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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kids als Patienten



Blaulichtjunkie
28.10.2004, 13:35
Hi!
Will auch mal wieder was schreiben. Heute mal ne Frage an alle die schon etwas Praxis haben , oder sich sonst schon mit dem thema beschäftigt haben.
Wollte mal wissen was ihr bei den kleinen Patienten andersmacht bei der Untersuchung und so. Oder ob ihr genauso vorgeht wie beim Erwachsenen, denke aber mal eher nicht.
Was sind Fälle die häufig vorkommen bei den Kleinen?
Ist es leichter und schöner mit den Erwachsenen oder mit den Kids?
Sind Kinder schwierigere Patienten als Erwachsene?
...
Danke
Gruß
tina

Vystup
28.10.2004, 15:53
Paediatrie ist doch sehr anders, als die Behandlung von Erwachsenen. Das faengt schonmal damit an, dass es diverse Krankheitsbilder gibt, die nur bei Kindern auftreten und andere, die Kinder mit grosser Sicherheit nicht bekommen.

Ein Kind kann Dir nicht erzaehlen, wo es weh tut, wenn doch ist es meistens der Bauch. Die Fremdanamnese (Eltern) nimmt also enorm an Bedeutung zu.

Untersuchungen muessen bei Kindern logischerweise auch anders erfolgen. Erstmal muss immer das jeweilige Alter miteinbezogen werden, um Normalbefunde richtig zu definieren. Es muessen unbedingt die nicht schmerzhaften oder unangenehmen Untersuchungen zuerst erfolgen, wenn es naemlich einmal weh getan hat, ist es mit der Kooperation auf jeden Fall vorbei, selbst wenn die am Anfang noch vorhanden war.

Naja, die ersten 10-20 Seiten eines jeden Kinderheilkunde-Lehrbuchs widmen sich genau diesem Thema... :-lesen

Leelaacoo
31.10.2004, 20:56
Ich glaube, man muß vor allem mit Kindern gut "können". Und auch wissen, wenn es nicht so ist. Ich finde fast nichts schlimmer, wenn Leute (vor allem meine Geschlechtsgenossinnen...schreibt man das so?) dauernd behaupten, sie würden ja NUR Medizin studieren, weil sie Päd machen wollten und Kleine ja soooo süß fänden...aber augenscheinlich wenig davon verstehen. Ich kann mit Kiddies nicht gut...ist leider so, ist nicht, daß ich Kinder nicht mag, aber ich finde einfach keine Ebene (ändert sich vielleicht, wenn man eigene hat)...aber das ist OK, dafür mag ich gerne mit alten Leuten umgehen. Es gibt einfach Mesnchen, die strahlen den Kinderarzt schon aus und haben mit den Kleinen auch keine Probleme. Aber man muß bedenken, daß man nicht nur Kinder behandelt, sondern daß da die Eltern immer eine große Rolle spielen. Meist sind die (verständlicherweise) dermaßen aufgeregt, daß man sich schon zusammenreißen muß, um selbst ruhig zu bleiben. Meine Mama ist z.B. der Inbegriff eines Kinderarztes (für mich zumindest)...sie kann den ganzen Tag nur in "Babybrabbelisch" reden, stört sich keineswegs an gellendem Geschrei während des GESAMTEN Arbeitstages und wird ganz kirre, wenn sie mal 2 Wochen Urlaub hat, weil sie zu ihren Kiddies will. Deshalb mögen die Kleinen sie auch und kommen gerne, weinen weniger und die Eltern sind zufrieden...für mich ist das manchmal echt unbegreiflich, ich würde schon ein paarmal schlucken, wenn da so ein Rabauke dauernd an mir rumzerrt, während ich versuche, etwas zu untersuchen, die Eltern dauernd versuchen, mich zu überzeugen, daß Kügelchen doch viel besser wären als Antibiose und dann trotzdem nachts um 2 Uhr anrufen, weil der liebe Kleine doch NOCH hustet...wahhhh. Terror...Aber wie gesagt, wer mit herz dabei ist, für den ist das der Himmel.
Und im Übrigen, man glaubt es kaum, man benötigt wohl ziemlich viel Durchsetzungsvermögen, viel mehr als bei Erwachsenen, um ans Ziel zu kommen. Es kann schon mal vorkommen, daß einen 6jährige als blöde V**** beschimpfen oder beißen (alles schon erlebt)...da noch dazu zu kommen, die Ohren zu spiegeln, ist nicht ohne. Und die Eltern stehen oft ganz ratlos daneben...nach dem Motto: bei uns macht der das auch so.
Aber wie ein Kinderarzt in der Klinik mal sagte: Frauen sind nicht automatisch gute Pädiater, nur weil sie Kinder bekommen können. Bei mir hatte er wohl recht, also seis drum.

Bin ich jetzt arg abgeschweift???? Wolltest du auf spezielle, fachliche Dinge raus? Aber die kann man ja nachlesen...so far

LG Lee

katrin1
01.11.2004, 09:02
Wollte mal wissen was ihr bei den kleinen Patienten andersmacht bei der Untersuchung und so. Oder ob ihr genauso vorgeht wie beim Erwachsenen, denke aber mal eher nicht.

Ich glaub' die Niere hat dazu vor etwa einem Jahr mal anlässlich des ersten Falls im Trainingscenter (ich weiß nicht genau wo, vielleicht auch in der Fachsimpelei, hab' den Thread eben auf die schnelle nicht gefunden) eine gute interessante Übersicht geschrieben.

Die Niere
01.11.2004, 10:05
Stimmt katrin1...hast ein besseres Gedächtnis als ich - hatte es schon beinah verdrängt...

Hier nochmal der Link zu ganzen Thread:

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=10110

gruesse, die niere, die sich das Teil für ihrer Prüfung lieber nochmal selber durhclesen sollte :-))