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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rat gesucht: Experimentell ja oder nein ?



12.08.2001, 19:37
Hi,

ich moechte vielleicht eine experimentelle Doktorarbeit machen, hab mich auch schon einmal in dem ein oder anderen Labor umgeschaut.
Nur sagen mir hoehere Semster: mach bloss nicht experimentell, da sitzte vielleicht 3 Jahre dran und hast kaum Zeit, einen Schein zu machen. Wollen die nur Panik machen oder was ?

Wer hat ne experimentelle Doktorarbeit gemacht und kann mir sagen, wie lange die gedauert hat und ob es wirklich so schlimm war?!

Danke fuer ne Antwort
:-))
Klaudia aus Hamburg

Ilka
15.08.2001, 21:46
Hallo Klaudia,

also das mit der Doktorarbeit mußt alleine Du entscheiden. Wenn Dich die Forschung und Experimente im Labor interessieren, dann solltest Du auch eine solche Arbeit annehmen. Ich würde allerdings vorher mal ausführlich mit dem Doktorvater sprechen, und mir auch mal darstellen lassen wieviel Zeit die Arbeit in Anspruch nimmt, da das Studium ja auch nicht einfach an einem vorbei geht.
Unterhalte Dich mit anderen die im gleichen Institut promovieren, oder mit anderen Doktoren. Du bekommst so auf jeden Fall einen Eindruck ob die anderen in der Zeit fertig geworden sind, oder auch wie die Betreuung der Studenten dann wirklich ist.

Schöne Grüße

Ilka
Redaktion Medi-Learn.net

Peter
21.08.2001, 17:07
Hi Klaudi;

ich denke, es kommt darauf an, was du mit der Dr.Arbeit willst.

Generell ist die Dr.Arbeit denke ich wichtig, um Kontakte zu knüpfen. Daher sollte dich auch das Fach interessieren. Denn wenn dein Prof dich kennt und beim CA ein gutes Wort einlegt, erhöht das sicherlich die Chancen, auf eine AiP-Stelle oder sogar noch weiter.
Ausserdem nehmen angeblich viele Profs an der Uni nur noch Leute mit experimentellen Dr.A´s.

Allerdings halte ich (persönlich) eine experimentelle DrA nur für sinnvoll, wenn man aussetzt.

Und man sollte generell ein bis zwei Semester auf das, was der Prof dagt draufsetzen in der Zeitplanung.

Ich selber habe ein Jahr Vollzeit experimentiert und es hat super viel Spaß gemacht und mir viel Einsicht in Forschung gegeben. Dass ich jetzt seit ca. einem Jahr die ergebnisse habe und immer noch nicht geschrieben liegt aber an mir.

Ich fand es sehr angenehm mal ein Jahr etwas anderes zu machen, als zu studieren.

Gruß Peter

DrTumor
29.08.2001, 22:36
Also mit den experimentellen Arbeiten ist das
so ne Sache.
Hier ist die Betreuung das A und Ohoo

Wenn dein Doktorvater zum Beispiel
selbst so recht nicht weiß, auf was er sich
da einläßt, kann das schlimm in die Hose gehen.

Andrerseits finde ich persönlich Laborarbeit
wichtig und mit ein klein bißchen Glück hast
du ne tolle Arbeit die Spaß macht, anerkannt wird
und nicht als akademisches Fleißkärtchen belächelt etc.

Das hängt einfach sehr sehr stark vom Umfeld ab
und den Randbedingungen.

:-dafür

11.09.2001, 21:56
Ich sitze gerade im Labor und warte bis meine Zellen bereit sind (so in 2 Stunden). Soviel zum Thema experimentelle Doktorarbeit!!!!
Nein, mal im Ernst. Das wichtigste ist, daß man voll hinter seiner Doktorarbeit steht und das man das Gefühl hat gut betreut zu werden. Nur dann ist man in der Lage auch Durststrecken zu überstehen. Und es ist (leider) völlig normal und üblich, daß man nach 1 Jahr forschen noch keine Ergebnisse hat.
Trotzdem habe ich meine Entscheidung nicht bereut.

priv.doz.
12.09.2001, 20:00
hallo,
ich studiere in hamburg ,und habe das STEX1 hinter mir.
ich suche schon seit 2 Monaten nach einer vernünftigen DrArbeit, aber ich habe das Gefühl dass sie Betreuung nicht gut ist.
hat jemand in Hamburg gute Erfahrungen gemacht, wenn ja in welchem Institut war das?

17.09.2001, 09:43
Halo bin selber Betreuer einer D-Arbeit!
Einige Grundregeln solltest Du bei exp. D-Arbeiten beachten!
Zeit: Immer die von Deinem D-Vater veranschlagte Zeit mal 2 nehmen! Dan hast Du eine realistische einschätzung, in der Du die Arbeit abgeschloßen haben solltest (Experimente, Auswertung, Schreiben etc...)
D-Vater: Am besten ist ein noch nicht Habil. D- Vater (das ist kein ausschlußgrund für einen Dozenten eine Arbeit zu vergeben), dieser hat i. d. R. ein größeres Interesse a) zügig an Daten zu kommen, b) das gesammte Ding korrekt übr die Bühne zu bringen
c)i.d.R eine gute Betreuung !!!
Exper., ja oder nein, warum vergessen Studenten immer das es auch Studien gibt die man betreuen kann, diese sind sogar an Univ. Häusern mehr angesehen als Experm. Arbeiten. Studien sind generell Interesssanter und für Dein zukünftiges Arztdasein sogar auch lohnender (Studientypen verstehen, auswerten, und bewerten, nur ca. 10% der Ärzte in der BRD können mit Studien umgehen :-( )
Noch fragen? Ich schau immer mal hier vorbei
Tu
Florian

DrTumor
17.09.2001, 17:44
Also die Zahlen kenn ich nicht
und es wäre schön bei solchen Behauptungen Quellen anzuführen.

Aber ich glaube nicht das es so viele sind
bevor ich die Quelle nicht kenne.
DT

17.09.2001, 22:47
Wurde damals in unserer Epi. Vorlessung(SS1988) behauptet.
Siehe evtl. unter medweb.uni-muenster.de, da auf Institute, da auf Epi. und frag evtl. per mail an!
Übrigens, eine Studie richtig zu bewerten ist sogar für einen gestandenen Epi.Menschen nicht so einfach, einfach nur d.Konfidenzintervall zu bestimmen reicht meistens für eine aussage über den Schätzwert eienr Studie nicht aus, viele Ärzte wissen auch i.d.R überhaupt nicht was sie mit diesen Intervall anfangen sollen, somit kann man sie leicht reinlegen (siehe Pharmaindustrie und Pharmavertretter in den Arztpraxen).
Noch Fragen?
Viele Grüße
Florian

medbelle
12.10.2001, 15:29
In HH:
Tropeninstitut
ZMNH
In Kinderklinik Prof.Janka

Viel Glück

DrTumor
26.10.2001, 09:52
Nachdem ich mir so einige Vertretergespräche mit
meinem Hausarzt in Erinnerung rief, bin ich doch skeptisch
ob überhaupt ein Prozent der Ärzte weiß, was die statistischen
Werte zu sagen haben.

Ich gehe zu einer Praxisgemeinschaft, und keiner der drei
Ärzte konnte mir sagen, was denen die Vertreter gerade vorgelogen hatten( mußte mal Mittags auf etliche Pharmageier warten)

Man studiert nicht unbedingt Medizin, weil man eine
mathematische Begabung hat, aber....
dt

23.11.2001, 13:19
Kann Dir nur raten eien experimentelle Arbeit zu machen, da meiner Erfahrung nac die Betreuer hier wissen was sie wollen. Bei Patientenstudien hat man nur Ärger mit der Organisation da die meisten Patienten dann wenn Du sie unteruchen willst keine Zeit haben

Heidi
01.12.2001, 22:38
Hallo,
gibt es jemanden unter Euch, der seine Doktorarbeit in Tübingen geschrieben hat? Bei welchem Prof. und in welchem Institut? Bei wem lohnt es sich nachzufragen, wo ist die Betreuung weniger gut? Viele Grüße, Heidi :-???

07.12.2001, 21:52
Sitze im HLA-Labor und warte auf meinen Blot. Experimentelles Arbeiten macht dabei aber richtig Spass!
Marc

13.12.2001, 15:11
Hallo,

meine Erfahrung ist, dass alle die eine experimentelle Arbeit machen selten zeit haben, sehr (zu !?) viel arbeiten ohne das was herauskommt und insgesamt häufig sehr frustriert sind.
Für die Zukunft ist die Art der Doktorarbeit meistens auch nicht sehr entscheidend; wird von Studenten völlig überschätzt .
Das leite ich u.a. daran ab, dass die Handvoll Kommilitonen, deren Papis Profs. oder Chefs sind, alle rein statistische Arbeiten machen. Das kann kein Zufall sein.....
Ich selbst mach eine Patientenstudie; hab dafür letzte Wintersemesterferien 50 Probanden untersucht.Im SOmmer fürs zweite gelernt; bestanden; jetzt Freisemester und schreiben. Bin mit diesem Weg sehr zufrieden und hab mir für später garantiert nichts verbaut.

Grüsse und viel Glück

hiddl
10.01.2002, 18:20
Nein, da hast Du recht, es ist sicher kein Zufall, wenn Kinder von Profs und Chefärzten alle statistische Doktorarbeiten machen, aber ich denke der Grund ist, daß sie andere Möglichkeiten haben, später an Stellen zu kommen als mit Leistungen aufzufallen. Nennt man wohl Vitamin B.

Ich kann jedenfalls jedem eine experimentelle Arbeit nur empfehlen - macht Spaß und man versteht anschließend wenigstens ein bißchen, wo die ganzen medizinischen Erkenntnisse so herkommen.

25.03.2002, 16:55
Hi!

Also ich kann Dir nur sagen, daß ich eine Dr.Arbeit in der Biochemie gleich nach meinen Physikum begonnen habe und sie nach knapp drei Jahren immer noch nicht fertig war, was nicht nur an mir lag!
Man jagt immer der Aktualität hinterher und ist so manches mal enttäuscht, wenn die Experimente die man macht, gerade von anderen publiziert wurden...
Mir hat es überhaupt keinen Spaß gemacht! Die ganze Zeit im Labor warten, warten , warten...dann gehts daneben, man kann von vorne anfangen. Es ist ziemlich oft sehr frustrierend. Und ich kenne wirklich niemanden, der eine experimentelle Arbeit in der veranschlagten Zeit fertig gestellt hat. Man kommt ins Schleudern, sobald die Prüfungen beginnen und erntet ein enttäuschtes Gesicht, wenn man halt nicht noch schnell so ungefähr 100 Blots hinbekommt, weil man lernen muß.
Ich hab´s geschmissen und bin froh darüber. Meine Studie in der Psychiatrie hat viel mehr Spaß gemacht und siehe da , ich scheine auch tatsächlich irgendwann fertig zu werden!
Und Du mußt daran denken, daß Du relativ firm sein mußt auf dem Gebiet Deiner Arbeit, DU mußt sie immerhin verteidigen, d.h. Du mußt allerlei Fragen beantworten können, die evtl über Dein Thema hinaus gehen.
So, so viel von mir.
Viele Grüße!