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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1. Tag, A72/B143 - Neuropeptide



DasKollektiv
20.08.2004, 13:46
Es müssen eigentlich (A) = VIP und (B) = NPY zutreffend sein:


1. Schmidt, Thews: Physiologie des Menschen, 28. Auflage, S. 345:

„[...] So sind z. B. in cholinergen Neuronen zu Schweißdrüsen (Sudomotorneurone, sympathisch), zu Speicheldrüsen (parasympathisch) und zu den Rankenarterien des erektilen Gewebes der Genitalorgane (Vasodilatatorneurone, parasympathisch) Azetylcholin und das Neuropeptid vasoactive intestinal peptide (VIP) kolokalisiert, in postganglionären noradrenergen Neuronen zu Blutgefäßen Noradrenalin und das Peptid Neuropeptid Y (NPY) [...]“

2. Rainer Klinke und Stefan Silbernagel: Lehrbuch der Physiologie, 4., korrigierte Auflage, S.170:

Eine allgemeine parasympathische Gefäßinnervation mit physiologischer Funktion gibt es nicht. Neurogene Durchblutungszunahmen sind daher im Allgemeinen auf ein Nachlassen der tonischen sympathischen Innervation zurückzuführen. Ausnahmen von dieser Regel sind die Speichel- und Schweißdrüsen sowie die Genitalorgane; hier kommt es bei Stimulation parasympathischer Fasern zu einer Erweiterung der Gefäße, die durch Acetylcholin, aber auch durch andere Transmitter (z.B. VIP = vasoaktives intestinales Peptid) vermittelt wird.

Dann noch eine alte Frage:

Blockiert man die muscarinerge Übertragung an einer submandibulären Speicheldrüse mit Atropin, dann kann durch elektrische Reizung der Chorda tympani keine Zunahme des Speichelflusses mehr ausgelöst werden. Diese Reizung ruft aber weiterhin eine Zunahme des Blutflusses in der Drüse hervor. Als Ursache kommt am ehesten in Betracht:

Richtige Lösung war „Freisetzung von vasoaktivem intestinalem Polypeptid (VIP)“

Beide Neuropeptide werden also postganglionär im vegetativen Nervensystem zur Innervation sowohl extra- als auch intragenitaler Arteriolen freigesetzt; Neuropeptid Y innerviert nicht näher bezeichnete Blutgefäße, VIP z. B. die Arteriolen der Speicheldrüsen (im Sinne einer erhöhten Durchblutung).


Gruß

madmax
20.08.2004, 14:56
Da ja immer nach dem am ehesten und häufigsten zutreffenden gefragt wird, und hier nach dem Cotransmitter der postganglionären vegetativen Innervation der glatten Muskulatur der extragenitalen Arteriolen gefragt wird, ist mit Sicherheit der Regelfall gemeint und keine der wenigen Ausnahmen, wie z.B. die Innervation der Arteriolen der Speicheldrüse. Deswegen kommt meiner Meinung nach nur Neuropeptid Y als gesuchter Cotransmitter in Betracht.

DasKollektiv
20.08.2004, 15:07
...dann finde ich es doch sehr seltsam, dass das impp ausdrücklich "extragenitale" Arteriolen geschrieben hat.
Sie haben anscheinend die Stelle im Schmidt-Thews vor Augen gehabt und diese so verstanden, dass VIP nur in den Rankelarteriolen als Cotransmitter bei Gefäßinnervation freigesetzt wird. Bedenkt man aber, dass es bei der Freisetzung in den Speichel- und Schweißdrüsen ebenfalls auf Gefäße wirkt (siehe vor allem die Altfrage!), so muss auch VIP akzeptiert werden.

Wäre meiner Meinung nach schon ziemlich unverschämt, diejenigen, die sich bei derart strittigen Fragen an Altfragen orientieren, zu bestrafen.

lara162
20.08.2004, 15:34
Hab auch Vip gekreuzt :-nix

madmax
20.08.2004, 15:47
Gerade das sie etragenitale Arteriolen geschrieben haben, fasse ich so auf, dass das impp damit die übrigen Körperarteriolen meint, die auch bei der Blutdruckregulation eine Rolle spielen und ja fast auschließlich sympathisch innerviert werden mit Neuropetid Y als postganglionären sympathischen Cotransmitter. Deswegen gilt hier das Mehrheitsprinzip,denke ich, und es ist Neuropetid Y die am ehesten zutreffende Lösung.
Laut impp kann ja immer nur eine Lösung richtig sein, aber man wird sehen, was die werten Damen und Herren am Ende in Mainz als richtig befinden.
Zumindest bringt diese Frage auch wieder wie man sieht Diskussionsstoff mit sich und ist nicht so eindeutig zu beantworten.

Piriformis
20.08.2004, 19:22
Es müssen eigentlich (A) = VIP und (B) = NPY zutreffend sein:


1. Schmidt, Thews: Physiologie des Menschen, 28. Auflage, S. 345:

„[...] So sind z. B. in cholinergen Neuronen zu Schweißdrüsen (Sudomotorneurone, sympathisch), zu Speicheldrüsen (parasympathisch) und zu den Rankenarterien des erektilen Gewebes der Genitalorgane (Vasodilatatorneurone, parasympathisch) Azetylcholin und das Neuropeptid vasoactive intestinal peptide (VIP) kolokalisiert, in postganglionären noradrenergen Neuronen zu Blutgefäßen Noradrenalin und das Peptid Neuropeptid Y (NPY) [...]“

2. Rainer Klinke und Stefan Silbernagel: Lehrbuch der Physiologie, 4., korrigierte Auflage, S.170:

Eine allgemeine parasympathische Gefäßinnervation mit physiologischer Funktion gibt es nicht. Neurogene Durchblutungszunahmen sind daher im Allgemeinen auf ein Nachlassen der tonischen sympathischen Innervation zurückzuführen. Ausnahmen von dieser Regel sind die Speichel- und Schweißdrüsen sowie die Genitalorgane; hier kommt es bei Stimulation parasympathischer Fasern zu einer Erweiterung der Gefäße, die durch Acetylcholin, aber auch durch andere Transmitter (z.B. VIP = vasoaktives intestinales Peptid) vermittelt wird.

Dann noch eine alte Frage:

Blockiert man die muscarinerge Übertragung an einer submandibulären Speicheldrüse mit Atropin, dann kann durch elektrische Reizung der Chorda tympani keine Zunahme des Speichelflusses mehr ausgelöst werden. Diese Reizung ruft aber weiterhin eine Zunahme des Blutflusses in der Drüse hervor. Als Ursache kommt am ehesten in Betracht:

Richtige Lösung war „Freisetzung von vasoaktivem intestinalem Polypeptid (VIP)“

Beide Neuropeptide werden also postganglionär im vegetativen Nervensystem zur Innervation sowohl extra- als auch intragenitaler Arteriolen freigesetzt; Neuropeptid Y innerviert nicht näher bezeichnete Blutgefäße, VIP z. B. die Arteriolen der Speicheldrüsen (im Sinne einer erhöhten Durchblutung).


Gruß


:-dafür hab auch VIP! wenn das ne vaupel frage ist,dann kann es auch wirklich gut sein,dass es vip ist,hatte ja lange genug bei ihm vorlesung!