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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hammerexamen splitten?



DICKundDOOF
03.09.2004, 09:12
Hallo Leute,

bisher sieht es so aus, dass man nach dem PJ ca. 2 Monate Zeit bekommt um für das Hammerex zu lernen. Nach alledem, was man so hört, wird diese Zeit wohl sehr knapp bemessen sein. Ihr wisst, dass bisheriges 1.tes, 2.tes und 3.tes Stex darin enthalten sein sollen, wenn auch die Anzahl der Fragen vermindert werden. Aber auf den Umfang kommt es doch an...
Daher würde mich eure Meinung interessieren, was ihr von dem Vorschlag halten würdet, dass Hammerex zu splitten!?! Man könnte das Schriftliche vor und das Mündlich-Praktische doch nach dem PJ machen. Erstens ginge man nicht unvorbereitet ins PJ und zweitens wäre das Hammerex nicht mehr ganz so umfangreich!

Gruß,
DuD

test
03.09.2004, 09:52
Hallo

die Idee ist vielleicht nicht so schlecht. ALlerdings bezweifele ich, dass man vorm PJ so viel mehr Zeit zum lernen haben wird, vor allem, da das PJ ja vorgezogen ist. Außerdem wurde das ja bereits vorgeschlagen und ist nicht angenommen worden. Also ist es wohl müßig sich darüber Gedanken zu machen. MAn muß sich einfach damit abfinden wie es ist ;-)

DICKundDOOF
03.09.2004, 10:12
Tja, dass mit dem "abfinden wie es ist" bereitet mir Schwierigkeiten..

Ein Problem sehe ich wirklich in der mangelnden Vorbereitung auf das PJ! Gut, man könnte jetzt sagen: "wenn du das weißt, dann bereite dich doch drauf vor...". Aber das ist doch ein gewaltiger Unterschied. Jeder weiß, dass Lernen zum Scheinerhalt doch gehörig vom Lernen für eine Prüfung abweicht.
Im Übrigen braucht das PJ beim Splitten ja dann nicht mehr vorgezogen zu werden, so dass dann wieder Zeit fürs Schriftliche da wäre. Und die Themen im Mündlich-Praktischen beziehen sich ja auf das PJ - sprich Innere, Chirurgie und Wahlfach. Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass man während des PJ wohl kaum Zeit zum Lernen für das Hammerex finden wird. Und ob da die 2 Monate reichen werden, die jetzt noch nicht mal fürs jetzige 2.te Stex reichen, dass wage ich doch sehr zu bezweifeln!

test
03.09.2004, 15:05
Was willst du denn tun? Es gab doch diesen Vorschlag von studentischer Seite damals. Es gab Demos und alles mögliche, weiß nich, ob du das nicht itbekommen hast?? Aber es ist nun mal zu dem Ergebnis gekommen, wie es jetzt ist. Ich würde sagen, steck die Energie, die du hierein investieren würdest, lieber in Lernerei. :-nix Ich glaube nicht, dass in den nächsten Jahren eine schnelle Änderung der Prüfungen möglich sein wird. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

DICKundDOOF
04.09.2004, 16:45
was will ich tun: INFORMIEREN! In erster Linie sollten ALLE auf die bestehenden Probleme hin informiert werden, durch die Fachschaften. Ein gemeinsamer Entwurf eines Info-Schreibens könnte den Anfang machen. Mit ins Boot nehmen könnte man einige Interessensvertreter der Medizin, den Hartmann-Bund und den Marburger-Bund beispielsweise. Es sollten auch die Kliniken darüber informiert werden, dass ab 2006 ihre Studenten "unvorbereitet" ins PJ gehen werden. Ohne vorherige Prüfung auf die Menschheit losgelassen zu werden halte ich für fatal! Das bloße Wissen aufgrund der Lerninhalte für die Scheine langt doch niemals aus!
Und um deine Frage zu beantworten, ob ich denn noch nichts von der ehemaligen Thematik gehört hätte: das habe ich sehr wohl, denn das ist mein Ausgangspunkt! Es wurde damals das "Aachener Modell" genannt, wo übrigens auch der Begriff Hammerexamen herstammt! Aber es wurde "nur und ausschließlich" von den Aachener Kollegen dafür geworben. Wenn wir uns alle einig sind, dass das Splitten des Hammerex sinnvoll ist und wenn wir gemeinsam vorgehen, dann haben wir eine reele Chance noch etwas zu bewirken! Davon bin ich überzeugt! Denn: die neue ÄAppO wurde nicht von Ärzten, sondern von Juristen geformt. Und die haben bekanntermaßen von unserer Ausbildung nicht sehr viel Ahnung, sonst wäre nicht ein solcher Unsinn herausgekommen. Aber es wehren sich viel zu wenige dagegen, weil sie nicht richtig informiert wurden und werden . Zwei Monate nach dem PJ zum Lernen für solch ein umfangreiches Examen langt eben nicht! Und wenn man das Examen splittet, braucht man das PJ auch nicht voziehen! Aber wieviele Kommilitonen und Dozenten kennst du, die sich mit den Inhalten des Hammerex bereits vertraut gemacht haben? Wieviele wissen überhaupt, dass es bisher nicht einmal einen Gegenstandskatalog für die Q-Fächer gibt, diese aber bereits gelehrt werden ohne zu wissen, ob dieser Lehrinhalt überhaupt Prüfungsrelevant sein wird? Selbst das IMPP weiß noch gar nicht, was Lehrinhalt der neuen Fächer sein soll und wann ein Gegenstandskatalog erscheint! Frag mal einen deiner Dozenten oder Unterrichtsbeauftragten nach welchen Vorgaben und Richtlinien er denn den Lehrstoff festsetzt! Frag ihn mal ob er § 28 kenn, den INHALT DES ZWEITEN ABSCHNITTS DER PRÜFUNG!
Wirklich, ich bin der festen Überzeugung das bei konsequenter und wahrheitsgetreuer Information aller Beteiligten noch einiges bzgl. unserer Ausbildung rauszuholen wäre. Man muss es nur tun, und zwar gemeinsam!

DanielOliver
05.09.2004, 08:22
Aber es wurde "nur und ausschließlich" von den Aachener Kollegen dafür geworben


Tschuldigung, aber dass ist leider sachlich falsch.

Ich war damals im Vorstand der Fachtagung Medizin, dem Bundesverband der medizinischen Fachschaften, und kann dir versichern, dass am 16.1.2002 in mehr als zwanzig Städten Medizinstudierende auf der Strasse waren.
Die Splittung des Examens haben die Kollegen und ich in persönlichen Gesprächen sowohl mit dem Zuständigen Herrn Wanner vom Bundesministerium für Gesundheit (Jurist) als auch in einem längeren Gespräch mit der zuständigen Bundesministerin Ulla Schmidt gefordert.

Natürlich haben wir auch versucht den Marburger Bund mit ins Boot zu holen, wir sind ja nicht doof. Auf Initiative der CDU-Landtagsfraktion NRW (und die sind da sicher nicht ganz alleine drauf gestossen) gab es sogar einen Entschließungsantrag des Bundesrates, eine Examenssplittung nochmal zu prüfen.

Auch wenn du inhaltlich Recht hast solltest du mal überlegen wie solche Postings bei all den vielen Leuten ankommen, die damals unter hohem persönlichen Einsatz gekämpft haben und am Ende entäuscht feststellen mussten, dass sich die besseren Argumente eben nicht immer durchsetzen.

Es wurde damals alles getan, es hat nicht geklappt, und deshalb ist das Thema für die nächsten Jahre gegessen. Sobald die ersten Erfahrungen vorliegen kann die nächste Generation engagierter Medizinstudierender dann versuchen hier was zu ändern.

P.S.: Da das neue zweite Staatsexamen fallbezogen ist wird es meines Wissens nach keinen klassischen Gegenstandskataloge für die einzelenen Fächer und Querschnitsbereiche mehr geben.

DICKundDOOF
05.09.2004, 09:11
Du musst dich nicht gegen Doofheit verteidigen, dass hatte dir niemand angelastet.
Und stell dir vor, ich war einer derjenigen, die in Bonn mit auf die Straße gegangen sind. Und wir gingen auf die Straße um gegen das Hammerexamen zu protestieren, von Splitten war "auf der Straße" keine Rede. Das haben wir erst viel später erfahren....viel später!
Die persönliche Gespräche mit Herrn Wanner und der FTM sind mir ebenfalls bekannt. Dabei herausgekommen ist nie etwas. Zwischen Entschließungsanträgen und deren Durchführung ist ne ziemlich große Lücke und man sollte nicht so tun, als ob es dann damit abgetan und alles ausgeschöpft wäre! Herr Wanner ist mittlerweile im Ruhestand und die persönlichen Gespräche laufen nun mit Dr. Haage. Dieser lässt sich nicht vom der FTM oder MFT beeindrucken - wie denn auch, wenn man sieht, dass Budgetierungen von Forschungsaufträgen und Sicherstellung der Gehälter als oberstes Ziel steht und nicht die Interessensvertretung der Studierenden. Und was den Informationsfluss über die neue ÄAppO anbelangt kann man auch nur sagen, dass dies alles grottenschlecht gelaufen ist. Noch nicht einmal jetzt wissen viele Dozenten und UBs darüber genau Bescheid, wie die Umsetzung der AO auszusehen hat, geschweige denn vor 2-3 Jahren!! Da wussten die meisten Lehrenden noch nicht einmal, dass es nur noch 2 statt der bisherigen 4 Examina gibt. So toll war also die Arbeit der FTM nicht, als dass sich da jemand mit brüsten sollte! Lies dir alleine mal den 13. Tagungsbericht von November 2003 durch, besonders was von den LPÄ`s abgelassen wurde. Da wird einem schlecht, wenn man liest, dass vorsätzlich 2-3 Semester für die neuen Scheine einkalkuliert wurden, nur damit das neue Hammerex nicht vor 2006 angeboten werden muss. Und der FTM saß dabei und hat was gemacht? NICHTS!! Noch nicht einmal die eigenen Kommilitonen darüber informiert und sie schön ins offene Messer laufen lassen! Da stellt sich schon die Frage warum nur?!!
Was den Gegenstandskatalog anbelangt irrst du. Er ist bereits in Arbeit und Ende Oktober gibt das IMPP eine Info-Veranstaltung für Dekanate und sogar einige Studierende sind eingeladen. Ich werde auch da sein.
Was den Vorschlag des Splittens anbelangt stehe ich zu Meiner Überzeugung. Wenn ALLE lückenlos informiert werden, einschließlich der Klinikleitungen und der UBs, haben wir eine gute Chance etwas zu erreichen, da die Front dann viel zu groß für die Juristen sein wird. Wenn wir uns allerdings damit abgefunden haben....passiert rein gar nichts und die ersten werden die leidtragenden werden.


Auch wenn du inhaltlich Recht hast solltest du mal überlegen wie solche Postings bei all den vielen Leuten ankommen, die damals unter hohem persönlichen Einsatz gekämpft haben und am Ende entäuscht feststellen mussten, dass sich die besseren Argumente eben nicht immer durchsetzen.
Es wurde damals alles getan, es hat nicht geklappt, und deshalb ist das Thema für die nächsten Jahre gegessen.


Und was soll ich überlegen, wie solche Posts ankommen? Weil ihr etwas versucht habt und es nicht erreichen konntet darf man jetzt nicht mehr drüber reden, oder wie soll ich das verstehen? Ich denke nicht, dass man einfach bestimmen kann, ob so ein wichtiges Thema gegessen ist oder nicht, nur weil man persönlich eine Niederlage erlitten hat. ES GIBT AUCH NOCH ANDERE BETROFFENE! Und die geht es auch und immer noch an!

Versteh das bitte nicht als Angriff, es ist meine private Meinung.