zvd

[Katrin76]

Hallo Ihr Lieben!

Ich mache grad mein Pflegepraktikum und bin da auf eine Frage gestoßen, die mir keine Schwester so richtig beantworten konnte.

Wir haben da eine Patientin, bei der zwölfstündlich der ZVD (zentraler Venendruck) gemessen werden muß. Laut Pschryrembel sind die Normwerte für diesen bei 4-12 cm Wassersäule. Bei ihr war er anfangs bei acht, sank dann aber rapide auf zwei und schließlich null. (auf der MEßskala gibt es auch negative Werte)

Was sagt jetzt dieser ZVD aus und wie kommt man zu negativen Werten? Bei einem Druck von Null, steht das Blut doch sozusagen, oder? Bin ahnungslos und hoffe auf Erleuchtung!

Danke Euch schon mal, Esra

In Schmidt/Thews/Lang is das auf S.508/509 recht gut vom physiologischem Standpunkt aus beschrieben...(auch wenn ich das Buch ansonsten Mist finde)

[Pascal]

Der Punkt beim ZVD ist einfach ausgedrückt, das er starken Schwankungen durch Herzaktion und Atemmechanik unterliegt. Durch die Elastischen Kräfte der Lunge und den durch die Herzaktion in den großen Venen erzeugten Sog kann es zu einem Unterdruck kommen. Dies ist dann ein im Vergleich zum Umgebungsdruck negativer Druck. Also eine negative Druckdifferenz. Einen negativen druck an sich gibt es im übrigen nicht. Nur eine negative Druckdifferenz.

Und wer sagt hier was gegen den Schmidt Thews. Melde dich du Hund. Ich erachte den Federhandschuh als geworfen. Die Wahl der Waffen ist also meine. Ich wähle die rosa Wattebäuschchen auf 10 Schritt im Morgengrauen.

:-))

Hi, Esra!

Der Zvd gibt Dir einen Anhalt über mehrere Faktoren.
Wichtig ist er z.B. bei der Diagnostik auf pulmonale Hypertension.
Andererseits kann er Dir aber auch Auskunft über den Hydratationszustand deines Patienten geben.
Ein dehydrierter Pat. kann durchaus negative ZVD-Werte aufweisen.
Das bedeutet nicht, das das Blut "steht", sondern einfach, das wenig Volumen "vor Ort" ist.

Auch in der Vena Jug. int. hast du ja negativen Druck, der den Rückstrom des Blutes zum Herzen fördert.
Deshalb werden die Patienten bei ZVK Anlage auch mit Kopf tief gelagert, um eine Luftembolie zu vermeiden.

Schönen Gruß nach MS, der Metzger.

[Pascal]

Nicht negativer Druck. Druckdifferenz. Auf sowas reiten Physiologen auch zur Not mal rum.

Negative Drücke gibt es nicht.

Ach so ja, gut das wir Leute wie Dich bei uns in Giessen haben, dann sind auch unsere Physiologen zufrieden.

[Pascal]

Wenn man pech hat dann hackt aber irgendein Depp in ner Prüfung genau auf sowas rum.

ad Schmidt/ Thews:

wenn man umständliche Sätze ("Quantitative Analysen des postulierten mentalen Prozesses können indirekt im Paradigma der Reaktionszeit durchgeführt werden."S.123) ignorieren kann, ist dieses Buch eigentlich ein sehr gutes!

das allerdings der Verkauf des Schmidt/Thews nach dem Physikum für einen Mediziner, wie Selbstkastration ist (wie ein Dozent an meiner in der Vorlesung verlauten ließ), würde ich dann doch nicht unterschreiben ;)

[Pascal]

Okay. Auch wenn ich absoluter Thews Fan bin würde ich das auch nicht so sagen.