PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zur Studienwahl Medizin



Tanita
04.10.2004, 16:31
Hallo,

ich überlege seit längerem nach dem Abi (bin in d. 12.Kl) Medizin zu studieren (Ethnologie +X ist zwar auch noch im Rennen, aber ich tendiere grad mehr zu Medizin.). Jetzt hab ich aber einige Fragen:

1. Ist es auch ratsam Medizin zu studieren, wenn man in den Naturwissenschaften nicht wirklich begabt ist (v.a. Physik, Mathe), aber echtes Interesse am Fach hat und genügend Motivation dafür mitbringt?!?

2. Ich hab mir überlegt nach dem Abi erstmal ins Ausland (Peru) zu gehen, ich rede nicht von einem ganzen Jahr sondern eher von 3-6 Monaten, und dort vielleicht ein Praktikum in einem Krankenhaus zu machen. Um eben wirklich sicher zu sein, dass es das Richtige für mich ist. Kann ich mir das evtl. schon als Pflegepraktikum anrechnen lassen?

3. Ich habe vor in B.-W. zu bleiben, allerdings ist an allen Unis, außer Tübingen Studienbeginn zum WS. Wenn ich nun erstmal im Ausland wäre, wäre ich ja erst zum Sommersemester wieder zurück. Kann ich mich dann nur bei d. ZVS für Tübingen bewerben??? Klar kann auch sein, dass ich sowieso warten muss bei den NCs, allerdings ist da ja noch alles offen!

4. Wenn sich 3. bewahrheitet, ist dieser (zu der Zeit) Auslandsaufenthalt überhaupt sinnvoll???


Also ihr seht, ich bin etwas verwirrt, ich hoffe auf eure Hilfe! :-nix

Gruß Tanja

ehem-user-02-08-2021-1312
04.10.2004, 16:46
gelöscht

Tanita
04.10.2004, 17:19
Klar würd's mich nicht umbringen außerhalb von BW zu studieren :-) , es wär ganz einfach praktischer (in best. Fällen günstiger). Angenommen ich müsste mich für's SoSe bewerben und TÜ wär immer noch die einzige Möglichkeit, dann würd ich auch noch Unis aus den angrenzenden Bundesländern angeben.

THawk
04.10.2004, 17:21
Hallo Tanja.

Die Naturwissenschaften sollten dich wirklich nicht vom Studium abschrecken. In irgendeinem Fach hat da jeder Ersti Lücken, die er halt einigermaßen schließen muss. Das erste Semester ist dann (je nach Uni, d.h. je nachdem wie viel Nicht-Naturwissenschaften du anfangs hast) zwar vielleicht recht ätzend, aber auch dass übersteht man.

Mit dem Pflegepraktikum im Ausland würde ich mich an deiner Stelle hier bei medi-learn bzw. bei www.thieme.de/viamedici mal genauer informieren. Die Bescheinigung in der jeweiligen Landessprache (Spanisch?!) könnte für dich auch ganz hilfreich sein, damit die in Peru auch wissen was das überhaupt soll.

Und überleg dir wirklich ob du unbedingt in BW bleiben willst - den Ort tauschen kann man immer noch, es ist gerade beim heutigen NC doch viel wichtiger überhaupt den Platz zu haben! :-meinung


Viel Erfolg weiterhin, dass du ein gutes Abi baust ;-)

Ciao, Lars

THawk
04.10.2004, 17:22
Okay, soviel zum Thema Ortswahl. Du warst schneller ;-)

eatpigsbarf
04.10.2004, 20:27
Tanita,
ich hab mit dem Studium angefangen, nachdem ich in den letzten 2 Jahren in der Schule weder Chemie noch Physik hatte. Und meine Physiklaufbahn (ich hatte das nur bis zur einschliesslich 10. Klasse) sah so aus, dass wir ein ganzes Jahr in der 10. Klasse nur Atomkraftwerke vom Grundriss gezeichnet hatten und sich dann unsere Physiknote als Kombination von Math und Malqualitaet von AKW's zusammengesetzt hat... Also, wirklich keinerlei Ahnung von irgendwas und folglich doch ganz schoen Respekt gehabt vorm Studium (insbes. Chemie, da der normalen Chemie ja auch noch die Biochemie in der Vorklinik folgt). Hat aber tatsaechlich geklappt (mit viel Lernen und bestimmt auch einer Portion Glueck -wie ja meistens) und ich habe ganz normal nach 4 Semestern das Physikum geschafft. Ich denke mal, wenn Du Dich wirklich sehr fuer die Medizin an sich interessierst, dann ist das alles mit Langeweile (ich fand sowohl Chemie als auch Physik den absoluten Hammer an Langeweile...) und einer gehoerigen Portion Lernwillen zu schaffen. Ich hab's mit meinem 10. Klasse-Wissen auch irgendwie gemanaged. Gehen tut das (-klar, auch wenn bestimmt einige den Kurs 2mal oder so machen muessen). Vielleicht nicht gute Klausurergebnisse bekommen, (das kommt auch immer auf die Dozenten an der Uni an und wie die ihre Pruefungen konzipieren), aber geschafft ist es.

Und wg. Auslandsaufenthalt: ist eine prima Sachen, nach der Lernerei fuers Abi dann einen Strich zu ziehen und erstmal was komplett anderes in einer ganz neuen Umgebung zu machen - aber ;): wenn Du einen guten NC hast und sofort einen Studienplatz bekaemst, wuerde ich wohl eher das tun. Denn Du hast spaeter in den Famulaturen (wenn Du es also die Vorklinik bestanden hast und dann mal endlich was mit Patienten machen darfst) auch eigentlich gute Moeglichkeiten, davon was im Ausland zu machen. Und Du siehst ja selber, dass Du mit einem regulaeren Studienbeginn zum WS eine ganze Ecke flexibler von Deiner Ortswahl her bist und die Auslandsmoeglichkeit verschwindet ja nicht. Was vielleicht auch noch eine Kompromissmoeglichkeit ist, ist, dass Du versuchst, nur Deine minimal genannte Zeit (naemlich die 3 Monate) in Peru zu machen... Ihr muesstet doch auch irgendwann Anfang Juni komplett mit Abi fertig sein, und das Studium geht ja erst im Oktober los (wobei da eben immer die Einschreibung vorher stattgefunden hat).
Aber, die Studienplaetze sind eben begehrt und insofern wuerde ich, wenn ich gleich einen bekaeme, ihn wohl nicht hergeben.
So, und damit steht hier wieder eine neue Meinung :):). Viel Glueck jedenfalls und auf dass Du fuer Dich selber irgendeine Entscheidung findest :-D

Tanita
04.10.2004, 21:00
Gott sei Dank, diese Antworten machen endlich einmal Mut. Sonst bekomme ich immer nur zu hören (wenn ich mich mal durchringe und jemandem erzähle, was ich evtl. machen will): Hach, das ist doch so ein langes Studium.... Da musst du aber ganz schön gute Noten haben....Also ich geh ja ganz ungern zum Arzt (Jetzt mal im Ernst: Wer tut das schon gern??? Is ja klar, dass man lieber gesund ist als krank!)....das Studium soll ganz schön schwer sein.
Im Prinzip ist's doch irgendwie als würden sie sagen: "Ja's tut mir ja Leid, aber ich trau's dir halt nicht zu!" :-meinung
Es hat schon ziemlich lange gedauert bis ich mal kapiert hab, dass die Leute das nicht mal so meinen und eben einfach nur nachplappern, was sie irgendwo aufgeschnappt haben. War das bei euch auch so???

Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema. Ich würde gerne noch wissen, wie viele SWS man hat und ob das von Semester zu Semester verschieden ist, oder ob das immer gleich bleibt?

Gruß Tanja

test
05.10.2004, 00:33
Die SWS sind immer unterschiedlich ich würde sagen zwischen 6/16 (Pflicht/Pflicht+Vorlesung) bis 25/40 SWS, je nach Semester. Mit neuer AO bist du eher im oberen Bereich. :-peng 6/18 Stunden hatte ich nur im 4.Semester, wo bei uns nicht mehr wirklich viel an Kursen lief. Ich denke mit Vorlesungen kommt man schon meist über 30SWS insgesamt nach neuer AO. :-nix

hobbes
05.10.2004, 01:24
2. Ich hab mir überlegt nach dem Abi erstmal ins Ausland (Peru) zu gehen, ich rede nicht von einem ganzen Jahr sondern eher von 3-6 Monaten, und dort vielleicht ein Praktikum in einem Krankenhaus zu machen. Um eben wirklich sicher zu sein, dass es das Richtige für mich ist.


Meine Antwort wirst du zwar als unnütz betrachten, aber ich möchte mal nur diesen einen Punkt aufwerfen.
Peru mag ein schönes Land sein und die Arbeit in einem Krankenhaus in einem Schwellenland eine eindrückliche, bereichernde und prägende Erfahrung eines jeden jungen Menschen - mit reichlich Lehren für das Leben. Aber: welche Parallelen haben solche Erfahrungen überhaupt mit der Medizin bei uns? Können solche Erfahrungen für den Berufsentscheid zur Hilfe gezogen werden?
Überhaupt nimmt die Forderung nach möglichst viel Erfahrung in der Krankenpflege vor einem Medizinstudium Überhand. Ich habe gegen diese Praktika grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber ich frage mich sehr, ob hier nicht was vermischt wird von Pflege und Pflegewissenschaften und Medizin. Man soll sich doch auch ein wenig bewusst sein, dass es hier eine Trennlinie gibt und immer geben wird und wohl auch geben muss. Die Pflege ist nicht gleich Medizin, sie ist ein eigenständiger Berufszweig und gleichermassen herausfordernd - aber auf einem anderen Gebiet.
Offensichtlich gibt es immer mehr Zeit zu überbrücken, bis die jungen Studenten nach dem Abitur überhaupt Medizin studieren dürfen; da es unsere Quotenregelung so vorsieht. Der Student wird ja bekanntlich im Altern reifer für das Studium. Diese Zeit wird mit Sozialjahr, Pflegepraktikum, Zivildienst usw. vollgestopft. Weshalb diese Zeit nicht für ein Studium der Basiswissenschaften (Biochemie, Biologie) nutzen? Es muss ja keine Ausbildung in Deutschland sein. Nur so ein Gedanke.
:-meinung

Mephistopheles
05.10.2004, 02:34
@eatpigsbarf
sorry möchte dir echt nicht zu nahe treten - aber wo hast du nach deiner beschreibung bitte abi gemacht? in der zehnten klasse grundrisse von atomkraftwerken zu zeichnen... was hat das mit physik zu tun (also wenn ihr nicht gerade die statik berechnet habt - ok wäre vielleicht zu kompliziert...)? also ich hab in der 10. in physik andere dinge machen müssen, rechnen und formeln herleiten, wo die hälfte der klasse auch fast gescheitert ist... aber keine zeihnungen von grundrissen..........?!? (kanns wirklich nicht verstehen...)

@hobbes
das was vielen ärzten fehlt ist soziale kompetenz - und die bekommt man sicherlich beim studium nicht beigebracht.... ich glaube, dass erfahrungen (auch vor dem studium) dafür sehr wichtig sind!!! aber das muß jeder für sich selbst entscheiden... pflege ist das eine - menschenkenntniss das andere - und wenn die "pflege" (vielleicht auch im ausland) dazu hilft bekommt es den patienten um so besser!!!

hobbes
05.10.2004, 13:08
Mephistopheles soziale kompetenz

Du magst recht haben. Ich habe jedoch bei Kollegen, welche von der Pflege zu den Ärzten übergewechselt keine höhere soziale Kompetenz feststellen könnten und ihr Verhältnis zu den Patienten wie auch zur Pflege (interessant!) war keineswegs ein besseres. Lange nicht jeder der einen sozialen Beruf ausübt gewinnt an Sozialkompetenz.

THawk
05.10.2004, 14:57
@Tanita
Während meiner zivi-Zeit im Krankenhaus hat mir eigentlich auch fast keiner meiner Kollegen zum Med.-Studium geraten (außer dem Stationspfleger). Sie sahen halt einfach zum größten Teil den studienaufwand in keinem Verhältnis zu späterer Arbeitszeit / Bezahlung etc. Aber weil mir die Arbeit so viel Spaß gemacht hat habe ich mich letztendlich doch für Medizin entschieden und bin damit jetzt vollauf zufrieden.
Also - frag die Leute nach ihrer Meinung, aber lass sie dir begründen und überleg dir selber ob du deine Prioritäten gleich setzt. Und versuch vor der endgültigen Entscheidung möglichst praktische Erfahrungen zu sammeln - egal ob im Ausland oder nicht.
Die SWS sind wirklich sehr verschieden, aber auch gar nicht mal so entscheidend. Im letzen Semester hatte ich sehr wenig Pflichtveranstaltungen, dafür aber sehr viel Stoff fürs Selbststudium (Makrosk. und Mikrosk. Anat. in einem Semester); das erste Semster war mehr Pflicht, aber dafür weniger nebenher. Mehr gearbeitet hab ich glaub ich im letzten.

Lars