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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu subkutanen Injektionen...!



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rampidl
26.09.2004, 15:26
Jetzt stell ich mal die Frage hierhinein....ihr kennt sicher die fertigspritzen: fraxiparin, sandoparin, fragmin, lovenox...usw. die s.c. injiziert wird nun meine frage muss man bei diesen aspirieren oder nicht....jeder erzählt bzw. jeder macht es anders...könnte ihr mir infos darüber geben...?!

und wie sieht es mit anderen mittel aus wie vendal s.c. aspiriern?"

danke für eure hilfe...

ehemalige Userin 24092013
26.09.2004, 16:06
Grundsätzlich muss man beim s.c.- Spritzen nie aspirieren.
Soweit ich weiss, ist es auch egal, um welches Medikament es sich handelt.
Unterschiede gibts aber gern mal von Haus zu Haus.
Wie gesagt, erforderlich ist es aber nicht, weil die Wahrscheinlichkeit, ein größeres Gefäß zu treffen, wie bei einer i.m.-Injektion z.B. relativ gering ist.
Die Hämatome am Bauch sind einfach nur Einblutungen kleiner Endgefäße, in die man aber längst nicht das Medikament spritzt, da macht man das Teil ehr platt.


Gruss Kaddel

ehec
26.09.2004, 16:32
... "könnte ihr mir infos darüber geben...?!"

http://www.aerztekammer-bw.de/25/10praxis/90allgemeinmedizin/0309.pdf



http://rheuma-online.de/anakinra/durchfuehrung.php

Hellequin
26.09.2004, 16:39
Also ich hab während meiner Ausbildung gelernt, das ein aspirieren beim s.c. spritzen nicht nötig ist. Normalerweise befindet sich aber auf jeder Station ein Ordner mit den Dienstanweisungen. Da werden solche Sachen meist auch drin abgehandelt, zumindestens in den KHs die ich kenne war es so.

Babe
26.09.2004, 16:46
hm, mir wurde zu anfangs gesagt: "Bei Spritzen immer aspieren!" Seitdem mache ich es auch grundsätzlich, egal ob i.m., s.c., .... und bei welchem Medi.

Andere Frage zur s.c.-Injektion:

Wie ist es bei einem Stich mit einer benutzen s.c.-Nadel? Ist er bei der BG meldepflichtig ja, oder nein? Habe gehört, dass es bei einem s.c.-Stich nicht unbedingt erforderlich sei, da kein "direkter" Blutkontakt besteht. Kann mir das ganze aber nicht vorstellen. Und finde das ganze unglaubwürdig. Was sagt ihr?

LG, Babe

Hellequin
26.09.2004, 16:52
Eine Stichverletzung mit einer kontaminierten Kanüle sollte man immer melden. Wie Kaddel weiter oben ja geschrieben hat, erwischt man gelegentlich doch mal ein kleines Gefäß, d.h. einen Blutkontakt kann man nie 100% ausschließen. In so einem Fall gilt schlicht und ergreifend:"Better safe, than sorry!"

Faust601
26.09.2004, 17:01
Die Hämatome am Bauch sind einfach nur Einblutungen kleiner Endgefäße, in die man aber längst nicht das Medikament spritzt, da macht man das Teil ehr platt.
Die Hämatome entstehen meines Wissens sogar bevorzugt beim Aspirieren: Durch den Unterdruck schädigt man die Kapillaren, durch die lokal ziemlich ausgeprägte Gerinnungshemmung durch das Heparin-Depot kommt es dann zur Einblutung.
Ergo: Zumindest bei Heparin hat das Aspirieren also Nachteile, aber keine Vorteile, also lässt man's am besten weg.

rampidl
26.09.2004, 17:02
wie ich auch hier sehen scheiden sich die geister....:D

agouti_lilac
26.09.2004, 17:24
Hab auch gelernt, dass beim Subcutan-Spritzen nicht aspiriert wird. Die Geister scheiden sich immer weniger... 4:1 :-D.

milz
26.09.2004, 17:45
Richtig .. 5:1

Mir wurde gesagt (KP-Schule) bei s.c. nicht aspirieren. Schadet wahrscheinlich mehr wie es nützt.

rampidl
26.09.2004, 18:11
und was ist wenn man es dann doch in ein gefäß spritzt, besteht irgendeine gefahr?!?

Faust601
26.09.2004, 18:27
Ich sprech jetzt mal nur fürs Heparin: Unfraktioniertes Heparin wird ja durchaus auch i.v. gegeben und zwar in derselben Dosis, ist also kein Problem. Für niedermolekulare Heparine ist das zwar nicht üblich, wäre aber meines Wissens prinzipiell möglich. Solltest du es also tatsächlich schaffen, mit einem s.c.-Nädelchen ein größeres Gefäß zu treffen, kannst du trotzdem ruhig schlafen.

Bei anderen Sachen mag das u.U. anders aussehen. Etwas weiter oben im Thread findet sich z.B. ein Link zu einem Artikel, in dem steht, dass bei der Hyposensibilisierung in der Allergietherapie stets zu aspirieren ist. Und das leuchtet ja durchaus ein: Würdest du hier in ein Gefäß spritzen, dürfte die Antwort deines Immunsystems sehr viel heftiger anfallen, da das Allergen ja schneller im Blutkreislauf anflutet.

Hellequin
26.09.2004, 18:49
Die Blutgefäße die sich im Subkutangewebe befinden, sind eigentlich so klein, das sie bei der Injektion platzen würden, d.h. selbst dann würde nur ein Minimalanteil ins zentrale Blutsystem eintreten. Das gilt meines Erachtens für die meisten s.c. zu verabreichenden Medikamente. Es gibt natürlich immer Medikamente bei denen es zu Abweichungen von der üblichen Vorgehensweise kommt. Das kann man aber nicht verallgemeinern. Bei der erwähnten Desensibilisierungstherapie handelt es sich anscheinend sowieso um ein Verfahren was z.B nicht an ärztliches Hilfspersonal deligierbar ist und nur von Ärzten mit der entsprechenden Weiterbildung durchgeführt werden darf.

ehec
26.09.2004, 22:45
hier uebrigens der (be-)richtig(t)e zweite link:

http://rheuma-online.de/anakinra/tipsinjektion.php,

der beide moeglichkeiten anbietet - mit der einschraenkung, dass das vorgehen ohne aspirieren nur bei fertigspritzen mit geringer fuellmenge angewendet werden solte. wollte mit den beiden links eh nur deutlich machen, dass sich bei dem thema die geister scheiden, was durch den dead link ein wenig untergegangen ist:-)



was waehrend meiner ausbildung auch immer ein beliebtes diskussionsthema war, ist die frage, ob in 90°- oder in 45°-winkel eingestochen werden soll / darf...

ehemalige Userin 24092013
27.09.2004, 06:42
was waehrend meiner ausbildung auch immer ein beliebtes diskussionsthema war, ist die frage, ob in 90°- oder in 45°-winkel eingestochen werden soll / darf...


Ich denke den Stichwinkel kann man ganz nach Patientenzustand entscheiden.
Viel "Fett" 90°, wenig "Fett" 45°....;-)......so viel Abschätzungsvermögen sollte man eigentlich besitzen.:-)

Gruss Kaddel

doc3
27.09.2004, 16:16
Habe auch in meiner Ausbildung gelernt, dass bei s.c-Applikation von Medikamenten nicht aspiriert werden muss.
Zur Stichverletzung mit Kanülen, immer zum Betriebsarzt und der BG melden.

Turnusknecht
27.09.2004, 19:22
Auf jeden Fall, sofort melden.

Ist z.B. gestern in meinem Dienst passiert, da hat sich eine meiner Schwestern beim Fragmin-spritzen gestochen.

Hab sie sofort zum diensthabenden Internisten geschickt und von Blutproben abgenommen.

Shutt
27.09.2004, 19:23
Ich sprech jetzt mal nur fürs Heparin: Unfraktioniertes Heparin wird ja durchaus auch i.v. gegeben und zwar in derselben Dosis, ist also kein Problem. Für niedermolekulare Heparine ist das zwar nicht üblich, wäre aber meines Wissens prinzipiell möglich. Solltest du es also tatsächlich schaffen, mit einem s.c.-Nädelchen ein größeres Gefäß zu treffen, kannst du trotzdem ruhig schlafen.

Bei anderen Sachen mag das u.U. anders aussehen. Etwas weiter oben im Thread findet sich z.B. ein Link zu einem Artikel, in dem steht, dass bei der Hyposensibilisierung in der Allergietherapie stets zu aspirieren ist. Und das leuchtet ja durchaus ein: Würdest du hier in ein Gefäß spritzen, dürfte die Antwort deines Immunsystems sehr viel heftiger anfallen, da das Allergen ja schneller im Blutkreislauf anflutet.


wie sieht es z.B. bei pegylierten Interferonen (Pegasys + Pegintron) oder nicht-pegylierten Interferonen aus? Würd mich mal interessieren .....

lg,
Shutt

Hellequin
27.09.2004, 22:15
wie sieht es z.B. bei pegylierten Interferonen (Pegasys + Pegintron) oder nicht-pegylierten Interferonen aus? Würd mich mal interessieren .....

Die von dir genannten kenne ich jetzt nicht, weiß aber das Rebif (das ist ein Interferon das zur Ms-Schubprophylaxe eingesetzt wird), durch seinen sauren pH wohl zu Hautnekrosen führen kann, und deswegen die Fertigspritzen, im Gegensatz zur herkömmlichen s.c.-Injektion, nicht entlüftet werden sollen. Weiß jetzt leider nicht, ob sich das 1zu1 auf alle Interferone übertragen läßt.

Faust601
28.09.2004, 15:28
Die von dir genannten kenne ich jetzt nicht, weiß aber das Rebif (das ist ein Interferon das zur Ms-Schubprophylaxe eingesetzt wird), durch seinen sauren pH wohl zu Hautnekrosen führen kann, und deswegen die Fertigspritzen, im Gegensatz zur herkömmlichen s.c.-Injektion, nicht entlüftet werden sollen. Weiß jetzt leider nicht, ob sich das 1zu1 auf alle Interferone übertragen läßt.
Das versteh ich jetzt nicht ganz. Was hat denn das Entlüften mit dem pH-Wert zu tun?