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Helena_vlg
24.09.2004, 07:35
Okay, ich habe einige Fragen zum Studium in Ungarn. Ich habe ja eigentlich nur Gutes davon gehört bzw. in diesem Forum gelesen und bin mittlerweile auch daran interessiert nächstes Jahr dort anzufangen. Habe dazu aber einige Fragen:
1) Wie sieht es denn rein NC-technisch aus. Was waren denn so eure NCs und gehen die Leute dort noch nach anderen Kriterien? (Hab DN 2,4)
2) Wie ich herausfinden konnte, gibt es wohl 3 Unis dort, die das Medizinstudium in deutsch anbieten: Pécs, Szeged und Budapest...welche ist eurer Meinung nach die beste?
3) Wie bewirbt man sich und was gehört alles in die Bewerbung bzw. wo kann ich die Infos finden? Und kann man sich nach den 2 Jahren an allen Unis in Deutschland bewerben?

Es wäre sehr nett, wenn ihr mir diese Fragen beantworten könnt. Da wär ich euch SEHR dankbar! Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es in Ungarn NUR nette Menschen gibt... ;)

tica-claudi
24.09.2004, 10:17
Hallo,
also an erster stelle wuerde ich sagen, dass es wichtig ist sich sehr fruehzeitig zu bewerben und nocht bis zum schluss zu warten, so wie ich.
ich habe jetzt hier in pecs angefangen und es gefaellt mir sehr gut, wir sind hier der erste deutsche jahrgang, was auch ganz nett ist und pecs selber hat eine recht grosse deutsche gemeide, deswegen gibt es auch ab und zu deutsche filme oder so...
von der qualitat der ausbildung kann ichdir jetzt noch nichts sagen, wir hasben ja gerade erst angefangen... wies in 2 jahren in deutschlandweiter geht weiss ich auch noch nicht, man kann sich aber auf jedne fall an jeder deutschen uni auf eine zulassung ins 5 semester bewerben.
was heir in pecsauch nicht schlecht ist, ist, dass alles sich auf einem campus befindet, nicht wie in budapest wo man die gasnze zeit hin und her fahren muss, ob es in der qualitat der ausbildunhg einen unterschied gibt weiss ich nicht,aber wir machen eigentlich genau dasselbe wie die leute in budapest....
ich hoffe ich hab dir ein bisschen geholfen...
liebe gruesse

questionmark
01.10.2004, 10:30
Hi!

Zu 1) Ich hatte eine DN von 1,9. Die wählen schon ziemlich nach NC aus, aber der ist natürlich (noch) nicht so hoch. Allerdings ist er auch hier am Steigen, als Folge der Bewerberflut in Deutschland. Dieses Jahr zum Beispiel haben sich circa 1300 Leute auf 180 Plätze beworben, im Gegensatz zu circa 500 Bewerbern in dem Jahr davor. Positiv wirkt sich auch aus, wenn man schon irgendetwas Medzinisches (Ausbildung, Vorbereitungssemester, Praktika,...) gemacht hat oder zumindest einige Naturwissenschaften im Abitur hatte. Aber das steht auch alles ziemlich genau in den Bewerbungsunterlagen.

Zu 2) Das kann ich leider nicht beurteilen, da ich nur Budapest kenne oder zumindest kennenlerne. (Bin ja auch erst seit 4 Wochen hier.) Aber ich glaube, die nehmen sich nicht viel, wenn es um die Ausbildung geht. In Szeged und Pécs ist die Universität halt auf einem Campus, was sehr angenehm ist, in Budapest muss man zwischen den einzelnen Instituten hin und herfahren. Es sind allerdings nie wirklich mehr als 15/20 Minuten, also richitg schlimm ist das auch nicht.
Mir persönlich gefällt Budapest als Stadt am besten, aber das liegt wohl auch daran, dass ich gerne in Grosstädten lebe.

Zu 3) Du kannst die Bewerbungsunterlagen aus dem Internet herunterladen. Dort gibt es auch alle notwendigen Informationen. Die Homepage von der Semmelweis Uni in Budapest ist: www.sote.hu . Für die anderen Unis musst u einfach mal googlen.

Viel Erfolg! Carla

questionmark
01.10.2004, 10:57
Ach ja, eins habe ich noch vergessen: Wie es nach dem Physikum mit dem Einstieg in eine deutsche Uni ist, weiss ich nicht genau. Man muss ich halt direkt bei der Universität für das 5. Semester bewerben. So weit ich weiss, nehmen einen nicht alle Unis unbedingt. So habe ich von einem gehört, dass er in Heidelberg abgelehnt wurde. Aber ansonsten hab ich noch nie etwas von Problemen gehört. Und die Hauptsache ist doch, dass man studiert und nicht wo. ;-)

Norry
17.10.2004, 14:54
Dann versuch ichs doch einfach mal, hier auch meine Frage anzubringen.
Hat irgendjemand, der derzeit in Ungarn studiert, eine Idee von der ungefähren Gewichtung des NCs, der naturwissenschaftlichen Fächer im Abi, eventuell geleisteter Pflegedienste und -ausbildungen, der Bewerberzahlen und derer, die tatsächlich letztendlich dort anfangen konnten ?

Meine Voraussetzungen wären NC 1,8, definitiv KEIN mathematischer Abischwerpunkt, wäre bei meiner Bewerbung dann Zweitstudent (ob das ins Gewicht fällt ?), auch keine Pflege- oder Sanitätsausbildungen.

Wie dürften die Chancen stehen ? (erwarte keine verbindlichen Antworten, sondern einfach nur, was Ihr denkt.

Ort in Ungarn wäre egal, ebenso würde ich auch mit englisch ohne weiteres klarkommen.

Interessant wäre noch, inwiefern der Wechsel nach .de nach dem Physikum möglich ist, da ja in .de seit 03/04 die neue Approbationsordnung greift.

Ich bedanke mich im voraus für alle Antworten.

Liebe Grüße

Norry

ehem-user-02-08-2021-1312
17.10.2004, 18:22
gelöscht

questionmark
18.10.2004, 20:21
Hallo Norry! (und alle anderen, die es interessiert)

Ich war beim Studentensekretariat, hab mit der Frau gesprochen, die das Bewerbungs- und Auswahlverfahren leitet, und hab jetzt also ein paar neue Informationen. Hier also nun mein Bericht:

Zunächst ein paar Fakten vorneweg, um das noch einmal klarzustellen: Es gibt zwei Medizinstudiengänge in Budapest, einen auf englich und einen auf deutsch. Das sind separate Studiengänge, d.h. man muss sich auch für jeden einzeln bewerben. Wie das in Pécs und Szeged ist, weiss ich nicht genau, wird aber genauso sein, denke ich.
Die Bewerberzahlen hier in Budapest haben in den letzten zwei Jahren sehr stark angezogen. Während es vor drei Jahren noch 220 Bewerber auf 165 Plätze waren, stieg es im darauffolgenden Jahr auf 550 Bewerber bei 170 Plätzen, Diese Jahr hat es sich noch einmal verdoppelt, und zwar auf weit über 1000 Bewerber für 180 Plätze. Im englischen Studiengang sind weniger Bewerber, da habe ich aber keine Zahl genannt bekommen. In dem Studiengang stehen allerdings auch nur 120 Plätze zu Verfügung, nicht 180, wie ich bisher vermutet hatte. Wie es in Szeged und Pécs aussieht, weiß ich nicht genau. Aber für gewöhnlich ist die Semmelweis Universität in Budapest die mit den meisten Bewerber, einfach weil sie am bekanntesten ist.
Die Dame vom Studentensekretariat konnte natürlich auch keine Prognose stellen, wie es nächstes Jahr mit Bewerbungen aussieht; das kann ja niemand. Sie meinte, es könnten noch mal mehr werden, oder aber auch wieder plötzlich abflauen, denn vor circa 10/12 Jahren hatten sie schon einmal circa 500 Bewerber (auf damals noch 100 Plätze) und im Jahr darauf gerade mal die Hälfte. Steht also in den Sternen! Aber wenn du meine persönliche, ganz subjektive Meinung hören willst: Da es ja wohl auch mit den Bewerberzahlen der ZVS zusammenhängt, schätze ich, dass es nächstes Jahr wahrscheinlich nicht weniger Bewerber sein werden als dieses Jahr. Aber nagelt mich nicht drauf fest, es ist wie gesagt nur meine Meinung.

So, jetzt zum Auswahlverfahren. Am meisten zählt der Abiturdurchschnitt. Zusätzlich kommt es noch darauf an, wo du Abitur gemacht hast. Hoch bewertet werden hier natürlich Bayern und Baden-Württemberg. Es wird auch beachtet, welche Leistungskurse und Abiturfächer man hatte. Hier zählen die Naturwissenschaften besonders. Praktika, hierbei auch die Dauer, oder Ausbildungen im medizinischen Bereich werden auch positiv in die Auswahl mit eingehen. Was noch einen ziemlichen Einfluß hat, ist ein Vorbereitungsjahr, entweder hier in Budapest oder auch das Semester in Köln zum Beispiel. Es werden für die einzelnen Kriterien Punkte verteilt und die Leute mit den höchsten Punktzahlen werden genommen. So funktioniert die Theorie. Wie welche Punkte wer nach welchen Kriterien bekommt, konnte man mir nicht genau sagen, da es eben kein Standard-Auswahlverfahren ist, sondern sie auch tatsächlich auswählen. Nur mal zwei Beispiele: So bekommt man für ein Abitur in Schleswig-Holstein kein extra Punkt, für Bayern aber zwei. Und für ein Krankenpflegepraktikum, das drei Monate geht, bekommt man logischerweise auch mehr Punkte, als für eins über einen Monat. Daher kommt es, dass zum Beispiel jemand aus Bayern mit einer Naturwissenschaft (Chemie, Physik oder Biologie) als LK und einem dreimonatigen Pflegepraktikum, trotz einer Durchschnittsnote von 2,4 genommen wurde. Auf der anderen Seite wurde jemand mit der Abinote 1,7 abgelehnt, weil der Bewerber in Schleswig-Holstein Englisch und Deutsch als LK hatte und keinerlei medizinische Praktika oder sontiges vorweisen konnte.
So, das war das Genauste, was ich konkret zum Auswahlverfahren herausfinden konnte.

Der Einsendeschluß für Bewerbungen für den englischen Studiengang ist am 1. April 2005. Genauere Informationen zu Daten und Bewerbungsunterlagen für Budapest findet man auf www.sote.hu . (Zu beachten: Den AIDS-Test wollen die wirklich, genauso wie den Nachweis über eine Hepatitis B Impfung. Wenn man keine hat, kann man sich aber auch hier impfen lassen, haben ziemlich viele gemacht. Ein übersetztes Zeugnis (auf englisch, nicht ungarisch) ist auch obligatorisch.) Nach der Bewerbung gibt es einen Brief mit Informationen zum Entrance Exam. Das findest so um die Zeit Ende Mai/Anfang Juni statt. Geprüft werden dort (mündlich und schriftlich) Chemie, Biologie und Englisch auf Abiturniveau.
Der Einsendeschluß für die Bewerber für den deutschen Studiengang ist später, dieses Jahr war es, glaube ich, der 31. Mai. Dazu findet man auch Informationen auf der oben genannten Homepage.

So, das war ersteinmal alles. Ich hoffe, jetzt sind ein paar Dinge klarer. Bei weiteren Fragen, einfach raus damit.

Liebe Grüße, Carla

Ps: Ich weiß, dass ich an anderer Stelle gesagt habe, dass ich das Vorbereitungsjahr nicht unbedingt als notwendig erachte, weil man das auch alles gut im ersten Semester lernen kann. Das denke ich auch weiterhin, aber es ist wohl echt ein Bonuspunkt bei der Bewerbung.

questionmark
18.10.2004, 20:33
Jetzt habe ich doch noch etwas vergessen: Wie es in zwei Jahren in Deutschland weiter geht, kann ich echt nicht sagen. Auch alle Stellen, wo ich bisher angefragt hatte, konnten mir keine Auskunft geben.

Mattel
21.10.2004, 15:26
So, jetzt zum Auswahlverfahren. Am meisten zählt der Abiturdurchschnitt. Zusätzlich kommt es noch darauf an, wo du Abitur gemacht hast. Hoch bewertet werden hier natürlich Bayern und Baden-Württemberg.

Was meinst du mit "hoch bewertet"?

Meinst du damit, dass ein Abitur aus Regensburg von 1,9 beispielsweise besser gewertet wird als ein Abitur aus Hannover mit 1,9?

Es müsste doch eigentlich genau andersherum sein, denn in Baden-Württemberg und Bayern ist der NC weit niedriger als in anderen deutschen Bundesländern und wesentlich mehr Leute habe ein "sehr gutes" Abitur, was doch eigentlich dazu führen müsste, dass es weniger wert ist, als in einem Land, in dem die Schüler im Schnitt "weniger gute" Noten erreichen.

ehem-user-02-08-2021-1312
21.10.2004, 16:20
gelöscht

Mattel
21.10.2004, 18:06
Dann kann ich ja nur hoffen, dass sich nicht all zu viele Leute aus der deutschen Bildungshochburg bewerben... ;-)

questionmark
21.10.2004, 18:09
Meinst du damit, dass ein Abitur aus Regensburg von 1,9 beispielsweise besser gewertet wird als ein Abitur aus Hannover mit 1,9?

Ja, das ist hier so. Kann man sich natürlich drüber streiten, viel helfen bei der Bewerbung wird es aber nicht. :-D

EDIT: Hm, da hab ich wohl ein bißchen geschlafen...

questionmark
21.10.2004, 18:15
Dann kann ich ja nur hoffen, dass sich nicht all zu viele Leute aus der deutschen Bildungshochburg bewerben... ;-)

Hm, ich will dich ja nicht enttäuschen, aber der Großteil der Leute in Budapest kommt aus dem Süden. Aber mit deinem Vorbereitungsjahr (war doch so, oder?!) in den Staten hast du auf jeden Fall trotzdem gute Chancen.

Mattel
25.10.2004, 16:28
Hm, ich will dich ja nicht enttäuschen, aber der Großteil der Leute in Budapest kommt aus dem Süden. Aber mit deinem Vorbereitungsjahr (war doch so, oder?!) in den Staten hast du auf jeden Fall trotzdem gute Chancen.

Hey!

Ja, das ist richtig, bin gerade in den Staaten und studiere Bio / Pre Med.
Ich hoffe nur, dass dieses Jahr auch gewertet wird und ich nicht aus Gruenden der Geldschneiderei ein weiteres Vorbereitungsjahr in Ungarn einlegen muss, denndann wuerde ich ja schon fast wieder in Deutschland einen Platz bekommen...

questionmark
25.10.2004, 17:50
Ganz klar: Es ist keine Vorraussetzung, ein Vorbereitungsjahr zu machen, um in Ungarn zu studieren. Es ist nur hilfreich bei der Bewerbung. Insofern müssen die das nicht "anerkennen" oder "werten". Es wird aber auf jeden Fall in die Bewerbung mit einbezogen.

Im Übrigen bringt es der Universität finanziell nichts, wenn du ein Vorbereitungskurs machst, denn das wird nicht von der Universität organisiert, sondern von privaten Organisationen, wie zum Beispiel das College International (auf englsich oder deutsch) oder das Avicenna-College (nur auf englisch) in Budapest.

Da du dich ja eher für Szeged interessierst (war doch so, oder?!), ist hier nochmal die Homepage (http://www.szote.u-szeged.hu).

Mattel
26.10.2004, 02:37
Ah so, also verdinen die ungarischen Unis definitiv nichts am Vorbereitungsjahr?
Das waere natuerlich ein positiver Aspekt, denn dann bestaende fuer sie ja in der Tat kein Grund eine Vorbereitung in Koeln, den USA oder sonstwo weniger stark in die Vergabeentscheidung mit eunzubeziehen als die Vorbereitung in Ungarn.

*nono*
05.11.2004, 23:21
also, ich muss mal zuerst was kurz zur bewertung der verschiedenen abischnitten sagen. es is ein unterschied, in welchem bundesland man abi macht. eine freundin war hier in bayern kurz vorm durchfallen, ist nach bremen, wo sie nur noch einser schreibt. eine andere ist nach baden-württemberg, und hat ihr abi auch locker geschafft. also, so viel dazu.
aber noch eine andere frage. mich würde es auch voll anmachen, in ungarn zu studieren, aber wie ich das so bis jetzt gesehen habe, ist das ein vermögen, was man dann zahlen muss. wie kann man das organisieren?? kann man sich für irgedwelche stipendien bewerben, kriegt man bafög, oder sonst was??
schönen gruß

Mattel
05.11.2004, 23:42
also, ich muss mal zuerst was kurz zur bewertung der verschiedenen abischnitten sagen. es is ein unterschied, in welchem bundesland man abi macht. eine freundin war hier in bayern kurz vorm durchfallen, ist nach bremen, wo sie nur noch einser schreibt. eine andere ist nach baden-württemberg, und hat ihr abi auch locker geschafft. also, so viel dazu.
aber noch eine andere frage. mich würde es auch voll anmachen, in ungarn zu studieren, aber wie ich das so bis jetzt gesehen habe, ist das ein vermögen, was man dann zahlen muss. wie kann man das organisieren?? kann man sich für irgedwelche stipendien bewerben, kriegt man bafög, oder sonst was??
schönen gruß

Während es in Niedersachsen außerordentlich schwer ist ein Abitur unter 2.0 zu machen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Bayern schwieriger sein soll, gerade in Anbetracht der sehr vielen, offenbar inflationär vergebenen, sehr guten Abiturs.

Bafög bekommst du für Ungarn definitiv nicht, denn um das zu bekommen musst du an einer deutschen Uni immatrikuliert sein. Von Stipendien habe ich auch noch nichts gehört, also wirst du wohl kaum darum herumkommen es privat zu finanzieren.

questionmark
06.11.2004, 10:13
also, ich muss mal zuerst was kurz zur bewertung der verschiedenen abischnitten sagen. es is ein unterschied, in welchem bundesland man abi macht. eine freundin war hier in bayern kurz vorm durchfallen, ist nach bremen, wo sie nur noch einser schreibt. eine andere ist nach baden-württemberg, und hat ihr abi auch locker geschafft. also, so viel dazu.
aber noch eine andere frage. mich würde es auch voll anmachen, in ungarn zu studieren, aber wie ich das so bis jetzt gesehen habe, ist das ein vermögen, was man dann zahlen muss. wie kann man das organisieren?? kann man sich für irgedwelche stipendien bewerben, kriegt man bafög, oder sonst was??
schönen gruß

Ich finde die Diskussion darum, welches Bundesland nun wirklich das schwerste Abitur hat, absolut müßig. Die Vergleiche beruhen doch immer nur auf Erfahrungen und stellen auch nur die subjektive Meinung des einzelnen dar. Natürlich sind die in gewisser Weise auch ausssagekräftig, aber eben nur eingeschränkt. So fehlen zum Vergleichen auch gewissen Grundlagen und Vorraussetzungen. Denn außer in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg hat jedes Schule ihr eigenes Abitur. Dadurch entstehen sogar zwischen den Schulen erhebliche Qualitätsunterschiede bei dem Abitur. So müßte es zum Beispiel in jedem Bundesland ein Zentralabitur mit ähnlichen Prüfungsaufgaben geben. Noch besser wäre natürlich ein bundesweites Zentralabitur, was aber wohl kaum durchzuführen ist, organisatorisch, da es keine Struktur dafür gibt, als auch finanziell. Desweiteren ist Bildung ja immer noch Ländersache und ich denke nicht, das die Politiker gewillt sind, dieses Recht (und damit Macht) an den Bund abzugeben. Erst dann wird wohl dieses Diskussion darum, welches Abitur denn nun das beste ist und ob ein Einser-Abitur in Hamburg genauso schwer ist wie ein Dreier-Abitur in Bayern, endlich versiegen.
Ich will gar nicht bestreiten, dass in manchen Bundesländern die Allgemeine Hochschulreife schwerer zu erlangen ist, aber immer dieses "aber mein Abitur war schwerer" finde ich albern. Fakt ist außerdem, dass man hier in Budapest mit einem Abi aus Bayern bessere Karten hat als mit einem Abi aus Schleswig-Holstein, ob es einem nun gefällt oder nicht.

Nun zu der Finanzierung von dem Studium hier: Es gibt definitiv kein Bafög dafür und auch Studienstiftungen finanzieren einem nur ein Auslandssemester oder höchstens ein Jahr, aber kein Studium im Ausland.
Es gibt allerdings ein Stipendium von der Semmelweis Universität in Budapest aus, aber erst ab dem 2. Jahr. Die Vorraussetzung dafür ist, dass du ab dem 2. Semester eine Notendurchschnitt von 4.51 bis 5 hast. Und selbst dann werden einem nur 10% der Studiengebühren erlassen. (Die Notenskala geht hier von 1 bis 5, wobei 5 das Beste ist. Halbjährlich sind hier Prüfungen, die den Notendurchschnitt festlegen.)
Es läuft also darauf hinaus, dass du es dir selbst finanzieren mußt, sei es durch die Eltern, einen Kredit, selbst angespartes Geld, was weiß ich. Es durch nebenher Arbeiten zu bezahlen wird schwer sein, da man in Ungarn weniger verdient als in Deutschland. Außerdem ist das ja bei einem Meidzinstudium sowieso eher problematisch mit dem Zeitaufwand.

THawk
06.11.2004, 10:27
Es gibt schon noch mehr Länder mit Zentralabitur, auf jeden Fall hat Sachsen eins seit langem. Und NRW fängt jetzt an es für bestimmte Fächer einzuführen. (leider :-meinung).