PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : medizinereinkommen



Seiten : [1] 2

tommy_19
07.03.2002, 09:43
Ich weiß nicht, ob dieses Thema hier schon diskutiert wurde. Aber ich möchte gerne einmal die Frage in die Runde stellen, was man als Arzt eigentlich heute noch verdienen kann. Damit meine ich nicht, was man als Assistenzarzt verdient, da dies ja bekanntermaßen wenig ist, sondern wo die maximalen Einkommenspotentiale, beispielsweise für Uni-Chefärzte,liegen. Außerdem würde mich interessieren, welche Facharztrichtungen eigentlich die lukrativsten sind. Verdient man in den prestigeträchtigen Gebieten wie Herz- oder Neurochirurgie am besten oder eher in technischen wie Radiologie?

dr.medicus
07.03.2002, 10:01
Ich denke, bei der Behauptung Ärzte würden sowenig verdienen, handelt es sich nur um das Geschrei der Ärztefunktionäre. Selbst durchschnittliche Internisten verdienen in der Niederlassung noch über 100000€. Wer Chefarzt für eine der Topdisziplinen ist, kann sicher an einer Uniklinik heute auch noch zwischen 1-3 Mio. € verdienen. Beispielsweise soll ein Berliner Professor laut dem Spiegel über 5 Mio. € kassieren. Also sogesehen dürfte die Medizin auch heute noch der bestbezahlte Beruf sein, auch wenn die Ärztefunktionäre immer etwas anderes verbreiten.

xxxxmr
07.03.2002, 10:12
Dr. Medicus, ... ojeeee wie naiv bist Du denn ????
Gut, man mag Dir zugute halten, daß Du noch in der Vorklinik bist und keinen Kontakt zu Ärzten hattest ...

Frag doch einfach mal nen Arzt auf Station danach, die werden Dich müde belächeln ! Deine Zahlen stammen wohl eher aus der Bildzeitung, als aus einer akutelle Publikation !!!???

Einstiegsgehalt AIP (nach mind. 6 Jahren unbezahltem Studium ... andere kriegen wenigstens ihre Praktika bezahlt): 800 € (rund und brutto !) für 18 Monate. danach etwas mehr als das doppelte !

Bei nem Niedergelassenem Arzt bleiben zur Zeit im Durchschnitt so um die 80000€ hängen, jährlich versteht sich ! Mag sein daß es einige auf wesendtlich mehr bringen. Mag sogar sein, dass manche Profs richtig wohlhabend sind. Aber die Mehrzahl ist das mit sicherheit nicht (mehr) !!! Noch dazu: Schau Dir mal die Arbeitszeiten der Mediziner an !! (Stundenlöhne von 2-3€ sind da keine Seltenheit!

Wenn sich jemand über die Gehälter im Gesundheitswesen aufregt, dann weniger die "Funktionäre" (was auch immer Du darunter verstehst) sondern das "arbeitende Volk" !!!

Fazit: Bevor Du hier so wichtigtuerisch mit illusionären Zahlen um Dich wirfst ... informier Dich erstma !!!

Gruß
Jens

07.03.2002, 14:10
Also so schlecht sieht es mit dem Einkommen der Ärzte sicherlich nicht aus. Deine Zahlen von 80000€ beziehen sich vielleicht auf den durchschnittlichen Allgemeinmediziner. Aber viele Fachärzte wie Orthopäden, Radiologen oder HNO-Ärzte oder gar Plastische Chirurgen verdienen auch heute noch ein Heidengeld. Es ist doch sicher kein Zufall, daß die gleichen Ärzte, die über mangelndes Einkommen jammern, häufig einen Porsche fahren. Es liegt wohl eher an den zu hohen Ansprüchen vieler Mediziner. Wer Medizin studiert denkt, ein hohes Einkommen wäre bereits mit der Zulassung zum Studium sicher, man müsse nur noch fertig studieren. Wenn jemand sich als Arzt über sein Einkommen beklagt, dann soll er sich doch einmal die viel geringeren Einkommen vergleichbarer Berufe wie zum Beispiel der Juristen machen. Ein Richter verdient vielleicht 50000 € im Jahr und manche Anwälte kommen kaum auf 30000€. Dann zeigt sich, daß selbst die oben erwähnten 80000€ kein schlechtes geld sind.

Christian
07.03.2002, 14:16
Hallo zusammen,

wir haben unter

http://www.medi-learn.net/seiten/basismodul/Detailed/311.shtml

einen Artikel zum Thema "Lohnt es sich noch, Arzt zu werden? - Die Einkommenssituation mit weißem Kittel" veröffentlicht. Vielleicht helfen Euch die Infos weiter. :-)

Schöne Grüße

Christian

07.03.2002, 14:26
Hallo alle zusammen,

Was diskutiert Ihr so viel über Einkommen. Wenn Ihr reich werden wollt, werdet einfach Schönheitschirurg. Dann kassiert Ihr in einer halben Stunde 5000 € für ein Facelifting oder eine Fettabsaugung. Nebeneffekt: Fast nur schöne Menschen wie Models, Schauspieler etc. als Patienten.
Ich kenne einen Schönheitschirurgen, der hat alleine 15 Autos, darunter Ferraris und Jaguars.
Also in diesem Bereich lassen sich sicher ein paar Millionen im Jahr einstecken. Man muß nur eine schöne noble Privatklinik in einer Topadresse aufmachen und schon fliegt einem das Geld zu.
Also, wer reich werden will...studiert immer noch Medizin.
Oder alternativ natürlich Zahnmedizin. Die Zahnärzte verdienen sich immer noch dumm und dämlich.

13.03.2002, 21:16
Hey, ihr Nasen
Wollt ihr nur viel Geld verdienen?
Sicher verdient man als Arzt viel Geld, aber das kannn ja nicht alles sein. Was ihr hier von Euch gebt mit Millioneneinkünften ist aber doch wohl nicht ernst gemeint, oder?

xxxxmr
15.03.2002, 20:30
Hi !
Wenn hier die Radiologen oder sonstige soezi-gebiete angesprochen werden: Hallo ? Schon mal auf die Ausgabenseite geschaut ???? Daß die Geräte allesamt im Schnitt im Millionen-Bereich kosten ... ?

Und wenn einer Porsche (o.ä) fährt heißt das noch nix: bevor ich 100.000 € Steuern zahl suche ich mir auch was zum Abschreiben , egal ... und wenns dann eben ein porsche is... weg is das geld so oder so !
Gruß
JEns

15.03.2002, 23:06
Hi,

hier wohnen aber ganz schön viele Leute im Sumsibärland. Klar wir werden alle mal Chef-Radiologen, Star-Fettabsauger und Mannschaftsärzte beim FC Bayern und wissen dann nicht mehr wo wir unsere Porsches parken sollen. AIP und Weiterbildung überspringen wir. Ist ja auch kein Problem Chefarzt in einer Uniklinik zu werden und dann die 5 mios einzustreichen, denn jede Uniklinik hat ja ca. 10000 Chefarztstellen und die suchen händeringend Leute.
Also überlegen wir uns alle schon mal ob wir Wurzelholz oder diese coole gebürsteten Aluarmaturen für unseren 911 er haben wollen. Bis dennächst beim Golfen mit den Franz.

Grüße Marcus

15.03.2002, 23:11
Nachtrag:
echt erstaunlich wie viele Rechtschreibfehler ich da reingebracht habe.
Bitte ersetzt ca jedes 2. N durch ein M.
Als Medizinstudent kann man halt nur A bis E

Grüße Marcus

16.03.2002, 10:53
Du bist ja wirklich ein Oberschlauer!

Caro81
16.03.2002, 22:11
Also ich fands eigentlich eher humorvoll. :-)

19.03.2002, 12:35
Wo sind die Idealisten geblieben???

20.03.2002, 13:39
Kaum zu glauben, was hier für Fehlinformationen verbreitet werden, auch in diesem beschönigendem Beitrag, der wohl Leute für die Vorbereitungskurse motivieren soll.

Fakt ist, dass der Arztberuf in den letzten 20 Jahren finanziell völlig unattraktiv geworden ist.

In keinem anderen Beruf arbeitet man die ersten 1.5 Jahre praktisch völlig umsonst und die nächsten 5-8 zum Stundenlohn eines ungelernten Hilfsarbeiters, wenn man den BATIIa-Tarif und eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 70 Stunden zugrunde legt. Notabene bei sehr anstrengender, belastender und verantwortungsvoller Aufgabe und unregelmässigen Arbeitszeiten inkl. Nacht- und Wochenendarbeit.

Neben der Arbeit als AA und OA, seit jeher jenseits von Gut und Böse vergütet, ist die aktuelle Situation in der Praxis mit einem durchschnittlichen Nettoertrag von 1600 Euro / Monat ebenfalls nicht mehr anders als katastrophal zu bezeichnen. Quelle:

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=8428

Sogar für Chefs, welche bisher in der Tat gute Verträge erhielten (aber das ist nicht nur in der Medizin so und es können höchstens 1% Chef werden) wird es zunehmend schwierig, einige Kliniken haben soagar die Privatliquidation abgeschafft.

Bei dieser Ausbeuterei erstaunt es daher nicht, dass mittlerweilen 50% der Studienabgänger nicht in die klinische Medizin gehen. Schaut mal hier rein:

http://www.aerzteblatt.de/v4/foren/

Ok, es gibt natürlich noch andere Faktoren für und wider ein Medizinstudium, aber diese Fakten sollten wirklich jedem bekannt sein. Mann muss sich auch im klaren sein, dass ein Arzt durchschnittlich 70 Stunden pro Woche arbeitet. Verglichen mit jedem anderen akademischen Beruf kommt man finanziell ganz schlecht weg. Woran es liegt, dass sich die Mär vom gutverdienenden Arzt in der Bevölkerung (und sogar bei einigen Ärzten selber, Ironie des Schicksals) nach wie vor hält, weiss ich auch nicht.

Mike

20.03.2002, 19:07
Ich würde eigentlich mal gerne wissen, warum alle Mediziner sich immer so über die 1.5 schlechtbezahlten Jahre als AiP beklagen. Man befindet sich doch schließlich noch in der Ausbildungsphase. Etwas ähnliches findet im übrigen auch bei anderen Berufsgruppen statt. So müssen z.B. Juristen und Lehrer nach dem Studium auch noch ein zweijähriges schlechtbezahltes Referendariat absolvieren.
Etwas weiteres, was mir auffällt, ist dieses ständige Beharren auf der Unterbezahlung aufgrund eines niedrigen Stundenlohnes. Wenn man 70 Stunden arbeitet, obwohl im öffentlichen Dienst das Grundgehalt auf Basis einer 37,5-Stundenwoche entsteht, ist es logisch, daß der Stundenlohn trotz gewisser Überstundenbezahlung schlechter ist als bei manchen anderen öffentlichen Bediensteten. Es wäre aber doch wohl völlig unangemessen, wenn ein Arzt ein doppeltes Gehalt erhielte. Viele andere würden sicher auch gerne bezahlte Überstunden machen, bekommen sie aber garnicht genehmigt. Sogesehen stellt sich ein Arzt mit Grundgehalt auf Basis des öffentlichen Dienstes + Dienstvergütung + Überstundenvergütung + Pool doch wohl sehr gut, da er mindetens 1000-2000 € im Monat mehr verdient als beispielsweise ein Lehrer.

Dr.Dolor
20.03.2002, 19:45
:-dagegen

Das ist aber eine komische Rechnung.
Und nochmal zum mitschreiben: Die Bezahlung im AiP steht in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeitszeit und der zu tragenden Verantwortung. Im Übrigen ist unser Äquivalent zum "Referendariat" das PJ - deswegen heisst es ja auch so. Ursprünglich diente das AiP lt. ÄAppO zur Festigung der praktischen Fähigkeiten, da es in den 20er/70er Jahren durchaus möglich war, direkt nach dem PJ eine eigene Praxis zu eröffnen. Diese Möglichkeit gibt es seit Mitte der 80er nicht mehr. In logischer Konsequenz dafür wieder das AiP abzuschaffen, wurde offenbar versäumt. Warum auch? Zwei Ärzte zum Preis von einem - da jubelt die Krankenhausverwaltung!
Der Medizinstudierende ist es ja von Famulaturen & Pflichtpraktika ohnehin gewöhnt, für lau zu arbeiten - bestenfalls darf er für stundenlanges Hackenhalten im OP umsonst in der Kantine essen, ist mir aber noch nie passiert! Während in anderen Studienfächern, BWL etc. Praktika i.d.R. zumindest geringfügig honoriert werden, gibt es bei und für 4monatige Famulaturen nicht mal einen netten Abschied - so ist das. Tja, und da helfen auch Deine seltsamen Berechnungen nix...

Gruss, Daniel

Jens
20.03.2002, 23:08
Hallo,

wir haben auf den medi-learn-Seiten auch einen etwas ausführlicheren und informativen Artikel ("Lohnt es sich noch, Arzt zu werden ?") von Peter Dahlhausen (Deutsche Ärzteversicherung (http://www.aerzteversicherung.de), Köln), der zu den Fragen Gehalt und Einkommen als Arzt Informationen liefert.

Ihr findet diesen Artikel ...hier... (http://217.160.88.1/cms/index/jump.cgi?ID=167)

Viel Spass noch !

:-music Jens :-music

21.03.2002, 14:51
Wo sind die Idealisten geblieben?
Man sollte doch nicht Medizin studieren, wenn einen das Geldverdienen interessiert. Darüber sollte überhaupt nicht diskutiert werden. Einen richtigen Arzt aus Überzeugung interessiert kein Geld. Deshalb wäre es vielleicht besser, wenn Ärzte wirklich wenig verdienen würden, damit nur noch die wirklichen Idealisten in dem Beruf landen, die sich wirklich um das Wohl der Patienten sorgen, und nicht die 1,x-Abiturieten, die nur Medizin studieren, weil sie den NC geschafft haben und auf den großen Geldsegen hoffen. Leider verdienen Ärzte immer noch viel zu viel Geld, so daß immer noch diese Art von Medizinern hervorgebracht wird, denen es nur um Geld und Prestige geht und nicht um den Patienten. Deshalb würde ich dafür plädieren, das Ärzteeinkommen nach oben zu beschränken und beispielsweise in der Praxis ein Festgehalt zu zahlen und für Chefärzte die Privatliquidation abzuschaffen. Es dürfte wohl reichen, wenn jeder Arzt so zwischen 40000-60000 € verdienen würde.

xxxxmr
21.03.2002, 17:19
Hallo Pappnase !
Eigentlich hab ich grad gar keine Zeit hier auf son Blödzinn zu antworten (Montag=mündliches 2.), aber was hier zu lesen ist, geht ja auf keine Kuhhaut mehr ...

Wenn ich Mr anonym richtig verstehe, dann sollten (um den idealismus zu erhalten) Ärzte rund um die Uhr für n Appel und n Ei arbeiten ... Klasse !

Weiß gar nicht wo ich anfangen soll...

also 1) haben nicht alle Medizinstudenten nen Schnitt von 1, ... (ich beispielsweise habe mit meinem 3,6er Abi sofort anfangen können. Mir gehts auch nicht darum super reich zu werden. Ich finde es nur ungerecht, wenn "wir Mediziner" (grins) 70 - 80 Stunden die Woche arbeiten sollen (wider jeden Rechts), einen nicht gerade verantwortungsvollen Job machen und dafür dann mit 800 € / Monat (AIP) und danach 1.500 € kriegen sollen, wohingegen Leute, die ne Ausbildung machen bei geregelten 38 Stdwochen sechs Jahre früher schon nach der Ausbildung (die vom Gehalt her unserem AIP fast entspricht) direkt mit 2.500€ loslegen ...
Und wenn wir uns dann dafür einsetzen, daß die Arbeitszeiten auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß reduzieren bzw. die geleisteten Überstunden bezahlt (bzw. mit Freizeitausgleich vergütet) haben wollen, kommt gleich wieder ein anonymes ********* und beschimpft uns als Leute, denen es nur ums Geld geht .... Unglaublich !
Daß Selbstständige keine geregelten Arbeitszeiten haben ist schon klar (was fürn blöder Vergleich !!!) ...

Mit 60.000 € würde ich mich durchaus begnügen, solange ich ne fünf Tage Woche mit geregelten Arbeitszeiten (und vergüteten .. und wenns nur mit Freizeit vergütet wird - Überstunden) kriege ... bin ich dabei. Und beschränken können wir gerne die Jahreseinkommen, aber dann bitteschön für alle Berufsgruppen !!!

Gruß Jens

P.s: Das A-Wort gehört hier zwar nicht zur Etikette, aber in diesem Zusammenhang halte ichs ausnahmsweise für Angebracht. Also aufregen darüber: zwecklos !

21.03.2002, 19:27
Mit einem 3,6er-Abi wäre ich aber mal ganz ruhig!!! Sei froh, daß Du überhaupt einen Studienplatz bekommen hast. An sich dürften solche Hinterbänkler ja gar nicht zum Medizinstudium zugelassen werden.

Gruß,

Ein 1,0-Abiturient, der wütend ist