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milz
30.09.2004, 09:37
http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,320673,00.html

Das scheint ja nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Mmm, wir haben sowieso zuviele Akademiker in Deutschland...(ironie)


Noch was zum Thema "Die Kassen sind leer":
http://www.n24.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/?a2004092811283362998
Nach Teuro und Ökosteuer, dann eben auch noch Studiengebühren.
Ein sparsamer Umgang mit Steuergeldern wäre da sicher zuviel verlangt und die schwarzen Kanäle wollen gefüllt sein.

Cranium
30.09.2004, 09:52
Interessanter Artikel vom unispiegel.
Hätte ich den lieber nicht gelesen. Da läuft es einem ja flüssig wenn das wirklich wahr werden sollte.

Dazu fällt mir nur eines ein:

Hellequin
30.09.2004, 10:02
Der Zeitungsartikel der Zeit ist zwar erst vor kurzem in anderem Thread gepostet worden, in dem Zusammenhang passt er aber auch ganz gut.
Daran kann man schon mal sehen, für was ein Großteil der Studiengebühren draufgehen wird. :-(

Vystup
30.09.2004, 10:20
ich kann mir vorstellen, dass man als student sogar gegen die zweckentfremdung seiner gezahlten studiengebuehren klagen koennte. ansonsten bin ich nicht unbedingt ein absoluter gegner von studiengebuehren, da ich gerade erlebe, wie das medizinstudium auch ablaufen kann - wenn man entsprechend dafuer bezahlt. seminare mit 4 studenten, praktika allein oder zu zweit, freundliche und motivierte professoren, grosser praxisanteil und viele angebote nebenbei - das geht nicht ohne geld.

Evil
30.09.2004, 11:48
ansonsten bin ich nicht unbedingt ein absoluter gegner von studiengebuehren, da ich gerade erlebe, wie das medizinstudium auch ablaufen kann - wenn man entsprechend dafuer bezahlt. seminare mit 4 studenten, praktika allein oder zu zweit, freundliche und motivierte professoren, grosser praxisanteil und viele angebote nebenbei - das geht nicht ohne geld.

Da stimme ich Dir zu! :-dafür

Wenn ich mich daran erinnere, dass die Chemikalien im Chemie-Praktikum groesstenteils DEUTLICH aelter waren als ich.... dafuer wuerd ich schon was ausgeben.

Allerdings sollte man dann auch wesentlich mehr Begabten-Stipendien vergeben, aber Nachwuchs-Foerderung ist hier z.Z ja nicht sehr verbreitet.....
:-stud

Pascal
30.09.2004, 19:13
ansonsten bin ich nicht unbedingt ein absoluter gegner von studiengebuehren, da ich gerade erlebe, wie das medizinstudium auch ablaufen kann - wenn man entsprechend dafuer bezahlt. seminare mit 4 studenten, praktika allein oder zu zweit, freundliche und motivierte professoren, grosser praxisanteil und viele angebote nebenbei - das geht nicht ohne geld.

Ja aber leider geht das Geld aus den Studiengebühren und Verwaltungsgebühren ja zu 0% an die Unis. Also nix mit Verbesserung.

JHS
30.09.2004, 19:28
:-dafür

auch ich kann Vystup und DrEvil nur zustimmen, Studiengebühren sind auch aus meiner Sicht kein absolutes NoNo. Allerdings glaube ich kaum, dass zur Zeit in Deutschland eine Regelung gefunden würde, die wirklich im Sinne der Studenten v.a. die Qualität des Studiums verbessern würde. Deshalb bin ich in der konkreten Situation
:-dagegen


hinzu kommt: in Esssen zahlt man aktuell schon 120Euro Semesterbeitrag! Damit finanziere ich vor allem mein Semesterticket (ich wohne 10min von der Uni entfernt, fahre fast nie mit Bus+Bahn) und den ekelhaften Frass in der Mensa...

Sidewinder
30.09.2004, 19:31
Also ich bin ja prinzipiell vorsichtig damit, die Studiengebühren vollends zu verdammen...aber dazu müssen zwei Punkte auf jeden Fall erfüllt werden:
1.Die Gelder müssen wirklich KOMPLETT an die Unis gehen und es muss eine merkliche Verbessereung der Lehre stattfinden und zwar umgehend und nicht langwierig nach zehn oder zwanzig Jahren!
2.Das Studium muss für ALLE Studenten finanzierbar bleiben, d.h. man kann nicht einfach sagen, jeder zahlt nun 500 oder 1000 Euro pro Semester/Jahr, sondern man muss dann auch die Möglichkeit bieten, selbige Beiträge zu finanzieren...ich könnt das Geld nicht einfach so zusätzlich noch herzaubern!

Mal abwarten, was das noch wird!

:-meinung

harlekyn
30.09.2004, 20:31
Studiengebühren wären der Tod für die deutschen Universitäten!!!

Warum? Weil wohl keiner ernsthaft glaubt, dass auch nur ein Teil dieses Geldes an die Universität gehen würde.
Und wenn ich eh einen Kredit aufnehmen muss, um studieren zu dürfen, dann investiere ich dieses Geld doch in eine gute Ausbildung im Ausland oder an einer privat Uni, wo ich für meine Kohle etwas geboten bekomme.

Mit Einführung von Studiengebühren, würde die Uni zu einem Dienstleister werden und davon sind sie nun mal weit entfernt...
:-meinung

questionmark
30.09.2004, 20:40
Ich denke auch, dass Studiengebühren, wenn sie vernünftig eingesetzt werden und der Hochschule zu Gute kommen, durchaus eine sinnvolle Sache sind. So ein Studienplatz (gerade einer der Medizin) kostet ja auch ein Heidengeld. Es führt ja auch nicht zwangsläufig zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, wie gerne behauptet wird. In Australien, wo die Studiengebühren sehr hoch sind, muss niemand aus finanziellen Gründen auf ein Studium verzichten. Aufgrund eines vom Staat finanzierten Programmes kann man die Studiengebühren schrittweise zurückzahlen, wenn man arbeitet und einen gewissen Betrag verdient. Wenn man eine bessere Ausbildung bekommt, sollte man auch durchaus dafür bereit zu sein, etwas dafür zu bezahlen. Um diese Vorraussetzungen zu schaffen muss man in Deutschland aber noch einiges ändern, denke ich. Das wird nicht einfach klappen, indem man von jedem Studenten 500 Euro pro Semester verlangt.

rogerM
30.09.2004, 20:58
ich kann mir vorstellen, dass man als student sogar gegen die zweckentfremdung seiner gezahlten studiengebuehren klagen koennte. ansonsten bin ich nicht unbedingt ein absoluter gegner von studiengebuehren, da ich gerade erlebe, wie das medizinstudium auch ablaufen kann - wenn man entsprechend dafuer bezahlt. seminare mit 4 studenten, praktika allein oder zu zweit, freundliche und motivierte professoren, grosser praxisanteil und viele angebote nebenbei - das geht nicht ohne geld.


das sind worte, von jemanden, für den geld keine rolle spielt. wie schwierig es jetzt schon ist das studium mit wenig unterstützung zu finanzieren, erspar ich mir. ich weiss auch nicht wirklich was es für meine ausbildung bringen soll seminare mit 4 leuten et. abzuhalten. an meinem studienort, ist das studium m.e. ausreichend gut organisiert, es liegt an jedem selbst das beste drauss zu machen, manche wollen einfach nur arzt werden und engieren sich weniger, andere wollen karriere machen und investieren mehr. für jeden wird ausreichend viel geboten. und ausserdem erkauft man sich nicht gute lehre mit geld oder mit kleinstgruppen. es sind auch die inhalte und die rahmenbedingungen ausschlaggebend.
ich persönlich würde lieber auf elitäres systeme die viel geld kosten verzichten und das annehmen was mir zur zeit geboten wird, weil ich es für mich als völlig ausreichend betrachte.

questionmark
30.09.2004, 21:11
Schön, dass du die finanzielle Situation anderer Leute nach nur einem Beitrag beurteilen kannst... Genauso pauschal könnte man behaupten, dass manche Menschen einfach mehr für ihr Studium aufzubringen bereit sind.

rogerM
30.09.2004, 21:16
Schön, dass du die finanzielle Situation anderer Leute nach nur einem Beitrag beurteilen kannst... Genauso pauschal könnte man behaupten, dass manche Menschen einfach mehr für ihr Studium aufzubringen bereit sind.

@mark
ich meinte das nichtunbedingt an ihn persönlich, sondern eher, dass leute für die geld keine rolle spielt öfters so argumentieren.

Pascal
30.09.2004, 21:32
ich weiss auch nicht wirklich was es für meine ausbildung bringen soll seminare mit 4 leuten et. abzuhalten.

?????????? Nicht dein Ernst oder? Das Kleingruppenuntericht wesentlich effektiver ist als ne Frontalvorlesung vor 100 Studenten sollte jawohl jedem klar sein. Immer davon ausgehend, daß die Unterrichtenden gleichwertig sind natürlich.
Ich will damit nicht sagen, das das Studium an deiner Uni schlecht ist. Noch will ich bestreiten, daß man auch viel selbst dazu beitragen muß damit man was lernt. Lernen muß man nunmal selbst. Aber das in Kleingruppen wesentlich besser auf meine Probleme und Schwächen eingegangen werden kann ist doch nun wirklich klar.

rogerM
30.09.2004, 21:37
?????????? Nicht dein Ernst oder? Das Kleingruppenuntericht wesentlich effektiver ist als ne Frontalvorlesung vor 100 Studenten sollte jawohl jedem klar sein. Immer davon ausgehend, daß die Unterrichtenden gleichwertig sind natürlich.
Ich will damit nicht sagen, das das Studium an deiner Uni schlecht ist. Noch will ich bestreiten, daß man auch viel selbst dazu beitragen muß damit man was lernt. Lernen muß man nunmal selbst. Aber das in Kleingruppen wesentlich besser auf meine Probleme und Schwächen eingegangen werden kann ist doch nun wirklich klar.

kleinstgruppenunterricht ist bei uns gang und gebe auch ohne studiengebühr, allerdings als POL system, allerdings mit ungefähr 10 studenten.
die vorklinik war normal in seminare etc gegliedert, daher kenn ich beide systeme, das ich jetzt deutlich mehr oder besser lerne kann ich nicht unbedingt behaupten.

questionmark
30.09.2004, 21:40
@mark
ich meinte das nichtunbedingt an ihn persönlich, sondern eher, dass leute für die geld keine rolle spielt öfters so argumentieren.

Mark?! Ist ja ne nette Version meines Namens... :-D

Ja, das kann schon sein. Ich finde es nur unfair, jemanden gleich zu beurteilen, wenn man ihn noch nicht einmal kennt. Sollte sich nicht zickig anhören, sorry. Ich denke halt, dass man auch ruhig etwas für sein Studium bezahlen kann. Es kostet schliesslich auch eine Menge. Das soll nun nicht heissen, dass man nicht studieren soll, wenn man kein Geld hat. Es müssten halt Bedingungen geschaffen werden, die es jedem ermöglichen zu studieren und trotzdem auch rentabel sind für die Universität, damit diese auch die Qualität der Aubildung aufrechterhalten kann. Und Seminargruppen mit 4 Teilnehmern ist doch ein Traum und bringt sicherlich mehr als der übliche Frontalunterricht.

zotteltroll
30.09.2004, 22:48
Zum Thema:
Das WS hat noch nicht mal angefangen, da trifft man jemanden aus seiner Schule wieder und sie meint so: "mh, tja, naja, mal sehen, ob das [Ethnologie] was für mich ist" ... "Mal sehen, wer von uns als erster abbricht." Einige andere aus dem Bunde, die schon ein Jahr oder so studieren, wechseln jetzt teilweise zum dritten Mal das Studienfach ... auf die Frage, was man mit irgendeinem "Medienblabla"-Abschluss dann irgendwann anfangen kann beruflich: "Viel." Und was genau? "Mal sehen." Die Motivation, irgendwas für den späteren Beruf zu leisten, sich irgendwie zielgerichtet zu qualifizieren, tendiert gegen Null. Hauptsache studieren. Berufsdemonstrant sein. Gegen Hartz IV und Studiengebühren sowieso. Che Guevara an der Wand und vom Sozialismus träumen. Mal ins Ausland gehen, einfach "mal weg", nur so. Dann vielleicht lieber was anderes studieren ... Eine lebenslange WG, eine Kommune, Kinder gemeinsam aufziehen im Qualm von Räucherkerzen. Wenn man mit dem Abschluss nichts anfangen kann: einfach jobben. Wozu Freude am Beruf, tiefergehendes Interesse ... Arbeit ist doch nur dafür da, um Geld zu verdienen (man höre und staune - Geld!).

So geht das. Man selber sei "karrieregeil", weil man irgendwelche halbwegs konkreten Vorstellungen vom eigenen Berufsziel hat. Geht man davon aus, dass die Leute noch in lokalen NC-Fächern sitzen, so blockieren sie vielleicht die Plätze von Leuten, die wirklich im Fach/Beruf aufgehen würden, nur dummerweise ein Abi mit 0,1 schlechter hatten.
Auf jeden Fall bezahlt der Staat zehntausende von Euros dafür, dass Leute studieren, die dann alles andere als Fachkräfte sind, sondern oftmals Hilfskräfte mit Studium, die sich von einem Job zum anderen hechten.

Studiengebühren sind in meinen Augen ein wirksames Mittel gegen solche Studenten. Entweder sie überlegen es sich nochmal und machen Plätze frei oder sie hängen sich rein. Die beschriebene Mentalität hingegen ist Sünde am Steuerzahler und dem Privileg studieren zu können, während andere, die gern wollen, nicht studieren dürfen, weil der Platz besetzt ist. Für sozial schwache Familien kann der Staat das regeln, wie er es ja über Bafög schon tut. (Mit Subventionen hat der ja Erfahrung :-D )

Nur meine Meinung ...

Im Übrigen muss sich kein Geisteswissenschaftler o.ä. dadurch angegriffen fühlen, aber es sind ja schon vorwiegen diese Studiengänge, die derartige Klientel anziehen. Mediziner sind erfahrungsgemäß ja ziemliche Realisten :-meinung

HSP90
30.09.2004, 22:58
Ich denke das ganze wird viel perfider abgehen, als hier einige Denken:
Die Finanzminister mögen u.U. sogar versichern, das die Gebühren direkt an die Unis gehen. Schön und gut, aber dafür streichen sie dann einfach den Unis ihre üblichen Zahlungen ein.
Als ich mir den Bericht des Bundes der Steuerzahler durchgelesen habe habe ich beinahe das Kotzen bekommen.
In den USA ist es natürlich gang und gebe Kredite aufzunehmen um die Gebühren zu bezahlen, aber dafür verdienen sie auch ungefähr das fünfache von dennen in Deutschland.
Und Ich galube nicht, dass das Deutsche Gesundheitswesen willig ist den Ärzten mehr Lohn zuzukommen.
Bisher war ich mir Sicher, nach dem Studium in Deutschland bleiben zu wollen, aber jetzt bin ich mir nichtmehr so Sicher. Das wird mir hier irgendwie zu niederträchtig und verlogen.

Pascal
30.09.2004, 23:11
kleinstgruppenunterricht ist bei uns gang und gebe auch ohne studiengebühr, allerdings als POL system, allerdings mit ungefähr 10 studenten.
die vorklinik war normal in seminare etc gegliedert, daher kenn ich beide systeme, das ich jetzt deutlich mehr oder besser lerne kann ich nicht unbedingt behaupten.

Meine Güte ne. Es ging doch nicht um die Zahl vier, sondern um die Tatsache der Kleingruppen an sich.

milz
30.09.2004, 23:11
Es müßte nach dem Bedarf getrennt werde:
Für die einen 4-Mann-Seminare mit individueller Betreuung für xxx Euro pro Semester und für die anderen, die auch so gute Noten schreiben und/oder nicht so toller Finanzlage, Bsp. ich, kostenloser Normalunterricht.