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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur in der Augenheilkunde der Uni Tübingen Abt. II



Rico
31.10.2004, 10:11
1. Allgemeine Daten zur Klinik
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Abteilung II der
Universitätsaugenklinik (UAK) Tübingen
für Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts und die Pathophysiologie des Sehens

- Chefarzt
Prof.Dr.Zrenner

- Ansprechpartner
Prof. Dr. Wilhelm, Oberarzt (neuroophtalmologische Ambulanz)

- Postalische Adresse der Klinik

UAK Tübingen
Schleichstraße 12-16
72076 Tübingen

- Internetadresse der Klinik

Link (http://www.medizin.uni-tuebingen.de/kliniken/augen_kl/abt_II/index.html)

2. Betreuung und Arbeitsklima
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- Von wem wurdest du betreut?

Nach Begrüßung und einer kurzen Einweisung durch Prof. Wilhelm stellte er mich einem Assistenten vor, den ich fortan vorwiegend begleitet habe.

Die Abteilung II ist eine kleine Abteilung, die ausschließlich Ambulanzen unterhält. Die größte davon ist die neurophtalmologische Ambulanz mit 3 Zimmern. Dazu werden noch diverse Spezialambulanzen wie z.B. die Retinitis pigmentosa-Sprechstunde angeboten.
Die Assistenten sind standardmäßig in der neuroophtalmologischen Ambulanz und wechseln sich dann bei den Spezialambulanzen täglich ab.

- Wie schätzt du die Betreuung ein?

Im großen und ganzen war ich sehr zufrieden.
Ich durfte Patienten in der Regel voruntersuchen und Anamnese machen während der Assi den Brief vom vorhergehenden Patienten geschrieben hat (ja, die sind da alle schon mit ihrem definitiven Brief rausgelaufen!) und dannach hab ich den Patienten kurz vorgestellt, meine Befunde mitgeteilt und der Assi hat dann nachuntersucht.

Auch die Oberärzte (denen alle Patienten vorgestellt wurden) haben mir oft Fragen zu den Patienten und ihren Erkrankungen gestellt und ggf. erklärt, wenn ich passen mußte.

- Gibt es Famulanten, PJler oder AiPler auf Station im Haus?

Bis auf die zwei Rotationsassistenten aus der Abteilung I waren alle Ärzte der Abteilung AiPs (außer den Oberärzten natürlich ;-) ). PJler gab es keine (weil keine Station) und außer mir waren noch zwei Famulanten da.

- Wie war der Umgang im Team?

Die Stimmung im Team ist ausgesprochen familiär, was sicherlich mit daran liegt, daß eigentlich alle noch recht jung sind. Die gesamte Assistentenschaft war mehrfach mit uns Eis essen und wenn es Geburtstage oder sonstige Festivitäten gab, dann wurde für uns ganz selbstverständlich eine Portion Essen mitbestellt.
Auch mit den Arzthelferinnen und FSJlerinnen, die das Organisatorische in der Ambulanz gemacht haben war das Verhältnis sehr gut, ebenso mit den Orthoptistinnen, die direkt enbenan wohnen und die ja praktisch jeden Patienten geschickt kriegen.
Sogar die Hausmeister und Techniker, die man jeden zweiten Tag da hatte, weil wieder irgendwo ne Spaltlampe gestreikt hat, waren echt nett - also nicht so wie bei Scrubs. :-)


3. Praktische Tätigkeiten / Aufgaben / Tagesablauf
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- Welche Vorkenntnisse hattest du?

Ich hatte den Augen-U-Kurs sowie den eigentlichen Augenkurs besucht.
Ansonsten war das meine dritte Famulatur - Blutabnahmen, Anamnesen und körperliche Untersuchungen (ohne die Augen) hatte ich also auch schonmal gemacht.

- Dein Aufgabengebiet

Ich habe wie gesagt, die Patienten anamnestiziert und voruntersucht (Visus, stereotaktisches Sehen, nystagmus, etc. Spaltlampe und Funuskopie).
Während der Assi sie dann selber untersucht hat habe ich die Anamnese sowie die Befunde, die er erhoben hat in den Computer eingegeben.
Das Eingeben hätte ich eigentlich nicht machen brauchen, aber das hat dem Assi dann etwas Zeit gespart, sodaß er mir dann auch noch was erklären konnte oder mir nochmal einen interessanten befund zeigen konnte.

Bei der Oberarztvorstellung war ich in der Regel nur dabei - hin und wieder hab ich auch mal einen selber vorgestellt, aber normalerweise haben das die Assis (die ja fast alle selber AiPs waren) selber machen wollen.

- Arbeitszeiten

Normalerweise von 8.30Uhr bis 16Uhr, feierabend ist recht pünktlich gewesen, weil bis dahin die Patienten alle fertig waren.
Notfälle gibt es in der Neuroophtalmologie nicht viele.

Die diensthabenden Assistenten haben mir immer wieder angeboten, mal einen Dienst mitzumachen, was ich auch einmal gemacht habe - mich aber etwas verloren gefühlt habe, weil der Dienst für das ganze Haus zuständig ist und die meisten Notfälle aus der Abteilung I stammen.

- Beschreibe kurz deinen Tagesablauf

Meine erste Amtshandlung morgens war das Besorgen eines vollen Kasten Wassers, denn es war der Rekordsommer 2003 und die Räumlichkeiten der Augenklinik sind nicht klimatisiert. :-)

Dann wurden die ca. 4 Patienten pro Arzt und Tag behandelt.

Gegen mittag gab es eine Mittagsbesprechung, bei der interessante Fälle vorgestellt und besprochen wurden.

Wenn der letzte Patient weg war, dann war auch Feierabend - die Briefe haben die in der Regel direkt mitbekommen, sodaß dann wirklich KEINE Arbeit mehr übrig war.

4: Drumherum
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- Verpflegung

Essen gibt's im Personalkasino der Talkliniken, entweder etwas teuerer auf Gästekarte oder etwas günstiger, falls man eine Doktorantenkarte besitzt.

- Möglichkeit der Unterkunft für Auswärtige/Verkehrsanbindung

keine Ahnung :-nix

- Arbeitskleidung

Weißer Kittel (selber mitzubringen) über Staßenkleidung.

5: Resumee / Fazit
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- Was hat dir sehr gut gefallen?

Das Arbeitsklima war sehr gut. Die Ärzte waren auch alle irgendwie ganz gut drauf und haben nicht dauernd über ihre Arbeitsbedingungen o.ä. gekotzt.

- Was hat Dir überhaupt nicht gefallen?

Eigentlich nix... es war unglaublich heiß (August 2003 - ich erwähnte das bereits) und ich mußte meinen Kittel jeden zweiten Tag waschen, aber dafür können die da ja nix.

- Wenn Du Deinen "Zustand" (emotional und in Bezug auf fachliche Kenntnisse) vor dem
ersten und nach dem letzten Tag vergleichst, wie würdest Du die Entwicklung während der Famulatur einschätzen?

Gelernt habe ich auf jeden Fall einiges. Angefangen bei Dingen von denen man so theoretisch irgendwie eine grobe Ahnung hatte wie sie gehen, wie z.B. Visusbestimmungen, bis hin zur Spaltlampenuntersuchung und zur Augenspiegelung.
Außerdem noch einen ganzen Berg von Untersuchungen, die ich vorher gar nicht kannte, z.b. zur Differenzierung von Farbsehstörungen.

- Dinge, die Dir sonst noch so spontan einfallen, sind z.B. [...]

Das einzige, was ich wirklich oft gebracuht ahbe war mein Arzneimittel Pocket. Mein Stethoskop haben wir exakt einmal gebraucht - um Reflexe zu testen haben wir es in Ermangelung eines Hammers auf's Knie geschlagen - dannach hab aich es zuhause gelassen.
Bücher stehen da überall rum, sodaß man da auch mal fix was nachlesen kann.