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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2. Tag, A151/B43 - Erkrankungen und soziale Ungleichverteilung



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Unregistriert
18.08.2004, 15:08
Sollte hier nicht E richtig sein, da untere soziale Schichten doch nicht so abgesiedelt sind von den höheren Schichten wie es z.B. in USA der FAll ist. Es gibt hier ja keine Ghettobildung, wo es z.B. kein Trinkwasser oder so gibt. Vielmehr ist das ja in unserem Sozialstaat einheitlich geregelt. Zudem gibt es überall Schwellenwerte für toxische Substanzen, so dass die Exposition für schädliche Substanzen eigentlich für alle etwa gleich sein sollte.

zuB) materielle Hilfe gibt es im Rahmen der Sozial und Beihilfe,
die Entfernung zu Ärzten ist für JEDEN Bundesbürger eher gering

tonexxx
18.08.2004, 15:16
Hi,

hatte hier auch lange zwischen B und E überlegt. Letztendlich habe ich mich dann für E entschieden.

Trotz Sozialhilfe, GKV etc. bestehen Unterschiede in der materiellen Versorgung: Arzneimittelzuzahlung, Privatärzte etc. Und bezüglich der Geographie: in der Eifel oder in Bayern braucht der Notarzt schon mal seine 30 Minuten.

Ich denke, dass E richtig sein müsste.

LeMont
18.08.2004, 15:29
Kann es sein, dass Du B43 meinst?

"Die Mehrzahl aller Erkrankungen weist soziale Ungliechverteilungen zu Ungunsten Material schlechter gestellter bzw. niedrig qualifizierter Gruppen auf." usw...

tonexxx
18.08.2004, 15:35
@ LeMont:

Zumindest fängt meine A151 so an.

Wird also wohl so sein, dass er die meint!

:-dafür

derstefan
18.08.2004, 15:39
Ja, ist die B43. Hab da E, weil ich glaube im letzten oder vorletzen Physikum gabs ne Aufgabe zur Inanspruchnahme von ärztlicher Hilfe. Und irgendwie war da, daß die räumlichen Entfernungen (also geographische Hindernisse) unbedeutend wären.

Unregistriert
18.08.2004, 15:40
Also ich muss ehrlich sagen, dass ich schon denke, dass B hier richtig ist! Wohnungen direkt neben Atomkraftwerken sind nunmal billiger als in der Innenstadt und deshalb ist die Erkrankungsrate sicher höher! Und außerdem lobt das IMPP in den Psychofragen doch das deutsche Sozial- und Gesundheitssystem viel zu gerne, als das B hier falsch sein könnte!!!

Unregistriert
18.08.2004, 16:53
Meiner Meinung nach müsste B richtig sein. Wir haben doch eine Versicherungspflicht und noch sollte in Deutschland Geldmangel kein Hindernis zur Inanspruchnahme von medizinischen Diensten sein.

Silk
18.08.2004, 16:57
also ich habe auch B angekreuzt.
Die geographischen Hindernisse sollten ja nicht so gravierend sein (Vorausgesetzt man sucht keinen Zahnarzt auf Helgoland, und kann es sich nicht leisten aufs Festland zu fahren, oder wohnt mittem im Nirgendwo und kann sich kein Auto leisten...)

E würde ich auf jeden Fall als zutreffend ansehen. Ein Manager dürfte weitaus seltener schädlichen Substanzen ausgesetzt sein, als ein Arbeiter oder Mann von der Müllabfuhr

MEDI-LEARN
18.08.2004, 17:26
Hallo,
die Frage ist aus unserer Sicht nicht unstrittig.
"Materielle und geographische Hindernisse" spielen eine Rolle für die soziale Ungleichverteilung von Erkrankungen, diese dürfte sich jedoch durch Pflichtversicherung und Ärztedichte in Grenzen halten.
Die "geographische Segregation sozialer Schichten" nimmt bei uns sicher keine Formen an wie in den Staaten oder in südamerikanischen Ländern, jedoch finden sich auch für die Bundesrepublik signifikante Korrelationen zwischen Sozialbelastungindex und Umweltbelastung bestimmter Wohngebiete.
Welcher Faktor jetzt von geringerer Bedeutung ist, lässt sich u. E. auf Grund des uns bekannten Forschungsstandes nicht entscheiden.
Bis zur abschließenden Klärung bleiben wir mangels veritabler Ghettos bei E.

Viel Erfolg

Medi-Learn

Nico
18.08.2004, 17:33
So wie ich das IMPP einschätze, wollen sie auf B hinaus.

Die Frage lautet doch:

Welcher der folgenden Faktoren ist für Deutschland von vergleichsweise geringer Bedeutung?

Und da denke ich, will das IMPP darauf hinaus, bei der hiesigen Ärztedichte.

Gruß
Nico

Silk
18.08.2004, 17:36
Bis zur abschließenden Klärung bleiben wir mangels veritabler Ghettos bei E.


Ooch ich kenne da ein paar. Schon mal in Offenbach gewesen? ;)

Ich hoffe mal einfach weiter, dass das IMPP Offenbach kennt und B als richtige Lösung akzeptiert :-D

Unregistriert
18.08.2004, 17:42
Sagt mal, wieso ist da B richtig?? Ich dachte das sei der Soziale Faktor, und der Solidarische sei der, das halt einer für den anderen mitbezahlt (und so hab ich E verstanen, der Strukturausgleich soll doch Krankenkassen mit geringeren Beitrgaaufkommen dadurch entlasten, das "reichere" Kassen Geld abgeben)

Gruß, Teardrop.

Unregistriert
18.08.2004, 17:49
Nee, ich würde auch sagen B ist richtig. Jeder zahlt gestaffelt nach Einkommen (eben mehr oder weniger). Die Solidarität besteht darin, dass alle die gleichen Leistungen bekommen und die "Vielzahler" die "Wenigzahler" so praktisch mittragen, also für sie teilweise mitbezahlen.

Zu E: Da steht ja, dass eine KK mit hohem Einkommen eine andere KK, die weniger einnimmt unterstützt. Ergo die Aok schreibt beispielsweise grüne zahlen, die DAK ist im Minus, also gibt die Aok der DAK was von ihrem Gewinn ab - und das ist ja nicht so.

So habe ich das zumindest verstanden...

Nico
18.08.2004, 17:51
Sagt mal, wieso ist da B richtig?? Ich dachte das sei der Soziale Faktor, und der Solidarische sei der, das halt einer für den anderen mitbezahlt (und so hab ich E verstanen, der Strukturausgleich soll doch Krankenkassen mit geringeren Beitrgaaufkommen dadurch entlasten, das "reichere" Kassen Geld abgeben)

Gruß, Teardrop.

Du meinst B 44?

Solidarisch ist es doch auch, wenn jeder das bezahlt, was er bezahlen kann, jeder aber die Leistungen in Anspruch nehmen kann, die er braucht.


Ist 'ne Altfrage, die schon mal kam. :-top

Gruß
Nico

Unregistriert
19.08.2004, 01:41
Hallo,

in der Lösung hier auf der Seite steht, dass es sich um Antwort E handelt, also dass in Deutschland die Unterschiede in der Exposition für schädliche Substanzen durch geographische Segregation von geringer Bedeutung ist.

Meiner Meinung nach ist aber Antwort B richtig: Materielle und geographische Hindernisse zur Inanspruchnahme medizinischer Dienste ist von geringer Bedeutung.


Begründung:

Zu E: Es gibt doch durchaus geographische Segregation sozialer Schichten, was zu unterschiedlicher Exposition für schädliche Substanzen führt. Wer es sich leisten kann, wohnt halt nicht an der Stadtautobahn, am Atomkraftwerk, neben dem Industriebetrieb oder am Hafengelände, wo es von Giftstoffen nur so vor sich hin dünstet. Wer aber das Geld nicht hat, hat keine Wahl und bleibt in derartigen Gegenden.

Zu B: Das Solidarprinzip der GKV (wird ja auch später gefragt) stellt doch sicher, dass jeder unabhängig vom Einkommen eine adäquate medizinische Versorgung erhält, niemand wird "abgewiesen" oder dergleichen. Geographische Hindernisse sind in Deutschland doch auch minimal: Es gibt überall Ärzte und in der Nähe Kliniken. Man kann sicher an die Luxus-Zahnsanierung denken, aber in der Frage heißt es "Die Mehrzahl aller Erkrankungen [...]". Meines Erachtens bestehen in Deutschland weder große materielle noch geographische Hindernisse, entsprechend ist Antwort B richtig, weil es nur von geringer Bedeutung ist.


Was meint ihr dazu?! :-)


Tom

Unregistriert
19.08.2004, 10:11
Seh ich auch so! Wenn man dann noch an die 10Öhre Praxisgebühr denkt, die für manche Sozialhilfeempfänger durchaus problematisch denkt....

Unregistriert
19.08.2004, 10:30
ich hab mich auch für B entschieden... und deine begründung klingt gut, schickst du das auch zum impp???

Unregistriert
19.08.2004, 10:34
Ich finde, dass sowohl A als auch E richtig wären.
Denn, lieber Tom, stell dir mal vor, du bist ein Bauer auf dem Land, wenn du dir dort beim Obstbäume aussägen in die Hand sägst, oder bei der Heuernte einen Herzinfarkt bekommst, was auch immer, da dauert es schon mal viel länger, bis du jemanden findest, der auf dich aufmerksam wird, und selbst wenn du ein Handy besitzt, dauert es ewig bis der Notarzt endlich eintrifft... natürlich würde ein Tibeter noch länger warten. Es hängt immer davon ab, womit man die Situation vergleicht. Und da die Frage in diesem Bezug nicht eindeutig geklärt werden kann, sollte sie meiner Meinung nach gestrichen werden.
Grüße, Jasmin

Tom82
19.08.2004, 16:28
Hallo Jasmin, erstmal denke ich, dass du mit A sicher falsch liegst: Das Anforderungsprofil beruflicher Tätigkeiten ist auch in Deutschland ein bedeutender Faktor (Stahlkocher, Lackierer, Berarbeiter, Beamter...).

Das Beispiel mit dem Herzinfarkt und der Heuernte hinkt: Erstmal gibt es in Deutschland in hoher Dichte Kliniken und in weiten Teilen Rettungshubschrauber usw. Okay, es dauert auf dem Land vielleicht etwas länger als in der Stadt, aber ist das ausschlaggebend für die Frage? Es geht in der Frage schließlich darum, dass "Krankheiten eine Ungleichverteilung zu Ungunsten materiell schlechter gestellter bzw. niedrig qualifizierter Gruppen" aufweisen. Von akuten Notfällen ist da nicht die Rede. Der Rettungshubschrauber kommt unabhängig von den materiellen Verhältnissen des Bauern und auch in entlegene Ecken. Der Bauer wird genauso behandelt wie der Rechtsanwalt oder Bürgermeister des Ortes und wenn man tatsächlich hier hineininterpretiert, dass die längere Rettungszeit ein geographisches Hindernis sein soll, dann betrifft es alle sozialen Schichten in dem Ort gleichermaßen und führt nicht zu einer Ungleichverteilung.

Deshalb ist für mich B immer noch die richtige Lösung, weil die in E beschriebenen Dinge eben nicht alle Gruppen betreffen, aber in Deutschland existent sind. In Berlin gibt es z.B. Stadtflughäfen, die auch nicht mit geringer Schadstoffbelastung einhergehen, neben denen man aber auch wohnen kann.

Ich frage mich auch, warum man beim "offiziellen Endergebnis" bei E bleibt: Sicher gibt es in Deutschland keine Ghettos wie in den USA oder wie in Südamerika, aber soziale Schichten wohnen in den seltensten Fällen homogen in den Städten, sondern sind durchaus getrennt: Ich fuhr vor kurzem, als ich in Bonn war, mit der Straßenbahn von Köln nach Bonn, da gab es z.B. mitten in der Landschaft eine Plattenbausiedlung und nicht weit davon entfernt eine große Raffinerie. Dort wohnt sicher nicht die High Society! Die Wohnungen am Flughafen sind sicher auch nicht die besten in Berlin. Da lassen sich doch unendliche Beispiele finden. Gibt es solche "Ghettos" nicht auch in Frankfurt in der Nähe der großen Chemieindustrie!?!

Ausschlaggebend ist aber, dass, wenn es geographische Hindernisse tatsächlich mit Relevanz geben sollte (bezweifle ich, wenn es um Krankheitsentstehung geht), dann führt das zu keiner Krankheitsentstehung durch soziale Ungleichverteilung.


Tom

:-meinung

Franco1848
20.08.2004, 00:26
bin auch der festen Überzeugung das B richtig ist.

Das Impp will daruaf hinaus das niemand in Deutschland, egal ob arm oder reich, auf medizinische Versorgung verzichten muss.Wie es z.B. in den USA nunmal üblich ist.

Auch geographisch ist die Infrastruktur in Deutschland so gut( da unser Land ja verhältnissmäßig klein ist), dass niemand mehr al sne Stunde brauch um ins Krankenhaus zu kommen.