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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsinn über Wegfall der Wartesemester



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KEHX
24.09.2004, 12:37
Tach.
Ich habe hier schon oft gelesen, dass manche Leute glauben, wenn sie ein nicht ZVS-vergebenes Studium aufnehmen, ihre Wartesemester würden verfallen oder gestrichen.
Dem ist nicht so!
Diejenigen Wartesemester, die ihr angerechnet bekommen habt, bevor ihr euch für einen nicht ZVS-Studiengang eingeschrieben habt, bleiben euch für immer erhalten.
Wenn ihr z.B. eigentlich Medizin studieren wollt und schon zwei Jahre auf einen Platz wartet (ergo: vier Wartesemester), euch aber jetzt alles zu dumm ist und ihr euch für Maschinenbau einschreibt und feststellt, dass das doch nichts für euch ist, stehen euch bei der nächsten Bewerbung bei der ZVS immernoch die vier Wartesemester zu. Die verfallen nicht.
Lediglich die Zeit, die ihr an einer Hochschule in Deutschland immatrikuliert seid, wird in keinster Weise als Wartezeit von der ZVS berücksichtigt.

Noch was zum neuen Vergabeverfahren.
Ich denke, dass mit den derzeitig aktuellen Konditionen, der Notendurchschnitt, den man für eine direkte Zulassung benötigt, natürlich steigen wird, da eben nicht mehr so viele Plätze nach dem NC vergeben werden. Auf der anderen Seite haben viel mehr Bewerber, u.a. auch diejenigen, die knapp an dem gestiegenen NC gescheitert sind, die Möglichkeit, ihre Motivation für das Studium darzulegen und losgelöst von ihrem individuellen Schnitt, einen Studienplatz zu bekommen.
Ich meine, dass diese Regelung den richtigen Weg geht, wenn sie auch so umgesetzt wird, wie sie erdacht war. Denkbar sind zugegebenerweise auch noch andere Szenarien, wie z.B. die Rückgabe der Auswahlmöglichkeit von den Unis an die ZVS und alles bleibt gleich. Ist aber nicht wünschenswert, da jeder, egal, ob er einen Schnitt von 1,0 oder 3,8 hat, eine grundlegend gleiche Motivation für das Studium mitbringen sollte, weil die Karten an der Uni meiner Meinung nach ganz neu gemischt werden.
Hier muss man abwarten, wie die Entwicklung weitergeht, aber ich bin für ein liberales Auswahlverfahren, in dem jeder seine Eignung oder zumindest seine Motivation für Studiengänge nachweisen sollte, bei denen die Studienplätze knapp sind.

Jetzt freue ich mich auf eine Diskussion.

Bis dann

kehx

mb21
24.09.2004, 12:49
ich denk aber dass die unis weiterhin nach notenschnitt ihre plätze vergeben. weils halt am einfachsten ist. wenn man irgendwelche eignungstest oder auswahlgespräche macht kostet das zeit und geld fürs personal. die tests müssen dann noch korrigiert werden... ich denk dass sich net viel ändern wird. das neue verfahren bringt meiner meinung nach wenn überhaupt nur denen etwas die trotz gutem abischnitt warten. die bis 2,2 vielleicht. wer ein schlechteres abi hat und per warteliste einen platz erhalten will wird noch länger warten müssen. aber auch net so viel länger, da ja ein paar warter durch das auswahlverfahren reinrutschen. so fände ich es jedenfalls gerecht. dann hätten diejenigen die trotz gutem abi warten müssen auch mal ne chance. :-meinung

KEHX
24.09.2004, 13:00
tach.
ich glaube, dass die Grenze höher liegen wird (möglich bis zu 2,7-2,8), obwohl ich dir recht geben muss, wenn du sagst, dass die unis sich den aufwand wohl nicht machen werden, was sie aber zu ihrem eigenen vorteil tun sollten, denn schließlich gibt es für studienabbrecher und ex-studenten keine födermittel aus dem bundeshaushalt, also würde ich als dekan zusehen, dass ich die plätze, die ich zu vergeben habe auch mit leuten fülle, die wirklich wissen, was sie da tun und bock auf den studiengang haben und wissen, was alles auf sie zukommt.
wie gesagt, denke ich, dass sich die leute, die ein abi unter 2,8 gemacht haben, auf jeden fall bewerben können und ziemlich gute chancen haben werden, zu den auswahlgesprächen zugelassen zu werden. man muss bedenken, dass ja 60% der plätze über auswahl vergeben werden. und es werden ja bestimmt mindestens drei mal so viele leute eingeladen, wie plätze verfügbar sind. trifft natürlich nur zu, wenn die unis mitspielen und auch interview-tage durchziehen.
ich bin gespannt zu sehen, was los ist, wenn nur ein paar unis die chance nutzen und einladen. die bewerberzahlen bei diesen unis dürften höher sein, als tübingen und heidelberg sie jemals gesehen haben.

MediFreaK
24.09.2004, 13:58
kann euch nur zu stimmen...ändern wird sich nich wirklich viel...da immer noch alles über die zvs gemacht wird. ich bezweifle auch, dass alle unis nen auswahlgespräch oder tests machen werden...ist wirtschaftlich einfach nicht möglich...die ncs werden dann hoffentlich trotzdem etwas ansteigen :-D da haben die leute echt noch ne chance, die ganz knapp gescheitert sind bzw. im auswahlverfahren der uni rausgeflogen sind. (so wie ich :-( )
schade ist nur, dass mit sicherheit weiterhin viele leute mit riesiger motivation usw. auf der strecke bleiben. :-meinung

agouti_lilac
24.09.2004, 16:00
Tach.
Ich habe hier schon oft gelesen, dass manche Leute glauben, wenn sie ein nicht ZVS-vergebenes Studium aufnehmen, ihre Wartesemester würden verfallen oder gestrichen.
Dem ist nicht so!
Diejenigen Wartesemester, die ihr angerechnet bekommen habt, bevor ihr euch für einen nicht ZVS-Studiengang eingeschrieben habt, bleiben euch für immer erhalten.
Hi,

vielleicht missverstehe ich das nur, aber wie meinst du das genau?

Dass, wenn man sich für einen ZVS-vergebenen Studiengang einschreibt, die Wartesemester verfallen??
Davon höre ich zum ersten Mal... glaube kaum, dass das stimmt.

Korrigiere mich, wenn du das anders meinst!

Gruß, lilac

KEHX
24.09.2004, 16:10
jap, hast mich falsch verstanden.
wenn du dich für einen zvs-studiengang einschreibst oder bewirbst, verfallen deine wartesemester natürlich nicht. das wäre ja fatal, wenn man keinen platz bekommt.
ich meinte, dass, auch wenn du dich für einen studiengang, der nicht von der zvs vergeben wird, einschreibst, dir deine wartesemester erhalten bleiben.

mfg kehx

agouti_lilac
24.09.2004, 16:53
wunderbar.

das "nicht ZVS-Studiengang" ist verdammt verwirrend, weil das so betont wird.
gut, dass wir das geklärt haben ;-).

:-party

mb21
24.09.2004, 17:18
also dass der nc so stark fallen wird kann ich mir nicht vorstellen. wenn jetzt 51% durch die zvs vergeben werden und der nc bei 1,6 ist, wird er sich wenn 60% von den unis vergeben werden nicht so extrem ändern. klar, die besten 20% fallen weg, die werden ja von der zvs verteilt, aber trotzdem: das wird dann nächstes jahr wie wenn jeder noch mal einen hochschuljoker hätte. und wenn sich 20000 leute für die 60% bewerben, dann wird der nc nicht unbedingt so sehr fallen.

lematt
29.09.2004, 21:35
ist das sicher? wo kann ich das offiziel nachlesen?

also ich will medizin machen, habe jetzt aber ne zusage von einer uni für jura bekommen. sollte ich jetzt jura beginnen, verliere ich dann alle meine wartesemester oder bleiben die stehen?
sollte ich merken, dass jura doch nix ist, dann hätte ich ja wieder 0 wartesemester.
ist es nachteilig für die bewerbung für medizin, wenn man schon was anderes studiert hat?

Freuke
29.09.2004, 21:41
@lematt

also mal ganz langsam. Wann haste denn Dein Abi gemacht - und wie ist Dein Schnitt?

Falls Du jetzt Jura beginnen solltest, bekommst Du keine weiteren Wartesemester angerechnet. Die Anzahl der WS stagniert somit. Ob Du schon was anderes angefangieren hast zu studen ist für die Bewerbung bei Medizin völlig irrelevant. Du musst Dir nur darüber im Klaren sein, dass Du in der Zeit in der Du studierst keine Wartesemester angerechnet bekommst.

lematt
29.09.2004, 21:50
also, abi 2003, NC 2,9, zivildienst= 2 wartesemester

habe für mainz im nachrückverfahren eine zusage bekommen, bei der zvs hatte ich jura als 2 wunsch angegeben, da kam aber bis jetzt noch kein brief, ausser der ablehnung für medizin als 1 wunsch.

mir wurde mal gesagt, dass die wartesemester auf 0 gesetzt werden, so bald man immatrikuliert ist an einer deutschen uni.

somit habe ich grosse zweifel in mainz einfach mal so aus neugierde jura zu beginnen, wenn ich dann nach dem 1.semester abbreche weil es überhaupt nix für mich ist. sollte ich dann mit 0 wartesemester dastehen, dann müsste ich ja wieder warten oder was zulassungsfreies studieren.

nun hatte ich überlegt, jura in wien zu probieren. denn somit würde ich weiter wartesemester bekommen und es wäre kein grosser verlust abzubrechen.
die frage ist nur, ob jura in wien in deutschland für jura angerechent werden würde, falls ich doch daran gefallen finden würde.

jetzt hab ich vers. meinungen bez. der wartesemester gehört, der eine sagt es verfallen alle, der andere sagt, sie stagnieren.
wo finde ich das offiziell niedergeschrieben?

Freuke
29.09.2004, 22:03
also einmal gesammelte Wartesemester (bei Dir 2) können nicht einfach verfallen!! Wo Du dies explizit nachlesen kannst, weiss ich im Moment leider auch nicht. Vielleicht irgendwo auf der ZVS-Seite. Aber sicher bin ich mir da auch nicht. Das mit dem Wegfall aller Wartesemester ist immer wieder mal ein Thema und hält sich als Gerücht leider sehr hartnäckig. Die 2 WS, die Du jetzt hast, kann Dir keiner mehr nehmen. Das können Dir alle anderen regelmässigen Forenmitglieder sicherlich bestätigen. Mit 2,9 hast Du in Medizin leider keine guten Chancen in absehbarer Zeit genommen zu werden. Ich z.B. habe jetzt schon 7WS und ebenfalls 2,9. Du musst also- so wie es jetzt aussieht- mindestens noch 3 Jahre warten, bis Du Deine 8 WS zusammengesammelt hast. Wenn Du jetzt mit einem anderen Studium anfängst, musst Du Dir darüber klar sein, dass es mit Medizin wohl nichts mehr werden kann. Das ist eine wahnsinnig schwierige Entscheidung, zumal man ja nicht wissen kann, ob Jura einem wirklich liegt. Ich wünsche Dir viel Glück und alles Gute für die richtige Entscheidung.

stez
29.09.2004, 22:24
Vielleicht sollte einfach mal jemand bei der ZVS anrufen und nachfragen, wie das mit den Wartesemestern ist. Wenn ichs morgen nicht vergessen hab, nehm ich das mal in Angriff ;-)

Gruss :-party

lematt
29.09.2004, 22:29
ja das ist eine schwere entscheidung. man müsste ein studium im ausland beenden und dann medizin machen. in den 3 jahren ist ja bwl oder so zu schaffen.
schlecht ist nur, wenn man 4 jahre auf medizin wartet und dann das studium nicht schafft oder merkt dass es nix ist.

harlekyn
30.09.2004, 01:04
Wo Du dies explizit nachlesen kannst, weiss ich im Moment leider auch nicht.

Da braucht man auch nix nach zulesen.

Jedes halbe Jahr, nach erreichen der Hochschulreife, ohne Studium in Deutschland, ist ein Wartesemester.

Wenn du also Zivi machst hast du 2 Wartesemester, da du ja nicht studiert hast aber dein Abi hattest.
Immatrikulierst du dich danach für irgendwas, bekommst du für diese Zeit keine Wartesemester! (siehe oben)
Aufgrund der Defenition von Wartesemester (Das fett gedruckte) verlierst du die 2 gemachten also nicht.

Mein Tipp, fang was andres an zu studieren. Wenn du dich mit Jura "abfinden" kannst, solltest du das auch tun.
Wenn nicht solltest du dich auf mindestens 4 Jahre assozialen Wartens einstellen!!!! :-(

Kackbratze
30.09.2004, 07:58
Ich find das nicht toll, dass man Auswahlgespräche führen will.
Wieso solltem an anhand von irgendwelchen subjektiven Fragen die Motivation einschätzen können?

Das Studium ist lang und es gibt so viele Unwägbarkeiten im Leben, da kann man nicht am Anfang des Studiums schon festlegen wer das Studium schaffen wird und wer nicht.
Ausserdem entwickeln sich ja Fertigkeiten und Veranlagungen auch erst im Studium.
Ein Bekannter von mir hatte bis zum 3. klinischen Semester total Angst vor Blut, ist fast immer umgefallen.
Da sagt doch jeder, derhat nix bei Medizin zu suchen...tja, eine Famulatur die wohl entspannt abgelaufen ist, und seitdem ist er "DIE NADEL"...so kanns ja auch gehen...
Und andere Vollprofis, die "total motiviert" sind und ein Abi von 1.0 aus Bayern haben bleiben in der Vorklinik hängen, weil sie ja so schlau sind und nur die Prüfer alle ungerecht.

Ich denke indem man alles so lässt wie es ist, macht ma nix falsch.
Durch das Auswahlverfahren würde man ja auch Leute zwingen, das Studium durchzuziehen, obwohl sie nach 2 oder 3 semestern festgestellt haben, dass das Studium nichts für sie ist.

iris19
30.09.2004, 09:39
Hi!
Ich wollte noch was zum Thema neue Vergabeordnung sagen.
Ich war gestern beim Studienberater und der hat mir gesagt, dass die Regelung für Leute, die knapp gescheitert sind, am meisten Vorteile mit sich bringt.
Grund: es ist zwar richtig, dass dann auch 2,8...-Abiturienten zu den 60% gehören, jedoch zuerst eine Vorauswahl getroffen wird (nach Note!!). D.h. 2,8... -Abiturienten fallen dann wieder raus. Die Unis machen das, weil sie sonst "Unmengen" von Leuten prüfen müssten. Aber auch nach einer ersten Auswahl nach Note, werden sich wohl die meisten Unis für einen Auswahltest entscheiden, da dieser im vgl. zu einem Gespräch nicht so zeitaufwändig ist.

Iris

Jules84
30.09.2004, 12:14
@iris19

Vorteile für Leute, die knapp gescheitert sind???
Das hört sich wie Musik an in meinen Ohren :-)
Dann hätte ich ja noch ne richtige Chance. Ich hatte nämlich einen Schnitt von 1,7 in NRW und alle mit 1,7 und 2 WS wurden genommen. Ich hoffe, dass stimmt, denn ich hatte schon Angst, dass ich mich auch auf 4 Jahre warten einstellen muss...

Jules

Jemine
30.09.2004, 16:43
Hallo!
Kann mir jemand mal die Quelle nennen, in der genau steht, wie die ZVS oder die Unis jetzt wen fürs Studium auswählen? (oder es erklärt mir nochmal jemand :-blush ,denn ich steig da noch nicht durch und man findet ja auch nix Konkretes)
Ich binn wahnsinnig verzweifelt, da ich leider im Abi (2003) nur 3.0 geschrieben habe und nun wohl eine halbe Ewigkeit auf Medizin warten muß. Ich weiß nicht, was ich sinnvolles in der laaaaaangen Zwischenzeit machen soll, außerdem hängen meine Eltern mir in den Ohren, dass ich doch lieber etwas anderes studieren soll, da das Warten sich ja gar nicht lohnt, bla bla bla. Ich will aber UNBEDINGT Medizin studieren, und habe nun die Hoffnung, wenigstens etwas früher anfangen zu können! Was heißt denn das neue Verfahren nun genau für Leute, wie mich, die zwar absolut motiviert sind, denen aber ein halbes bis ganzes Gebirge in den Weg gelegt wird, nur, weil sie einen blööden Abischnitt haben????

iris19
30.09.2004, 17:53
Hi!
Ich war beim Studienberater und hab mich informiert. Das Gute an der neuen Regelung ist, dass man die Möglichkeit hat sich an sechs Unis einem Auswahlverfahren zu stellen (Test, Gespräch...).
Weil die Unis einfach selbst entscheiden wollen, was für Kandidaten sie aufnehmen.
Jules bsp. hätte dann wie ich ziemlich gute Chancen.

Ich denk aber, dass es mit 3,0 echt schwer werden wird, da ab WS 2005/06 die Zahl der WS noch ansteigen wird, da nur noch ein kleiner Teil der Plätze über Wartesemester vergeben wird.
Was aber nicht heißt, dass du deinen Wunsch jetzt an den Nagel hängen musst. Beispielsweise kannst du auch in Ungarn studieren, musst dann aber mit ca. 24000 Euro rechnen, die da pro Jahr (Uni+ Lebenskosten) auf dich zukommen.
Andere Möglichkeit wäre noch Bundeswehr. Du musst dich aber auf 17 Jahre verpflichten lassen, erhälst aber ein festes Gehalt.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen
iris