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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Titel der Pflegekräfte



Die Niere
24.07.2004, 17:05
Aus gegebenem Anlass (eine OPS-Schwester weigerte sich mir etwas zu geben, da ich sie geDUzt habe) wollte ich an dieser Stelle einmal kurz eine Umfrage starten, welche Bezeichnung ihr Pflegekräften gegenüber als sinnvoll erachtet.

In der Schweiz gibt es ja nun keine Schwestern mehr, sondern eigentlich offiziel nur noch Pflegefachfrauen, die in vielen Spitälern jetzt auch offiziell gesiezt werden sollen.

Also Schluss mit Schwester Stefanie und ran an Pflegefachfrau Müller.

Was haltet ihr von dem Trend?

Vystup
24.07.2004, 17:26
wie wärs mit

"schwester stefanie, könnten sie mir bitte mal einen kaffee kochen"

ich find das eigentlich total blöd mit dem ständigen gesieze, aber man passt sich halt an. mich jedenfalls würde es nicht stören geduzt zu werden. da haben es die englischsprachigen leute irgendwie einfacher.

micca
24.07.2004, 21:03
Original geschrieben von Vystup
wie wärs mit "schwester stefanie, könnten sie mir bitte mal einen kaffee kochen"

ich finds gut und siezen sogar besser als so'n pseudo-geduze.

micca

Feuerblick
24.07.2004, 21:23
Ich kenns nur so , daß man sich unter Kollegen (also auch mit den Pflegekräften) duzt. Meines Erachtens macht das irgendwie eine bessere Grundstimmung.

Wäre ich Patient, würde ich (da sich die Schwestern meist mit Vornamen vorstellen) auf Vornamen und "Sie" verlegen.

Pascal
24.07.2004, 21:38
Zweischneidig würd ich sagen.

Ich tendiere dazu mich gleich mit Vornamen vorzustellen und wenn die Stimmung past versuche ich das du einfach mal. Am liebsten warte ich ja wie ich angesprochen werden. Wenn ich gedutzt werde gibts das auch zurück. Wenn ich gesiezt werde sag ich im normalfall das mir du eigentlich reicht.

Das ist allerdings innerhalb des Teams. Von Patienten erwarte ich das sie sowohl mich als auch Schwestern und Pfleger Siezen.

Ob jemand jetzt mit Vor oder Nachnamen angeredet werden möchte ergiebt sich daraus wie er sichselber vorstellt. Wenn sich jemand mit seinem Vornamen vorstellt will er wohl mit ihm angeredet werden. Und anders herum.

hobbes
24.07.2004, 23:43
Also das "Schwester" soll man doch einfach weglassen und dann etweder duzen oder nicht. Sicher aber werde ich niemenand mit Pflegefachfrau Stefanie ansprechen!

milz
25.07.2004, 00:28
Üblich ist bei uns Schwester X und Sie bzw. Dr. X und Sie zwischen Pflegepersonal und Ärzten. Innerhalb einer Berufsgruppe wird wohl eher geduzt. Aber warum kann man sich nicht das Du anbieten oder nach den Gepflogenheiten fragen? Dann braucht man auch nicht ins Blaue zu schießen. ;-)

Bei uns lautet übrigens die korrekte Berufsbezeichnung mittlerweile "Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger", wenn ich nicht irre.

HonorisCausa
25.07.2004, 11:27
Folgende Situation:

Ein Pfleger steht im Aufzug und ein kleiner Junge steigt hinzu. Der kleine Junge fragt den Pfleger: "Sind SIE Arzt oder bist DU Pfleger?"

Als Pflegeschüler stelle ich mich immer mit Vornamen vor und ich habe auch kein Problem geduzt zu werden, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich mit 50 Jahren immer noch in der Pflege arbeiten müsste und jeder Hanswurst duzt mich, dann wäre mir das auch nicht recht!

Neujahrsrakete
25.07.2004, 11:50
"Schwester und dann der Vorname" bzw. einfach nur "männlicher Vorname" bei Pflegern und dann jeweils siezen finde ich am Besten.
Das Duzen kann sich irgendwann ja ergeben, aber dieses von vorneherein "wir-haben-uns-alle-lieb-und-duzen-uns" wirkt auf mich immer pseudokumpelhaft.
Natürlich gibt es unterschiedliche Konstellationen, in denen sich das "Du" mal früher, mal später, mal gar nicht ergibt. Aber ein jahrelanges, respektvolles "Sie" finde ich immer noch sehr angenehm. Dagegen läuft es mir manchmal eiskalt den Rücken runter, wenn ich höre, wer sich so alles duzt.

agouti_lilac
25.07.2004, 12:25
Man kann ja vorher abklären, ob die Person geduzt oder gesiezt werden will. Unter Kollegen ist mir das "Du" lieber, aber total unmöglich finde ich die Anrede "Schwester Miriam" verbunden mit dem "Sie". Schliesslich rede ich die Patienten/Ärzte auch nicht mit dem Vornamen an. Das hat für mich was mit Respekt und Distanzierung zu tun. Aber ich denke, selbst mit der neuen Berufsbezeichnung bekommt man das nicht mehr aus den Köpfen raus, was aus der Tradition der kirchlichen Krankenpflege entstanden ist. Aber es ist ein richtiger Schritt in Richtung Professionalisierung der Pflege. :-meinung

Am liebsten wäre mir mein Nachname verbunden mit dem "Sie".
Das Gemische muss nicht sein, oder wenn, dann wenigstens konsequent von beiden Seiten angewandt. Ist ja übrigens meistens so:

Doc:" Schwester Stefanie, geben Sie mir bitte das Röntgenbild."

Krankenschwester: "Herr Doktor Müller, ein Telefongespräch für Sie."

Die Bezeichung "Schwester" ist für mich eh müllig. Aber es lohnt sich ja nciht wirklich, gegen Windmühlen anzukämpfen.

lilac

(Und gaaaaanz toll ist es, wenn Patienten mit Vornamen und "Du" anfangen- :-( )

moonshine
26.07.2004, 11:27
Also mir ist es momentan noch lieber, wenn ich von Patienten geduzt werde, aber wer weiß, vielleicht kann sich das ja noch ändern.

Im letzten Praktikum in Freiburg war es so, daß wir von den Patienten mit Herr oder Frau X angesprochen wurden, und uns auch so den Patienten und Angehörigen vorgestellt haben.

Mein zweites Praktikum verbringe ich in einem Spital in der Schweiz. Eigentlich wäre die korrekte Bezeichnung "Pflegefachfrau/mann". Ich finde diese Bezeichnung noch gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie doch besser, wie Schwester - weil wir in der Pflege (bin Wartezeitbedingt in Ausbildung) ja keine Schwestern und Brüder sind (Nonnen..). Hier im Spital werde ich von vielen Betagten geduzt, was ich in Ordnung finde. Das mit der neuen Bezeichnung dieses Berufes wird denke ich noch ein paar Jährchen dauern, bis wir überwiegend so angeredet werden - wenn jemand 70 oder mehr Jahre "Krankenschwester/pfleger" gesagt hat, wird er oder sie Mühe damit haben, einen neuen Namen zu verwenden (in Freiburg war es so, daß die älteren Semester dazu tendierten, doch noch Schwester zu sagen....).

Faust601
26.07.2004, 12:53
Auf die Patienten bezogen kenne ich eigentlich meistens "Schwester Weiblicher Vorname" oder "Männlicher Vorname" und Sie. Hab ich prinzipiell nix dagegen.

Allerdings hab ich auch mal in einem Haus gearbeitet, in dem "Frau / Herr Nachname" üblich war. Fand ich zwar zunächst etwas ungewohnt, aber durchaus nicht schlecht. Da steckt ein wenig mehr Respekt dem Pflegepersonal gegenüber drin.

Von Patienten geduzt zu werden, ist aber ein absolutes rotes Tuch für mich. Als Zivi fand ich's in Ordnung bei sehr jungen Patienten, bei denen das Duzen auf Gegenseitigkeit beruhte, aber ansonsten ist das völlig fehl am Platz.

Unter Kollegen ist das natürlich was anderes. Wenn Duzen allgemein üblich ist, warum nicht. Wenn es nicht üblich ist, dann halt nicht. Da bin ich offen für alles.

Blackeneier
27.07.2004, 01:00
Also ich persönlich bin grundsätzlich eher dagegen, irgendwelche Begriffe durch neue zu ersetzen. Sowohl bei PC, und damit hat das hier ja auch zu tun, als auch bei ganz anderen Dingen wie in der Medizin (Altersdiabetes, NIDDM, Typ2—meine Fresse, warum kann man nicht die einmal eingeführten Namen behalten? Oder wieder ganz was anderes, Physikum, zwei Namensänderungen hat es inzwischen mindestens durchgemacht, trotzdem nennt es noch jeder so- ja wieso kann man dann denn den offiziellen Namen nicht auch so lassen? Manchmal denk ich mir, die Leute ham nix zu tun und spielen deswegen mit irgendwelchen Begriffen rum. Ich will später mal Arzt sein und so genannt werden und nicht was weiß ich was se sich noch ausdenken, Krankheitsmanager, Gesundheitsmanager, Manager für Prävention, Krankheitsbegleitung und Rehabilitation (am besten noch mit fescher Abkürzung, Man-PKR oder so) oder weiß der Kuckuck! :-?

Nun, ansonsten würde ich es doch einfach den – mach ich mich strafbar, wenn ich sie noch so nenne – jeweiligen Schwestern/Pflegern überlassen, wie sie vom Patienten genannt werden wollen und die eine stellt sich dann eben als Schwester X vor und die andere als Frau Gesunheitsfachkraft Y. Beide sollten nur bedenken, daß Patienten überdurchschnittlich häufig nicht mehr so gut merk- und lernfähig sind. Und vermutlich ist es für sie am dienlichsten, wenn sie ganz primiv unterscheiden zwischen Schwester und Doktor und Professor. Auch wenn nicht alle Ärzte Doktoren sind und schon gar nicht alle Chefärzte Professoren, was solls. Oder wenn ich zwei Doktortitel hab, dann besteh ich doch beim Patienten nicht drauf, daß er mich mit beiden anspricht. Pfleger Stefan und Herr Dr. Müller läßt sich nun mal besser unterscheiden als Hr. Müller, Gesundheitsmanager mit Schwerpunkt Unterstützung und Pflege und Hr. Müller, Gesundheitsmanager mit Schwerpunkt Gesundheitsplanung und Behandlung
:-meinung

reic
27.07.2004, 02:18
word! :-top

Pascal
27.07.2004, 04:24
excel! :-top

Die Niere
27.07.2004, 08:13
Mir persönlich ist es ja eigentlich wirklich egal. Ich kann jeden verstehen, der nach jahrelanger Ausbildung und Arbeit nicht noch immer Schwester Stefanie genannt werden möchte. Von mir aus gerne mit Vornamen und Sie (das ist in meinen Augen das mindeste - ein Du sollten sich die Patienten nicht einfach so erlauben dürfen) oder wenn man höhere Ansprüche hat gerne auch ein Nachnamen in Verbindung mit Sie.

Ich bin nur gegen die Einführung neuer Begrifft von Schwester und Pfleger...das verwirrt nur, wird im Volk schlecht angenommen und irgendwelche Verwaltungsbeamte verdienen ihr Geld damit, Wochen über solche sinnlosen Entscheidungen zu brüten.

Innerhalb der Kollegen sollte es aber eigentlich okay sien, wenn man sich untereinander duzt...alles andere finde ich ziemlich unnötig und steif.

gruesse, die niere

ehec
01.09.2004, 09:36
halte es mit dem duzen/siezen im team aehnlich... meistens stellt man sich ja vor oder wird einander vorgestellt, wenn dann innerhalb des teams geduzt wird: okay, gerne. wenn nicht, ergibt es sich ja vielleicht noch irgendwann. und wenn jemand wirklich darauf besteht, mit nachnamen und titel und "sie" angesprochen zu werden - auch gut.

als pflegekraft... aehm, entschuldige, gesundheitsfachmann habe ich es bei patienten von alter und sympathiewerten abhaengig gemacht, wie ich mich vorstelle: da war dann von : "hi, heisse ´vorname xy` und bin pfleger" bis "guten tag, ich bin ´herr xy` und pflegekraft" alles dabei. wenn dann nach der zweiten variante immer noch geduzt wird, kann man ja noch freundlich darauf hinweisen, dass man lieber beim "sie" bleiben wolle - ist ja schliesslich ein zeichen des respektes, auch dem gelernten beruf gegenueber. und dass es in der pflege im gegensatz zu anderen laendern damit in deutschland nicht wirklich gut aussieht, ist ja allgemein bekannt. aber das wird auch durch eine neue berufsbezeichnung nicht anders werden, dazu muesste die z.b. die ausbildung verhochschult werden, eine bessere / professionellere aussendarstellung in den medien erfolgen. aber das werden wir wohl nicht mehr erleben...

Scrotum
01.09.2004, 11:14
Aus gegebenem Anlass (eine OPS-Schwester weigerte sich mir etwas zu geben, da ich sie geDUzt habe) wollte ich an dieser Stelle einmal kurz eine Umfrage starten, welche Bezeichnung ihr Pflegekräften gegenüber als sinnvoll erachtet.

In der Schweiz gibt es ja nun keine Schwestern mehr, sondern eigentlich offiziel nur noch Pflegefachfrauen, die in vielen Spitälern jetzt auch offiziell gesiezt werden sollen.

Also Schluss mit Schwester Stefanie und ran an Pflegefachfrau Müller.

Was haltet ihr von dem Trend?

Da geht es wohl wieder um das alte Thema: Medizinstudenten und Ärzte sind ja sooo arrogant... :-))

Vermutlich wird dir die besagte Schwester auch in Zukunft jedes Wort im Munde umdrehen, solltest du vermehrt mit ihr zu tun haben. Wünsche viel Spass... :-))

Stefanie27
01.09.2004, 13:20
Also, das "Schwester" vor dem Vornamen finde ich nicht so prickelnd, und zwar nicht nur vor dem meinigen ;-) Und dabei fand es im Pflegepraktikum jeder Patient wahnsinnig witzig :-dagegen

Das Siezen finde ich übertrieben, "Stefanie, bitte (!!!) geben Sie mir mal das Röntgenbild!" finde ich am Besten. Allerdings habe ich es bisher so erlebt, dass auch unter Ärzten und Schwestern das "du" üblich war. Im Grunde ok, nur gab es teils Probleme, wenn der Arzt (und vor allem die Ärztinnen) mal autoritär sein mussten.
Eigentlich finde ich auch von Patientenseite her das Vorname+Sie ok, allerdings verleitet das gerade männliche Patienten, jüngere Praktikantinnen und Schwestern zu duzen und das ist dann doch zu viel, ich hab mir dabei mal sowas anhören dürfen: "Schwester Stefanie, weißt du, wie eine JUngfrau auf chinesisch heißt" -"Weng zueng" Sowas ist dann glaub nicht nur mir zu blöd.....

:-meinung

Gruß

Nicht-Schwester Stefanie