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test
20.09.2004, 21:19
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,315099,00.html

ein interessanter Artikel, da steht das alle BEwerbungen zukünftig weiter über die ZVS gehen, aber es können nur 6 Hochschulen fürs Hochschulauswahlverfahren angegeben werden. :-bee

D_FeNs
20.09.2004, 21:45
Hmm, ich bin sehr skeptisch, was das neue Verfahren angeht. Ich glaube nicht wirklich daran, dass NC und Wartezeiten sinken, sondern eher steigen.
Gute Karten dürften dann wirklich die Leute haben, die reichlich Naturwissenschaften mit sehr guten Noten in der Oberstufe belegt haben...
Und mit meinem 2,2 Schnitt glaube ich nicht an einen Platz und stelle mich lieber auf eine Wartezeit von bis zu 10 Semestern ein. Oder ich hab Glück :-oopss :-dafür :-oopss

Zoidberg
20.09.2004, 22:03
diese ganze Studienplatzklagerei geht mir sowieso auf die Nerven, erst in der Schule rumgammeln und dann von Papa nen Anwalt bezahlen lassen :-dagegen andere leute die 10 Wartesemester warten werden da echt verarscht, wo wurden nochmal neulich die ganzen Eingeklagten exmatrikuliert? :-))
ich bin für ein Vergabeverfahren wie beim Medizinertest früher, da kann sich keiner beschweren und die besten kommen rein.

stez
20.09.2004, 22:21
Ich glaube in Ulm wurden 64 Studenten exmatrikuliert...
Was Frau Bulmahn da von sich gibt ist doch totaler Schwachsinn. "Jetzt können sich die künftigen Bewerberinnen und Bewerber schon in der Schule auf ihr Studium vorbereiten" - ich würde gerne wissen, wieviele 17 und 18-jährigen wissen,was sie einmal machen wollen. Für diejenigen, die sich ihres Berufswunsches sicher sind, ist das ja ne tolle Sache, aber das betrifft meiner Meinung nach nicht die Mehrheit.
Mal abgesehen davon werden die Unis nicht selbst ihre Plätze vergeben wollen, zumindest kaum über Auswahlgespräche. Diese Möglichkeit besteht jetzt schon, wird zum Grossteil aber einfach an die ZVS zurückgegeben und dann wird wieder per Note verteilt.

Hellequin
20.09.2004, 22:50
Und das treffensde Statement aus dem Spiegelartikel ist wohl das hier:
"Bernhard Scheer, Sprecher der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund, beurteilt die Erfolgsaussichten der Reform skeptisch: "Da wird sich nichts ändern." Es werde genauso viele Klagen auf einen Studienplatz geben, da sich die Gesamtzahl der Plätze durch das neue Verfahren nicht erhöht. "Wir verteilen nur das Leid der Abgelehnten anders." Auch in Zukunft werde eine sehr gute Abiturnote der beste Garant für den gewünschten Studienplatz sein."

stez
20.09.2004, 23:02
Da frag ich mich, warum die das machen... :-nix

D_FeNs
20.09.2004, 23:38
Da frag ich mich, warum die das machen...

Das frag ich mich bei den Entscheidungen und Entwürfen der Damen Schmidt und Buhlmahn häufiger... :-D

Rico
21.09.2004, 09:03
Andererseits, je mehr Leute klagen, desto schlechter werden deren Chancen. Somit denke (hoffe) ich, daß die Geschichte sich irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft selbst limitieren dürfte.
Bei 1000 Klägern und 10 Plätzen gehört ja schon einiges an Wagemut dazu, dafür auch noch Geld auszugeben.

Irgendwann werden die Kläger ja auch mal einsehen, daß die einzigen, denen die Klage was nützt die Anwälte sind. :-dagegen

Hellequin
21.09.2004, 09:24
Andererseits, je mehr Leute klagen, desto schlechter werden deren Chancen. Somit denke (hoffe) ich, daß die Geschichte sich irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft selbst limitieren dürfte.
Bei 1000 Klägern und 10 Plätzen gehört ja schon einiges an Wagemut dazu, dafür auch noch Geld auszugeben.

Irgendwann werden die Kläger ja auch mal einsehen, daß die einzigen, denen die Klage was nützt die Anwälte sind. :-dagegen
Glaub ich eher nicht, solange es so hohe Wartesemesterzahlen gibt, wird es auch immer genügend Leute geben, die es auf diesem Weg versuchen. Und viele von denen informieren sich halt vorher auch nicht richtig. Wenn der Anwalt sagt, die Chancen stünden nicht schlecht, wird das halt so geglaubt.
Wenn es jetzt bereits in Ulm schon wieder 900 Kläger sind, dann kann man doch nur mit dem Kopf schütteln. :-oopss

Rico
21.09.2004, 09:35
Schon, aber die ganze Klagerei ist heute doch schon viel bekannter als früher. Ich erinnere mich, daß ich erst im ersten Semester von einem Kommilitonen erfahren habe, daß es die Möglichkeit überhaupt gibt.
Heute steht es im Forum in jedem zweiten Beitrag, Spiegel Online berichtet schon zum x-ten mal in den letzten paar Monaten darüber.
Auch die schlechten Chancen, die damit verbunden sind werden immer publiker je mehr das Klagen zum Massentrend wird, weil es einfach immer mehr Leute geben wird, die von ihren gescheiterten Klagen berichten.
Klar werden die Kläger nicht verschwinden, aber i.S.e Schweinezyklus auch wieder abnehmen.

MediFreaK
21.09.2004, 09:50
[url]
ein interessanter Artikel, da steht das alle BEwerbungen zukünftig weiter über die ZVS gehen, aber es können nur 6 Hochschulen fürs Hochschulauswahlverfahren angegeben werden. :-bee


naja besser als jetzt...weil man ja bis jetzt immer nur an einer uni beim auswahlverfahren teilnehmen konnte...
aber eins ist ganz sicher, ändern wird sich nich wirklich viel...
für die wartenden tut es mir echt leid, weil bei dann nur noch 20% der plätze, wird die ws anzahl bestimmt bald über 8 liegen. und die restlichen 80% der plätze werden über note verteilt...viel anders wirds nich gehen, weil sich ja sonst jeder an jeder uni bewerben würde... :-keks

dlis
21.09.2004, 10:28
aber da hätte ich doch ne Frage..

ich meine wenn 80 % über Note gehen, würde der NC erstmal schlechter werden und z.B Leute die mit 2,4 oder so warten und 6-7 WS haben fallen ja automatisch auch weg, weils sie über die Note gekommen sind.. deswegen könnte es doch sein, dass beides besser - für uns wartenden - wird!

Hey ich hoffe es so..
mir ist es leid, wenn mich inzwischen jeder in meinem Bekanntenkreis mit dem "hab-mitleid-mit-dir-hundeblick" anschaut.
Oder wenn ich jeden Morgen irgendein Prospekt, wo über einen anderen Beruf erzählt wird samt Bewerbundgunterlagen.. auf meinem Tisch vorfinde..
:-???

hibbert
21.09.2004, 10:50
...............


;-)

Freuke
21.09.2004, 11:36
@dlis

Dass es für die Wartenden besser wird, glaube ich nicht. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es auch nicht wesentlich schlechter werden wird. Ich bin nämlich der gleichen Meinung dass viele bis 2,4 oder 2,5 und 8 WS im nächsten Jahr sicherlich gute Chancen übers Auswahlverfahren haben (im Gegensatz zu denen ohne Wartesemester) und somit als Konkurrenz für die Wartenden mit schlechterem Abi wegfallen. Natürlich bleibt dann immer noch ein grosser Rest an Leuten mit 8WS - aber auch wenn ca. 500 Plätze für die Wartenden wegefallen kann ich mir nicht vorstellen, dass die erforderliche Anzahl an Wartesemestern auf 10 steigen sollte. Dass würde ja heissen, dass keiner!!!!! der jetzigen "Warter" nächstes Jahr einen Platz erhalten wird. Es müssten sich dann also ca. 1000 Leute mit 9 oder 10 WSern bewerben. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Meine Prognose fürs WS05/06 8WS bei 2,3.

ehec
21.09.2004, 12:12
falls ich den spiegel-artikel richtig verstanden habe, fusst die gesamte einklagerei ja auf dem umstand, dass die universitaeten ihre kapazitaeten nicht richtig berechnen... im fall der uni ulm wurde es anscheinend schlichtweg vergessen. letztendlich ist es ja auch nicht rechtens, dass eine fakultaet weniger studenten ausbildet, als sie eigentlich kann und muesste. schliesslich ist die anzahl der studienplaetze auch ein faktor, der inneruniversitaere geldstroeme fliessen laesst. und so klagen die "anwaltsbewerber" eigentlich nur ihr gutes recht ein.
ob diese praxis nun eine sozial gerechte ist, lassen wir mal dahingestellt, aber es hat nun einmal nicht jeder die finanziellen mittel um zu klagen. die korrekte, jaehrliche und transparente berechnung der kapazitaeten der einzelnen fakultaeten scheint der einzige weg zu sein, um diesen feuchten traum der darauf spezialisierten anwaelte einzutrocknen.

ehec

JHS
21.09.2004, 12:46
Ehec hat recht! Es kann nichts verwerfliches dabei sein, sein Recht einzuklagen. Der Fehler liegt ehr bei den Unis, die es offenbar nicht schaffen, sich entsprechen abzusichern (und das ist der eigentliche Skandal).

Betrachtet man das Ausmass der Klagerei, würde ich statt einen Medizin-Studienplatz einzuklagen Jura studieren... :-party

harlekyn
21.09.2004, 13:07
My 2 Cents....

...als erstes mal meine Meinung zu dem neuen Vergabe-Verfahren: Totaler Blödsinn!!
Wieder eine total unsinnige Aktion einer leider planlosen Gruppe von Bildungsministern...
So wie ich mir die Sache vorstelle, wird diese neue Regelung eher das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich soll.

Ein Gedankenspiel:

Eine Uni hat 200 Medizinstudienmplätze. Nach der alten Reglung dürften sie davon knapp 50 durch ihre eigenen Auswahlkriterien vergeben. Macht dann 150 Bewerber, die sie einladen müßten. Und wieviele Unis das getan haben dürfte ja bekannt sein.
Nun soll die selbe Uni auf einmal 120 Studienplätze selbst vergeben. Das bedeutet, dass sie diese Glücklichen aus 360 auswählen müßen. Die sie natürlich erst einladen, verwalten und auch "prüfen" müßen. Das ganze natürlich in knapp 2 Monaten...
Diese Situation wird wohl dazu führen, dass eher weniger Hochschulen sich die Mühe machen werden, auch nur einen über diese Quote aus zuwählen.

Ebenso lächerlich ist der Gedanke, dass sich irgend eine Hochschule dafür interessieren wird, in welchem Fach man Abi mit welcher Note gemacht hat. Warum sollte man sich diese Arbeit machen, wenn man doch nur auf eine Zahl achten muß. Den NC.

Bedeutet also, dass wir ab SS 2005 wohl 80% Auswahl über die Note und 20% über Wartezeit haben. Bedeutet wohl einen weiteren Anstieg der Wartezeit um 1-2 Semester und eine Fall des NCs um vielleicht 0,1-0,3 Punkte.

Aber bei aler schwarz Malerei, bleibt uns eh nichts andres übrig als ab zuwarten. Denn die Hochschulen können ja laut ZVS Homepage bis zu 60% durch eigene Kriterien auswählen...

...trotzdem kann ich garnicht soviel essen wie ich ****** möchte....Ò_ó

DarthAndy
21.09.2004, 13:07
Ich muss aber dochmal heftig widersprechen - es ist eben nicht ein 'Recht', dass man Medizin studieren darf, sondern ein Privileg, dass wir in einem sehr reichen Land haben!! Und wenn ich mir überlege was für Gelder verschwendet werden an Studenten, die einfach aus Verlegenheit zu studieren anfangen (ganz allgemein, aber sicher auch in Medizin), weil sie sonst keinen Plan haben, dann regt mich das auf!!

Und deswegen ist auch die ZVS ungerecht und nicht, weil manche Leute 8 Jahre warten müssen, sondern weil oftmals die Menschen, die tatsächlich das Potential (sowohl geistig, als auch sozial) haben, Medizin zu studieren und eines Tages praktizierender Arzt zu sein, nicht zum Zuge kommen oder an irgendeiner vergammelten Uni studieren müssen(einfach weil die Noten nicht ganz stimmen oder sie zufällig in einem überdurchschnittlichen Jahrgang geboren wurden)! Die Abi-Note ist wohl nicht die akkurateste Aussage über die Studierfähigkeit eines Menschen - zum Studieren gehört mehr, als in der Schule gute Noten gehabt zu haben...

und daher plädiere ich für die vollkommene Abschaffung der ZVS für ALLE Fächer und einzig und alleine Bewerbungen direkt an den Hochschulen zuzulassen, welche sich dann ihre Studenten anhand von Assessmentverfahren selbst aussuchen!

Und es ist verständlich, dass die Unis heute die Möglichkeit 25% der Plätze selbst zu verteilen an die ZVS zurückerteilt, weil sie gegen dieses Monopol nicht antreten kann und somit die Leute doch wieder (irgendwann, ob nach 9 oder 12 Wartesemestern) ihre guten Studienplätze blockieren, die von der Uni selbst abgelehnt worden wären!!!

JHS
21.09.2004, 13:33
Hallo DarthAndy,

falls Du mit dem "Recht auf Medizinstudium" auf meinen Beitrag anspielst, hast Du mich wohl etwas falsch verstanden. Ich meinte nicht ein wie auch immer begründetes grundsätzliches Recht auf Medizinstudium (das ist sicher ein anderes interessantes Thema). Ich wollte nur sagen, dass die Vergabe von Studienplätzen und die Kapazitätsberechnung einfach nach "Recht und Gesetz" ablaufen muss, und dass es legitim ist dies einzuklagen. Man kann doch nicht dem Kläger vorwerfen, dass sich der Bekagte falsch verhalten hat!?

JHS

P.S. Ich bin der letzte, der es befürwortet, dass man auf dem Klageweg einen Medizinstudieplatz bekommen kann, und sicherlich der allerletzte, der die aktuelle Studieplatzvergabe als ein vernünftiges Verfahren bezeichnen würde.
- nur kann man das nicht den Klägern anlasten!

harlekyn
21.09.2004, 13:39
und daher plädiere ich für die vollkommene Abschaffung der ZVS für ALLE Fächer und einzig und alleine Bewerbungen direkt an den Hochschulen zuzulassen, welche sich dann ihre Studenten anhand von Assessmentverfahren selbst aussuchen!


Rofl...sorry...wann soll die Uni nochmal mit der Auswahl ihrer Studenten beginnen? 1 Jahr vor Studienbeginn? So lange würde es nämlich dauern, bis du mit der Methode deinen 40.000 Kandidaten gesiebt hast...

Wo ich dir allerdings recht geben muss, ist die Tatsache, dass es wirklich Leute zugeben scheint, die Medizin studieren, weil Papi Doc ist, oder weil sie eben ein 1,1 Abi haben und damit Plätze für andren "blockieren".
Dazu muss man aber ganz klar sagen, dass es bestimmt auch unter den Leuten, die 4 oder mehr Jahre auf einen Platz warten sicherlich auch Leute gibt, die während des Studienums merken, dass sie das doch ent interessiert und nur nicht abbrechen, weil sie mit 24 nix neues mehr anfangen wollen(können).
Vielleicht hab ich einen Denkfehler, oder es muss einfach kompliziert sein, aber wo bitte soll der Fehler sei:
"Die ZVS ihr Plätze 50/50 nach NC und Wartezeit vergibt. Alle Unis reichen zum Beginn des Vergabeverfahrens die Anzahl der Studienplätze ein, die sie von der ZVS vergeben haben will. Will sie Studienplätze in eigen Regie vergeben, zieht sie die Anzahl der dafür vorgesehene Plätze von der Zahl ab, die sie der ZVS meldet. Auf ihrer HP gibt die Uni dann an, wie wann und wo sie ihr Auswahlverfahren durchführt und wer und wie man sich bewerben kann."
So wäre jedem gedient und der Verwaltungsaufwand, wäre sicher geringer, als bei dem was sie jetzt vorhaben.

Als Trost bleibt mir nur die Vorstellung, dass unsere Politiker bei Staatsempfängern schön ausgelacht werden, wenn die sich unser System angucken. Hoffentlich zeigen die Vertretter anderer Läner nach den Wahlen der letzten Woche mit dem Finger auf unsere Labertaschen...die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt... :-???