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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auszeit nach dem Physikum?



surfsmurf
05.10.2004, 19:34
Hallo,

hab gerade im September mein Physikum hinter mich gebracht und glücklicherweise bestanden. Aber jetzt: Obwohl ich drei Wochen Urlaub in einem warmen Land gemacht habe und obwohl ich mich seit dem ersten Semester auf die Klinik freue, habe ich null Motivation. Null! Deswegen überlege ich, ein Semester Auszeit zu nehmen, irgendwie weg, jobben, reisen, das Leben genießen.

Wer hat sich vielleicht auch nach dem Physikum ne Auszeit genommen?
Wem gehts vielleicht genauso?
Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
smurf

eatpigsbarf
05.10.2004, 20:41
hatte ich auch nicht, surf. Und bei mir hat diese kein-Bock-Phase ca. das naechste Jahr ueber angehalten und dann kam schon das naechste Examen, naemlich das 1. STEX.
Aber, mal ganz ehrlich, ich denke, wenn man jetzt einfach mal Pause macht, vor lauter "ich kann nicht mehr", bringt das nichts. Denn, das wird nicht besser durch die Pause, weil Du ja weisst, dass Du in den naechsten Semestern einfach immer weiterlernen musst. Und das (= das Wissen) wird sich nach einer Weile immer mehr wie ein Berg vor Dir aufbauen, weil Du immer noch keine Lust haben wirst, weil Du Dich ja immer wieder an die Paukerei fuers Physikum erinnern wirst.
Aber, auch wenn Du so ausgepowert bist, die Klinik ist anders als die Vorklinik. Man lernt andere Sachen, sieht endlich Patienten, lernt mehr "medizinrelevante Sachen" und hat damit endlich den Funken einer Idee, wie das spaeter mal sein wird oder sein kann. Insofern wuerde ich jetzt damit erstmal anfangen, weil auch die Lernerei anders sein wird. Es ist nicht mehr nur reine Grundlagenlernerei (klar, die ist auch immer wieder dabei...), aber man beginnt so langsam, sich mit den Krankheiten und der dazugehoerigen Pathophysiologie zu beschaeftigen. Und das ist dann der Punkt, wo's dann auch interessant werden kann, weil es eben nicht mehr nur Biochemie ist. Klar, man muss wieder reinhauen, aber es ist nicht vergleichbar mit der Art und Weise, wie der mega Stress fuers Examen. Und dein Post-Examens-Loch ist ganz normal.
:-meinung .
Also, versuch, Dich aufs kommende Semester zu freuen :-top

Eilika
05.10.2004, 20:54
Also ich würde auch nicht zmbedingt zu einer Pause raten...vielleicht kann ich Dich damit aufbauen, dass es wirklich interessanter wird?! Und Du ja auch kein 1. Stex mehr schreibst und demnach die nächsten 4 (!) Jahre kein großes Examen hast...und auch wenn sich die Fächer fürs 3. Studienjahr nicht sooo interessant anhören, hatten wir hier zumindest den Untersuchungskurs und einen POL-Kurs zu Infektiologie, die mal echt klinisch orientiert waren...und man wird von den Profs, Ärztenetc. gleich ganz anders behandelt...
Falls Du wirklich Abstand brauchst wäre vielleicht ein Semester (oder 2) im Ausland besser? Bereue ein bisschen, dass ich das nicht gemacht hab...man lernt ne Sprache und sieht mal was völlig neues und wenn man Glück hat, kriegtt man ein Stipendium-hier machen das viele im 4. Jahr...

Vystup
06.10.2004, 09:04
Pause halte ich auch nicht fuer so sinnvoll, allein wegen der sozialen Kontakte im Semester, die dann doch schwieriger werden. Fang lieber an, Dir einen Auslandsaufenthalt zu organisieren und mach Dich dann nach dem 6. Semester auf die Ferne. Ich bin erst nach dem 8. weg und ich glaube das andere ist etwas praktischer.

surfsmurf
07.10.2004, 11:58
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Bei mir kommt halt zu der fehlenden Motivation extremes Fernweh dazu. Und ich hab so ein bißchen die Befürchtung, dass die Gelegenheiten nicht wirklich besser werden, wenn man erstmal in der Klinik steckt. Famulaturen etc im Ausland habe ich auch schon angedacht, aber ich möchte auch mal reisen, ohne mit Medizin zu tun haben. Ich bin halt nicht der Typ, der Medizin lebt und atmet und würd gern nochmal in der Welt rumkommen, bevor ich dreissig bin.

Heute geh ich aber zur Studienberatung, mal schaun, was die mir so erzählen.

smurf

sonnenkind
11.10.2004, 09:56
und was haben sie dir so erzählt??? *frag-neugierig-nach* :-D :-D

surfsmurf
11.10.2004, 11:50
Na ja, nichts, was ich nicht schon wußte. Rein formal gibts zwei Probleme: Einmal die Studienorganisation, sprich ob man Anspruch hat auf Praktikumsplätze etc, wenn man ausgesetzt hat, ob Sachen im SS überhaupt angeboten werden, sowas halt. Aber wir hier in Giessen haben wegen der neuen AO noch keine neue Studienordnung, d.h. niemand weiß irgendwas. Die andere Sache ist Studienguthaben: In Hessen gibts ja dieses Langzeitstudiumsgesetz und bei einem Semester, in dem keine Scheine macht (Urlaubssemester ist nochmal was anderes) verliert man halt ein Semester vom Studienguthaben.

Aber für die Entscheidungsfindung war das Gespräch ganz hilfreich, war sowieso eher pyschologisch ausgelegt. Warum ich das machen will, was ich mir erhoffe, waren Fragen. Und ich habe für mich herausgefunden, dass Herz und Kopf mir verschiedene Sachen raten. Ich werde jetzt erstmal eine oder zwei Wochen in die Uni gehen und dann mal weiter schauen.

Greetings
smurf