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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Testverfahren für Impfstoffe



Lava
14.02.2002, 17:09
Hallo,

ich habe gerade den Artikel über die neuesten Erkenntnisse in der HIV Forschung in der Via Medici gelesen und hätte dazu mal eine Frage. Zwarv würde ich eine Antwort sicher nach langem Suchen im Internet finden, aber ich vertraue mal darauf, dass jemand gewillt ist, mir mit seinem eigenen Wissen zu helfen. :-))
Und zwar war die Rede von verschiedenen Impfstofffen, die derzeit das übliche Testprogramm durchlaufen (wobei ch schonmal nicht weiß, was die einzelnen Phasen charakterisiert). Die letzte Phase beinhaltet doch sicher Humanexperimente. Heißt das, dass einem Menschen, der den neuen Impfstoff bekommen hat, tatsächlich intakte HI Viren injiziert werden??? Und wenn der Impfstoff doch nicht so ganz funktioniert hat die Person Pech gehabt oder was? Das kann ich mir schwer vorstellen. Weiß vielleicht jemand, wie das nun wirklich abläuft? Ich finde das Thema jedenfalls sehr interessant und würde mich sehr über Antworten und/oder eine Diskussion freuen.

sevenofnine
14.02.2002, 18:40
Hi Janine,

ich weiß, dass man routinemäßig eine Klinische Studie in die Phasen I bis IV einteilt. Was genau jede einzelne Phase charakterisiert, weiß ich allerdings nicht. Richtig ist aber, dass in der IV. Stufe vor allem mit Patientengruppen gearbeitet wird.

Das heißt aber nicht, dass man dann jemanden impft und anschließend infiziert, um zu sehen, ob der Impfschutz wirkungsvoll ist. Eine Möglichkeit ist z.B. Risikogruppen (beispielsweise Prostituierte in Entwicklungsländern) zu impfen, um dann über eine mehrere Jahre andauernde Studie zu verfolgen, wie sich die (ohnehin hier verlaufende) Ausbreitung des HIV entwickelt.

Vielleicht noch so zum allgemeinen Interesse: Wichtig ist auch, dass solche Studien (gerade in der letzten Phase) als Doppel-Blindversuch ablaufen. D.h. weder Patient noch behandelnder Arzt weiß, welcher Patient ein Pharmakon und welcher ein Plazebo erhält. Damit kann man verschiedene psychologische Effekte minimieren.

Gruß Tim

Lava
15.02.2002, 17:03
Klar, das klingt natürlich logisch mit dem "Ausprobieren" an Risikogruppen.
Und das mit dem doppelblind habe ich auch schon gehört! Ganz verschwendet war die Zeit also doch nicht, die ich in der Soziologievorlesung verbracht habe. Doppelblind, randomiesiert und... was war das dritte noch? ach ja! multizentrisch. Und dann gibt's diese Fehler... aber das hat jetzt hier nichts zu suchen :-)

Master Tom
05.03.2002, 11:28
:-meinung

xxxxmr
05.03.2002, 12:19
So zehn Tage vor dem 2 Stax. sollte ich das ja eigentlich wissen (suefz) zumal das auch vom IMPP gelegenlich abgefragt wird ...
Also: 4 Stufen gibts da wohl, ... in der ersten Runde wird der "neue Stoff" an Gesunden freiwilligen Probanden ebzüglich der Pharmakokinetik getestet. In der zweiten Runde (jetzt wirds aber schon schwammig) stehen dann Studien an erkrankten Pat an, wo getestet werden soll, ob das auch wirkt ! (berühmte Begriffe, wie Doppelblindstudie und so gehören glaub ich hier rein ! Die dritte Stufe dient der Optimierung der Dosierung und in der Vierten (die aber glaub ich gar nicht mal gesetzlich vorgeschrieben ist (jedenfalls stand irgendwo was davon - meine ich ...) dient dem Erfassen von Nebenwirkungen und Langzeitergebnissen ....
Aber auch ich bin grad zu faul das nachzuschlagen, liebe Janine ! Falls Dus also genau wissen willst, schlags nach !
Liebe Grüße
Jens

Pascal
05.03.2002, 14:41
Ich glaube ihr redet gerade an einander vorbei. wovon zuerst die Rede war war die Einteilung in Experimentel Phase, Klinische Phase usw. Jens spricht dann mehr von der einteilung der Klinischen Erprobungsphase.