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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : schreibmotivation



fish
29.06.2004, 15:48
hallo,
mich würde mal interessieren wie es bei euch mit dem schreiben für die doktorarbeit funktioniert- ich komme da nicht so recht voran. womit beginnt man am besten- mit den methoden, der einleitung...?
und wie kommt man in den wissenschaftlichen schreibstil am besten rein. bei mir ist es zur zeit nur so, dass ich jede menge literatur(artikel) habe- aber ich fange oft wieder an von vorn zu sortieren und zu schauen, in welchem artikel nun welche aussage enthalten ist. das ist nicht wirklich sehr produktiv und die motivation bleibt dabei auch auf der strecke.
würde mich über eure erfahrungen und anregungen freuen.
danke.

blanko
29.06.2004, 22:09
Empfehle Dir mal ein paar alte Doktorarbeiten zu hohlen. Am besten welche aus der eigenen Abteilung (Stiltechnisch) und eine mit ähnlichem Thema der Einleitung (zwecks Inspiration). Die Methodik ist meist einfacher zu schreiben (weil keine Zitate).

Viel Erfolg
blanko

Vystup
03.07.2004, 22:01
jo, doktorarbeiten lesen lohnt sich sehr.

ansonsten hab ich erstmal den teil geschrieben, wo die ganzen wissenschaftlichen grundlagen drinstehen. hat den vorteil, dass du wenn du fertig bist, einen guten überblick über die literatur hast und dir auch viel genauer überlegen kannst, was du eigentlich untersucht hast. methodik dann danach, dann musst du wohl oder übel die ergebnisse beschreiben, dann schluss und ganz am ende würd ich die einleitung schreiben. allerdings bin ich erst mit den ersten beiden dingern fertig, was aber auch schon genug arbeit war.

sitze jetzt gerade am ergebnis-teil, der mir gar keinen spass macht. statistik = no thx

Luitpold
20.07.2004, 15:56
Hm...eigentlich dachte ich immer eine Doktorarbeit soll wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Das würde bedeuten, dass man sich VOR Beginn der Arbeit überlegt, was man studieren möchte und warum und nicht erst beim Schreiben...!!!

Die Niere
20.07.2004, 16:22
Wenn es so einfach wäre. Na klar hat man vor Beginn der Arbeit oder zumindst mitten drin - gibt ja immer wieder mal Umstellungen - schon einen roten Faden, aber Du wirst Dich wundern, wie sehr verwirrend es auf einmal ist 70 verschiedene Artikel in irgendeiner vernünftigen Weise mit Deinen Aufgabenstellungen zu verknüpfen. Was Du untersuchst ist ja klar und lässt sich beim schreiben auch nicht mehr ändern (ausser Du gehst wieder ins Labor oder in den Keller mit den Akten) - nur wie Du es gliederst, aufbereitest, präsentierst, mit anderen Artikeln verknüpfst, ausführlich oder weniger ausführlich, worauf grossen Augenmerk richten, womit anfangen..........


...mir gehts ähnlich...nur habe ich mit Anleitung und Methoden angefangen (beides fertig) und sitze gerade an den Ergebnissen.

gruesse, die niere

Vystup
20.07.2004, 16:24
das ist sicherlich richtig, aber in der praxis wird es wohl eher so sein, dass der student vom betreuer ein thema bekommt und sich dann erstmal ziemlich viel einlesen muss, bevor er wissenschaftlich darüber schreiben kann. dieses einlesen kann man natürlich gleich damit verbinden, diese ganzen schönen arbeiten feinsäuberlich zusammenzufassen (könnte man eigentlich gleich als review publizieren, allerdings wird da wohl erwartet, dass man schon vorher arbeiten auf dem gleichen gebiet veröffentlicht hat ;-) ).

und um die pipettieranleitungen einzuhalten, muss man nicht viel ahnung von der literatur haben, um die ergebnisse des pipettierens zu interpretieren aber schon.

nightingale
21.07.2004, 15:39
Hallo Niere,

ich lese da gerade von deiner sinnvollen Verknüpfung von 70 Artikeln...

Meine Frage: Wie hast du die Literaturrecherche so eingegrenzt, dass sie das 1. Themengebiet abdeckelt UND 2. nicht tausende von Artikeln umfasst?
Irgendwie traue ich mich nicht, Artikel als irrelevant zu vernachlässigen -> aber hunderte von Artikeln mag ich auch nicht lesen. :-((

Ist diese Frage überhaupt pauschal zu beantworten oder habe ich einen allgemeinen Knackpunkt angesprochen?? :-nix

Die Niere
21.07.2004, 16:01
Original geschrieben von nightingale
Meine Frage: Wie hast du die Literaturrecherche so eingegrenzt, dass sie das 1. Themengebiet abdeckelt UND 2. nicht tausende von Artikeln umfasst?
Irgendwie traue ich mich nicht, Artikel als irrelevant zu vernachlässigen -> aber hunderte von Artikeln mag ich auch nicht lesen. :-((

Ist diese Frage überhaupt pauschal zu beantworten oder habe ich einen allgemeinen Knackpunkt angesprochen?? :-nix
Pauschal zu beantworten ist die mit Sicherheit nicht...aber wenn ich ehrlich bin, habe ich mich bei vielen Artikeln erstmal direkt an die bisher veröffenlichten Papern gehalten (da gibt es ja quotes mehr als genug) - die hat mein Doktorvater ja bereits als sinnvoll und gut befunden und dementsprechend können die nicht schlecht sein. Davon habe ich dann die wirklich guten gelesen und bei denjenigen die nur einen bestimmten Punkt fürs Zitat ausmachen, habe ich nur den Abstract gelesen. Damit bin ich bisher gut gefahren.

Wenn etwas komplett neues kommt, begebe ich mich auf die Suche und versuche anhand des Abstract einen guten Überblick über vielleicht 10 Artikel eines Thema zu bekommen - maximal 2-3 rausgesucht und ggf. genauer gelesen (nur wenn es ein grösseres Tehmengebiet ist und nicht einfach nur ein "NFkB wurde erstmals von xxx bei blablabla beschrieben" - dann reicht imho einfach nur der Abstract).

gruesse, die niere

Vystup
22.07.2004, 16:03
Also ich kann nur empfehlen, sich Reviews zu suchen, die ein Subthema Deiner Arbeit abhandeln und maximal 10 Jahre alt sind. Die lohnt es dann auch ganz zu lesen, dann hast Du über dieses Teilgebiet einen guten Überblick. Literaturzitate kannst Du da dann gleich mehrere Dutzend draus ziehen und der Fairness halber wird dann das Review selbst auch an irgendeiner Stelle zitiert. Wenn das Review schon älter ist, suchst Du anschließend nochmal nach neueren Studien zu ähnlichen Themen. Hier und bei den meisten aus dem Review zitierten Arbeiten reicht der Abstract oft schon aus, der Informationsgewinn, den Du durch die ganze Arbeit hast, ist nicht zwangsläufig relevant für das was Du schreibst.

Auf die besten Übersichtsarbeiten kann Dich häufig auch schon Dein Betreuer hinweisen.

nightingale
22.07.2004, 16:06
Danke für eure Antworten!

Ich denke, jetzt kriege ich etwas mehr Ordnung in die ganze Sache :-)

Also kann es schon mal sein, dass man die hunderste Fitzelarbeit zu einen Thema einfach mal nicht beachtet, weil sie nicht relevant genug ist. :-lesen

Die Niere
23.07.2004, 11:51
Original geschrieben von nightingale
Also kann es schon mal sein, dass man die hunderste Fitzelarbeit zu einen Thema einfach mal nicht beachtet, weil sie nicht relevant genug ist. :-lesen Darauf gibt es ein klares JA...!!!

gruesse, die niere