Stundenplan variabel gestalten?

[Cassandra]

Hallo,

ich habe mich fürs Medizinstudium (SoSe 2002) bei der ZVS beworben. Nun - kurz vor Erhalt meines Bescheides (wie auch immer der ausfallen wird) - quälen mich ein paar Gedanken.

Am meisten beschäftigt mich der finanzielle Aspekt des Studiums. Da ich genau weiß, dass mir das BaföG-Amt nicht wohlgesonnen sein wird und ich auf die Unterstützung meiner Eltern auch nicht so recht zählen kann, mache ich mir Gedanken darüber, wie ich mir mein täglich Brot verdienen kann. Da fängt die ganze Chose aber auch an... :-???

Wie soll ich denn bei diesem vollen (und relativ vorgeschriebenen) Stundenplan eines Medizinstudenten nebenbei Geld verdienen? Immerhin wohne ich auch nicht mehr zu Hause und brauche doch um die 500 Euro monatlich oder? Meine Idee wäre, nicht alle im Semester angebotenen Kurse zu besuchen, sondern sie (wenn möglich) ins nächste Semester zu verschieben. Ist dies denn überhaupt möglich oder gibt es dann Probleme, die erforderlichen Seminare und Praktika besuchen zu dürfen? Wenn es möglich ist, einige Seminare später zu legen, welche Fächerkombination (in Hinblick auf die ganze Lernerei) wären dann im Semester sinnvoll?

Es wäre toll, wenn ein paar unter euch ihre Erfahrungen mit mir austauschen würden oder ihr mir Tipps geben könntet! Ihr werdet vielleicht streckenweise über meinen Beitrag schmunzeln :-blush , aber ich möchte halt nicht einfach so (mittellos) in dieses zeitaufwendige Studium reinschlittern.

Cassandra

[Pascal]

Sicher, schieben ist immer Möglich. Aber meist muß man dann auch mehr Semester einplanen. Aber viele leute finanzieren ihr Studium alleine. Also ist das bei weitem nicht unmöglich. Ich Arbeite auch recht viel nebenbei.

Aber mal als Frage du schreibst das du kein BaföG bekommen wirst und deine Eltern dich nicht unterstützen werden. Wie muß ich mir das vorstellen. Bist du schon so alt und hast bereits ne Ausbildung? Normalerweise sind deine Eltern verpflichtet dich zu unterstützen, so sie das können.

[Cassandra]

Hi Pascal,

dass sich durch verschieben einiger Seminare und Praktika das Studium verlängert, war mir schon klar. Ich stelle es mir aber schwierig vor, an ein Seminar ranzukommen, was ich z. B. 2 Semester hätte früher belegen müssen und jetzt muss ich mit den "Regelstudienzeitstudenten" (die laut Plan dieses Seminar belegen) um einen Platz in diesem Seminar kämpfen oder? Ich habe keine Ahnung...vielleicht geht das ja auch ganz einfach und es sind immer genügend Seminar-/Praktikumsplätze für alle Studenten da?!?! ;-)

Tja, das mit dem BaföG und meinen Eltern ist so eine Sache.......Ich habe nach dem Abi eine Ausbildung gemacht und auch schon ein wenig gearbeitet. Leider komme ich nicht auf die 5 oder 6 Jahre, die man braucht, um elternunabhängiges BaföG zu bekommen. Nun gut, ich könnte elternabhängiges BaföG beantragen. Ich habe auch schon eine Tante beim BaföG-Amt kontaktiert und die meinte, dass ich ca. 150 Euro bekommen würde....was meine Eltern betrifft, muss ich leider zugeben, dass sie kaum Verständnis für meinen Wunsch (Medizin zu studieren) aufbringen. Sie halten mich für unvernünftig und übergeschnappt. Immerhin sollte man mit knapp 25 sich schon ein Leben aufgebaut haben (toller Job, eigene Wohnung, Heiraten, Kinder...) und nicht (wegen einer fixen Idee) alles aufgeben und hinschmeißen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass mein Vater Studenten nicht ausstehen kann (obwohl meine Mutter selbst eine war), da diese ja faule Säcke sind, denen das Geld von den eigenen Eltern und dem Staat in den Rachen geworfen wird. :-( . Mir bleibt noch die Hoffnung, dass meine Mutter sich traut, mir ein paar Märker hinter dem Rücken meines Vater zu zuschummeln.

Also bleibt mir bloss die Möglichkeit, neben dem Studium zu arbeiten. Eigentlich stelle ich mir das nicht so schwierig vor, einen Job zu finden. Mir bereitet halt bloss Kopfschmerzen, wie ich Studium und Arbeiten unter einen Hut bekommen soll....ein bißchen Freizeit wäre auch nicht schlecht... :-))

Cassandra

[Pascal]

Ach so, wenn du schon ne Ausbildung hast, müssen deine Eltern natürlich nix mehr machen. Dumm gelaufen. Aber insgesamt sollte das ganze eigentlich funktionieren. würde mir da nicht so große Gedanken machen. Wie gesagt, andere packen es auch.

[Cassandra]

:-blush Ich weiß, ich mache mir immer um zu viele Sachen einen Kopf....das ist echt nervig und anstrengend...

[JuliaH2]

Mach dir mal nicht zuviel Sorgen. Viele die ich kenne mussten nebenbei arbeiten und haben trotzdem nicht zuviel Zeit verschenken müssen. Aber jenachdem wie dein Stundenplan aussieht kannst du ja vielleicht auch in deinem teilzeit Ausbildungsjob arbeiten.
Aber auch die Jobs, die man über die Uni bekommen kann sind sehr attraktiv. Mein Studentenjob bringt mit knapp 400,- Euro im Monat, dafür muss ich 40 Stunden im Monat arbeiten, das sind 2mal 5 Stunden in der Woche, das kann man Problemlos neben dem Studium erledigen. Zusammen mit deinen 150,- DM (?) Bafög könntest du damit über die Runden kommen.
Dann gibt es auch noch die kleinen Tricks, die einen mal kurzfristig aufbauen können, wenn man mal ein wenig Luxus braucht: z.B. die allseits beliebte Blutspende. Hier in Berlin bekommt man 50-60 DM (vermutlich € 25-30) für eine normale Spende, für die zeitaufwendigere Thrombozytenspende sind über €50 drin.
Also, wenn du dich wirklich durch das Studium "quälen" willst, dann kannst du das auch schaffen und ein kleiner Zeitverlust ist auch nicht weiter tragisch.
Übrigens bin ich auch schon 26 und ohne Job, Mann und Kind. Ich lebe trptzdem und sogar ziemlich glücklich!!! :-meinung

[Cassandra]

...danke Julia, das baut mich wieder auf.... :-)) So ein Studentenjob scheint echt gut zu sein. Bleibt bloß die Frage, wie leicht man da ran kommt. Das mit der Blutspende klingt echt interessant...sollte ich mir merken... :-)

Ich denke auch, dass man mit 25 oder 26 sich noch nicht verpflichtet fühlen sollte, zwanghaft eine Familie zu gründen, sich ein Haus zu bauen.....Was bringt mir das alles, wenn ich mir dann mein ganzes restliches Leben überlege, wie es denn gewesen wäre, wenn ich mir den Traum von einer Arztkariere verwirklicht hätte?....wäre doch echt blöd....man lebt ja nur einmal.... :-))

Cassandra

[Pascal]

Das würde ich keinem Hindu ins Gesicht sagen :-D

[Cassandra]

...so lange würde ich aber nicht warten wollen....ist doch voll blöd, wenn man ein Leben versaut hat und erst im nächsten die Möglichkeit hat, alles besser zu machen..obwohl ... nach ein paar Leben hat man vielleicht das perfekte Leben.. :-)) ...aber das ist dann auch wieder total langweilig, wenn man gleich weiß, wo man hin will oder muß.... ;-)

[xxxxmr]

Dumm gelaufen triffts wohl ganz gut ...
Aber ich kenne wirklich Leute, die sich ihr Studium selbst finanziert haben ohne größere Schwierigkeiten !!! Die Semesterferien gehen wohl mit drauf, das ist der größte Nachteil ! Aber wenn Du im Vorfeld schon was sparen kannst, dann (mit Ausbildung) in Deinem Beruf nebenher weiterjobben kannst .. das paßt bestimmt !
Und mach Dir keine Sorgen: Nach dem Physikum haste eh super viel Zeit, weils da nicht mehr so Stundenplanmäßig abläuft, jedenfalls nicht an allen Unis !!!
Kopf hoch dat wird !!! Zeigs Deinem Pappi !!!
Gruß
Jens

[Cassandra]

Hi Leute,

es ist nicht zu glauben, aber ich habe heute einen Brief bekommen.....ich habe doch glatt einen Studienplatz an der HU Berlin bekommen (meine Wunschuni)...ich kann es noch gar nicht fassen.....krass, dass ich nach all den Jahren endlich das machen darf, was ich schon immer machen wollte.....wow..... :-))

Cassandra

[Pascal]

Glühstrumpf! Ähh, Glückwunsch. Na wie auch immer.

[Xanthippe]

Hi Cassandra

Glückwunsch zu deiner Wunsch-Uni!

Noch was zum Geldverdienen: so ganz easy, wie's immer dargestellt ist, ist dann wohl doch nicht: es ist schon ein Unterschied, ob man sich ein paar Märker, sorry, Euros für Sonderwünsche dazuverdient, oder ob man sich sein ganzes Leben eigenfinanzieren muss. Gerade in den ersten - vollen Jahren ist's manchmal echt happig: einerseits bist du müde vom ganzen Programm, hättest evtl. noch genügend Motivation dich zum Lernen aufzuraffen, musst dann aber noch für deine einkünfte schaun. Dasselbe an den Wochenenden und in den Ferien. Zu beginn hab ich v.a. in den Ferien gearbeitet; das ging sehr gut, obwohl man dann nicht gerade erholt ist, dafür mit weniger Geldsorgen.
In den klinischen Semestern ist es weit weniger schwierig; arbeite z.B. viel bei uns auf'm Notfall oder sonst auf einer Station; dafür fallen einem dann halt in der Vorlesung am nächsten Morgen die Augen schon mal zu.

Also soooo locker ist's schon nicht, aber es ist zu schaffen.

einen guten Start wünsch ich dir - und eben, nicht zu viele sorgen!

[Cassandra]

Vielen Dank für eure Glückwünsche! Ist echt lieb von euch!

Ich gehe jetzt erst mal feiern, denn der Ernst des Studiums wird wohl schneller kommen als erwartet (so ähnlich war der Spruch oder?)...aber erst mal wird die euphorische Stimmung voll ausgekostet.... :-))

Cassandra

[JuliaH2]

Hey Cassandra, ob Glück oder Unglück können wir uns jetzt streiten :-D , aber auch ich habe an dieser ehrwürdigen Universität studiert. Für den Job:
Schreib eine nette Bewerbung mit tabellarischem Lebenslauf und gib sie im Institut für Sozialmedizin ab. Einfach auf gut Glück, die brauchen häufiger mal Leute (direkt neben dem Referat für Studienangelegenheiten, Luisenstraße 47 glaub ich, geh zu Frau Jahn im dritten Stock, die ist dafür verantwortlich!!!!)
Blut- und Thrombozytenspende ist im Campus Virchow, Eingang Seestraße im Forschungshaus.
Falls du Fragen zur Uni haben solltest, kannst du dich gerne bei mir melden, ich gehe jetzt ins PJ.
Viel Glück in den ersten beiden Jahren, die sind am langweiligsten und sehr mit Prüfungen gespickt :-lesen . Danach wirds schlagartig besser, ich versprechs!

[Cassandra]

Hi Julia,

vielen Dank für die Tipps ....und vor allen Dingen, dass ich mich an Dich wenden kann, wenn ich Fragen habe....Das ist echt lieb von Dir!

Cassandra