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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pflegepraktikum oder: Die Wiedereinführung der Leibeigenschaft



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zotteltroll
22.07.2004, 22:28
Hallo!
Erstmal vornweg: Ich bin gewiss niemand, der bei der Vorstellung von Schieberleeren etc. Ausschlag bekommt.
Ich habe Anfang der Woche mit meinem Pflegepraktikum angefangen. Mittlerweile ist es so, dass ich mit zwei/drei Schwestern eine Station mit 22 Patienten versorge. Die Oberschwester ist dabei meist am Organisieren und am Reden mit Neuzugängen, die andere(n) mach(t/en) Bürokram und Sachen wie Blutabnahme, Blutdruck, usw.
Küche, Essen, Betten, Eis, Kaffee, schräge Patientenwünsche, Botengänge, Transport und was sich sonst noch UNGEMEIN förderlich auf das intellektuelle Sommerloch ausüben würde, landet bei mir.
Ich sehe ein, dass ich gewisse Sachen am Patienten einfach nicht machen kann, da ich erst im Oktober mit dem Studium beginne. Hieß es am ersten Tag noch "ja, du kannst dann auch bei OPs zuschauen und dir Patientenakten zu Gemüte führen", so ist das mittlerweile vergessen. Der eine Rundgang mit nem Arzt zwecks Verbandwechsel u.ä. blieb eine Ausnahme, mein heutiger Wunsch danach wurde abgeschlagen ("er braucht ne Schwester") - obwohl ich ihm zu seiner Zufriedenheit geholfen hatte. Die Sache mit OPs ist völlig vom Tisch, Teilnahme an Visiten nicht möglich, weil soblad ich Anstalten mache, ein anderslautender Befehl kommt und selbst wenn ich mal einen Blick auf Röntgenbilder/OP-Berichte werfe, geht das wahrscheinlich als Untätigkeit durch und hat entsprechende Konsequenzen ("mach ma"). Probleme zwischen den Schwestern und mir bestehen eigentlich nicht, nur wird man merkwürdigerweise nicht Ernst genommen. Vielleicht liegt das ja an der Antipathie, die von Seiten der Schwestern den Ärzten entgegen gebracht wird?
Kommentare wie "naja, langsam wird es ja", nachdem der Praktikant sich 9 Stunden mehr oder weniger allein um die Patienten gekümmert hat und alle Aufgaben vollendet wurden, nerven schon, andere wie "naja, ein halbwegs gutes Gedächtnis braucht man als Medizinstudent schon", wenn man nach drei Tagen vor ein paar Dutzend Schubladen, klugerweise allesamt nicht oder sehr unpräzise beschriftet, die Kochsalzlösung oder so nicht findet, reizen dann schon mächtig zur verbalen Gegenwehr. Aber wer will es sich mit den Schwestern versauen ... Dass der Praktikant seine Pause später anfängt, ist schon fast zwangsläufig (Arbeitsvolumen), dass er sie aber auch mittendrin abbrechen muss, weil eine Schwester, deren Schicht 8 Stunden nach meiner beginnt, zu bequem ist, nach der Klingel zu schauen, ist schon mehr als belastend. Hilft man dann ner Hüft-OP beim Schieber und es klingelt wieder, so darf man sich, den vollen Schieber in der Hand, sagen lassen, dass das fünfminütige Klingeln nerve, und man doch endlich mal was tun soll.

Fazit: Nach nur vier Tagen keinen Bock mehr auf diese Art des "Praktikums", welches mir das Medizinstudium inhaltlich keinen Deut näher bringt, dafür aber langweilt, stresst und die eigentlich tief sitzende Entscheidung, Medizin zu studieren, schon irgendwie belastet. Ich hab nichts gegen Pflegetätigkeiten, aber gegen diese Form des Ausnutzens einer unbezahlten Hilfskraft, die in Hinblick aufs Studium gerne auch etwas vom Praktikum hätte ...

Was tun? Ansprechen? Um sich dann den Zorn von Schwestern mit ausgeprägten Gefühlen gegen Ärzte zu zu ziehen? Um dann irgendwas praktisches machen zu "dürfen", was meinen Kenntnisstand natürlich überschreitet, um dann für die nächsten Wochen schweigen zu haben?

:-???

Danke für Beiträge :-)

Christoph

Lava
22.07.2004, 22:42
Nun mal ruhig Blut! Nicht nach einer einzigen Woche die Flinte ins Korn werfen. Klar ist es gut mal nachzufragen, ob man hier und da mal zuschauen darf. Aber es war vielleicht taktisch unklug, das gleich in der ersten Woche zu tun. ;-)
Erstens mal würd ich sagen, dass du da halt durch musst wie die meisten von uns. Um dir das Leben angenehmer zu machen hilft es vielleicht erst mal kleine Brötchen zu backen. Tu immer brav, was man von dir verlangt, frag vielleicht mal, ob du einfache Sachen machen darfst wie Blutdruck messen. Wenn du das hinkriegst, darfst du vielleicht auch bei den Verbänden mitmachen und so weiter... Röntgenbilder anschauen? Hm... tus doch heimlich und wenn mal ein Arzt in der Nähe ist, quetsch den aus! Am besten du bindest den Schwestern erst gar nicht auf die Nase, dass du Medizin studieren willst.

Ixion
22.07.2004, 22:46
Weißt du, Ich werde mir meinen Zivildienst für das benötigte Praktikum anrechnen lassen (ausgestelltes Formular für das LPA habe ich schon). Trotzdem beginnt nächste Woche ein einmonatiges Pflegepraktikum, für das ich mich trotzdem entschieden habe, obwohl ich es nicht brauche. Im Zivildienst war ich vorher in einer anderen Fachklinik und nun geht's in die Chirurgie.

Soweit ich es verstanden habe, hat das Pflegepraktikum die Aufgabe, einem den klinischen Alltag und das Zusammenspiel von Ärzten, Schwestern und Patienten zu vermitteln. Trotz allem ist es nun mal ein PFLEGE-Praktikum und keine "Ärzte-Schnupper-Famulatur".

Ich war als Zivi auch im Pflegedienst vorher und erwarte ähnliche Aufgaben auch jetzt. Natürlich freue ich mich, wenn man mich mal irgendwo reinschauen lässt und werde evt. mal dezent fragen, ob man irgendwo dabeisein kann, aber ich werde keinesfalls Ansprüche stellen. Das schlechteste, was man machen kann, wäre sicherlich, als "Arzt in spe" den Ärzten hinterherzulaufen.

Daher sage ich mir für das Praktikum auch: Fordere nichts, aber sei dankbar für das, was kommt.

zotteltroll
22.07.2004, 22:54
Original geschrieben von Janine
Nun mal ruhig Blut! Nicht nach einer einzigen Woche die Flinte ins Korn werfen.

Natürlich nicht :-D



Tu immer brav, was man von dir verlangt, frag vielleicht mal, ob du einfache Sachen machen darfst wie Blutdruck messen.

Erster Tag, manuell, recht genau (Vergleich zum elektronischen Gerät) - Schwester hat sich gefreut. Das war's.


Am besten du bindest den Schwestern erst gar nicht auf die Nase, dass du Medizin studieren willst.

Das haben die auf viele Arten mitbekommen. Länge des Praktiums, Frage nach Zivildienst, Fragen von Ärzten, Praktikumsvertrag.

Lava
22.07.2004, 22:57
Wenn du auf 'ner chirurgischen Station bist, müssen doch sicher bei den Operierten regelmäßig die Vitalparameter gemessen werden. Sag bloß, dass das immer die Schwestern machen!? :-wow Solche niederen Arbeiten durfte bei uns sogar der dumme Zivi machen! (Und der war wirklich mehr als unfähig! Der stand in der Rangfolge sogar noch unter mir :-D )

Pünktchen
22.07.2004, 23:00
Schon mal Gedanken gemacht warum das Pflegepraktikum PFLEGEpraktikum heisst? und nicht Famulatur? theoretisch biste ziemlich gut dran wenn du mehr darfst als ne Schwesternschülerin im 2.Lehrjahr, die hat schließlich ne "Ausbildung" und du keine. :-sleppy

Aber auch die Krankenpflegeschüler sollte man genauso wie dich mit Respekt behandeln und nicht als denletzten A**** ansehen.

:-sleppy ich brauch schlaf......

zotteltroll
22.07.2004, 23:31
Original geschrieben von Pünktchen
Schon mal Gedanken gemacht warum das Pflegepraktikum PFLEGEpraktikum heisst? und nicht Famulatur?

Nur weil es so ist, muss man sich damit doch aber noch nicht zufrieden geben. Nach einem Tag hat man erfasst, wie es funktioniert, nach einer Woche kennt man allen Stationstratsch, alle Hierarchien, alle Patiententypen, alle Pflegemaßnahmen. Worin liegt der Sinn?





:-sleppy ich brauch schlaf......
Ich auch. Vielleicht stinkt es mir deshalb so gewaltig, weil bei einem Tag "Praktikum" vielleicht 10, 11 Stunden weg sind (Arbeitszeit + Anfahrt) aber letzten Endes nichts dabei rausspringt (damit meine ich kein Geld) ...

Froschkönig
22.07.2004, 23:40
Original geschrieben von zotteltroll
aber letzten Endes nichts dabei rausspringt (damit meine ich kein Geld) ...

na da gewöhnst Du Dich besser gleich mal dran...das geht noch ein paar Jahre so weiter :-D

zotteltroll
22.07.2004, 23:49
Froschkönig: Worauf beziehst du das? Beim Studium springt Wissen raus, bei Famulatur/PJ Praxiserfahrung.


... ok, das hatte ich vom Praktikum auch erwartet :-blush

test
23.07.2004, 00:37
Original geschrieben von zotteltroll


Worin liegt der Sinn?

Das wirst du dich noch SSEEEEHHHHHRRRRR oft fragen ;-) Augen zu und durch. Mach einfach was von dir verlangt wird, brich dir nix ab dabei und gut ists. Mit der Zeit wirste schon noch mal mehr sehen hoffentlich. Und sonst nächstes Mal in nen anderes Krankenhaus. Für mich persönlich war das Pflegepraktikum die größte Hürde im Studium, also nich entmutigen lassen. ;-)

HonorisCausa
23.07.2004, 10:17
Willkommen in der lustigen Welt des Pflegevolks :-))

Und wieder ist ein kleiner armer Student zum Schwestern-Opfer geworden! Stell dir einfach vor, dass aus drei Monaten drei Jahre werden würden und schon bekommt man eine ganz andere Einstellung!
:-meinung Mal ganz ehrlich, es sind doch nur drei Monate und die Frage nach dem Sinn darf man in der Krankenpflege nicht unbedingt immer stellen...


Für mich persönlich war das Pflegepraktikum die größte Hürde im Studium, also nich entmutigen lassen.

Wenn diese drei billigen Monate wirklich so eine große Hürde darstellen, dann freu ich mich schon auf mein Studium - muss ja dann mit dem Paradies zu vergleichen sein?!

Also, Kopf hoch - es gibt wirklich schlimmeres

(Lass dir das von einem Wartenden Möchte-Gern-Mediziner sagen, der drei harte Jahre in Kauf nehmen muss!!)

alctr
23.07.2004, 11:17
Original geschrieben von zotteltroll


nach einer Woche kennt man allen Stationstratsch, alle Hierarchien, alle Patiententypen, alle Pflegemaßnahmen. Worin liegt der Sinn?


tut mir leid, aber das finde ich arrogant. eine woche und du kennst schon alles? dann bräuchte es keine krankenschwestern ausbildung, die drei jahre dauert...
nur nett gemeint: vielleicht betonst du zu offensichtlich, dass du eigentlich medizin studieren willst [und schwestern arbeit als niedere arbeit betrachtest] ... oft stehen die schwestern da nicht so drauf und wollen es dir erst einmal so richtig geben. also locker bleiben...

MediSun
23.07.2004, 11:19
es gibt auch noch die möglichkeit der versetzung.

ich weiß ja nicht, wie groß die klinik ist, aber ich bin nach einem monat prakitkum auf einer "sche*ß"-station (wobei das wort schei*e gleichzusetzten ist mit den dingen, mit denen ich zu tun hatte) zur leitung gegangen und habe gefragt, ob ich auch mal was anderes sehen kann. also nicht nur unfallpatienten die nicht aufstehen können. so wurd mir die kieferstation vorgeschlagen.

und, hey, der nächste monat war anders. weniger popo pflege, mehr organisation. (jeden tag um 1/4 neue patienten).
ich habe keine op gesehen. keine behandlung miterlebt. kein blutabgenommen. keine antibiosen gestellt. keine tabletten gestellt. ich durfte fast nix verantwortungsvolles tun. aber ich denke ich habe kennengelernt wie die pflege so abläuft. wie stressig. da wird dann halt der praktikant zur klingel ("arschabwischen") geschickt.
nach diesen 2 monaten hab ich dann sogar einen vertrag als extrawache bekommen! dann gab es geld. und prompt durfte ich mehr!
und zu guter letzt hab ich dann meine dritten pflegemonat in der notaufnahme gemacht. und da konnte ich dann mit wohin ich wollte. op, behandeln, gipsen... aber halt nur weil ich vorher brav "normal" die pflege kennengelernt habe.


Nach einem Tag hat man erfasst, wie es funktioniert, nach einer Woche kennt man allen Stationstratsch, alle Hierarchien, alle Patiententypen, alle Pflegemaßnahmen.
ich glaube kaum das jemand nach einer woche weiß wie man einen patienten am besten lagert. wie das leben inner klinik wirklich ist, kannste doch nicht nach einer woche sehen. oder denkst du auch, dass du nach einer woche auf malle weißt wie der spanier an sich so drauf ist? ich lerne immernoch neue dinge in der pflege. auch nach 2 jahren als helfer. jeder pfleger arbeitet anders und kann dir andere tips geben, damits dem pat gut geht.

um nicht zu weit abzuschweifen:
wenn jemand unglücklich auf einer station ist, dann schadet der versuch einer versetzung bestimmt nicht. mehr einblicke in verschiedene "stationsfamilien" lassen den alltagstress der schwestern und pfleger auf den div. sationen erkennen

THawk
23.07.2004, 12:21
Original geschrieben von zotteltroll


Nur weil es so ist, muss man sich damit doch aber noch nicht zufrieden geben. Nach einem Tag hat man erfasst, wie es funktioniert, nach einer Woche kennt man allen Stationstratsch, alle Hierarchien, alle Patiententypen, alle Pflegemaßnahmen. Worin liegt der Sinn?



Also, dass hab ich im Zivildienst (Unfallchirurgie) wirklich nicht von mir behaupten können. Ich denke, dass ich etwa einen knappen Monat gebraucht habe bis ich im Früh- und Spätdienst den Überblick soweit hatte, dass ich konstruktiv mit den verschiedenen KollegInnen zusammenarbeiten und mich einbringen konnte.
Wenn ich nach einigen Monaten mal nen Wochenende auf ner anderen Station arbeiten musste ging das natürlich schneller, da hatte man die Unterschiede nach ein/zwei Tagen schon recht gut raus, aber ohne Vorkenntnisse?!
Ähnlich gings auch Praktikanten und KPSchülerInnen, die haben auch immer recht lange gebraucht, bzw. es teilweise auch gar nicht kapiert. Die wurden dann eher schon mal in den OP geschickt, damit man sie nicht vor den Füßen rumstehen hatte. Also kann man's sogar positiv sehen, wenn man nicht in den OP kommt :-D

Wenns gar nicht klappt würd ich aber auch versuchen zu wechseln, ist sowieso ganz interessant auch mal ne andere Station mit einem anderen Team kennenzulernen.

Ciao, Lars

Feuerblick
23.07.2004, 16:23
Mannomann! Glaubst du nicht, daß du nach einer Woche Pflegepraktikum ein ganz klein wenig zuviel verlangst?? Mal ehrlich, erst wer die niederen Tätigkeiten zu aller Zufriedenheit erledigt hat, der kann nach Höherem streben! Wenn du jetzt schon rummaulst, daß dir das alles zuviel ist und nicht paßt und wenn du das auch nur im geringsten die Kollegen spüren läßt, dann wirst du den Rest der drei Monate nichts anderes tun, das kann ich dir versprechen. Das Problem ist, daß man als Pflegepersonal alle Naslang angehende Mediziner vor die Nase geknallt bekommt, die entweder nicht lebensfähig oder arrogant sind. Wenn du das in einem an sich schon ziemlich stressigen Job ein paar Mal erleben mußtest, dann gewöhnst du dir an, den Praktikanten erst mal auf Herz und Nieren zu testen. Hebt er sich dann angenehm aus der Masse ab, dann darf er auch mehr.

Soll heißen: Ich hatte in den ersten Tagen meines Pflegepraktikums mit genau diesen Vorurteilen zu kämpfen. Als die Schwestern dann aber merkten, daß ich eigentlich gar nicht arrogant und mir für schwere oder eklige Arbeit nicht zu schade bin und sogar nach Arbeit frage, wenn ich keine habe, da gings plötzlich viel besser. Genau in diesem Moment bekam ich meine eigenen Patienten, die ich ganz alleine betreuen durfte und wenn Visite war, wurde ich gefragt, ob ich nicht mitgehen möchte. So herum funktioniert das!

Du kannst nicht schon in den ersten Tagen Dinge fordern, ohne gezeigt zu haben, daß du bereit bist zu arbeiten. Das kannst du in keinem Beruf! Auch die Pflegeschüler müssen solche Arbeiten machen und es ist absolut üblich, daß die Schüler "auf die Klingel" gehen. Genau wie in allen anderen Berufen der Lehrling anfangs den Boden kehren oder Geräte wegräume muß...

Also, Augen zu, Kopf hoch und durch! Wenn du in den ersten Wochen deinen Kollegen nicht allzu fest auf die Zehen steigst, dann wird das auch besser!

LG
Alex

P.S.: Das heißt nun mal PFLEGEpraktikum und genau das soll es sein!!! Du sollst nicht mit den Ärzten durch die Gegend ziehen, dafür hast du im Studium noch sehr viel Zeit, sondern drei Monate lang eine einzige Sache lernen: Den Respekt vor dem Pflegepersonal!! Und DAS ist sehr sinnvoll!!!!!!!!
:-meinung

Dr.Nemo
24.07.2004, 01:39
@ Feuerblick / Alex..

Das war richtig gut gesagt..
Mehr kann man nicht hinzufügen

:-dafür

zotteltroll
24.07.2004, 01:55
Original geschrieben von alctr


tut mir leid, aber das finde ich arrogant. eine woche und du kennst schon alles? dann bräuchte es keine krankenschwestern ausbildung, die drei jahre dauert...
nur nett gemeint: vielleicht betonst du zu offensichtlich, dass du eigentlich medizin studieren willst [und schwestern arbeit als niedere arbeit betrachtest] ... oft stehen die schwestern da nicht so drauf und wollen es dir erst einmal so richtig geben. also locker bleiben...

Sorry, du hast das irgendwie missverstanden. Ich meinte nicht, dass ich das intus habe, was eine Ausbildung zur Schwester ausmacht, wie auch, aber wenn man davon ausgeht, dass einem das Praktikum typische Abläufe u.ä. auf Station vermitteln soll, so hat man den Ablauf einer Schicht und die wichtigsten Tätigkeiten schnell verinnerlicht. Betonen tu ich meinen Studienwunsch nicht sonderlich, ich biete mich halt immer an, wenn jemand zur Begleitung eines Arztes (Verbanswechsel u.ä) gesucht wird ...

Christoph

Blackeneier
24.07.2004, 02:02
Original geschrieben von zotteltroll


nach einer Woche kennt man allen Stationstratsch, alle Hierarchien, alle Patiententypen, alle Pflegemaßnahmen.

naja, wenn du nach einer Woche ALLE Pflegemaßnahmen kennst, hast du in einer Woche mehr gesehen als viele in 2 Monaten und du bist vielleicht einfach schwer zufrieden zu stellen... :-))

zotteltroll
24.07.2004, 02:06
Original geschrieben von MediSun
es gibt auch noch die möglichkeit der versetzung.

ich weiß ja nicht, wie groß die klinik ist, aber ich bin nach einem monat prakitkum auf einer "sche*ß"-station (wobei das wort schei*e gleichzusetzten ist mit den dingen, mit denen ich zu tun hatte) zur leitung gegangen und habe gefragt, ob ich auch mal was anderes sehen kann. also nicht nur unfallpatienten die nicht aufstehen können. so wurd mir die kieferstation vorgeschlagen.


An einer Verstzung hab ich nicht unbedingt Interesse. Und mir ist es tausendmal lieber, jemandem mit dem Schieber zu helfen, als den ganzen Tag in der Küche zu stehen und sauber zu machen. *DAS* hat nunmal überhaupt nix mit Pflege zu tun. Damit soll sich der Zivi beschäftigen, der trotz angestrebten Zahnmedizinstudiums kein Interesse an den Diagnosen und Krankheitsbildern zeigt und die Patienten allesamt wie dumm behandelt (wenn ich 70 wäre und mich würde jemand derart anschreien, obwohl ich geistig und gehörtechnisch auf der vollen Höhe bin, so würde mir wohl in Anbetracht dieser Respektslosigkeit vor dem Alter der Kragen platzen ...)

zotteltroll
24.07.2004, 02:14
Original geschrieben von Feuerblick
[B]Mannomann! Glaubst du nicht, daß du nach einer Woche Pflegepraktikum ein ganz klein wenig zuviel verlangst?? Mal ehrlich, erst wer die niederen Tätigkeiten zu aller Zufriedenheit erledigt hat, der kann nach Höherem streben! Wenn du jetzt schon rummaulst, daß dir das alles zuviel ist und nicht paßt und wenn du das auch nur im geringsten die Kollegen spüren läßt, dann wirst du den Rest der drei Monate nichts anderes tun, das kann ich dir versprechen. Das Problem ist, daß man als Pflegepersonal alle Naslang angehende Mediziner vor die Nase geknallt bekommt, die entweder nicht lebensfähig oder arrogant sind. Wenn du das in einem an sich schon ziemlich stressigen Job ein paar Mal erleben mußtest, dann gewöhnst du dir an, den Praktikanten erst mal auf Herz und Nieren zu testen. Hebt er sich dann angenehm aus der Masse ab, dann darf er auch mehr.


Mannomann, stößt mein Posting hier bei manchen übel auf. Ich stehe gewiss nicht rum, ziehe ein Gesicht, arbeite widerwillig, beschwere mich. Ich mache alles, was man mir aufträgt, ohne im Geringsten zu widersprechen. Hab ich nix zu tun, so frag ich, ob es irgendwas gibt. Dem Pflegepersonal bringe ich ganz normale zwischenmenschliche Achtung entgegen. Ich hab selber schon lange genug im KH-Bett gelegen, um diesen Beruf nicht abzuwerten. Vielleicht würde ich gerne selber mal mehr in Richtung der Aufgaben der Krankenschwester machen, anstelle ewig nur SAUBER...

Nichts für ungut :-)
-Christoph

PS: Ist es verwerflich, MEHR machen zu wollen, als man muss?