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Leelalabee
12.08.2004, 15:56
Hallo,

Wir sind eine Innere Gastro. Eine neue Schwesterschülerin, die erst seit 3Tagen auf der Station ist, wollte den Teekocher für die Patienten auffüllen. Dafür nehmen wir grüne Plastikbehälter. :-D
Aber konnte denn das arme Mädel ahnen, dass eben in dem selben Behälter das Abführmittel für Patienten angerührt wird, die zur Koloskopie müssen? :-keks Nun musste sie wohl das komplette "Abführgetränk" in den Teekocher eingefüllt haben.
Nun dass es so abgelaufen war wussten wir natürlich erst ein paar Stunden später, als nach und nach alle Patienten klingelten, um zu verkünden sie hätten ganz plötzlich Ducrchfall und müssten andauern auf die Toilette. :-top

In der Haut der Schülerin wollte ich nicht stecken, als der Verdacht wach wurde, dass alle Patienten abgeführt wurden.


Grüße, Lee

derAnda
12.08.2004, 20:15
Intensiv. Ein Anästhesistin -vom Namen und Akzent her würde ich sagen aufgewachsen irgendwo in Osteuropa - im Gespräch mit paar Angehörigen. Die Frau spricht zwar recht gut Deutsch, aber manchmal hat sie einfach Probleme die richtigen Worte zu finden und muss sich dann in doch sehr umständliche Formulierungen retten. Ab und zu schnappt sie nen Begriff auf und weiß nur grob was das jetzt heißt.
Was jetzt kommt ist echt böse. Sie redet also mit diesen armen Menschen und erzählt ihnen mit einem absolut ernsten Gesichtsausdruck: "Wenn ich mir die Werte ihrer Mutter ansehe, befürchte ich, dass sie bald ins Gras beißen wird." :-((

Lava
12.08.2004, 21:06
Pflegepraktikum auf der septischen Chirurgie. Als Patientin die senile und manisch depressive, oberschenkelamputierte Mutter einer Schwester von der Station, die gerne mal aus heiterem Himmel anfängt, das Haus zusammenzubrüllen *g*... sie will auf die Toilette... der Pflegeschüler und ich verfrachten sie also in den Rollstuhl und fahren sie, hieven sie auf die Toilette und sagen ihr "Wenn sie fertig sind, klingeln sie einfach". Wir verlassen also die Toilette... nach ein paar Minuten ertönt ein ohrenbetäubendes Geschrei aus der Toilette. Nebenan hat grad der OA Visite gemacht und stürzt natürlich das allerschlimmste befürchtend ins Klo. Dort finden eine schreiende Frau vor - die eigentlich nur bescheid geben wollte, dass sie mit ihrem Geschäft fertig ist. Etwas wütend haben der OA und die Stationsärztin die Patientin in den Rollstuhl verfrachtet und den Pflegeschüler böse angefahren: "Wie können Sie sie denn allein lassen..." *ggg*

cadoras
12.08.2004, 21:08
Krankentransport: Patient ohne Beine. Zitat:"Eigentlich würde ich bei diesem tollen Wetter gerne Fussball spielen aber das gras kratzt immer so am sack!"

Mann, schon krass wie locker man mit seiner Lage umgehn kann! :-top

Rico
12.08.2004, 21:51
Meine 1. Famulatur:
Ein schwer adipöser Patient braucht eine Blutkonserve, also hab ich ihm unter größten Mühen und multiplen blauen Flecken eine grüne Nadel in den Arm gepopelt, die dann glücklicherweise auch lief.
Nach ein paar Minuten bin ich dann mal vorbeigegangen, schauen ob der Patient noch lebt (Anaphylaxie und so...). Gelebt hat er noch, die schöne Infusion lief aber nicht mehr.
Also hab ich versucht, sie wieder ans Laufen zu kriegen:
Infusion voll aufgedreht und höher gehängt... nix
Braunüle milimeterweise zurückgezogen... nix
mit NaCl angespritzt... nix
auf diesem Gummiteil am Ende der Infusionsleitung rumgedrückt... nix

Da ich aber um alles Geld der Welt eine neuerliche Akkupunktursession vermeiden wollte wurde ich gewalttätig:
Ich hab mir die patientennahen 30 cm der Infusionsleitung geschnappt und sie zum Patienten hin ausgedrückt (hatte das mal gesehen und erklärt bekommen, daß man damit einen ziemlich hohen Druck aufbauen kann).

Zumindest das mit dem Druck stimmte... :-oopss
Der reichte zwar nicht, um die Braunüle wieder durchgängig zu machen, wohl aber um den Infusionsschlach aus diesem Gummiteil am Ende der Infusionsleitung zu lösen. :-((
Also, es machte auf einmal "Pfft" und eine rote Fontäne spritze auf mich und den Patienten ein. Ich - in einem Schutzreflex - lasse die Infusionsleitung los und mache einen Satz zurück.... leicht besudelt (wie ich auch), aber ansonsten ist noch alles gut... schaut der Patient mich leicht vorwurfsvoll an...
Soweit so peinlich.... :-blush

Plötzlich fängt er aber an zu schreien und zu fluchen, greift an seine linke Seite und hebt eine völlig blutverschmierte Hand wieder.
Was war passiert? Die Infusionsleitung - durch das abgesprengte Ende endlich wieder voll durchgängig - war nach meinem heldenhaften Sprung zur Seite im Bett zu liegen gekommen und hatte dort ihren blutigen Inhalt vergossen. :-notify
Der Patient schnappt also die Infusionsleitung und hält sie aus dem Bett, sodaß sich der Rest auf den Boden ergiesst bis ich das Dingen abgedreht hatte.
Kurz darauf kommt eine per Klingel gerufene Schwester hinzu, sieht das Blutbad, stürzt ans Bett, tritt gegen die unter dem Bett stehende Wasserflasche des Patienten, die fällt um, geht kaputt und das Wasser vereinigt sich mit der Blutpfütze zu einem riesigen, alles umspülenden, roten See. :-wow

Wir fassen zusammen:
Famulant und Patient von oben bis unten mit Blut bespritzt.
Das Patientenbett und -gesäß vollständig blutgetränkt.
Der Boden überflutet mit roter Brühe und voller Scherben.

Das Pandemonium war komplett. :-D

Seither lasse ich meine Finger von verstopften Infusionsleitungen und lege lieber gleich einen neuen Zugang...

Lava
12.08.2004, 22:05
Oh ja, der war gut :-)

Aus dem OP:Pat soll am Oberschenkel opriert werden. Zum Schutze seiner Zeugungsorgane sollten eben jene in einen röntgendichte Hülle verpackt werden. Aber diese Hülle war einfach zu klein!!! :-oopss Irgendwie hat die Schwersternschülerin dann seine Geschlechtsorgane in die Hülle gepresst. Der OA meinte dann aber "Holt das mal wieder raus! Das tut ja weh..." Letztendlich haben wir ihm dann so ein Teil für die Schilddrüse um die Geschlechtsorgane gewickelt. :-top (Gut, dass er davon nix mitbekommen hat!)

Froschkönig
12.08.2004, 22:14
Kurz darauf kommt eine per Klingel gerufene Schwester hinzu, sieht das Blutbad, stürzt ans Bett, tritt gegen die unter dem Bett stehende Wasserflasche des Patienten, die fällt um, geht kaputt und das Wasser vereinigt sich mit der Blutpfütze zu einem riesigen, alles umspülenden, roten See. :-wow Auch schön:
Abdominal OP....Patient hat bereits nen PuFi...im Beutel sind so ca. 3 Liter Urin....also praller gehts fast nimmer.....und DANN kommt der Moment, wo der Operateur mal das Standbein wechseln will :-oopss
Naja, die Putzkolonne hat sich über den "See" gefreut *ggg*

Christoph_A
12.08.2004, 22:18
Ich hatte da gestern zum Abschluß meines PJ auch nochmal ein Highlight gesetzt :-oopss
Hab bei ner Patientin ne Blutkultur abgenommen,ging alles so wie immer,nur,als so ca. 18 ml in der 20 ml Spritze waren ist dann dieselbe geplatzt-ich hatte noch den Zug in der hnd,die 18ml waren im Bett,die Vene geplatzt und ich gut verdattert-naja,an solche Sachen erinnert man sich lange.
P.S.: Es gibt nix,ds man nicht mit einem Weissbier für die Pflege wieder saubermachen könnte :-D

Froschkönig
12.08.2004, 22:25
Eine hab ich noch:

Famulus in der Chirurgie darf mit in den OP (Lipom am Arm oder irgendsowas in der Art):

Famulus (kommt rein, sieht den Patienten auf dem OP-Tisch): Na, da sollen wir wohl Fett absaugen
von irgendwo unter dem Abdecktuch: ein unbestimmter Grunzlaut
Operateur (mit halb säuerlicher-halb amüsierter Mine): Die OP ist in Lokalanästhesie
:-D:-D:-D

Rico
12.08.2004, 22:28
Ohja... Katheterdiskonnektionen sind auch sehr beliebt beim Umlagern und Ausschleusen: "Haben wir alles? Infusion, ZVK-Infusion, Redon1, Redon 2... okay...1, 2, 3... und hopp!.... Schei*e! Halt! Zurück!!!!" :-oopss

Dann is die Diskonnektion sozusagen noch der günstigste Fall.
Ich glaub, es müßte ohne Analgesie ziemlich ungemütlich sein, ungefähr 1,20m von Deinem Urinbeutel entfernt zu liegen, wenn der Schlauch bloß 80cm hat... :-blush

HonorisCausa
12.08.2004, 22:35
Habe da auch noch was aus meiner Zivizeit:

Als frischer Zivi war ich ganz besonders stolz bei einer Aszites-Punktion assistieren zu dürfen... Ich durfte immer wieder den Kolben der Spritze zurückziehen während die Ärztin die Nadel des Punktionssystems so festhielt, dass genügend Bauchwasser ablief. Plötzlich kam kaum noch Bauchwasser und so hielt ich es für eine gute Idee den Zug der Spritze mit roher Gewalt wieter nach hinter zu ziehen...

**leider doch keine gute Idee**,

denn der Zug der Spritze löste sich komplett und der gesammte Inhalt spritze durch den Raum und alle Beteiligten waren bedekt mit Bauchwasser.

Fazit: Gewalt ist nicht immer eine Lösung :-blush

Cranium
14.08.2004, 08:45
Eine sehr adipöse Patientin liegt im Bett.
Sie hat Kotsteine die sich auch medikamentös nicht in Bewegung bringen ließen.
Also hieß es digital Ausräumen.
Es ist Sommer.
Es ist verdammt heiß.
Die Sonne brennt.

Ich ziehe mir die Handschuhe an, rolle die Pat. auf die Seite, lege eine Moltex drunter und los gehts.

Mühevoll habe ich erstmal die obenliegende wallende Gesäßschwarte hochgekrempelt und unter großer Anstrengung mit einer Hand fixiert.
Mit der anderen Hand habe ich den tonähnlichen Kot herausgeschaufelt. Der Schweiß rinnt mir am ganzen Körper herunter.
Nachdem der mit meinen Fingern erreichbare Bereich befreit war, wollte ich zu guterletzt noch ein Abführzäpfen, nein es waren zwei, einführen, mit der Hoffnung, das die jetzt einen Hauch von Wirkung haben.
Meine Gesäßfixierende Hand wurde immer schwächer und begann sich zu senken.
Ich wollte nur noch Zäpfchen rein und weg.
Ich schiebe das Zäpfchen schön weit rein und wunder mich das alles so weich und flutschig ist.
Da sagt die Pat. zu mir: Ohh junger Mann, das ist glaube ich das falsche Loch.
:-blush :-blush :-? :-notify :-notify

DoktorW
14.08.2004, 08:49
*ROFL*


ist aber ner Famulaturkollegin auch mal passiert, als ich bei meiner ersten Famulatur danebenstand! Tja, Augen auf beim Eierkauf :-oopss

Dr.Nemo
14.08.2004, 10:18
Da sagt die Pat. zu mir: Ohh junger Mann, das ist glaube ich das falsche Loch.

LOL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Herrlich, da fällt mir grad sehr spontan auch was zu ein :o))

Altes Omachen, so dement, aber ansprechbar.., aber sehr pflegebedürftig..
Anordnung.. Darmrohr wegen der Blähungen ..
Ich und noch n Pfleger hin, sie vorbereitet.. Darmrohr gelegt..
Omachen: "Hach Peterchen, was machstn du da wieder?! Lass doch das Gemüse für morgen.."

*HUCH* :-oopss :-blush

:-)

HonorisCausa
14.08.2004, 11:54
Ich ziehe mir die Handschuhe an, rolle die Pat. auf die Seite, lege eine Moltex drunter und los gehts.

Ja ja, die gute alte Digitale Ausräumung gehört leider auch zur pflegerischen Ausbildung und es gibt sogar Menschen, die Behaupten, dass diese Vorgehensweise den Charakter formt :-D

Als Krankenpflegeschüler wird man daher in dieser Situation gerne mal an die Front geschickt, vor allem, wenn es kurz vor dem Frühstück ist. Bei meiner ersten digitalen Ausräumung erwarteten mich gleich vier Pflegekräfte am Ausgang des Patientenzimmers mit den netten Worten: "Der Frühstückstisch ist bereits gedeckt"....
Mehr als einen Kaffee habe ich dann trotzdem nicht mehr in mich hinein bekommen.

Hellequin
14.08.2004, 13:02
Mehr als einen Kaffee habe ich dann trotzdem nicht mehr in mich hinein bekommen.
Wieso? Danach schmeckt das Nutellabrötchen doch erst richtig gut.
:-))

HonorisCausa
14.08.2004, 13:17
Wieso? Danach schmeckt das Nutellabrötchen doch erst richtig gut.
:-))

Bin zu sensibel für diese Welt :-blush

Feuerblick
16.08.2004, 22:10
*gacker*

Fettnäpfe hab ich auch noch welche:

PJ-Kollegin von mir schnappt sich in morgendlichem Elan das vorbereitete Blutentnahme-Tablett und stürmt ein Zimmer, bremst, stutzt, guckt sich um und fragt die Mitpatientin: "Nanu, ist Frau XXX schon nach Hause entlassen worden?"
Antwort der Bettnachbarin "Ähhmm, nein, die ist doch gestern verstorben!"
Au weia...es war schon die zweite Mitpatientin dieser Dame, die innerhalb von zwei Tagen das Zeitliche segnete...

Ich selbst mal beim Blutabnehmen:
Patientenaufnahme. Pat. mit miesen Venen. Ich versuchte mein Glück...daneben. Also wollte ich am anderen Arm nochmal stechen. Mein Kommentar: "Wie gut, daß der Mensch zwei Arme hat, gell?!" Hinter mir grummelts leise und der Sohn des Patienten meint nur "Naja, hat nicht jeder" Ich dreh mich Böses ahnend um... der Gute hatte irgendwie einen Arm weniger als serienmäßig...

Am Freitag mit unserer Famulantin:
Sie legt ne Viggo in die Armbeuge einer Patientin und beschwert sich schon beim Abstöpseln mit Mandrin, daß soviel Blut rückläuft. Nu ja, wir haben dann die passende Infusion angestöpselt und uns einen klitzekleinen Moment gewundert, wieso Blut in den Schlauch zurückläuft. Während ich noch sinnierend auf den Arm starre, stupst sie mich an und zeigt mir das Infusionssystem, in dem die Blutsäule sanft vor sich hin pulsiert...

@Lisa: Och.... ich glaube, es ist auch ziemlich peinlich, sich montags um 7:55Uhr auf dem Weg vom Bedienstetenparkplatz zur Klinik umknickenderweise auf die Nase zu legen und dann im Rollstuhl in die Chir.Amb. gekarrt zu werden. Wenn man dann noch dem Chef der Abteilung begegnet, auf der man gerade PJ ist und außerdem in der Chir.Amb. auch bekannt ist, dann beginnt man, sich ein Mauseloch zu wünschen...

hallohaldol
10.01.2006, 23:49
in dem kh in dem ich gelernt habe war der chef der unfallch. mit einer assistenzärztin verheiratet(sie heißen also beide xy),altersunterschied:er ca 10 jahre älter...
zudem war seine tochter 1/2 jahr vor folgender situation verstorben...
neuer assistent in der inneren,der unfaller chef war zum konsil bei nem privaten gewesen,ist im stationszimmer und schreibt...neuer assi kommt rein stellt sich allen vor,dann auch dem unfall chef....der sagt:"angenehm,xy mein name,chefarzt unfallchirurgie" der assi "ah,hr xy(name ist nicht so geläufig bei uns in der gegend...),ihre tochter hab ich grad auch schon kennengelernt"....

ChuMMer
11.01.2006, 00:22
:-wow

hrhr wie bitter ....


buschfunk scheint in dem kh aber 1a zu funktionieren ;-)