PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neues Vergabeverfahren zum WS 2005/2006



Seiten : [1] 2 3

espresso
04.11.2004, 13:14
Auch wenn schon einige Threads zu diesem Thema offen sind, möchte ich hier in diesem einfach mal gesicherte Fakten sammeln.

Zum einen wären da die offiziellen Infos vom Bundesminsterium für Bildung und Forschung:

Allgemeine Infos (http://www.bmbf.de/de/2570.php)
Gesetzesvorlage (http://www.bmbf.de/pub/HRG_7_bgbl_.pdf)

Da die Umsetzung ja Ländersache ist und bis auf NRW noch kein anderes Bundesland angekündigt hat das Vergabeverfahren umzustellen, hab' ich das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg angeschrieben und nachgehakt, ob und wann das Vergabeverfahren geändert wird.
Das Ministerium schreibt, dass Ba-Wü das neue Verfahren zum WS2005/2006 einführen wird. Die einzige weitere neue Info war, dass voraussichtlich der Bewerbungsschluß für alle, die ihr Abitur vor dem 16.01.2005 erworben haben, bereits am 31.05.2005 sein wird.

annekem
04.11.2004, 18:24
was heißt das dann? ich werde 06 mit meiner Ausbildung fertig sein und mich dann mit 8 ws nocxhmal bewerben. nach welchen kriterien wird dann ausgewählt, hat die zvs dann noch mitspracherecht?
ich bin nicht so wirklich informiert, wäre sehr nett, wenn du mir ein bisle was erzählen könntest!
Grüßle

checkert2002
04.11.2004, 18:37
ich werde 06 mit meiner Ausbildung fertig sein und mich dann mit 8 ws nocxhmal bewerben. nach welchen kriterien wird dann ausgewählt, hat die zvs dann noch mitspracherecht?

Keine Angst, die Wartezeitquote wird es auch weiterhin geben, vielleicht wird sie nur schrittweise reduziert, wobei das nur Spekulation ist. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein erst kürzlich beschlossenes Gesetz nicht von jetzt auf nun wieder komplett umgeändert wird.

*auchauf2006hoffend*

Gruß Checkert :-? :-? :-?

Sebastian1
05.11.2004, 01:38
Ab 2005/06 wird (vorausgesetzt, alle Bundesländer setzen bis dahin die Vorgaben um) die Quote 20% Abiturnote - 20% Wartezeit - 60% Auswahl durch die Unis sein. Weitere Änderung: Die Abschlusstermine für die Bewerbung zum WS ändern sich (Daten habe ich noch nicht genau im Kopf, aber für Leute, die im betreffenden Jahr erst ihr Abi machen gibts ne längere Frist als für Leute, die ihr Abi schon länger haben).

Es scheint geplant zu sein, dass man sich pro Semester bei 6 Unis auf die 60% bewerben kann.

Auf den Bewerberzahlen, der Anzahl medizinischer Fakultäten und dem Limit von 6 Unis pro Bewerbung rechnen die Unis mit ca 2000-4000 Bewerbungen pro Fakultät pro Wintersemester. Im pro Fakultät festzulegenden Auswahlverfahren muss laut Gesetzesvorgabe der Abiturnote eine wesentliche Rolle zukommen.

Der Aufwand für Auswahlgespräche wäre enorm.
Andere Qulifikationskriterien sind nicht ganz so aufwändig, aber immer noch deutlich aufwändiger als die alleinige Berücksichtigung der Abiturnote.
Prognosen, was das neue Verfahren für Wartende bedeutet sind daher schwer zu treffen. Meine persönliche Meinung: Der NC wird de facto weniger hart, da mehr Leute per Abinote genommen werden. Das Warten allerdings könnte sich durchaus verlängern.

Hinzu kommt folgendes: Es gibt Statistiken, die eine fast lineare Korrelation zwischen Abiturnote und Studienerfolg belegen (wenn man "Studienerfolg" an den Ergebnissen der Staatsexamina festmachen möchte....). Die Fakultäten erhalten mehr Geld für bessere Examina. Die Schlussfolgerung kann man sich leicht ausmalen.

Im Moment kann man eigentlich nur abwarten, was im ZVS-Info (oder vorab) von Bund, Ländern und Unis gemacht wird bzw., so man Einfluss darauf hat, sich an den richtigen Stellen engagieren, damit die Verantwortlichen ggfs. Pläne nachbessern.....

Korriegiert mich bitte, wenn ich irgendwo falsch liege, ich bin noch nicht 100% "fit", was die aktuelle Entwicklung betrifft.

Achja, ein Link noch zum nachlesen (umfangreich):

Empfehlungen zur Reform des Hochschulzugangs (Wissenschaftsrat) (http://www.wissenschaftsrat.de/texte/5920-04.pdf)

HTH,
Sebastian

Felicitas
05.11.2004, 11:32
Ich glaube eher nicht, dass es sich für uns Warter so dramatisch ändern wird. Es gehen uns 4% der Studienplätze flöten, mehr nicht. Das kann sich mit einer sinkenden Bewerbermasse wieder relativieren, d.h. wenn mal nicht "die halbe Nation" Medizin studieren will, wie dieses Wintersemester, könnte es ja sein, dass wir irgendwann wieder bei 6 WS sind :-keks .
Bei gleichbleibenden Bewerberzahlen glaube ich erst mal nicht, dass die 8 WS (die sind sowieso schon krass genug) getoppt werden - nur die Note, die man bei den WS braucht könnte anziehen.

Was ich sagen will, ist, dass wir nicht schon vorher den Teufel an die Wand malen sollten, schließlich ist das Warten an sich schon eine unheimliche Belastung.

Dr. Pschy
05.11.2004, 12:07
Ich glaube eher nicht, dass es sich für uns Warter so dramatisch ändern wird. Es gehen uns 4% der Studienplätze flöten, mehr nicht. Das kann sich mit einer sinkenden Bewerbermasse wieder relativieren, d.h. wenn mal nicht "die halbe Nation" Medizin studieren will, wie dieses Wintersemester, könnte es ja sein, dass wir irgendwann wieder bei 6 WS sind :-keks .
Bei gleichbleibenden Bewerberzahlen glaube ich erst mal nicht, dass die 8 WS (die sind sowieso schon krass genug) getoppt werden - nur die Note, die man bei den WS braucht könnte anziehen.

Was ich sagen will, ist, dass wir nicht schon vorher den Teufel an die Wand malen sollten, schließlich ist das Warten an sich schon eine unheimliche Belastung.


Dem stimme ich nicht zu.

4-5% aus ueber 2000 Plaetzen fuer die Warter sind mindestens 80-100 Plaetze, die verloren gehen.
Das relativiert sich auch nicht mit der sinkenden Bewerbermasse, da das gros der vielen neuen Bewerber "Frischlinge" sind. Fuer Wartende ist die Hoffnung, dass sich moeglichst wenig "oldies" das erste mal bewerben viel wichtiger, als der riesige Bewerberansturm. Ich persoenlich interessiere mich absolut null dafuer, um wieviel Prozentpunkte die Anzahl der Bewerbungen gestiegen sind - eben weil es fuer die Wartenden kaum eine Rolle spielt, wie gesagt von den "neuen alten" mal abgesehen.

Dann sollte man sich mal die akutellen Zahlen anschauen. Wénn man das Forum aufmerksam verfolgt bemerkt man, dass die Anzahl der norwendigen Wartesemester nach den Nachrueckverfahren auf 6 gesunken ist. Bezueglich der Tatsache, dass die notwendige Note anzieht, geb ich dir vollkommen recht, dies laesst sich ja akutell sehr schoen beobachten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man sich ueberraschen lassen muss, was genau jetzt aus diesem neuen Vergabeverfahren wird. Sollte die Wartezeitquote jedoch wirklich auf 20% gesenkt werden, ist durchaus mit einer leichten Erhoehung der notwendigen Anzahl an Wartesemestern zu rechnen.

Hellequin
05.11.2004, 12:15
Zusammenfassend kann man sagen, dass man sich ueberraschen lassen muss, was genau jetzt aus diesem neuen Vergabeverfahren wird. Sollte die Wartezeitquote jedoch wirklich auf 20% gesenkt werden, ist durchaus mit einer leichten Erhoehung der notwendigen Anzahl an Wartesemestern zu rechnen.
Was man auch nicht ausser Acht lassen sollte, ist das dieser extreme Bewerberansturm erst seit ca. 2 Jahren existiert. Das bedeutet dann das die große Welle bei der Zulassung über die Wartesemester erst noch bevorsteht. Wobei dabei natürlich noch völlig unberücksichtigt ist, wie viele Leute tatsächlich bereit sind so lange zu warten.

Dr. Pschy
05.11.2004, 13:19
Hellequin:

Korrekt. Deine Frage liesse sich aber ziemlich leicht beantworten, wenn jemand im ersten Wartesemester mit einer ziemlich miesen Note seinen Rang nach Wartezeit angeben wuerde :-))

Hellequin
05.11.2004, 14:21
Korrekt. Deine Frage liesse sich aber ziemlich leicht beantworten, wenn jemand im ersten Wartesemester mit einer ziemlich miesen Note seinen Rang nach Wartezeit angeben wuerde :-))
Aber nicht jeder von denen die 1 WS haben wird warten, und nicht jeder mit mehr WS bewirbt sich jedes Semester. Von daher denke ich, das das eh alles spekulativ ist.:-nix Schau mer mal wie sich das ganze nach dem WS 05/06 entwickelt.

chiara47
05.11.2004, 20:28
Hallo an alle! Bin hier neu im Forum und als ich jezt von dem neuen Vergabeverfahren gelesen habe, musste ich mich hier unbedingt registrieren lassen. Würde nämlich gerne wissen, ob jemand von euch Bescheid weiß, ob man an dem neuen Vergabeverfahren nochmals teilnehmen kann auch wenn man schon letztes Jahr ein Auswahlgespräch in Ulm in den Sand gesetzt hat? Mein gesunder Menschenverstand sagt zwar nein, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.

Dr. Pschy
05.11.2004, 21:38
Hellequin:

Das ist natuerlich richtig, aber fuer das jeweils aktuelle Semester wuesste man Bescheid, und hellsehen kann eh keiner :-???
Ausserdem kann man ne kleine Statstik ziehen, wenn man das fuer die letzten 3-4 Semester wuesste.

Marc 7
08.11.2004, 21:31
Ich habe keine Ahnung, ob mir das jemand beantworten kann bzw. ob das überhaupt schon bekannt ist, aber ich frage trotzdem mal:

Auf der ersten Seite dieses Threads steht, dass künftig, namentlich ab dem WS 05/06, nur noch 20% der Plätze per Note vergeben werden.
Hat das nicht zur Folge, dass wenn ich 1,6 habe und der NC letztes Jahr 1,7 war, ich im kommenden WS sehr geringe Chancen habe über die Note reinzukommen?
Denn von dem Prozentsatz, der letztes WS reingekommen ist, wurden doch mehr als 20% per Note zugelassen. Folglich müsste sich doch der NC drastisch erhöhen, wenn jetzt nur die besten 20% per Note reinkommen?

Weiß jemand was genaueres zu Hessen?

agouti_lilac
08.11.2004, 21:44
Hat das nicht zur Folge, dass wenn ich 1,6 habe und der NC letztes Jahr 1,7 war, ich im kommenden WS sehr geringe Chancen habe über die Note reinzukommen?
Denn von dem Prozentsatz, der letztes WS reingekommen ist, wurden doch mehr als 20% per Note zugelassen. Folglich müsste sich doch der NC drastisch erhöhen, wenn jetzt nur die besten 20% per Note reinkommen?Das stimmt: der NC wird sich erhöhen müssen bei dieser Reduzierung von 31%.
Aber 60% werden über das Auswahlverfahren verteilt und es sieht so aus, dass die meisten Plätze aus diesem Pool auch nach der Abinote verteilt werden.

Es bleibt nur abzuwarten, wie die Unis sich entscheiden. Bin mal gespannt, wann das bekannt wird.

Zu Hessen kann niemand was sagen, bzw. was willst du denn da wissen?

Gruß, lilac

Dr. Pschy
08.11.2004, 21:44
Marc 7:

Ja und nein. Du hast schon recht: Bisher bekommen 51% aller Medizinstudenten ihren Platz ueber die Note, das soll jetzt auf 20% reduziert werden. Die logische Konsequenz waere ein rapider Anstieg des NC Richtung 1,0.
Allerdings bekommen ja, wie bereits erwaehnt, die Hochschulen mehr eigenen Freiraum bei der Auswahl. Und da sich spekulativerweise wenige Hochschulen eine Auswahl nur ueber Gespraeche etc. leisten koennen, werden auch hier die meisten Plaetze nach Note vergeben. Das ist zwar nicht spruchreif, aber eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit. Von daher wird der "Verlust" von 30% Auswahl ueber die Note wohl kompensiert werden.

Aber nochmal zur Verdeutlichung: In trockenen Tuechern ist diese neue Vergabeform noch nicht, dazu fehlt die Zustimmung aller 16 Bundeslaender, und ob die bis naechstes Jahr kommt erscheint fraglich, wenngleich nicht unmoeglich.

Dr. Pschy
08.11.2004, 21:47
agouti war schneller, hmpf. :-music

agouti_lilac
08.11.2004, 21:47
*mitDr.Pschyrembelabklatsch* :-))

/spamOFF

Sebastian1
08.11.2004, 23:36
es sieht so aus[/u], dass die meisten Plätze aus diesem Pool auch nach der Abinote verteilt werden.

Dem stimme ich zu. Aus mehrerlei Gründen:

- Der Gesetzentwurf sieht schon vor, dass der Abiturnote eine "tragende Rolle" bei der Entscheidung zufallen muss .

- Ich kenne aus der Kommissionsarbeit hier die Zahlen, mit der die Unis rechnen. Das sind für Medizin ca. 2000-4000 Bewerber pro Wintersemester (sehr grob geschätzt und nach dem derzeitigen Stand der Dinge). Der Aufwand, der zu betreiben wäre, um nach Aktenlage Leute zu Bewerbungsgesprächen einzuladen ist für die Unis de facto derzeit kaum machbar. Ich hoffe sehr, dass noch andere Faktoren als die Abinote gewichtet werden, aber ich denke schon allein aus Gründen der Kostenoptimierung wird man sich weitestgehend für die Abinoten entscheiden.
Das hilft denen, die bisher mit Ihrer Abinote im Grenzebreich lagen enorm. Und es wirft die zurück, deren Abinote trotzdem nicht reichen wird, denn das Wartezeitkontingent wird geringer.

Ist nur meine persönliche Einschätzung, genaues werden dan wohl erst die ersten Zahlen aus dem nächsten Jahr bringen - bzw. das verabschiedete Gesetz mit den Stellungnahmen der Hochschulen, wie sie das zu handhaben gedenken.

KEHX
09.11.2004, 00:02
auf der anderen seite ist es so, wie es schon gesagt wurde, dass das kontingent der wartezeitplätze nur von 24% auf 20% reduziert wird. daran gibt es nichts zu rütteln. ausgehend vom letzten jahr, wo man meines wissens nach 8 ws und 3,5 brauchte, denke ich, dass die 8 ws auf jeden fall bleiben, sich aber die note vielleicht auf 3,6 geringfügig ändern wird.
ich denke, für die wartenden wird sich sehr wenig ändern. gearscht ist man, wenn man mitten drin steckt, d.h. eine mittlere abiturnote, die nicht zum auswahlgespräch reicht und gar keine bis mittel viele wartesemester. und von denen werden es sich sehr viele überlegen, zu warten, also bleibt fast alles beim alten, wenn die unis uns keinen strich durch die rechnung machen und doch nach anderen kriterien als abinote auswählen.
die zeit wird es zeigen.
aber ich würde mir keine großen gedanken darüber machen.
ändern kann man nichts mehr, weder die abinote, noch die ws.

gute n8

kehx

Mephistopheles
09.11.2004, 00:43
Naja wer weiß!!!
Lasst uns weiter warten und hoffen - vielleicht fällt den Politikern auch noch ein, dass man das Latinum wieder einführt (natürlich das Große), so reduziert man die Willigen auf ein Minimum...
Have fun and be happy... :-party

Marc 7
09.11.2004, 09:59
Ein kleiner Abschweif:

Zählt bei der ZVS der NC aus dem Jahr, in dem ich Abi gemacht habe oder nur aus dem Jahr, in dem ich mich das erste mal beworben habe und nicht reingekommen bin?