinung

Lava
26.02.2004, 16:44
Ich hatte heute eine merkwürdige Unterhaltung mit einer Assistenzärztin in der Chirurgie, wo ich gerade famuliere....
Wir sind darauf zu sprechen gekommen, was ich später mal für ne Fachrichtugn machen möchte und da hat sie mir erzählt, wie wahnsinnig schwer man es als Frau in der Chirurgie hat. Und nicht nur da, sondern generell in Deutschland als Frau, v.a. mit Kindern und alleinerziehend. Man kriegt kaum eine Stelle und schon gar nicht mit vernünftigen Arbeitszeiten, es wird viel gemobbt in den großen Häusern und verdienen tut man auch nix. Irgendwie hat sie versucht, mich davon zu überzeugen, Dermatologin zu werden oder - noch besser - Pharmazie zu studieren und apothekerin zu werden! Ich hab ihr gesagt, dass ich das langweilig finde. "Aber man man hat seine Ruhe.... und das Geld!" - "Ach, das Geld ist mir egal.... " - "Ja ja, so idealistisch war ich auch mal....."

Das klang ziemlich desilludionierend, muss ich sagen. Meint ihr, die Situation wird sich in Deutschland noch mal ändern? Mehr Kollegialität, bessere Arbeitszeiten, mehr Gleichberechtigung?

flatliner
26.02.2004, 20:45
Das hab ich auch gehört. Mir wurde auch von jemandem vorgeschlägen, wenn´s schon Chirurgie sein muss, dann doch lieber "kleine" Chirurgie wie HNO oder so zu machen. Ich hab auch gesagt, dass ich das nicht will. Was soll das denn - als ob nur Frauen eine Familie hätten... Hab sogar mal von einem gehört, dass Frauen nicht in den OP gehörten, weil sie ja ständig aufs Klo müssten...
Ok, ich bin alleinerziehend aber es ist noch ein weiter Weg für mich und irgendwie wird es eine Lösung geben!
Ich glaub kaum, dass sich was an der Gleichberechtigung tut, aber darum geht es mir auch nicht - ich will einfach nur diesen Job machen. Ich will dabei keine Quotenfrau oder sonswas werden sondern einfach nur operieren, Dienste machen und alles, was dazu gehört.