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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sprengen von Synechien



Lava
14.09.2004, 20:35
Eine Frage an die Augenspezialisten: was ist das für ein Cocainderivat, dass man bei Synechien bei Uveitis gibt? Und wie wirkt es?? Warum reichen keine normalen Mydriatica?

DrGion
15.09.2004, 05:27
Eine Frage an die Augenspezialisten: was ist das für ein Cocainderivat, dass man bei Synechien bei Uveitis gibt? Und wie wirkt es?? Warum reichen keine normalen Mydriatica?

es gibt nicht DAS eine mydriatikum bzw. cocain-derivat, das man bei einer uveitis anterior bzw. vorderen synechie gibt!

1. gibt es verschiedene ursachen und typen einer vorderer uveitis (iritis)
2. hängt die therapie vom typ, ausmaß und alter der vorderen bzw. hinteren synechie ab!

Lava
16.09.2004, 18:32
OK OK, aber meine Frage bezieht sich nun mal konkret auf das eine Medikament, zu dem ich gern Näheres wüsste und bisher nix finden konnte. Die beiden Patienten mit Iritis, die ich während meiner Famu bisher gesehen habe, haben jedenfalls beide dieses Cocainderivat bekommen. Subconjunctival, wenn ich mich nicht irre.

DrGion
19.09.2004, 15:49
OK OK, aber meine Frage bezieht sich nun mal konkret auf das eine Medikament, zu dem ich gern Näheres wüsste und bisher nix finden konnte. Die beiden Patienten mit Iritis, die ich während meiner Famu bisher gesehen habe, haben jedenfalls beide dieses Cocainderivat bekommen. Subconjunctival, wenn ich mich nicht irre.

Worin besteht jetzt dein Problem genau? Wenn Du weißt, wie das Präparat heißt, das die Patienten bekommen haben, dann könntest Du Dich jederzeit darüber informieren (Lehrbücher Augeheilkunde, Internet).
Oder hast Du den Namen vergessen?

Lava
19.09.2004, 15:51
Genau das! Ich könnte halt noch mal nachfragen in der Klinik... hab halt gedacht, jemand hier wüsste das. :-nix

DrGion
19.09.2004, 16:09
Genau das! Ich könnte halt noch mal nachfragen in der Klinik... hab halt gedacht, jemand hier wüsste das. :-nix


Speziell bei der akuten und unkomplizierten (!) vorderen Uveitis (Iridozyklitis) wird zunächst mal um jeden Preis versucht medikamentös eine Mydriasis auszulösen. Das geschieht zunächst mit dem Tropfen von Parasympatholytika (Atropin, Scopolamin, Tropicamid, Cyclopentolat). Kommt es darunter zu keiner ausreichenden Mydriasis, wird als nächstes auf Sympathomimetika zurückgegriffen (Epinephrin, Kokain). In manchen Fällen werden zusätzlich, auch nach Eintreten der Synechiolyse, Cortison-Augentropfen gegeben, und nur diese werden auch subkonjunktival appliziert, z. B. Fortecortin-Tropfen.

Mir ist nicht bekannt, daß Parasympatholytika oder Sympathomimetika subkonjunktival appliziert werden. Kokain allein macht auch keinen Sinn, es soll lediglich als stark wirkendes Oberflächenanästhetikum zusätzlich die alpha-agonistische Wirkung von Sympathomimetika unterstützen. Und dabei handelt es um eine normale Cocain-Lösung, kein Derivat.

Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen. :-?