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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Begegnungen



Pünktchen
20.11.2004, 12:24
Warum ist das so?

Warum begegnet man an Scheidewegen immer wichtigen und interessanten Personen? Man lernt jemanden kennen...nur oberflächlich einen Tag...hat Spaß mit ihm auf Arbeit...ohne denjenigen zu kennen. Und am Ende des Tages heisst es, man sieht denjenigen nicht wieder...:-((
Man ist traurig, aber denkt sich es war eine nette Begegnung, da man diese Person eh nicht richtig kennt.
Am nächsten Tag voller Überraschung trifft man sich doch wieder und unterhält sich über sehr interessante und spannende Themen und Zukunftspläne. Man merkt das diese Person einen fesseln kann und würde gerne noch viel mehr über diese Person erfahren...doch da hat irgendwer ein Ende gesetzt.
Die Person ist weg am Ende des Tages für immer...

Es geht nicht um Liebe, sondern einfach um die zwischenmenschliche Art....um Menschen, die einem irgendwo irgendwann begegnen und wieder verschwinden und einem irgendetwas mitgeben wollen auf den weitern Weg. Ich hab gestern viel gelernt in den Gesprächen, zu denen man plötzlich Zeit hatte. Seit langem mal wieder ein Mensch mit dem man diskutieren kann.



Gruß
pünktchen

OliP
20.11.2004, 13:24
Warum ist das so?

Warum ...an Scheidewegen ...? ....SNIP

Ich glaub an solchen Punkten (hihi) im Leben macht man einfach mal einen Halt. Der ganze Alltagstrott stoppt und man schaut sich um, ist offener, nimmt seine Umwelt und !Mitmenschen! wieder anders war. Und ein persönliches Gespräch zu einem solchen Zeitpunkt erscheint im Nachhinein vielleicht immer intensiver!
Oder das ist alles Quatsch, es steht alles so in einem großen Drehbuch und die Zuschauer unseres Lebens stehn halt auf Dramatik!

Evil
20.11.2004, 13:24
Das ist doch das Schoene am Arztberuf, hier trifft man so viele unterschiedliche Leute, Patienten, Kollegen,..... :-)

anders als z.B. in irgendwelchen Labors, deswegen ist Forschung auch auf Dauer nix fuer mich.

Und die interessantesten Begegnungen hat man immer dann, wenn man's am wenigsten erwartet.....

Aber Du hast schon recht, ob man sich jetzt mit jemandem richtig gut versteht oder nicht, das ist auch immer irgendwie Zufall...
mit manchen hat man lange zu tun, aber es bleibt oberflaechlich, bei anderen hat man irgendwie staendig was zu reden...

Schoen, dass die Welt so vielfaeltig ist!! :-party

Dr. Sziget
20.11.2004, 15:00
kann man an solchen punkten nicht einfach gegen das nichtwiedersehen ankämpfen .., sofern keine Abschiede für immer (Tod) vorliegen, müßte es doch möglich sein, zumindest in kontakt zu bleiben..

Grüße
Dr.Sziget

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es lohnt sich für seine Ziele zu kämpfen - auch wenn man pazifist ist

Hoppla-Daisy
20.11.2004, 15:43
Ach Punkt, das sind m. E. die wirklich schönen Moment im Leben. Nur ist man manchmal einfach zu blöd, das auch direkt zu erkennen. Und WENN man dann zu der Erkenntnis kommt, ist der Moment meist schon längst vorbei - wie bei dir.

Was sagt uns das? Stets die Augen und Ohren offen halten und sensibel werden für diese wertvollen Momente. Und hätte man auch noch soviel Mut, das dann auch zu artikulieren... wer weiß, vielleicht fände man auf diese Art und Weise einen weiteren guten Freund für's Leben und vielleicht auch den einen oder anderen Seelenverwandten (ich glaub daran!).

Daisy
(die sich ansonsten Dr. Sziget anschließt)

Pünktchen
20.11.2004, 16:41
Leider ist es wirklich eine Begegnung, die man nicht wiederholen kann, weil derjenige einen Weg für sich eingeschlagen hat, den ich nie wieder kreuzen werde, außer ich werde mal seine Kinder behandeln in zig Jahren :-D wer weiß......

Das Faszinierende war einfach mal wieder über etwas zu philosophieren und zu sehen welche Lebenswege andere gehen. Zwar wurde unser Gespräch zig mal unterbrochen weil ich ständig zu irgendeinen patienten musste oder Röntgenbilder anschauen musste...aber das war irgendwie genial ...einfach abschalten und man hat uns auch einfach so im Flur stehen lassen und diskutieren lassen...Weltansichten auszutauschen....einfach eintauchen in eine andere Welt :-music


Bei vielen Patienten nehme ich mir Zeit zumindest 5 Minuten über die Sozialanamnese zu sprechen, das macht auch unheimlich Spaß...zu erfahren was die Leute so machen...der Patient neulich der Illuminati gelesen hat im Notfall mit gebrochenen Finger...oder die Künstlerin die sich im Bad den Fuss gebrochen hat...


Vielleicht sollte man mehr auf die Menschen achten in seinem Leben auch die man nur flüchtig kennt...vielleicht war es auch mal wieder zeit mir mein Lebensziel vor Augen zu führen. Denn alles begann mit der Aussage: Ich werd nie als Arzt arbeiten.

JHS
20.11.2004, 16:53
anders als z.B. in irgendwelchen Labors, deswegen ist Forschung auch auf Dauer nix fuer mich.



auch Forschung ist einen sehr kommunikative Tätigkeit. Nur die ständige Diskussion, der Austausch mit Kollegen und der Besuch von Kongressen bringt die Forschung weiter!

Pünktchen
20.11.2004, 17:03
Aber es hier glaub ich mehr um die zwischenmenschlichen Aspekte und den Menschen an sich. Nicht um wissenschaftlcihe Diskussionen.

JHS
20.11.2004, 17:09
Das ist klar! Nur redet man ja nicht nur über Fachliches. Man lernt halt über die Forschung sehr viele interessante Leute aus vielen Länder kennen, mit denen man sich auch gut über andere Dinge austauschen kann.

Ich gebe aber natürlich zu, dass mein Posting etwas off-topic war. Ich wollte nur mal dem von DrEvil gebrachten Klischee der unkommunikative 'Laborratte' etwas entgegensetzen! ;-)

Johannes

Lava
20.11.2004, 19:07
der Patient neulich der Illuminati gelesen hat

Dann hoffe ich, ich konnte dich etwas auf dieses Gespräch vorbereiten :-D

Aber mal zum Thema: und was ist, wenn es evtl. doch was mit Gefühlen zu tun hat? Ist euch schon mal ein Mensch begegnet, der... wie soll ich sagen... euch unheimlich vertraut vorkam - und trotzdem wie aus einer anderen Welt zu sein schien. Manchmal hab ich das Gefühl, das Schicksal will mich ein wenig ärgern. In einem anderen Leben gäbe es vielleicht eine Chance, aber leider nicht in diesem. :-?
Trotzdem scheinen solche Menschen einen großen Einfluss auf mein Leben zu haben. Ohne eine solche Person hätte ich z.B. nie den Motorradführerschein gemacht. :-blush

Pünktchen
20.11.2004, 20:14
Bei manchen Begegnungen fragt man sich...warum ich? warum jetzt? warum hier? da findet man erst später einen Sinn. Aber bis jetzt haben mich solche Menschen immer bereichert, egal ob kurz oder lang.

Doch ist es wirklich traurig, wenn man solche Menschen ziehen lassen muss ohne irgendetwas tun zu können. Aber anscheinend ist das so gewollt. :-music

ehemalige Userin 24092013
20.11.2004, 22:35
Kürzer oder länger andauernde Begegnungen, die in einem etwas auslösen, bewegen oder gar richtig berühren gibts wohl immer auf der Welt. Ein Kreis, der keinen Sinn ergibt und sich auch sehr wahrscheinlich nie schliessen wird.
Keine Ahnung, wie oft mir sowas schon passiert ist, aber ich denke noch heute an eben diese Menschen, die ich vor Jahren mal traf, mit denen ich mich unterhielt oder die ich einfach ein einziges Mal gesehen habe.
Ich finde, es sind ganz einfach Punkte, die "prägende" Begegnungen ausmachen: Austrahlung, kommunikatives Verhalten, Ausehen, körperliches Gegenübertreten.
Das diese vier Punkte jeder für sich selbst weiter ausbauen kann / wird ist klar denke ich.
Aber nicht nur gute Begegnungen bleiben in Erinnerung.....es sind eben auch die schlechten und sehr schlechten.

Für mich steht fest, gute und schlechte Begnungen.....lange und kurze Begnungen sind Momente, die die eigene Persönlichkeit verändern - somit gehören sie also irgendwie zum Leben - einfach so.

Evil
21.11.2004, 15:13
ich weiss nicht, meistens finde ich keinen tieferen Sinn hinter Ereignissen oder Begegnungen..... man muss halt alles nehmen, wie's kommt....


Ich gebe aber natürlich zu, dass mein Posting etwas off-topic war. Ich wollte nur mal dem von DrEvil gebrachten Klischee der unkommunikative 'Laborratte' etwas entgegensetzen! ;-)

Johannes
ist leider ein Erfahrungswert.... selbst bei Kongressen trifft man dann oft dieselben Leute...

flatliner
22.11.2004, 19:03
Wenn ich so etwas lese, wird mir immer ganz warm ums Herz... :-love
Es gibt eben diese Begenungen, die, obwohl sie nur von kurzer Dauer sind, einem eine ganze Zeit lang ungeheuren Auftrieb geben können. Da rennt man orientierungslos durch die Gegend, weiß nicht wozu das Ganze oder was überhaupt und plötzlich ist alles anders. Ein paar Worte und plötzlich ist gerade eben Ewigkeiten her... (nö, ich mein hier auch nix, was mit Liebe oder so zu tun hat) Und manchmal.... kann so eine Begegnung das ganze Leben verändern....

Danke Pünktchen! Dein Thema hat mich dazu gebracht, mich mal wieder an die paar Begegnungen dieser Art in meinem Leben zu erinnern.
:-top

questionmark
23.11.2004, 13:50
Ehrlich gesagt finde ich es nicht besonders traurig, die Menschen aus solchen Begegnungen nicht wiederzusehen oder in Kontakt mit ihnen zu bleiben. Natürlich genieße ich solche Begegnungen auch und sie prägen zu einem gewissen Grad auch das Leben. Aber sie sind eben auch nur temporär. Viel wichitger als der Kontakt danach ist, was man unmittelbar daraus schöpfen kann und wie sie einen persönlich verändern können, finde ich. Ich sehe es auch so, dass sie einfach zum Leben gehören.

flatliner
23.11.2004, 15:38
Da man ja aus so einer Begegnung ne ganze Menge mitnehmen kann, fühlt man sich ja auch nicht unbedingt "verlassen" da ja das Besondere aus der Begegnung bestehen bleibt....