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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ich glaubs ja net - lauter so Typen wie ich..;-)



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Gruffti
22.09.2004, 15:58
..dass es fuer Menschen meiner Sorte sogar en eigenes Forum gibt..wahnsinn *ganzdollfreuentu*

....also eigentlich koennt ich schon irgendwo friedlich jeden Tag in en Buero hechten und meine acht Stunden absitzen..(naja viellleicht waer ich aber auch arbeitslos) aber irgendwie bin ich mit dem was ich studiert hab, nich ganz zufrieden..eigentlich hab ich keine Ahnung, was ich damit machen soll, um wirklich nen zufriedenstellenden Job zu haben..und was macht man dann: man promoviert.... aber irgendwie laesst mich die Medizin nich los..schon vorm Abi hab ich mal drangedacht..dann hat mich der Test abgeschreckt..dann kam ne Ausbildung..dann irgendwie auch net den Mut gehabt..aber es laesst und lies mir einfach keine Ruhe. Naja und mittlerweile bin ich in meinem "hohen Alter" soweit, mir das doch ernsthaft zu ueberlegen..aber mit 30?!?!?!?!!? *schluck* Is das nich wirklich zu spaet.....bin ich mittlerweile nich zu bloed fuer so en Studium?
Is aber auch echt en doofes Gefuehl, zu denken, man haett vielleicht doch was anderes mit seinem Leben anstellen sollen..aber vielleicht is es ja doch noch nich zu spaet..- aber manchmal denk ich, vielleicht sind das doch nur so Spinnereien..aber irgendwie bin ich dazu eigentlich zu nuechtern..;-))
Und jetzt die "100tausend Euro" ..oder so....Frage: Habt Ihr ne Ahnung wie man rauskriegt, ob man wirklich zum Medizinstudium geeignet is..obs das wirklich is was man will.
Gibts eigentlich irgendwo Skripte oder ne Literaturliste, wo man sich mal so en Bild machen kann, was so im ersten Semester von einem gefordert wird? Glaubt Ihr es bringt was, einfach mal die erste Vorlesungswoche an ner Uni mitzumachen?

Thanks!!!! an alle, die bis hierher gelesen haben..;-) Und wenn jetzt noch jemand antwortet....ha mein Glueck waer perfekt..*strahhhhlllll*
Also denn ganz viele Gruesse

Sabine
23.09.2004, 13:54
hi Grufti,

also nun man halblang, mit 30 ist man noch lange nicht zu verkalkt fürs Studium. Habe mit 32 :-blush angefangen und gerade das 2. Staatsexamen hinter mich gebracht; du siehst, alles machbar.
Hast du dich denn schon fürs Studium beworben, oder bist du noch in der Überlegensphase?
"Geeignet" denke ich, ist eigentlich fast jeder, ich würde mal sagen, man sollte gerne Lesen, denn damit verbringt man immens viel Zeit; wenn man sich den Kram dann auch noch gut merken kann, ist eigentlich schon alles gewonnen. Das Studium nicht zu schaffen ist meiner Meinung nach nur unter ganz ganz schlechten Voraussetzungen möglich. Die Lernerei sollte dich nicht hindern!
Großes Aber: Du mußt dir überlegen, ob die medizinische Tätigkeit dir auch wirklich Spaß macht und zwar auch dann noch, wenn du unter schlechten Bedingungen (zeitlich, örtlich und auch finanziell!) arbeiten mußt. Diese Belastung zehrt wirklich an dir und du solltest für dich wirklich ehrlich mit dir zu Rate gehen, ob du auf größeren Verzicht an Finanzen und Freizeit bereit bist und große Verantwortung für kärglichen Lohn tragen willst.

Aber wenn du wild entschlossen bist - dann Los!!! :-))

Raffaella
24.09.2004, 21:54
Bin auch schon 31 und fange Anfang Oktober mit Medizin an. Ich find es echt toll, dass es so ein Forum gibt, wo man sich mit "Gleichaltrigen" austauschen kann.

Geht es euch auch so, dass ihr oft über Alter, Geld, unterbrochene Berufslaufbahn etc. nachdenkt?
Obwohl ich weiß, dass die Medizin meine Welt und Ärzin mein Traumberuf ist, zweifle ich ständig daran, in meinem "Alter" noch mal von vorn zu beginnen. Eigentlich beginne ich ja von "minus vorn" (*g*), denn genau genommen fange ich ja erst wieder bei null an, wenn ich mit dem Studium fertig bin... und das voraussichtlich mit... mind. 37 Jahren!!!

Wie geht ihr eigentlich damit um, dass der Großteil eurer Freunde und Bekannten mit 40 die Familienplanung abgeschlossen, ein Haus im Grünen, Karriere als Anwälte und Steuerberater und genug Kohle auf der Kante haben, um sich nach weiteren 10 Jahren im Berufsleben zur Ruhe zu setzen?
Macht es überhaupt Sinn, mit knapp 40 noch als Arzt anzufanen? Ich meine, da wird es 30-jährige Vorgesetzte geben und 35-jährige Kollegen, die bereits über 10 Jahre Berufserfahrung verfügen...

Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass alle meine ehemaligen Schul- bzw. Studienkollegen (ich hab bereits ein Studium abgeschlossen) so etwa bis 40 ihre "Schäfchen im Trockenen" haben werden, während ich gerade mal eintrete in die tägliche "Geld-Arbeits-Mühle"... und das auch noch 70 Stunden/Woche! An Teilzeitarbeit wahrscheinlich nicht zu denken?!

Ich weiss aber natürlich auch, dass ich DANN dafür etwas mache, was mir wirklich Spass macht und mich mit Sinn erfüllt - ist ja auch nicht zu verachten und wahrscheinlich mit Geld und Besitz gar nicht aufzuwiegen...

Jaja, immer dieses Hin- und Her... Mich würden eure Gedanken zu diesem Thema brennend interessieren!

Aesculap
25.09.2004, 13:29
@ Raffaella

Hi,

ja, dass mit dem Alter ist schon so eine Sache. Bin 32 und es hat diesmal leider nicht geklappt, also werde ich evtl. 33 sein, bevor ich anfangen kann. Sooo schlimm finde ich das nicht, aber der Gedanke, dass der gesamte Freundeskreis dann schon lange arbeitet und man selbst noch vom Studium erzählt, stimmt mich schon ein wenig merkwürdig. Ich denke aber, sobald sich der Erfolg im Studium einstellt, werde ich keine Probleme mehr haben. Und meine Freunde sind alle beeindruckt von meinem Vorhaben, das hilft auch.
Mehr Gedanken mache ich mir um Proffessoren und hinterher um die Jobsuche. Da wird man vielleicht doch anders behandelt oder angeguckt, weil man schon so alt ist.
Viele Grüße
Aesculap

rawfood
25.09.2004, 17:54
Meiner Meinung nach sollten wir versuchen uns über solche Problemchen hinwegzusetzen, denn man sollte doch immer seinen Berufungen folgen, oder? Stell dir vor auf deinem Lebensplan steht, dass du die Ursachen für Morbus Alzheimer entdeckst und dafür den Nobelpreis erhältst oder so? :-stud
Oder deine Gene erlauben dir 102 Jahre alt zu werden, während etliche jetzt zwanzigjährige Erstsemester schon mit 50 verscheiden :-dance ? Dann sind solche Altersüberlegungen doch absurd gewesen.
Abgerechnet wird immer erst am Ende. Also machen!

Liebe Grüße!

nightingale
25.09.2004, 17:56
Hallo,
dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu...

bin jetzt 31, habe mit 28 das Studium begonnen.

Mein Chef und Dr-Vater legt großen Wert darauf, dass seine Mitarbeiter vorm Studium schon einen Beruf gelernt haben, also ein großer Pluspunkt.

Der Vergleich mit Gleichaltrigen ist natürlich so eine Sache... ehrlich gesagt, kenne ich keine bis auf eine ehemalige Klassenkameradin aus der Berufsschule! Andere Gleichaltrige erkenne ich eigentlich nur am Geburtsdatum... es ist schon unglaublich. Ehrlich gesagt, kommen mir die meisten ziemlich spießig vor...
Neid um Haus, Pferd und Pool kenne ich eigentlich nicht, denn ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, es geht ja voran und außerdem ist es selbstgewählt. Auch wenn ich mir finanziell vieles nicht leisten kann, empfinde ich es als einen großen Luxus, studieren zu können.

Bildung zählt....

Isihero
26.09.2004, 08:12
Bildung zählt....

meine Rede! Genau so sehe ich das.

Zumal, angenommen man ist mit 40 fertig und geht erst dann Offiziell in die Arbeitswelt. Es bleiben sage und schreibe noch 25 Jahren zum arbeiten!!
Außerdem kriege ich schomal mit, wie Freunde von uns total frustriert über deren "spießig_geordnete_Leben" klagen.
Haus, Baum und Pferd sind schnell unwichtig wenn du gezwungen bist woanders hinzuziehen wegen eine Arbeit. Heute zu Tage noch mehr denn je.
Und Auto kannst man ja weiter fahren, überall :-) .

Also, nicht entmutigen lassen. Die Zeit vergeht für alle, und Leben hat man nur eines.

Genug Philosophiert :-)) ...

Mausekind
26.09.2004, 13:39
ich hab ne "2 vor der Zahl " also 28 ... im Geiste 12 aber ich weiß jetzt wenigstens, warum ich lernen will.
Dazu hätte ich gleich nach dem Abi keine Lust gehabt.
Ich denke wir sollten mal aufhören uns Gedanken zu machen wie alt wir doch sind, mensch, wir werden voraussichtlich 80 und älter!!!
Und so ein schönes Studium mit wenig Geld ist doch tausendmal besser als ein langweiliger Job bzw. Geld vom Arbeitsamt....
Vergeßt Euer Alter und stupst bloß nicht alle mit der Nase drauf, ist doch wurscht... Ich mach auch manchmal OMI-Scherze über mich, aber ich glaube das interessiert keine Sau wie alt wir sind. Wir müssen nur wollen.... :peace:

Hoppla-Daisy
26.09.2004, 17:43
Ich für meinen Teil kann sagen:

ICH HAB DIE ENTSCHEIDUNG, MEDIZIN ZU STUDIEREN, BIS JETZT NOCH NIIIEEE BEREUT!

Ok, es gab/gibt(ja, und auch: wird geben) Krisen, in denen man sich ernsthaft fragt, warum man sich das alles "im hohen Alter" noch antut. Aber dann gibt es solche ganz speziellen Situationen, die einem zeigen, dass es genau das ist, was man wirklich mit aller Macht durchziehen möchte.

Hänge gerade in den letzten Zügen eines Teils des Pflegepraktikums (in der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie) und frage mich täglich, wo ich denn noch die Zeit hernehmen soll, nebenbei für ne versemmelte Neuroanatomie-Klausur zu lernen, deren Nachprüfung in 2 Wochen stattfindet. Und siehe da, mitten in dieser Krise und Lustlosigkeit fällt mir auf der Station ein Buch (Traumatologie des Hirn- und Gesichtsschädels) in die Hände, das mich total fesselt und das ich auch sogleich mal für ne kurze Zeit ausgeliehen habe. Hey, denke ich mir jedesmal, wenn ich da reinschaue, da weißt du doch endlich mal wieder, wofür du die ganze Sch*** lernst! Und so ist dieses Buch doch tatsächlich zum Motivations-Motor geworden!!! Ein BUCH!!! Ok, auch Gespräche mit Patienten, aber in erster Linie im Moment dieses Buch.

Eines kann ich allerdings aus eigener Erfahrung sagen: Ich habe noch nie so oft geheult und an mir gezweifelt wie im vergangenen Jahr! Aber ich war auch noch nie so stolz auf meine Leistung wie in dieser Zeit, weil mich zusätzliche Belastungen wie Kind/Finanzielle Sorgen/privater Stress etc. pp. nicht daran hindern konnten, für meinen Traum zu kämpfen - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Ok, abgerechnet wird zum Schluss, aber genau da will ich hin :-stud .

Ein dicker Motivations-Knuddler für alle, die an sich zweifeln von
der Daisy, die ihres Zeichens die unangefochtene Zweifel-Königin ist (wenn ich meinem Freund glauben darf :-)) )

Gruffti
12.10.2004, 14:39
..also erst mal allen, die geantwortet haben auf mein Posting..gaaaaannzzzz vielen Dank!!!!
Haett ja nich gedacht, dass es sooo viele Omis und Opis unter den Medizinstudenten gibt..bzw. soo viele Menschen, die sich im biblischen Alter von +/- 30 ueberlegen ein Medizinstudium aufzunehmen. Ich blick jetzt auch schon en bissel mehr durch, wenn ich auch noch keine Entscheidung getroffen habe.

Und..aehm ich muss Euch beichten, dass ich so nen aehnlichen Eintrag auch auf anderen Seiten gepostet habe..;-)) mit aehnlichen Reaktionen!

Und jetzt ne Idee: einige haben mich drauf angesprochen, obs so ne Art mailingliste dazu gibt..also wie waers denn, wenn wir so was starten wuerden..mit Menschen, die sich in fortgeschrittenem Alter ueberlegen, das Studium zu beginnen..und mit Menschen, die schon so in unserem Alter die Entscheidung hinter sich und das Studium begonnen haben?

Wie wir das dann organisatorisch machen..keine Ahnung..kriegen wir dann aber scho irgendwie hin..mich wuerd jetzt einfach mal interessieren, wer da alles Interesse dran haett!

Also denn haut in die Tasten und meldet Euch!

Maja2908
16.10.2004, 17:43
bei mir herrscht regelmäßig ein Wechselbad der Gefühle. Ich bin diesen Sommer 34 geworden.
soll ich noch studieren??
Gruffti hat mir aus der Seele gesprochen.
Ich könnte (wenn ich auf diesem miesen Arbeitsmarkt denn erstmal eine Stelle kriegen würde) es mir sooo einfach machen, und jeden morgen mein Täschchen nehmen und zur Arbeit gehen. Meinen Dienst machen, und gut. Wenn man zu Hause ist, hat man Freizeit, keine Prüfungen, die im Nacken sitzen. Die Routine hat sich längst eingestellt, und jeden 1. eines Monats kommt das sichere Gehalt.
Aber soll das alles gewesen sein?
Was ist mit den Träumen, die jeder Mensch hat?
Verträume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum?

Bei mir schleicht sich immer wieder diese Angst ein:
Angst davor, keine Herausforderung mehr zu haben.
Angst davor, im Alltag zu ertrinken.
Angst davor, wirklich alt zu werden, weil man seinen Grips nicht mehr anstrengt.
Angst davor, nicht gelebt zu haben
Angst davor, seine Bestimmung nicht gefunden zu haben.
Angst davor, seinen Sinn des Lebens zu verpassen.
Angst davor, abzustumpfen, und die Neugierigkeit, die ein Kind hat, zu verlieren.
Leben heißt Lernen. Das sollte auch für Grufties so sein.


Das alles läßt mich immer wieder am Medizinstudium festhalten.

Aber: muß man nicht irgendwann einsehen, das der Zug abgefahren ist?
Das will ich nicht wahrhaben! Und genau das würde mir zeigen, das ich wirklich alt bin!

Bin ich mit anderen in meinem Alter unterwegs, dann schieben sich wieder diese Zweifel vor den Traum.
Ich sehe was die alles geschafft haben.
Sie wohnen toll; ich werde die nächsten Jahre immernoch in einer 1 Zimmerwohnung hocken und dort meinen 40. Geburtstag feiern.

Sie geben Geld aus für Restaurants, Solarium, Urlaub, Kosmetik, Kleidung, ...
das ich nicht habe.

Sie fahren schöne Autos, ich muß froh sein, wenn meine Kiste morgens überhaupt noch anspringt, und wenn sie hinüber ist, dann weiß ich noch nicht woher ein neues Auto nehmen?


Ich muß mich immer häufiger rechtfertigen, warum ich nur so armselig lebe. Schließlich entspricht das nicht meinem Alter.

Sie verstehen es nicht. Also sucht man sich gleichgesinnte Freunde, oder welche die jünger sind?

Schön, das es ein Oldie Forum gibt. Ich heule mich lieber unter Gleichgesinnten aus; ihr versteht mich hoffentlich.

Fällt es Euch denn leicht Eure Ansprüche runter zu schrauben?
Wenn man älter ist, hat man nun schon mal anders gelebt. Diese Frage stellt sich jemand der 18 ist und noch nie auf eigenen Beinen gestanden hat nicht.

Was habt ihr am Lebensstil geändert, seit ihr studiert?
Wo spart ihr ein?


@ Gruffti

Wieso läßt Dir das Medizinstudium keine Ruhe? Hast Du diesen Traum?
Ich denke wenn jemand die Medizin als seine Berufung ansieht, dann ist er auch geeignet dafür.
Man kann den Bereich später nach seinen Neigungen wählen. Wenn man kein Blut sehen kann, dann muß man es doch später auch nicht? Der eine ist lieber im OP, der andere lieber bei Frühchen oder Kinderarzt, wieder ein anderer wird Augenarzt.
Ein niedergelassener Arzt hat nicht mehr viel mit OP`s zu tun. Da zählt eher die Diagnostik und die Gabe mit Menschen umzugehen. Das ist für mich ein guter Arzt.

Bedenken "das schaff ich nicht" , Angst vor einer Niederlage, oder davor, das man eine riesen Verantwortung hat hab ich auch. Aber das macht den Beruf auch zu einem NICHTALLZTÄGLICHEM.
Heilungen und Erfolge, die Lebensfreude der Menschen, denen die Medizin geholfen hat, wird so viel zurückgeben.
Wer bestimmt denn die Eignung?
Wenn der Traum und der Drang zur Medizin in einem lebt, und man bereit ist alles dafür zu tun, dann ist man geeignet, gut zu werden. Alles andere kann man lernen, aber die liebe zu diesem Beruf nicht.
Eine Grundvorraussetzung ist natürlich, dass man die Menschen liebt, und mit Menschen zu tun haben möchte.
Ein Mensch, der lieber im stillen Kämmerlein arbeitet, sollte keinen sozialen Beruf erlernen. Oder in die Forschung gehen.

Man sieht, in der Medizin gibt es für jeden was passendes.

Wenn man als Oldie nochmal die Schulbank drückt, dann ist man halt anders als alle anderen. Damit muß man lernen umzugehen.
Man muß sich fragen, bin ich bereit die "Opfer" zu bringen, die dafür nötig sind?

Soviel zu meinen Gedanken dazu.

Was kreist in Euren "Oldieköpfen" herum?

Seid ihr manchmal "neidisch" auf die materiellen Werte der Gleichaltrigen?


Ciao, Maja

nightingale
16.10.2004, 21:01
[QUOTE=Gruffti]
Haett ja nich gedacht, dass es sooo viele Omis und Opis unter den Medizinstudenten gibt..bzw. soo viele Menschen, die sich im biblischen Alter von +/- 30 ueberlegen ein Medizinstudium aufzunehmen.

Hallo Gruffti: also dieses Omi/Opi-Vokabular würde ich ganz schnell mal streichen, das ist ja total kontraproduktiv und wirkt sich meiner Meinung nach ziemlich negativ auf die Ausstrahlung aus, wenn man denn mal im Hörsaal sitzt :-meinung
Es gibt genug Entwicklungsstufen zwischen Pubertierenden und Greisen... Um die 30 hat sich die Persönlichkeit bestenfalls voll entwickelt und mensch ist in der Lage, weitreichende Entscheidungen verantwortungsvoll und umsichtig zu treffen - z. B. in Bezug auf die Planung des weiteren beruflichen Werdeganges, den Konsequenzen und der Art und Weise der Berufsausübung.

nightingale
16.10.2004, 21:23
@maja:
Manche Leute haben einfach mehr Geld und sind sich anscheinend auch nicht dafür zu schade, es dir unter die Nase zu reiben...
Ich finde, bei richtigen Freunden ist das Alter relativ egal, sondern die Einstellung zählt. Was soll den diese Prahlerei, du gibst doch sicher vor denen auch nicht an, dass du jetzt Abi hast und bald studieren wirst ;-)

Klar haben Studis nicht so viel Geld zur Verfügung wie Vollzeitbeschäftigte, aber es gibt mehr im Leben. Ich lebe auch in einer 40 qm-Wohnung und habe damit eindeutig mehr Raum als viele meiner Kommilitonen. Auto habe ich lange vor Studienbeginn verschrottet, Urlaub findet in Form von Camping statt :-love , ich habe echt lange Haare, weil ich mir den Friseur nicht mehr leisten kann und fühle mich sooooo gut :-) :-) :-)

Also, Kopf hoch, du bist wirklich nicht zu alt und die Feier zu deinem 40-Geb in der 1-Zimmer-Wohnung sollte kein Hindernis sein: ihr könnt ja auch lustig in der Kneipe feiern (wenn deine "Freunde" vorm Fernseher Socken stricken)!

daphne
18.10.2004, 12:51
@Gruffti:

Hallo, ich bin vor ein paar Tagen zufällig auf dieses Forum gestoßen, als ich die Stichworte "Zweitstudium" und "Finanzierung" bei google eingab, und ich freue mich genauso, von Schicksalsgenossen zu lesen ! :-)

Nach meinem Abschluss im Bereich Sozialwissenschaften und einem Job an der Uni habe ich letztes Jahr im Alter von 29 mit einem Molekularbiologie-Studium begonnen.... eigentlich wollte ich immer Medizin studieren, und ich hatte sogar mit Anfang 20 einen Studienplatz in München, den ich dann aber nicht annahm. Ganz seltsam: Ich scheine mich (noch) nicht zu trauen, mir meinen größten Wunsch zu erfüllen.

@Raffaella/Maja

ich kann Deine Überlegungen zu dem Gefühl, ewig hinterherzuhinken, gut verstehen. Während der Großteil meiner ehemaligen Schulkameradinnen Karriere macht ("Ich bin McKinseyerin") und die Familienplanung schon fast abgeschlossen hat, wohne ich mit vier 21jährigen in einer WG und muss jeden Monat sehen, wie ich mich finanziere. Manchmal ziemlich frustrierend. Andereseits sage ich mir immer, dass ich es im Moment nicht besser machen könnte: "Ordentliche" Jobs gibt es für Geistes- und Sozialwissenschaftler in diesen Zeiten eh kaum, ich würde mich am Ende meines Lebens grünargern, wenn ich meiner Passion Medizin und Naturwissenschaften nicht nachgegeben hätte, und ein wahrer Märchenprinz, mit dem ich Kinder haben wollte, würde mein Handeln verstehen und mir dabei helfen, Familie und Studium/Beruf zu vereinbaren.

Es gibt nicht Gutes - außer: Man tut es ! (E. Kästner)

Über eine Mailingliste würde ich mich sehr freuen !

Elisa
18.10.2004, 13:19
@Maja
Lass Dich auf keinen Fall wegen finanzieller Einschränkungen vom Medizinstudium abhalten !
Ich habe 1999 mit 29 Jahren und nach 9 Berufsjahren in der Steuerberatung mit dem Studium angefangen und mir ähnliche Gedanken gemacht wie Du. Im Laufe der Jahre ist es mir immer leichter gefallen, auf Dinge wie tolle Wohnung, neue Klamotten (ersteigere ich jetzt günstig bei e-bay), Friseurbesuche, Auto usw. zu verzichten. Allerdings habe ich auch einen super Freundeskreis - sowohl (jüngere) Mitstudenten als auch erfolgreich im Beruf stehende Gleichaltrige, der mich total unterstützt.
Inzwischen bin ich im 10. Semester, bereite mich auf´s 2. Stex vor und bereue es auf keinen Fall !!!

Die Idee mit der Mailingliste klingt gut. Allerdings habe ich noch nicht ganz verstanden, wie sie genutzt werden soll ???

Maja2908
23.10.2004, 19:11
@ nightingale

wenn es nur um meine Meinung ginge, dann bräuchte ich den Luxus auch nie. Aber ich komme mir manchmal irgendwie "assozial" vor.
Ich werde ständig nach Äußerlichkeiten beurteilt.


Wenn man bereits studiert, dann hat man irgendwie ein recht dazu, immer klamm zu sein. Aber ich arbeite, fahre morgens um 7.30 Uhr aus dem Haus, komme abends um 19.30 uhr nach Hause, arbeite mittlerweile jedes 2. Wochenende umsonst (ja wirklich; aus Angst, irgendwann nicht mehr qualifiziert genug zu sein als Kinderkrankenschwester) im Krankenhaus (Neugeborenenzimmer/Entbindung). Es macht Spaß. Aber ich ackere, und bekomme einen Hungerlohn oder gar nichts dafür. Das motiviert nicht.

Ich habe eine Zwillingsschwester. Sie sieht chick aus, hat viele Klamotten, eine tolle Frisur.... (in ihren Job ein Muß) und ich werde dauernd mit ihr verglichen, weil ich natürlich nicht mehr aussehe wie sie!
Sie hilft mir wo sie kann, aber gleichziehen geht nicht.

Campen ist auch "sauteuer"!
Im Sommer haben wir versucht eine Woche Campen zu planen. Wir wollten gerne nach Italien. Mit Sprit und Campinggebühren waren es ein paar hundert Euro. Essen muß man auch. ..... Ein Zelt, etc. mußte auch noch her. Also ein anderesmal.

Tja, das sind die "kleinen" Sorgen der großen Leute.

Ich hoffe mich im Studium besser zu fühlen, weil ich dort unter gleichgesinnten wäre.

Viele meiner Bekannten sehen halt nur den nach außen sichtbaren Absturz.
Früher berufstätig und finanziell unabhängig, und jetzt "nur wegen meinem Wunschtraum" auf dem "Abstellgleis".
Ich wünsche mir nur, dass es das wert ist.
Ihr im Forum macht mir immerwieder aufs neue Mut. DANKE :-love

Ciao,Maja

nightingale
23.10.2004, 19:52
Hallo Maja!

Das Schwierigste für dich ist meiner Meinung nach, dass du zur Zeit an der Schwelle zu einem neuen Leben stehst, aber alles noch mit dem "alten" Maßstab misst.
Dass dein Umfeld nicht aus seiner Haut kann, ist dir zum Glück klar und umsichtiges Verhalten bei sozialer Mobilität (und das bist du, sei stolz drauf!) ist leider auch selten zu erwarten...

Hab' dir 'ne PM geschickt...

Dr. Weissnix
09.11.2004, 18:28
Aloha he ihr alten Säcke...

Also jetzt nach dem ersten Monat des Studiums kann ich mal hier so mein erstes Resumee posten.

Ich bin jetzt 30 und und muss sagen, dass ich den entschluss Medizin zu studieren zwar nicht bereue, aber die Umstellungen sind schon ganz schön hart.

Die Vorlesungen und Seminare zu besuchen ist ja nicht unbedingt das Problem. aber die ganze Nachbereitung ist ja schon sehr schwer. Mir persönlich fällt es sehr schwer mich wieder hinzusetzen und zu lernen und so etwas wie einen Lernrythmus habe ich auch noch nicht gefunden. :-sleppy

Ausserdem sind die Kontakte zu den komillitonen schon sehr eingeschränkt, da die noch relativ wenig Verständnis dafür haben, wenn man Familie hat. Ich bedauere zwar nicht, das der draht nicht so gut ist zu den ganzen 19jährigen postpubertären jungs und mädels, aber die Leben schon in einer ganz anderen Welt und der Austausch und das Lernen mit chrakterlich noch nicht besonders gefestigten Menschen ist gar nicht so einfach.. :-keks

Aber zum glück gibts ja noch ne Hand voll ältere Leute... :-party

Hoppla-Daisy
09.11.2004, 18:54
Also, ich habe auch die "Kraft der zwei Herzen"... bin selbst 36 Jahre alt, seit etwas mehr als 1 Jahr dabei und kann sagen, dass ich mit den "Youngsters" eigentlich gar keine Probleme habe. Die auch nicht mit mir, ganz im Gegenteil! Sie fragen auch oft, wie ich das denn so hinbekomme mit Kind. Sie selbst hätten schon OHNE Kind Probleme satt, alles auf die Reihe zu kriegen. Und ganz oft schwingt dann auch so ein bißchen Bewunderung mit, was einen doch ganz schön stolz macht, angesichts der offenbar großen Leistung, die ich da in anderer Leute Augen vollbringe :-top . Ich selbst sehe das gar nicht unbedingt so, weil ich es nun mal nicht anders kenne, aber muss wohl so sein ;-) . Das sind dann die schönen Seiten. Der Kontakt zwischen den alten und jungen Studis ist generell bei uns eigentlich ganz gut. Man hilft sich, wo man kann...mal ich den jüngeren mit meiner Lebenserfahrung *grins*, mal sie mir mit Hilfestellungen in Biochemie :-top

Was manchmal weniger schön ist, sind die Albernheiten und manch wirklich unangemessene Verhalten (vor allem im Präp-Saal), aber da schaut man als "alte Säckin" schon mal gleichmütig drüber hinweg - wie gesagt, die Kraft der zwei Herzen ;-) :-) .

Gruß
Daisy (die jetzt wieder Biochemie büffeln muss :-stud :-stud :-stud )

PS: Wo is mein Buer-Lecithin hin???? Zur Not tät's auch ne Milka zur Nervenstärkung...

SpätzünderVD
22.11.2004, 23:05
Hallo,
also ich bin gerade auf dieses Forum hier gestoßen und bin sehr erfreut, dass es wohl Menschen gibt, die das selbe Problem haben wie ich.
Ich bin mittlerweile 28, habe mehrere Semester studiert und gemerkt, dass ich eigentlich mein ganzes Leben alles falsch gemacht habe.
Nun möchte ich das ändern und meinen Wunsch/Traum der mir schon so lange im Kopf rumgeistert endlich erfüllen. Dieser heisst Medizin! :-blush

Wenn ich nun nicht so alt wäre, würde ich auch kein großes Problem darin sehen, doch da ich voraussichtlich noch 2 Jahre warten muss, wird alles erschwert.
Ich habe die selben Zweifel und Fragen wie ihr! Ist es noch sinnvoll mit diesem hohen Alter ein solch schweres, langes Studium anzugehen? Hat es überhaupt Zukunft, oder muss ich später LKW fahren gehen, weil es zu viele Ärzte gibt, die wir uns nicht leisten können?
Wie sieht es mit meiner geistigen Leistung aus? Bin ich überhaupt so schlau/intelligent und fit in diesem Alter?
Ist es überhaupt noch möglich, sich mit 36 beruflich etwas aufzubauen?
Bekommt man als frischer Arzt mit 36 eine Anstellung?
Wird man von seinen Kommilitonen dann dort ausgelacht und geschnitten, weil man älter und ein Spätzünder ist?
Und woher weiss man, dass man wirklich richtig liegt und das die 100%ige Berufung ist? :-nix

Wir sitzen wohl im selben Boot und auch ich hoffe sehr, dass uns hier ein wenig geholfen werden kann.
Schön zu wissen, dass ich mit diesen Fragen nicht alleine bin! Macht ein wenig Mut :-dafür
lieben Gruß
SpätzünderVD