Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Nessiemoo
07.03.2016, 14:24
. Aber ich hab mir das allgegenwärtige "genießt es, solange ihr noch Studenten seid und macht alles, was spannend ist und geht überpünktlich heim" auch sehr zu Herzen genommen. Oh ja, das habe ich in meinem Innere Tertial auch gemacht. Auch wenn es hies, "Aber keine der Ärzte feiern ihre Überstunden ab, das ist komisch, wenn du es plötzlich machst."
Heute war als angenehme Überraschung nur Papierkram erledigen an der Tagesordnung, echte Arbeit fängt erst morgen an :) Hat mich voll über einen freien Nachmittag um in einem fremden Stadt anzukommen. Und Vorbereitung...joa, ich hab bisschen über pädiatrische KU und so eine halbe Amboss Lernkarte durchgelesen. ^.^ Würde es aber jetzt nicht als Vorbereitung bezeichnen.
Rhiannon, :( gute Besserung dir!
Echinococcus
07.03.2016, 18:44
Aber ich hab mir das allgegenwärtige "genießt es, solange ihr noch Studenten seid und macht alles, was spannend ist und geht überpünktlich heim" auch sehr zu Herzen genommen.
Einen scheiß genieße ich, wenn ich 8 Stunden täglich arbeite und trotzdem von dem Geld nichtmal meine Miete bezahlen kann.
Autolyse
07.03.2016, 21:17
Es ist dennoch Studium und nicht Arbeit. Ob man am nächsten Tag nur mit Mühe stehen kann, aus welchen Gründen auch immer, interessiert ja doch nur peripher...insofern ist das schon ein Unterschied zur Arbeit. Wobei man sagen muss, dass es natürlich weniger Spaß macht am Tag im Haus rumzuhängen und sich dann die Nächte zum Broterwerb um die Ohren zu schlagen.
][truba][
08.03.2016, 19:54
Also bei mir ist es bisher nicht so dolle und jetzt darf ich auch noch vor allen Chef´s/OA´s und Assis (der Inneren) nen Vortrag halten.
Na ick freu mich ;-)
Nessiemoo
09.03.2016, 17:33
Bei mir ist es auch bis jetzt nicht umwerfend gut :(
Also auf jedem Fall nicht zu vergleichen mit meinem Innere-Tertial, der war ja einfach perfekt (außer dass es eben Innere war...), vielleicht deswegen kommt mir jetzt der Unterschied so krass vor. Es wird zwar langsam besser, aber mir wird aber immer noch sehr wenig zugetraut, das kenne ich ganz anders... auch habe ich keinen eigenen Arbeitsplatz/Computer, muss häufig rumstehen weil es keinen zusätzlichen Stuhl gibt und einen sehr unerfahrenen Stationsarzt.
][truba][
14.03.2016, 19:38
Also, ich bin gerade dich etwas unzufrieden. Heute wurde ich erst mal von meiner Station auf eine andere versetzt weil der einzige Assi krank geworden ist und der Honorararzt nicht kam. Wer stand dann da? Ich. Und keinen Plan von nix. Gut, da war noch ne gestresste Oberärztin aber die ist um 15 Uhr gegangen und dann hatte ich "meine Station" für mich...
Was es nicht alles gibt....
P.S: Es war aber alles "wichtige" von der OÄ abgearbeitet. Nur ein paar Viggos, BE´s und Aufklärungen. Keine Briefe oder wichtige Sachen.
Das mit den Aufklärungen ist hoffentlich ein Scherz?!
Das dachte ich auch gerade...
][truba][
14.03.2016, 20:21
Naja, sie lagen ausgefüllt und vom Arzt unterschrieben (so wie es hier öfter der Fall ist) drin. Da dass dann hier meist oft die Form der Aufklärung ist oder auf Grund sprachlicher Barrieren andere Defizite gibt, fand ich es nötig dem Patienten und seiner Familie noch in verständlicher Form die Prozedur zu erklären. Hätte ich nicht machen müssen, da es ja eh unterschrieben gewesen wäre aber ich hab die Zeit so genutzt und der Patient war auch froh.
Hatte also keinen Stapel bekommen den ich dann alleine besprechen/ausfüllen sollte oder sowas.
War vlt. missverständlich ausgedrückt.
Nessiemoo
14.03.2016, 22:25
Wobei jetzt auch ein Gerichturteil gibt, dass PJler auch aufklären können, da es zu Ausbildungsinhalten gehört.
Ich bin auch immer noch ziemlich unzufrieden mit meinem Wahltertial. Eher aus anderen Gründen. :/
Vincenco
14.03.2016, 22:38
Also bei uns in der Inneren dürfen/sollen wir Gastros/Colos und Pleura und Aszitespunktionen aufklären. Die Ärzte gehen am Anfang mit und gucken sich das an, danach komplett alleine wenn der Assi sein Ok gibt.
Kannst du das mal posten Nessie? Mir wäre da ja nicht wohl dabei.
Edit: Ich habe Artikel über das Urteil gefunden. Naja. Nur weil ein OLG der Meinung ist, dass PJler aufklären dürfen, würde ich mir daraus keine Rechtssicherheit ableiten. Anderes OLG, andere Richter und schon bist du am Arsch. Ausserdem fehlt mir da die genaue Definition ab wann ein PJler als befähigt genug gilt um Aufklärungen durchzuführen.
Ich bleibe dabei, mein Name steht erst als Ärztin unter Aufklärungen.
(Und klar, ich habe auch schon Patienten aufgeklärt, macht jeder irgendwann. Aber ich würde darauf bestehen, dass der Arzt zumindest nochmal kurz vorbei schaut und dann sein Servus unter den Bogen setzt. Sollte ja kein Problem sein, wenn er dir so sehr vertraut, dass er dich die Aufklärung alleine machen lässt :-p )
Autolyse
15.03.2016, 10:22
[...]Danach kann die Aufklärung einem Studenten im Praktischen Jahr übertragen werden, wenn sie seinem Ausbildungsstand entspricht und unter der Anleitung, Aufsicht und Verantwortung des ausbildenden Arztes stattfindet (vgl. Senat, Urt. v. 16. Februar 2000, 7 U 231/96, juris Tz. 94). Das war hier der Fall. Der Senat ist aufgrund der glaubhaften Angaben der Zeugin W. davon überzeugt, dass die Zeugin sowohl während ihres Studiums, dessen theoretischen Teil sie als Studentin im Praktischen Jahr bereits absolviert hatte, als auch während der Famulatur mit Herzkatheteruntersuchungen befasst war und diese auch schon in Patientengesprächen erläutert hatte. Sie war daher nach ihrem Ausbildungsstand in der Lage, Patienten über diesen Eingriff und dessen Risiken aufzuklären. Die Zeugin hat sich auch nicht nur - wie schon vor dem Landgericht angegeben - selbst anhand eines ihr überlassenen Aufklärungsbogens in diese Aufgabe eingearbeitet. Sie hat vielmehr glaubhaft bekundet, dass dieser Bogen mit ihr durchgesprochen und dabei hervorgehoben wurde, worauf besonderes zu achten sei. Zudem hat sie die Aufklärungsgespräche nicht von vornherein selbständig geführt, sondern zunächst an mehreren Gesprächen teilgenommen, die von einem Arzt geführt wurden. Die gebotene Anleitung war damit ebenfalls erfolgt. Da ihre eigenen Aufklärungsgespräche nach den auch insoweit glaubhaften Angaben der Zeugin regelmäßig in Anwesenheit eines Arztes stattfanden, war schließlich auch die erforderliche Aufsicht gewährleistet.
Die Voraussetzungen sind insofern schon dargestellt. Davon abgesehen dürfen Obergerichte nicht entgegen bisheriger Rechtsprechung anderer Obergerichte entscheiden, wenn sie von deren Rechtsprechung abweichen wollen. Außendivergenzen in den tragenden Gründen sind immer durch Vorlage an den zuständigen Gerichtshof des Bundes zu klären.
Vincenco
15.03.2016, 12:05
Kannst du das mal posten Nessie? Mir wäre da ja nicht wohl dabei.
Edit: Ich habe Artikel über das Urteil gefunden. Naja. Nur weil ein OLG der Meinung ist, dass PJler aufklären dürfen, würde ich mir daraus keine Rechtssicherheit ableiten. Anderes OLG, andere Richter und schon bist du am Arsch. Ausserdem fehlt mir da die genaue Definition ab wann ein PJler als befähigt genug gilt um Aufklärungen durchzuführen.
Ich bleibe dabei, mein Name steht erst als Ärztin unter Aufklärungen.
(Und klar, ich habe auch schon Patienten aufgeklärt, macht jeder irgendwann. Aber ich würde darauf bestehen, dass der Arzt zumindest nochmal kurz vorbei schaut und dann sein Servus unter den Bogen setzt. Sollte ja kein Problem sein, wenn er dir so sehr vertraut, dass er dich die Aufklärung alleine machen lässt :-p )
Also ich unterschreibe den Bogen, und die Ärztin mit der ich die letzten 2 Wochen gearbeitet habe hat dann auch noch ne Unterschrift druntergesetzt. Aber nicht nochmal mit dem Patienten gesprochen.
papiertiger
15.03.2016, 17:47
Ich habe im PJ nicht alleine aufgeklärt, kannte aber das Urteil nicht. Die zuständigen Stationsärzte offensichtlich auch nicht ;-)
Was ich aber jedem wärmstens empfehlen kann ist, vor allem im Wunschfach, auf jeden Fall die Gelegenheit zu nutzen ein paar Aufklärungen unter Aufsicht/mit Feedback zu machen oder wenigstens zum Zuhören mitzulaufen. Aufklären gehörte definitiv zu den Sachen, von denen zumindest in meiner Abteilung vom ersten Tag an verlangt wurde, dass man das alleine hinkriegt.
altalena
15.03.2016, 18:01
Ich habe im PJ nicht alleine aufgeklärt, kannte aber das Urteil nicht. Die zuständigen Stationsärzte offensichtlich auch nicht ;-)
Was ich aber jedem wärmstens empfehlen kann ist, vor allem im Wunschfach, auf jeden Fall die Gelegenheit zu nutzen ein paar Aufklärungen unter Aufsicht/mit Feedback zu machen oder wenigstens zum Zuhören mitzulaufen. Aufklären gehörte definitiv zu den Sachen, von denen zumindest in meiner Abteilung vom ersten Tag an verlangt wurde, dass man das alleine hinkriegt.
So mach ich das bisher auch noch. Bzw. so langsam fange ich mal an, selber aufzuklären. Bei manchen Sachen fehlt mir aber einfach noch das Hintergrundwissen (spezielle OP-Abläufe) und da wollte ich die Patientin nicht mit meinem Rumgestammel verunsichern :-))
Nessiemoo
16.03.2016, 17:52
In Innere habe ich ehrlich gesagt extrem gerne aufgeklärt - es hat mir wirklich Spaß gemacht die Therapie mit Patienten zu besprechen und die Fragen beantworten, sie waren dann auch meistens sehr dankbar, dass es jemand mit denen es ausführlich bespricht. Gastro/Colo/TEE/Cardioversion Aufklärungen habe ich dann selber gemacht (Danach Arzt hingegangen, nochmal kurz besprochen/gefragt ob es Fragen gibt etc und auch erst nachdem ich die Untersuchungen selber gemacht hab und oft bei den Aufklärungen dabei war).
roxolana
16.03.2016, 21:40
Wisst ihr eigentlich ob es eine Regelung dazu gibt, welche Fachrichtung über eine Prozedur aufklären muss? Ich habe in einer Famulatur erlebt, dass die Aufklärung für radiologische Diagnostik und Angiographien nicht von den Radiologen, sondern von den Internisten der anfordernden Station gemacht wurde (naja, eigentlich haben sie es auch nicht gemacht, sondern haben den Patienten nur den Bogen zum Unterschreiben hingelegt...). Da habe ich mich gefragt, ob nicht eigentlich die Radiologen selbst aufklären müssten, oder ist das egal?
Letztendlich sollte eine Person, die mit dem Ablauf einer Prozedur vertraut ist und auch über mögliche Komplikationen dabei oder auch Alternativen aufklären kann. Das schließt eigentlich einen fachfremden Kollegen weitestgehend aus. Wir hatten damals die Konstellation in der Klinik, dass wir Patienten für TEEs bei den Kardiologen von der Augenklinik aus angemeldet hatten. Diese wurden dann aber auch (nach anfänglicher Diskussion) von der durchführenden Abteilung aufgeklärt.
konstantin
17.03.2016, 17:09
Verstehe die Aufregung nicht so ganz. Klar ist die Aufklärung eine ärztliche Tätigkeit, aber im PJ geht es ja darum, genau solche in einem halbwegs sicheren Rahmen zu erlernen. Was natürlich garnicht geht, ist, über Eingriffe aufzuklären, die man selbst noch nie gesehen hat oder vielleicht nicht einmal versteht.
Aber mal im Ernst, ich weiß nicht, wie das in euren Abteilungen so aussieht, aber hier kannste viele Aufklärungen schon alleine der Sprachbarriere wegen in die Tonne treten...
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