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Sarah0201
28.07.2004, 13:20
Hallo,

Ich habe mich mal über das Medizinstudium in den USA informirt und hört sich meines erachtens sehr langwierig an. Hat jemand Erfahrung damit gemacht und in den USA angefangen Medizin zu studieren? Würde mich sehr interessieren wie das so abläuft?

Gruß sarah

eatpigsbarf
01.09.2004, 23:16
Studiert habe ich in den USA nicht direkt, war aber an einer Uni in Texas ein paar Monate und habe sehr viele Freunde, die dort auch studieren kennengelernt und dadurch in x Unterhaltungen immer gerne wieder zwischen Deutschland und den USA die Studienunterschiede verglichen. Und von dem, was ich dabei mitbekommen habe, sind die Amis im Studium sehr viel praktischer orientiert als wir hier. Wobei ich sagen würde, daß man hier doch eine bessere Grundlagenausbildung bekommt.

Für mich habe ich entschieden, daß das Studium dort eine gute Alternative wäre, wenn es eben nicht so extrem teuer wäre. Denn ich finde, daß ich hier nicht soviel Praxis vermittelt bekommen habe (wobei ich da denke, daß das eben auch wieder von Uni zu Uni Unterschiede gibt, wie eben in jedem Land auf der Welt) und die haben dort iin der Lehre einige Ansätze, die mir sehr gut gefallen haben. Aber, das ist eben von mir auch nur der Einblick an eine Uni. :-meinung

Und langwieriger als hier ist es dort nicht wirklich. Man muß vorher eben schon 4 Jahre College hintersich bringen und kann dann erst (wenn man eine Art Medizinertest - hier wird u.a. das naturwissenschaftl. Basiswissen getestet) bestanden hat, die Zulassung zum Medizinstudium bekommen. Das dauert dann auch nochmal 4 Jahre. Soll heißen: die sind inkl. College 8 Jahre dabei, wir inkl. PJ 6 (wobei man auch da daran denken muß, daß ja der westdeutsche Student 1 Jahr länger zur Schule geht, nämlich 13 Jahre - die Amis nur 12). Das heißt dann, daß die Amis ca. 1 Jahr länger brauchen als wir. Damit sind wir dann also beide ungefähr gleich alt, wenn wir fertig mit dem Studium sind...

Samantha
29.01.2006, 17:09
Hallo, da du ja ziemlich gut bescheid zu wissen scheinst, hab ich mir gedacht ich werd dich mal fragen was mir schon ziemlich lange im kopf herum geht. Ich bin erst 16 jahre alt, aber ich bin sehr an medizin interessiert und überlege schon sehr lange ob ich medizin studieren soll und wenn dann auf jeden fall in den USA. ich bin österreicherin und mache in 2 jahren meine matura (ist sowas wie bei euch das abi).
das heißt, ich müsste ,bevor ich mich überhaupt in den USA für ein medizin-studium bewerbe, 3 jahre college nachholen?

lg Sam

Half a Bee
29.01.2006, 17:28
das heißt, ich müsste ,bevor ich mich überhaupt in den USA für ein medizin-studium bewerbe, 3 jahre college nachholen?


Durchschnitt sind eher vier Jahre. Und die College-Gebuehren sind auch nicht ohne (vor allem an einem private liberal-arts college). Und Du musst im College und MCAT gut genug sein, um einen Platz an einer med school zu bekommen. Machbar ist es, nur leider sehr teuer. Die College-Ausbildung meiner Freundin hat ca. $100.000-110.000 gekostet und ungefaehr das gleiche kommt nochmal fuer die med school zusammen.

Yshas
30.01.2006, 10:44
Moin,

also wenn man in Deutschland das alte, 13 klassige, Abi gemacht (also z.B. in HH ) dann wird einem das Jahr länger Schule meistens beim College angerechnet.
Jedoch ist es halt nicht ohne dort sofort mit der Sprache und allem zurecht zu kommen. Es dauert halt ein bissel bis man einen Fach Text wirklich versteht. Manche haben damit ja schon Probleme wenn sie ihn in ihrer Muttersprache bekommen... .Als Ausländer ist das nicht so ganz ohne, auch für Leute die schon 1 Jahr in einem englisch-sprachigen Land waren.
Deswegen braucht man im ersten Jahr vor allem nen extrem starken Willen das durchzuziehen. Und man muss bedenken, dass man in Deutschland so gut wie keine Kurse angerechnet bekommt, bedeutet, dass man wenn man merkt das es nicht klappt, sich relativ schnell überlegen sollte wieder nach Deutschland zu fahren um dann nicht viel zu alt zu sein wenn man dann hier anfängt....


P.S. Soweit ich weiß sind es 3 Jahre College und halt 2 Jahre wenn man hier 13 Jahre zur Schule gegangen ist. Und das College ist ja die "pre-med. school" bedeutet, dass man sich das nicht irgendwas anhört, sondern schon Bio, bio-chemie. physik und ähnliche Freuden.

Greetz

Yshas

test
30.01.2006, 10:55
Moin,

also wenn man in Deutschland das alte, 13 klassige, Abi gemacht (also z.B. in HH ) dann wird einem das Jahr länger Schule meistens beim College angerechnet.
Jedoch ist es halt nicht ohne dort sofort mit der Sprache und allem zurecht zu kommen. Es dauert halt ein bissel bis man einen Fach Text wirklich versteht. Manche haben damit ja schon Probleme wenn sie ihn in ihrer Muttersprache bekommen... .Als Ausländer ist das nicht so ganz ohne, auch für Leute die schon 1 Jahr in einem englisch-sprachigen Land waren.
Deswegen braucht man im ersten Jahr vor allem nen extrem starken Willen das durchzuziehen. Und man muss bedenken, dass man in Deutschland so gut wie keine Kurse angerechnet bekommt, bedeutet, dass man wenn man merkt das es nicht klappt, sich relativ schnell überlegen sollte wieder nach Deutschland zu fahren um dann nicht viel zu alt zu sein wenn man dann hier anfängt....


P.S. Soweit ich weiß sind es 3 Jahre College und halt 2 Jahre wenn man hier 13 Jahre zur Schule gegangen ist. Und das College ist ja die "pre-med. school" bedeutet, dass man sich das nicht irgendwas anhört, sondern schon Bio, bio-chemie. physik und ähnliche Freuden.

Greetz

Yshas

Man kann sich je nach dem welche Kurse man im Abitur eben hatte einiges anrechnen lassen und so von 4 auf 3 Jahre verkürzen. Ich hab noch von niemandem gehört der auf 2 Jahre verkürzen konnte.
Ein Bekannter von mir ist gerade am College und der verkürzt auch nicht auf 3 Jahre obwohl es ginge, weil es ihm zu stressig würde. Außerdem muß man ja wenn man an die med school will, auch auf seine Noten gucken.
Es gibt aber auch die Möglichkeit von kombinierten college/med school Programmen, die zusammen nur 7 Jahre gehen, allerdings sehr kompetitiv sind.
Übrigens kann man im College auch Literatur oder ähnliches als Hauptfach machen. Die med schools fordern nicht, dass man eine Naturwissenschaft als Hauptfach hatte. Habe zum Beispiel mit einem Arzt dort mal zusammengearbeitet der Bachelor und Master in Literaturwissenschaften gemacht hat und anschließend med school. Also man muß sich nicht auf Naturwissenschaften festfahren im College. Finde ich persönlich auch nich schlecht, so kann man noch etwas in andere Fächer reingucken. :-meinung

Samantha
30.01.2006, 15:23
danke für die info! :-top
also egal wie man es dreht und wendet..es ist ziemlich schwierig alles in einem..kann ich mir auch gut vorstellen..medizin auf englisch..wie gesagt, ich hab noch einiges an zeit mir das zu überlegen..und genau das werde ich auch tun! :-top

eatpigsbarf
31.01.2006, 17:37
Keine Sorge, Medizin auf Englisch ist auch nicht schwieriger/leichter als der Studiengang auf deutsch. Denn in der Sprache ist man wirklich ganz schnell drinnen, grad wenn man keine Wahl hat :-). Darum muss man sich wirklich am wenigsten Sorgen machen, auch wenn man seit der 11. Klasse keine englisch mehr hatte. Es nehmen anfangs eigentl. alle Ruecksicht in den ersten paar Wochen (und mehr braucht man normalerweise nicht, um sich die Sprache so anzueignen, dass man Unterhaltungen und Vorlesungen konzentriert folgen kann). Wichtig sind eben die Fachwoerter, aber auch die lernt man schnell und muss man sich in Deutschland waehrend des Studiums aneignen.
Ich denke, wenn man erstmal die ganzen organisatorischen Huerden bewaeltigt hat, wird es gehen. Wie gesagt, vor ser Sprache keine Angst haben, das ist wirklich das geringste Problem, wenn Du erstmal einen Studienplatz dort ergattert haben solltest. Viel Glueck trotzdem, egal wo Du studierst!

Juliesch
31.01.2006, 19:25
Also ich befinde mich im Moment in den USA und in der Stadthier (Rochester) gibt es auch eine relatib grosse Medizinuni, daher habe ich mir auch Gedanken gemacht hier zu studieren...

Nachteil: Es ist wirklich seeeehr teuer, man zahlt pro semster ca. 15.000$ und dann musst du ja, wie oben beschrieben, die 4(bzw3) JAhre college machen, bevor du zur "Uni" kannst.

Vorteil: deine Chancen, wenn du gleichzietig noch in einer Sportart gut bist, sind relativ gut. Da die Colleges darauf achten muessen, dass gleichviele Jungs wie Maedchen aufgenommen werden und auch noch ein bestimmter Prozentteil an auslaendischen Studenten. Da die colleges/unis hier alle Sportmannschaften haben, sind deine Chancen, wenn du dich auch noch fuer Sport bewirbst nochmal etwas hoeher...

Aber du musst halt wirklich bis zum Ende hierbleiben, wegen der Anrechnung...
ich werde es vorraussichtlich wohl nicht machen

Half a Bee
31.01.2006, 19:53
Also ich befinde mich im Moment in den USA und in der Stadthier (Rochester) gibt es auch eine relatib grosse Medizinuni...

Rochester, MN oder Rochester, NY?

Juliesch
31.01.2006, 20:31
ups sorry: rochester, ny :-)

littlewood
01.02.2006, 01:29
P.S. Soweit ich weiß sind es 3 Jahre College und halt 2 Jahre wenn man hier 13 Jahre zur Schule gegangen ist. Und das College ist ja die "pre-med. school" bedeutet, dass man sich das nicht irgendwas anhört, sondern schon Bio, bio-chemie. physik und ähnliche Freuden.


Ein Bachelor dauert 4 Jahre, allerdings kann man das auch verkürzen wenn man noch härter arbeiten möchte. Es gibt einige medschools die verlangen lediglich 3 Jahre college, allerdings ist das eher theoretisch. 99.9% der Studenten haben trotzdem einen Bachelor abschluss. Mit dem Abi kannst du unter Umständen ein Jahr anerkannt bekommen. Das ist aber schwierig und die Anerkennung bringt dir unter Umständen nicht viel, denn du musst für den Abschluss spezifische Fächer belegen.



Keine Sorge, Medizin auf Englisch ist auch nicht schwieriger/leichter als der Studiengang auf deutsch.

Ja, in der Sprache bist du schnell drinnen. Ich finde es sogar eher einfacher, da es eine grössere Auswahl von exzellenten Büchern gibt als auf Deutsch. Die Struktur der Sprache ist generell viel simpler (weniger lange Sätze und Wörter) und dadurch können Konzepte viel einfacher beschrieben werden. Ich habe im Studium mehrere Male Deutsche und Englische Bücher verglichen und diesen Eindruck bekommen. Falls das aber nur meine Einbildung sein sollte, dann hast du immerhin einen Vorteil bei den Journalen, welche später im Studium doch einen beachtlichen Anteil an Material darstellen.

test
01.02.2006, 17:35
Ein Bachelor dauert 4 Jahre, allerdings kann man das auch verkürzen wenn man noch härter arbeiten möchte. Es gibt einige medschools die verlangen lediglich 3 Jahre college, allerdings ist das eher theoretisch. 99.9% der Studenten haben trotzdem einen Bachelor abschluss. Mit dem Abi kannst du unter Umständen ein Jahr anerkannt bekommen. Das ist aber schwierig und die Anerkennung bringt dir unter Umständen nicht viel, denn du musst für den Abschluss spezifische Fächer belegen.



Ja, in der Sprache bist du schnell drinnen. Ich finde es sogar eher einfacher, da es eine grössere Auswahl von exzellenten Büchern gibt als auf Deutsch. Die Struktur der Sprache ist generell viel simpler (weniger lange Sätze und Wörter) und dadurch können Konzepte viel einfacher beschrieben werden. Ich habe im Studium mehrere Male Deutsche und Englische Bücher verglichen und diesen Eindruck bekommen. Falls das aber nur meine Einbildung sein sollte, dann hast du immerhin einen Vorteil bei den Journalen, welche später im Studium doch einen beachtlichen Anteil an Material darstellen.

Ich bevorzuge auch eindeutig die englischen Bücher. Sind erstens meist Symptombezogen und zweitens nicht so viel unnötiges Geschwafel. Man kann auch wenn man in Deutschland studiert ganz gut mit denen arbeiten. :-meinung

SynC
01.02.2006, 18:45
Hi, hab mal ne ziemlich spezielle Frage: Kennt jemand von euch wen, der als Schwerhöriger in die USA gegangen ist? Weil bin selbst hochgradig schwerhörig und frage mich ob sowas mit einer solchen Beschränkung (Kommunikation oft schwerer, Dialekte sind ein Problem, Englisch wird langsamer gelernt, gegenseitiges Verstehen im OP) überhaupt realistisch ist...

eatpigsbarf
01.02.2006, 20:09
Hab Dir grad darauf eine PM geschrieben :-). Ich meine, dass es trotz dieser Einschraenkung wert ist, es dort zu versuchen, weil die Amerikaner nicht undeutlicher sprechen als Engaender - ist wirklich alles zu 100% eine reine Gewoehnung (ich muss mich z.B. beim Englaender mit dem Zuhoeren viel, viel mehr konzentrieren als beim Ami, einfach weil ich ans Amerikanisch gewoehnt bin, ans britische Englisch nicht mehr so. Beides geht gut, aber das amerikanische "geht viel mehr in mein Ohr " - oder wie auch immer man das gut beschreiben kann). Und Ruecksicht nehmen tun die Amis, sowohl auf dein "Auslaendersein und die Sprache nicht zu 100% beherrschen" als auch auf deine Hoereinschraenkung. Und es wird auch nicht krumm genommen, wenn man sie bittet sowohl a) lauter als auch b) langsamer zu sprechen. :-top

Samantha
02.02.2006, 20:08
Ich hab da noch eine Frage..angenommen ich habe mich entschlossen in den USA zu studieren und wie ihr schon gesagt habt, ich vorher auf ein college gehen müsste..welchen notendurchschnitt verlangen die da ungefähr?
und..muss man da in bestimmten fächern maturieren/abi machen?

littlewood
02.02.2006, 20:14
Ich hab da noch eine Frage..angenommen ich habe mich entschlossen in den USA zu studieren und wie ihr schon gesagt habt, ich vorher auf ein college gehen müsste..welchen notendurchschnitt verlangen die da ungefähr?

Kommt ganz darauf an wo.

Samantha
02.02.2006, 20:29
Okay..hmm..entweder eine ganz "Durchschnitts" - Collage oder eine Elite-Uni wie Harvard oder Yale..wo ca. liegen da die Werte?

littlewood
02.02.2006, 20:37
Okay..hmm..entweder eine ganz "Durchschnitts" - Collage

Sowas wie ein "Durchschnitts"-college gibt es nicht. Dafür ist das System in den USA viel zu komplex.



oder eine Elite-Uni wie Harvard oder Yale..wo ca. liegen da die Werte?

Mit 1.0 schauen die deine Bewerbung vielleicht an.
Bei ausländischen Bewerbern liegen die Anforderungen ohnehin in anderen Bereichen.

Aber ehrlich, mach dir lieber Sorgen um die Kosten!
Wie kommt man in deinem Alter überhaupt dazu in den USA studieren zu wollen?

Samantha
03.02.2006, 12:07
1,0..war ja auch irgendwo klar..wie ich darauf komme? medizin interessiert mich schon sehr lange..und ich bin auch ziemlich fasziniert von den USA. ich möchte mal dort leben..und außerdem liebe ich die englische sprache..aber da ich noch zeit habe kann sich das noch ändern..