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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EPO-Nachweis



Pünktchen
17.07.2004, 17:41
Hi :-)


da ja US.Postal mit Lance so unglaublich gut fährt, stellt sih ja für manchen Neider die Frage nach Doping. Lance wird im Zusammenhang mit EPO genannt. Aber bis jetzt hat er seine zahlreichen Dopingtest bestanden.


Wie weißt man Epo denn nach?
Kann man im Leistungssport mit Epo dopen ohne das es auffällt?


Kann vielleicht hier noch jemand anführen, wie bei der Tour de France die Dopingproben durchgeführt werden? Der Sieger immer und der Rest zufall oder so?



Gruß
pünktchen :-)

Rugger
17.07.2004, 17:57
Original geschrieben von Pünktchen
Wie weißt man Epo denn nach?
Kann man im Leistungssport mit Epo dopen ohne das es auffällt? Soweit ich weiß, ist ein direkter Nachweis von EPO nicht möglich. Allerdings werden Fahrer mit einem abnorm hohen Hkt ausgeschlossen.
Kann vielleicht hier noch jemand anführen, wie bei der Tour de France die Dopingproben durchgeführt werden? Der Sieger immer und der Rest zufall oder so? Sieger, Zweiter, Gelbes Trikot und zehn weitere, zufällig ausgewählte Fahrer.

R.

Faust601
17.07.2004, 18:53
EPO lässt sich sehr wohl nachweisen, da es wohl (wenigstens zum Teil) über den Urin ausgeschieden wird.
Dabei lässt sich sogar zwischen körpereigenem und rekombinantem EPO unterscheiden. Die Aminosäuresequenz ist zwar gleich, aber die Kohlenhydratreste unterscheiden sich.
Also: 1. Elektrophoretische Auftrennung. 2. Nachweis durch Antikörper.

Quelle:
http://www.dshs-koeln.de/biochemie/rubriken/00_home/00_epo2.html

Lava
17.07.2004, 20:36
Zumal die bei der Tour ja Urinproben abgeben und keine Blutproben, oder? Wenn die Lance jeden Tag zwei Röhrchen abzapfen, isser ja leer am Ende. :-D

Aber diesem einen spanischen Langläufer.... Müller oder so ähnlich... hat man sein EPO Doping ja nur über einen zu hohen Hkt nachgewiesen, wenn ich mich recht erinnere.

Rugger
18.07.2004, 10:06
Nicht ganz zum Thema passend, aber trozdem:
ist es nicht krass, wie sehr die amerikanischen Leichtathleten abkacken die der THG- Einnahme verdächtigt würden, bzw. in den BALCO- Skandal verwickelt waren?! Marion Jones hat jetzt wegen Erschöpfung (sic!) aus dem 200m Finale zurückgezogen...
Nachtigal, ick hör Dir trapsen...

Rugger

Neujahrsrakete
18.07.2004, 10:26
Es wäre doch auch denkbar, daß man aus seinem eigenen Blut Epo extrahiert, übers Jahr sammelt (wie auch immer das möglich sein soll), während des Trainings (falls dann keine Dopingtest gemacht werden) in aller Ruhe auf rekombinantes Epo umsteigt, um das eigenen Epo dann während des Wettkampfes zu nutzen.

Wo steckt der Haken der oben genannten Methode? Oder wäre sie tatsächlich machbar?

Falls diese Methode irgendwie möglich wäre, sollte man doch wieder auf den indirekten Epo-Test mittels Hämatokrit-Messung zurückkommen.

test
18.07.2004, 11:06
Ich glaube das mit der Eigen-Epo Spende ist eher unwahrscheinlich. Was aber anscheinend gemacht wird sind Bluttransfusionen für die Fahrer. Manche Teams sollen anscheinend extra Stammspender haben, um ihre Fahrer ein paar Wochen vor einem großen Wettkampf "aufzupumpen".

Rugger
18.07.2004, 11:07
Original geschrieben von Neujahrsrakete
...während des Trainings (falls dann keine Dopingtest gemacht werden) ... Mal ganz abgesehen davon, daß ich keine Ahnung habe, ob es möglich ist, körpereigenes EPO zu sammeln (halte ich aber für ziemlich unwahrscheinlich), liegt die Krux der ganzen Sache natürlich auch darin, das durchaus auch Trainingskontrollen druchgeführt werden (sollten). Zudem kommt es bei EPO ja eher auf einen längerfristigen Effekt an, so das das kurzfristige Zuführen von körpereigenem EPO vor dem Wettkampf wenig bis gar nichts bringen würde.

Rugger

Pünktchen
18.07.2004, 11:23
also humanes Epo kann man sammeln bzw aus dem Urin aufbereiten...fragt sich nur wie aufwendig das ist....


Lies mal hier - Ärzteblattartikel (http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=9353)

Die Niere
18.07.2004, 11:36
Das genaue Einstellen des Hkt vor dem Wettkampf ist ja nicht besonders schwer...das kann man dann auch so machen, dass das EPO zu lange abgesetzt ist, um überhaupt noch etwas nachweisen zu können.

Aber wer redet denn bitte noch von EPO - die Velofahrer sind längst 4 Generationen weiter im Doping. Es gab mal so einen schönen Bericht, in dem dargelegt wurde, dass das Geld und Know-How hinter den Dopenden um ein unglaublich vielfaches höher liegt als das der Kontrolleure, dass die zwangsweise immer hinterherhinken müssen.

Ein 53 Schnitt beim Manschaftszeitfahren ist mit normalen menschlichen Mitteln definitiv nicht zu schaffen - aber leider sind die Dopingprodukte heutzutage einfach zu gut und zu schlecht nachweisbar, dass man heute etwas nachweisen könnte. Man müsste das Blut nehmen, es 5 Jahre lang konservieren und dann nochmal testen...und wir würden fast im gesamten Klassement Dopingprodukte finden.

gruesse, die niere

Neujahrsrakete
18.07.2004, 11:42
Original geschrieben von Rugger
Zudem kommt es bei EPO ja eher auf einen längerfristigen Effekt an, so das das kurzfristige Zuführen von körpereigenem EPO vor dem Wettkampf wenig bis gar nichts bringen würde.
Eine kurzfristige Epo-Gabe bringt natürlich nix.
Deswegen ja auch die Vermutung, während der dopingkontrollfreien Zeit rekombinantes Doping zu benutzen, um während des Wettkampfes auf körpereigenes umzusteigen.

Neujahrsrakete
18.07.2004, 11:53
Original geschrieben von Pünktchen
also humanes Epo kann man sammeln bzw aus dem Urin aufbereiten...fragt sich nur wie aufwendig das ist....

Der Aufwand ist für einen Lance, der die Tour unbedingt gewinnen WILL, wahrscheinlich egal :-wow

goeme
19.07.2004, 22:15
Freut euch mal auf die OS im nächsten Monat, könnt drauf wetten das ein Phelps dort entweder als Dopinsünder erwischt wird oder untergeht weil er ohne sein Arzneischrank nicht mehr so gut ist!

micca
19.07.2004, 22:27
Original geschrieben von Die Niere
Ein 53 Schnitt beim Manschaftszeitfahren ist mit normalen menschlichen Mitteln definitiv nicht zu schaffen - aber leider sind die Dopingprodukte heutzutage einfach zu gut und zu schlecht nachweisbar, dass man heute etwas nachweisen könnte. Man müsste das Blut nehmen, es 5 Jahre lang konservieren und dann nochmal testen...und wir würden fast im gesamten Klassement Dopingprodukte finden.

:-meinung

micca

Dr. Sziget
19.07.2004, 23:45
Original geschrieben von Die Niere

Ein 53 Schnitt beim Manschaftszeitfahren ist mit normalen menschlichen Mitteln definitiv nicht zu schaffen - aber leider sind die Dopingprodukte heutzutage einfach zu gut und zu schlecht nachweisbar, dass man heute etwas nachweisen könnte. Man müsste das Blut nehmen, es 5 Jahre lang konservieren und dann nochmal testen...und wir würden fast im gesamten Klassement Dopingprodukte finden.

gruesse, die niere

Naja das würed ich so nicht unterschreiben, da man immer noch die äußeren Umstände, das mehr als perfekt durchdachte technische Material und auch natürlich die zusätzlichen Motivationsschübe die so ein Event bringt einberechnen muss.
Ich denke durchaus, dass ein 53er Schnitt für eine eingefahrene Mannscahft drinn ist. Da stimmt das Roliersystem, da weiss jeder afu dei Minute genau wann er an die Spitze muss und man kennt sich so gut, dass man Unreinheiten des anderen ausgleichen kann.
Natürlich muss da alles perfekt zusammenlaufen um einen 53er Schnitt zu fahren, aber dennoch glaube ich, dass das im Mannschaftszeitfahren möglich ist.

(andererseits wird ja gegen einen Teamkamerade von Armstrong schon wegen Doping ermittelt ...)

Erstaunlicher finde ich es, dass USPostal immer bis zum letzten Berg fast vollständig zusammenbleibt und auch dort noch genug Power hat um die letzten Favoriten aus dem Weg zu räumen und das Tag für Tag. Natürlich sind sie voll und ganz auf dieses eine Event ausgerichtet aber dass im Endeffekt Armstrongs Edelhelfer stärker sein sollen als so mancher Favorit findeich doch etwas komisch ....

Die Niere
20.07.2004, 10:15
Leider ist ein dopingfreies Leistungsniveau heutzutage nicht mehr mit den realistisch gefahrenen Zeiten heutiger Rennen vereinbar. Allen bleibt nur ein "Friss oder Stirb" - entweder Du betreibst Doping oder die fährst halt nicht mit bei den Spitzenfahrern.

Vor noch 5 Jahren waren fast alle Teams durchgedopt und bis heute (wo angeblich nicht mehr gedopt wird) hat sich das Leistungsniveau nochmal gesteigert - sorry, aber das ist weder durch Motivationsschübe noch durch bessere Technik erklärbar.

Ich kann diese Theorie niemals wirklich beweisen und natürlich ist das nur meine eigene Überzeugung, aber leider muss man manchmal der Wirklichkeit ins Auge schauen.

gruesse, die niere