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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sympathikus



sama-doc
28.11.2004, 11:22
Moin!
Ich sitz hier grad über mein Lehrbuch gebeugt... da heißt es. dass der Sympathikus sowohl eine Vasokonstriktion als auch eine Vasodilatation bewirkt. Schließt sich das nich gegenseitig aus??? Konstriktion leuchtet ein, wegen RR und so. Aber Dilatation? Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
Thanx, sama-doc

Neujahrsrakete
28.11.2004, 11:34
Ob eine Vasodilatation oder eine Vasokonstriktion erfolgt, hängt davon ab, ob das Adrenalin/ Noradrenalin auf alpha- oder auf beta-Rezeptoren wirkt.
Jetzt mußt Du Dir "nur" noch raussuchen, welche Rezeptoren wo liegen, und schon hast Du die Antwort.

test
28.11.2004, 11:49
beta Rezeptoren machen eine Vasodilatation über Gs Protein, alpha Rezeptoren Vasokonstriktion über Gq und Gi Protein. An Muskelgefäßen findet man meines Wissens eher beta Rezeptoren, an Haut und Eingeweidegefäßen eher alpha Rezeptoren. :-nix

EDIT: Gs -> Gi

Neujahrsrakete
28.11.2004, 11:56
alpha Rezeptoren Vasokonstriktion über Gq und Gs Protein
Vasokonstriktion über Gq und Gi, oder?

test
28.11.2004, 12:05
ohja ups, wollte Gi schreiben.

hobbes
28.11.2004, 13:11
Genau man kann sich die Sympathikuswirkung auch immer wieder wunderschön herleiten, indem man das Sympathikussystem als (phylogenetisches) Stresssystem versteht: Der Urmensch, der vor dem Tiger flüchten muss, der hat Stress und somit eine Sympathikusaktivierung. Und hierfür braucht er eine gute Durchblutung seiner Muskulatur und hiermit dort also eine Vasodilatation und damit er nun keinen hypotonen Volumenschock durch Umverteilung erleidet, braucht es Vasokonstriktion an Systemen, welche nicht lebenswichtig sind, so die Durchblutung der Haut, die Mesenterialgefässe, die Genitalien. Im Gegenzug Vasodilatation der nun wichtigen Systeme: Koronarien, Skelettmuskulatur (v.a. durch Adrenalin).

test
28.11.2004, 13:18
Dieses Bild ist natürlich gut, um sich das ganze zu merken, man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass Lactat, Protonen und andere Stoffwechselprodukte wesentlich stärker wirksame Vasodilatoren sind als der Sympathikus. Das heißt die meiste Vasodilatation hat man immer noch genau an den Muskeln, die beansprucht werden.

hobbes
28.11.2004, 13:26
ja, aber der Sympathicus wirkt viel rascher (der Tiger schleicht sich an und überrascht unseren Urmenschen). Für eine Laktataktivierung muss erst Laktat anfallen und das dauert Minuten.

elastic
07.06.2012, 12:21
zwar alter thread, aber unser sympathikus ist ja hoffentlich unverändert.

folgende überlegung hab ich grade: wieso wird uns bei hyperventilation schwarz vor augen?

bei hyperventilation sinkt ja der Pco2 im blut stark ab (def: mehr CO2 abgabe als durch stoffwechsel nachgebildet wird), d.h. die Chemorezeptoren in aorta / a. carotis aktivieren den symphatikus weniger -> herzfrequenz, schlagvolumen, herzkontraktilität nimmt ab, vasokonstriktion in den großen gefäßen und muskulatur. damit schlechtere blutversorgung im gehirn, weniger O2 -> schwindel.

das wäre mein erklärungsversuch. was meint ihr?

elastic
13.06.2012, 08:49
über 100 views und keiner hat eine idee?

Lizard
13.06.2012, 09:03
Erniedrigtes CO2 im Blut=> Vasokonsriktion im Gehirn => Schwindel

elastic
13.06.2012, 11:15
ok danke dann lag ich ja richtig.

Lena_no.6
13.07.2014, 13:15
Hallo Zusammen!
Ich habe eine Frage: bei uns im Skript steht, zur Hautdurchblutung -->aktive Vaso-Dilatation: sympathisch cholinerg.
Das verwirrt mich ein bisschen, weil ich es soweit verstanden hatte, dass der Sympathikus postganglionär auf Noradrenalin umgeschaltet wird und Noradrenalin dann entweder an alpha1-Rezeptoren oder an ß-Rezeptoren bindet. Die ß-Rezeptoren sind vor allem im Herzen und Noradrenalin wirkt dort VASODILATORISCH und dort wo die alpha-Rezeptoren sind (also in der Haut) aber doch VASOKONSTRIKTORISCH.
Wo ist mein Denkfehler? Kann mir jemand helfen?

ehemaliger User_25062015
13.07.2014, 20:27
Es gibt aber eben auch Ausnahmen. Vielleicht sagt dir Vaso-/Pilo- und Sudomotorik etwas. Wenn nicht, dann lass dir das von deinem Dozenten vllt mal erklären. Aber zu deinr Frage: Der Sympathikus kann eben in Ausnahmefällen als postganglionären Transmitter auch Acetylcholin verwenden. Das tut er z.B. bei der Schweißsekretion, aber auch bei der aktiven Vasodilatation.