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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe! Welcher Test?



The Runt
15.10.2004, 18:07
Hallo,

vielleicht kann mir ja jemand helfen.

Es geht um Statistik. Ich habe Daten gemessen von 50 Personen, 6 mal mit einer etablierten Methode (also 300 Werte) und 2 mal mit einer neuen (also 100). Mit welchem Test kann man am besten belegen, dass die Methoden gleich/ähnliche Ergebnisse liefern? Das Problem ist ja u.a., dass es unterschiedlich viele Werte gibt.

Hat jemand eine Idee? Wäre echt super, den ich bin keine Matheleuchte :-blush .

Vielen Dank schon mal im voraus.

Andy1980
17.10.2004, 11:47
Hi!
Welche Statistik-Programm willst Du benutzen?
Ich würde Dir SPSS vorschlagen.
Hab sowas ähnliches gemacht.
Als erstes solltes Du aus den einzelnen Daten für die alte und die neue Methode Mittelwerte / Mediane berechnen. Die kannst Du dann statistisch vergleichen und Dir Unterschiede mittels SPSS berechnen lassen.

Gruß,
Andy

The Runt
18.10.2004, 12:26
Danke erstmal.

SPSS benutze ich, meine Frage ziehlte eher darauf ab, welcher statistische Test den nun der optimale ist, bei meinen Rahmenbedingungen.

Werde mir mal einen Termin mit den Biometrikern machen müssen.

Andy1980
20.10.2004, 14:06
Welchen Test Du nimmst hängt davon ab, was Du für Skalen verwendet hast.
Du musst auf jeden Fall vorher Mittelwerte oder Mediane bilden, um auswerten zu können. Dann lässt Du z.B. den Mann-Whitney-U-Test drüber laufen, wenn Du stetige Zahlen hast (also z.B. Laborwerte), wenn es sich um nominale Skalen handelt nimmst Du z.B. den Chi-Quadrat-Test.
Es gibt ein tolles Buch zum SPSS: SPSS 11.0 Einführung in die Datenanalyse. Das ist eine richtige Kochanleitung. Funktionniert gut.

Gruß,
Andy

acomed-statistik
26.10.2004, 23:29
Hallo, wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du je Patient 5 Messwerte der alten und 2 Messwerte der neuen Methode. Damit liegt - bezogen auf die Mittelwerte (oder Mediane) je Patient - generell eine Testsituation mit verbundenen Stichproben vor, und die entsprechenden Tests müssen zur Anwendung kommen.

Bei diesen Tests benutzt Du die patientenweisen Mittelwerte (oder Mediane).

Als zweite, größere Schwierigkeit kommt hinzu, dass Du auf Gleichheit (Äquivalenz) testen möchtest. Die ganzen normalen Tests (paired t-Test für normalverteilte Daten oder Wilcoxon-Test für nicht-normalverteilte Daten). sind aber für Test auf Unterschied gedacht.

Oder muss die neue Methode mindestens so gut sein wie die alte?

Diese Testsituationen erfordern ein etwas anderes Herangehen. Als erstes die Überlegung: Was heißt "gleich"? Hier muss man eine Grenze festlegen. Z.B. wenn die neue Methode 5% schlechtere Werte liefert, wird sie noch als gleich betrachtet, sonst nicht.

Alles weitere führt hier zu weit. Jedenfalls ist ein mittels z.B. üblichem t-Test nicht nachgewiesener Unterschied noch kein Nachweis der Gleichheit!

Weitere Bemerkungen:

Mittelwert oder Median entscheidet sich ebenfalls an der Verteilung (Normalverteilung: Mittelwert). Für die Situation mit 2 Messwerten ist Median=Mittelwert.

Für den Test auf Normalverteilung nimmt man den Test von Kolmogoroff-Smirnow auf Normalverteilung, hier sollten alle Daten jeweils einer Gruppe untersucht werden. Im Falle p<0.05 liegt keine Normalverteilung vor.

Das Design vorher 5 Messwerte - nachher 2 Messwerte ist nicht ganz verständlich. Falls es einen tieferen Sinn hatte (wenn es z.B. einen zeitlichen Effekt innerhalb der Serien gibt), kann dies auch Einfluss haben.


Gruß T. Keller

The Runt
28.10.2004, 11:36
Vielen Dank,

es ist ja doch alles komplexer, als ich am Anfang dachte.
Habe aber mittlerweile Kontakt zum Biometrischen Institut aufgenommen, mit denen findet sich im persönlichen Kontakt schon eine Lösung. Trotzdem nochmal vielen Dank für eure Mühen.