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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weißkittel-Syndrom mal anders



tonexxx
25.10.2004, 23:20
Ich weiß jetzt nicht, ob sich da schon mal jemand anders Gedanken drüber gemacht hat. Aber die Forensuche dazu kann ich auch nicht benutzen, weil ich nicht wüsste, was ich da eingeben soll.

Aber nun zum Thema: waren heute im Rahmen des Untersuchungskurses auf einer dermatologischen Station.

Und obwohl ich schon in Krankenhaus und Rettungsdienst gearbeitet habe, war mir die Situation recht unangenehm.

Zum ersten Mal im weißen Kittel vor dem Pat. stehen...
Die Erwartungen, die der einem dann entgegen bringt...
Und wieso komme ich mir bei den Fragen der Dozentin so richtig doof vor?

Ich kann es auch nicht näher beschreiben, aber ich denke einfach mal, dass das schon vergehen wird.

In diesem Sinne... gute Nacht.

muschelschubbser
25.10.2004, 23:27
Die Erwartungen, die der einem dann entgegen bringt...
mit einem Namensschild Studierender XY kommt so etwas nicht auf :-))
zumindest bei mir nicht....

und immer relaxed beleiben... schließlich hat deine Dozentin auch mal klein angefangen... ;-)

Die Niere
25.10.2004, 23:37
Am Anfang noch ungewohnt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran und wir auch sicherer in seiner Postion.

gruesse, die niere

el_corazón
25.10.2004, 23:39
Ich glaub, ich kann nachvollziehen, was du meinst. Ging mir genauso, v.a. während meiner Famulatur. Nur weil man plötzlich diesen weißen Kittel trägt, meint gleich jeder (Patient), dass da schon ein (halb)fertiger Arzt vor einem steht. Derweil weiß und kann man ja noch REIN GAR NIX. :-((
Wird sich aber im Laufe des Studiums hoffentlich legen, man muss halt erstmal irgendwie in die Arztrolle hineinwachsen. :-nix

Kackbratze
26.10.2004, 00:28
Einfach das machen, was man vorher schon begebracht bekommen hat.
Locker bleiben, tief durchatmen (eigenen Puls messen ;) ) und dann ran an die Kartoffeln (wobie das eher auf der Neuro zutrifft)...

Jedenfalls gibt sich das mit der Zeit.
Und jeder Oberarzt wird mal von Chef gestutzt und so weiter und sofort....
Oder er hat keine Ahnung und fragt jemanden....

Vystup
26.10.2004, 16:22
man gewoehnt sich recht schnell dran. gerade in der famulatur kommen dann irgendwann auch jeden tag die gleichen faelle, so dass man sich schon ein bisschen eingelesen hat und evtl. sogar die eine oder andere frage guten gewissens beantworten kann.

Lava
26.10.2004, 18:21
Ich kenn das! Letztes Jahr um diese Zeit... :-D

Ich hab mich sogar schon ohne Kittel in dem Krankenhaus unwohl gefühlt. Ich hab mich in der ersten halben Stunde ständig gefragt "was mach ich hier eigentlich??". Und als ich dann den Kittel an hatte, hab ich nur noch gebetet, dass mich niemand anspricht und eventuell verlangt, ich solle ihm helfen. *lol*
Mit der Zeit lernst du aber, dass die Patienten in der Uniklinik wissen, dass du "nur" Student bist. Viele lassen einiges über sich ergehen und freuen sich sogar, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Ärzte hören sich bestimmt nich die ganze Lebensgeschichte von Opa Ernst an, der 1928 mal vom Traktor gefallen ist und sich dabei den Fuß verstaucht hat. ;-) Irgendwann bekommst du etwas Routine beim Untersuchen und nach der ersten Famulatur kannst du den Patienten sogar mal was erklären, wenn sie dich was fragen. :-)

Die Niere
26.10.2004, 19:54
Die Ärzte hören sich bestimmt nich die ganze Lebensgeschichte von Opa Ernst an, der 1928 mal vom Traktor gefallen ist und sich dabei den Fuß verstaucht hat. ;-):-D Den hatte ich auch mal...

Ist manchmal (wenn man Zet und Lust hat) auch ganz witzig mal die eine oder andere Story zu hören. Mit der Zeit lernt man ja auch sanft die Menschen dazu zu bewegen, einem das zu erzählen, was man hören möchte.

gruesse, die niere

Bille11
26.10.2004, 23:05
isch sach nur "empathie"...

Huepftigger
26.10.2004, 23:08
Na ja, vorgelebt wird einem ja ziemlich oft die eher unsanfte Methode davon :-))

Lava
26.10.2004, 23:09
Ich muss ehrlich gestehen, dass meine Empathie bei meiner letzten Famulatur (Ambulanz Augenheilkunde) teilweise ganzs chön gelitten hat. Es gibt aber auch Patienten, die sind einfach unmöglich! Und ne Anamnese ist in der Augenheilkunde auch in 3 Minuten gegessen... *g*

Bille11
26.10.2004, 23:11
isch bin auch ned üüübermässig empathisch.. habe dieses "lob" nur im psych. prkt vom psüschologen bekommen.. ich sei ja sowas von (positiv) empathisch mit der patientin gewesen *prust* - :-(( leider habe ich das auch real getan, weswegen er auch noch EINE ERKLÄRUNG dafür wollte *S* :-D

man lernt halt schon, wie man menschen infos entlockt.. eine normale anamnese und untersuchung ist bei mir sonst auch fix gegessen :-]

Sebastian1
26.10.2004, 23:27
Hmja, irgendwie kennt das wohl jeder frischgebackene 1.-klinisches-Semester-Student. Bei uns sind Namensschilder ausser in Famulaturen eher die Ausnahme; bei den diversen U-Kursen sind die Patienten aber meist darüber aufgeklärt, dass wir Studenten sind und zeigen sich dann meistens auch extrem kooperativ :-top
Anders sind halt manche Situationen in Famulaturen. Wenn ich dann zum Beispiel alleine zu nem patienten geschickt werde um schon mal die Anamnese zu erheben oder sonstwas zu machen sag ich gleich bei der Begrüßung halt immer wer ich bin und was ich hier mache und dass sich natürlich gleich ein "richtiger" Arzt um sie kümmern würde. Damit hat's dann eigentlich bisher nie Probleme gegeben :-)

Die Niere
27.10.2004, 00:46
Na ja, vorgelebt wird einem ja ziemlich oft die eher unsanfte Methode davon :-))Vielleicht manchmal auch eine gute Methode zu lernen, wie es besser geht.

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich alles anhören, aber auch nicht zu den OA-mässigen Fragenkatalog Menschen - irgendwas dazwischen halt. Unverschämte Patienten habe ich ehrlicherweise nicht so oft erlebt - wenn aber, dann auch richtig - das sind dann die Zeiten, in denen man froh ist der Arzt und nicht die Schwester zu sein, die sich viel länger mit demjenigen abgeben muss.

gruesse, die niere

tonexxx
27.10.2004, 22:23
Auf jeden Fall allen Schreiberlingen schon mal vielen Dank für die Aufmunterungen. :-D

Und: heute ging's gleich viel besser. Diesmal haben wir ne Aortenklappen-Stenose auskultiert. Echt interessant und die Pat. hatte auch wenig Probleme damit.

Zitat: "Wenn's Ihnen hilft." "Dann helfen Sie später mal ganz vielen Menschen!"

Und irgendwie ist das Stethoskop beim Arzt ja wie die Pistole des Polizisten. Gibt irgendwie Autorität und kein Mensch weiß, warum.

Wird wohl der Grund sein, warum Sanitätern im Pariser Rettungsdienst streng untersagt ist ein Stethoskop zu benutzen.

Gruß,
tonexxx

Froschkönig
27.10.2004, 22:30
Bin zwar etwas spät dran mit meinem Beitrag dazu, aber das ist alles eine Frage der Zeit :-)

Die anfängliche Unsicherheit, die man sich selbst gegenüber hat (der Patient ist ja nur "Auslöser" des Problems, nicht die Ursache) verschwindet mit der Zeit...und auch, wenn man zum Studienende längst nicht alles weiß, was man wissen muß und/oder sollte, so hat man doch mit der Zeit gelernt, mit den Patienten um- und auch auf sie einzugehen (wozu man später ja dann leider kaum noch Zeit hat, also die Zeit jetzt nutzen !!! :-) ).

Man wird über die Jahre immer Souveräner, je mehr man gesehen und gelernt hat, also Kopf hoch :-top

Der Frosch

tonexxx
09.11.2004, 18:29
Bin zwar etwas spät dran mit meinem Beitrag dazu, aber das ist alles eine Frage der Zeit :-)


Bist du, jaaa! :-7 Sehr ungewohnt bei dir! Hätte deine Antwort fast übersehen.

Dann auch dir vielen Dank für die Muntermacher. Aber inzwischen geht es schon.